News Schuldspruch für Kino.to-Programmierer

Sie rechnen sich zudem der österreichischen Anonymous-Bewegung zu.

Solln lieber was arbeiten gehen diese A**is. Sitzen zuhause vor ihrer LOIC und warten auf den Schuldspruch.
 
@Update
Tja, wenn man den Kleingeistern zuviel Macht gibt/lässt, passiert sowas nunmal. Da passt einem ein Urteil nicht und schon schlägt die im Geiste maximal 5 Jahre alte Bande gnadenlos zu und skandiert "Rache für kino.to".

Dass hier gegen geltendes Recht verstoßen wurde juckt die gar nicht. "Es war ja nicht so schlimm wie XYZ" und gleichartiger Schwachsinn wird da geplärrt - aus Unverständnis, weil man sein (illegales) Spielzeug weggenommen bekommen hat.

Und mir wird kotzübel wenn ich dran denke, dass Leute, die nach gutdünken und eigener Laune über Recht und Unrecht entscheiden, irgendwann mal dafür verantwortlich sein sollen, dass dieses Land hier nicht so schnell den Bach runtergeht... :kotz:

Das ist übrigens derselbe Menschenschlag, der einen Verdächtigen (!) lynchen (!) wollte, weil er für ein Verbrechen kein Alibi hatte. Es war noch nichts bewiesen, aber dieses Pack war schnell zur Stelle auf FB & Co. - und 2 Tage später stellte sich raus, dass er unschuldig war.

Hauptsache mit dem bisschen eigenen "Verstand" mal laut gebrüllt. In der anonymen Internetgemeinde kann jeder RL-Versager groß rauskommen. Man muss nichtmal Ahnung von irgendwas haben - eine Behauptung reicht, sofern sie nur glaubhaft rüberkommt.

DAS nenne ich pervers.

Hier meint jeder Depp, das geltende Recht in die eigene Hand nehmen zu müssen. Man kann nur hoffen, dass denen das nicht passiert, denn die meisten dürften nicht zu den "Starken" zählen, für die das "Recht des Stärkeren" positiv ausfallen würde.

Man kann nur hoffen, dass irgendwann die Jurisdiktion die Kurve kriegt und es eine Handhabe und wirkliche Konsequenzen gegen dieses "Wir bringen euch um"- oder "Wir legen euch lahm"-Pack gibt.

Denn eine Welt, die von halbwissenden Internetjunkies (und ich schreibe bewusst "Junkies"!) mit nichtmal oberflächlichem juristischen Wissen und 0 Ahnung von Volkswirtschaft oder globalen Zusammenhängen, diktiert wird (und nichts anderes wird hier passieren, wenn niemand diese Freaks stoppt), ist auch nicht mehr lebenswert.

Dann regieren statt einem Parlament eben diejenigen, die am meisten Schaden anrichten können. Und so werden die Revolutionäre (lächerlich, aber so sehen sich die "Leute" nunmal) zu den nächsten Diktatoren. Konsequenterweise müssten sie dann freiwillig abtreten... bin gespannt ob das passiert ;)

Meinungsfreiheit: klar
Informationsfreiheit: immer
Freien Zugang zu allen Medien und allem, was irgendwie digitalisiert werden kann: Schwachsinn. Das funktioniert in einem kommunistischen System, das bricht aber noch schneller zusammen, als ein kapitalistisches Pendant und scheitert schlussendlich an genau den Leuten, die es immer skandieren...
 
@Onkelhitman
Du verstehst mich falsch.

Wenn ich nun nen VW Golf kaufe um absichtlich Leute zu überfahren kann man VW noch lange keinen Vorwurf machen, genau so wenig wie dem Verkäufer.
 
Klar wusste er wofür die Plattform genutzt wird, aber der eigentliche Betrüger ist der Upper, nicht der Programmierer der Seite.

Und wenn er 4 Jahre für Steuerhinterziehung bekommen hätte wäre das für mich okay, aber nicht für das Erstellen einer Plattform die dann für illegales Zeug genutzt wird.

Manager die Millionen an Steuern hinterziehen bekommen weniger Strafe bei größerem Schaden.
Das ist das was mich aufregt.

Du wirfst hier vieles munter in einen Topf, was gar nichts/nur sehr wenig miteinander zu tun hat.

1. Strafrechtlich werden nicht nur die unmittelbaren Täter, sonder auch Beitrags-/Bestimmungstäter zur Verantwortung gezogen. In diesem Fall war der Programmierer auf jeden Fall Beitragstäter, wenn nicht sogar Bestimmungstäter hinsichtlich des Hochladens. Insofern ist das rechtlich sehr wohl in Ordnung.

2. Nocheinmal: die Schadenshöhe kann im Strafrecht nur bedingt berücksichtigt werden (in Form von Erschwerungsgründen und Deliktsqualifikationen). Solche Vergleiche wie deiner werden der Sache nicht gerecht.


Wenn ich nun nen VW Golf kaufe um absichtlich Leute zu überfahren kann man VW noch lange keinen Vorwurf machen, genau so wenig wie dem Verkäufer.

Wenn du dein VW-Beispiel richtig gestalten würdest, müsste es so aussehen, dass der VW-Mensch ersten einmal von deinem Plan Leute niederzumähen weiß, dir das Auto dann zum einen nur zur Nutzung borgt und zum anderen jedes Mal, wenn du wo hin möchtest, für dich die Gangschaltung (oder bei einem Automatikauto das Gaspedal) betätigt. Dann passt der Vergleich und siehe da, dann wäre der Gute genauso vorm Strafrichter(-kollegium).
 
Zuletzt bearbeitet:
SoilentGruen schrieb:
Die hohe Strafe erklärt sich wohl dadurch, dass sie Steuern hinterzogen haben.
Nein, er hat seine Einnahmen ordnungsgemäß versteuert so hat er gesagt...
http://www.golem.de/news/kino-to-chefprogrammierer-bekam-monatlich-50-000-euro-1203-90863.html

Zum Thema Programmieren und der Verantwortung. Es dürfte dem Programmierer zumin klar gewesen sein das er zum Zeitpunkt der Umsetzung sich in einer rechtlichen Grauzone befunden hat. Streaming war (und ist?) derzeit nicht strafbar, daher ist auch ein Streamingportal nicht zwangsweise illegal. Das haben die Macher des Projektes "kino1.to"...

Aber dem Programmierer war klar was er da macht, allein bzgl des Geldes, der Vermarktung und Finanzierung der Seite.

Dennoch erachte ich das Urteil - auch wenn es sich um einen offenen Vollzug handelt - für zu viel zu hoch angesetzt, wenn man bedenkt das es "nur" der Programmierer war. Da möchte ich nicht wissen was der Hauptdrahtzieher der Seite reingedrückt bekommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber für das Strafmaß ist doch nicht nur entscheidend, dass er "nur" Programmierer war (immerhin hat er den zweithöchsten Posten dort bekleidet), sondern auch, inwieweit sich das ausgewirkt hat. Er hatte eine zentrale Bedeutung für die Seite, die Delikte, an denen er sich scheinbar beteiligt hat/ die er vielleicht sogar selber ausgeführt hat, gehen ja offensichtlich in die zigtausende. Dass das einen ordentlichen Erschwerungsgrund bei der Strafzumessung ergibt, liegt doch auf der Hand.
 
Einige Gutmenschen und Aushilfs-Rechtssäulen scheinen es immer noch nicht geschnallt zu haben.
Soll der Typ von mir aus doch für knapp vier Jahre in den Knast. Er hat immerhin wissentlich kriminelle Taten über einen längeren Zeitraum begangen.
Selbst wenn er nur Links zur Verfügung gestellt hätte, hätte er sich damit wissentlich indirekt
an illegalen Inhalten bereichert.
Bis hierhin ist alles in Ordnung.

ABER, noch einmal, ABER, und noch vier Mal, ABER, ABER, ABER, ABER:
Dann müssen die Strafen für Verbrechen bei denen Menschen direkt zu Schaden kommen deutlich höher ausfallen. Das Gesetz muss eindeutig signalisieren, dass Verbrechen bei denen Menschen direkt zu schaden kommen moralisch und gesellschaftlich weitaus höher geahndet werden. Und ja, es ist die Pflicht des Gesetzgebers diese Werte auch durch die Höhe des Strafmaß in der Gesellschaft zu manifestieren.

Wenn ein Staat durch seine Handlungen und Gesetze signalisiert, dass ethischer Materialismus wichtiger ist als Humanismus, dann ist er auf lange Sicht dem Untergang geweiht.
Die gesellschaftlichen Folgen wären fast irreparabel, da es dann meist immer ganze Generationen betrifft. Dann wünsche ich jetzt schon einmal viel Spaß beim Untergang! :evillol:
 
Zuletzt bearbeitet:
Jeppo schrieb:
Soll der Typ von mir aus doch für knapp vier Jahre in den Knast. Er hat immerhin wissentlich kriminelle Taten über einen längeren Zeitraum begangen.

Dann müssen die Strafen für Verbrechen bei denen Menschen direkt zu Schaden kommen deutlich höher ausfallen. Das Gesetz muss eindeutig signalisieren, dass Verbrechen bei denen Menschen direkt zu schaden kommen moralisch und gesellschaftlich weitaus höher geahndet werden. Und ja, es ist die Pflicht des Gesetzgebers diese Werte auch durch die Höhe des Strafmaß in der Gesellschaft zu manifestieren.

Ja klar.. das bedeutet dann.
Du rempelst jemand in der Disco versehentlich an und besudelst ihn mit Bier... er geht fälschlicher Weise davon aus das du es extra gemacht hast... ihr seid beide betrunken es kommt zum Streit, er schlägt dir ins Gesicht...
generell 4 Jahre, nach deiner Meinung.
du verlierst nen Zahn das Nasenbein ist gebrochen...
5 Jahre...
du kommst durch den einen Schlag zu Tode.... Lebenslänglich.

Jemand der dich undhundert andere vorsätzlich betrügt und dich dadurch um alle deine Ersparnisse und Besitz bringt ... dir deine Existenzgrundlage beraubt bekommt 4 Jahre ... weil er dich ja nicht Körperlich versehrt hat.

Das kann es nicht sein oder?
 
Dann müssen die Strafen für Verbrechen bei denen Menschen direkt zu Schaden kommen deutlich höher ausfallen. Das Gesetz muss eindeutig signalisieren, dass Verbrechen bei denen Menschen direkt zu schaden kommen moralisch und gesellschaftlich weitaus höher geahndet werden. Und ja, es ist die Pflicht des Gesetzgebers diese Werte auch durch die Höhe des Strafmaß in der Gesellschaft zu manifestieren.

Das streite ich prinzipiell nicht, ab, menschliches Leben ist höherwertiger als simple materielle Güter. Das kommt ja auch in Regelungen wie dem Notstand usw. zur Geltung.

Allerdings haben hier offensichtlich viele die Erwartung, dass es immer so sein muss, dass jemand, der ein Delikt gegen Leib und Leben begeht, automatisch strenger bestraft werden muss als jemand, der Delikte gegen Vermögen begeht.

Wenn man das aber konsequent durchdenkt, fällt einem auf, dass man damit so Dinge wie Milderungs- und Erschwerungsgründe abschaffen will, um nur ja einer moralischen Wertung nicht zu widersprechen. Sprich, man nimmt damit Ungerechtigkeiten in Kauf, nur damit man einen simplen Grundsatz aufrecht erhalten kann.

Das halte ich für überzogen und unsinnig.
 
Heretic Novalis:

Gut argumentierende Posts wie Deiner werden von den Adressaten leider generell überlesen. Neuropsychologisch bestimmt hochinteressant, was da so in den Gehirnen waltet und schaltet.
 
Kraligor schrieb:
Heretic Novalis:

Gut argumentierende Posts wie Deiner werden von den Adressaten leider generell überlesen. Neuropsychologisch bestimmt hochinteressant, was da so in den Gehirnen waltet und schaltet.

Nun, zum einen... selektive Wahrnehmung macht das Leben einfacher ;)

Zum anderen schert Heretic ebenfalls alles über einen Kamm. Wenn man die Strafforderungen der rechte Inhaber sieht... kann man diese oft auch nur als völlig überzogen ansehen.
Ich glaube das sich hier zwei Parteien gegenüber stehen die beide nicht im Recht sind.
 
Traube schrieb:
Ich verstehe einfach die Relation nicht - was ist schlimmer: Urheberrechtsverletzungen oder Vergewaltigung, Mord, Raub? Scheinbar Ersteres. Und das finde ich wirklich krass.

Du siehst das falsch.

Ich erkläre es dir mit nur einem Wort:

Geld.
 
@Heretic Novails

Gibt es einen Unterschied zwischen Jurisdiktion und Judikative ?

Wenn nicht, wäre es an der Zeit deinen veralteten Wortschatz auf den aktuellen Stand der Zeit zu bringen ;)

Ansonsten :

Leute warum regt ihr euch denn so auf ?

Rechtsprechung hat nichts mit Gerechtigkeit zu tun .... oder habt ihr etwas anderes erwartet ?
 
MunichRules schrieb:
@Heretic Novails

Rechtsprechung hat nichts mit Gerechtigkeit zu tun .... oder habt ihr etwas anderes erwartet ?
Da das Gerechtigkeitsempfinden sehr subjektiv ist kann es auch nicht anders sein.
Rechtsprechung dient nur der Aufrechterhaltung der "Spielregeln" einer Gemeinschaft.

Oder um es einfach auszudrücken, was hier ja angebracht ist ;)
Wenn du im Straßenverkehr jemanden nach der rechts vor links Regelung die Vorfahrt gewähren musst ... ist das vielleicht nicht gerecht. Aber es macht Sinn.
 
Über das Rechtsverständnis mancher Nutzer muss ich Lachen oder gar bitter Weinen.

Zb:
Hellsfoul schrieb:
Er hätte lieber einen umbringen sollen. Da wär eh früher draußen gewesen!

Ach ja, bei Mord oder nur bei Totschlag bekommt man unter 4 Jahre? Insbesonders wen man es mehrere Millionen mal daran beteiligt ist? Wäre mir neu. Ein Mord wird nicht unter 15 Jahren haft bestraft. Der Typ hat niemanden ermordert, hat aber Millionenfach Raubkopien unter die Leute gemischt und gut Kasse gemacht. Was der in einem Monat verdient haben verdienen manche für Harte Arbeit in zwei Jahren! Nicht zu vergessen den Schaden an der "bösen" Medienindustrie.

Traube schrieb:
Da geb ich dir vollkommen Recht. An denen wurde/wird ein Exempel statuiert, das sich gewaschen hat.

Ich fänd die Strafe ja auch ok, wenn jeder Vergewaltiger, Kinderschänder, Räuber, Menschenhändler, Zuhälter etc. mindestens 10 Jahre bekommen würde. Aber da das nicht der Fall ist, ist die Strafe einfach vollkommen überzogen und unverhältnismäßig.

Also mir ist kein Millionfacher Kinderschänder oder auch Vergewaltiger bekannt der keine 10 Jahre bekommt. Liegt wohl auch daran das man die schon vorher erwischt. Und dann auch noch gleich "jeden" egal wie die Tatümstände aussehen gelich 10 Jahre weg zu sperren ist auch irgendwie äußerst Pauschal. Das Kinderschänder, wo es sich oft um eine Erkrankung handelt, in deutschland sowieso aufgrund der Sicherheitsverwahrung, "Lebenslang" bekommen können spielt wohl auch keine Rolle.

mambokurt schrieb:
http://www.volksfreund.de/nachricht...muss-drei-Jahre-ins-Gefaengnis;art752,3115766

Vergewaltiger verurteilt zu drei Jahren und neun Monaten.

Entweder sollte man wohl dem einen mehr oder dem anderen weniger aufbrummen, wenn man die Relation sieht stimmt da auf jeden Fall irgendetwas nicht -.-

Was soll daran nicht stimmen? Du wie auch viele anderen würden Straftaten wo Personen zu schaden kommen automatisch mit Drakonischen Strafen belegen, nur damit die Relation stimmt. Dabei geht es doch um resozialisierung und um eindämmung bzw abschreckung.

Eher vermute ich das ein großteil der unqulifizierten Antworten daher rührt, da viele nicht duch Kino.to geschädigt wurden, aber dafür vom Staat durch deren abschaltung.
 
savage. schrieb:
Ja klar.. das bedeutet dann.
Du rempelst jemand in der Disco versehentlich an und besudelst ihn mit Bier... er geht fälschlicher Weise davon aus das du es extra gemacht hast... ihr seid beide betrunken es kommt zum Streit, er schlägt dir ins Gesicht...
generell 4 Jahre, nach deiner Meinung.

Troll woanders.

savage. schrieb:
du verlierst nen Zahn das Nasenbein ist gebrochen...
5 Jahre...

Troll woanders.

savage. schrieb:
du kommst durch den einen Schlag zu Tode.... Lebenslänglich

Troll woanders.

savage. schrieb:
Jemand der dich undhundert andere vorsätzlich betrügt und dich dadurch um alle deine Ersparnisse und Besitz bringt ... dir deine Existenzgrundlage beraubt bekommt 4 Jahre ... weil er dich ja nicht Körperlich versehrt hat.

Das kann es nicht sein oder?

Das einzige was nicht sein kann ist deine schier unübertreffliche Art Dinge zu verdrehen, ins Lächerliche zu ziehen und maßlos zu übertreiben.
Und damit bleibe ich dabei: Troll woanders rum.


Fetter Fettsack schrieb:
Das streite ich prinzipiell nicht, ab, menschliches Leben ist höherwertiger als simple materielle Güter. Das kommt ja auch in Regelungen wie dem Notstand usw. zur Geltung.

Es müssen grundsätzlich immer Lebewesen vor materiellen Gütern stehen.
Wenn es durch einen Kriminellen zu einem erheblichen finanziellen Schaden kommt, der das Leben oder das Geschäft anderer Menschen massiv negativ beeinflusst, dann halte auch ich eine harte Strafe für angemessen. Mir geht es nur um die Relationen, die hier nicht stimmen.

Fetter Fettsack schrieb:
Allerdings haben hier offensichtlich viele die Erwartung, dass es immer so sein muss, dass jemand, der ein Delikt gegen Leib und Leben begeht, automatisch strenger bestraft werden muss als jemand, der Delikte gegen Vermögen begeht.

Was prinzipiell auch richtig ist, weil in den meisten Fällen nie ein derart unversicherter finanzieller Schaden entsteht, dass es an die Tat und Folgen z.B. einer Vergewaltigung heranreichen würde.
Es ist also eine subjektive Empfindung einer nicht zu verachtenden Mehrheit. Im Vergleich: Es gibt den Beispiel-Einkaufskorb, der beweisen soll, dass seit der Euro-Einführung inflationsbereinigt nichts teurer geworden ist. Ca. 75 Millionen Menschen in Deutschland, die mit dem Euro leben, erzählen aber was anderes. 75 Millionen stark praxiserfahrene Menschen sollen sich also irren? Sicher nicht.
Ähnlich ist es mit dem Strafmaß und der tatsächlichen Höhe der Strafe, die vergeben wird.
Und tatsächlich: Bei Berliner Jugendgerichten hält sich bei vielen Richtern schon länger die Meinung, dass die verhängten Strafen das Strafmaß nicht einmal annähernd ausschöpfen würden.
Deckt sich diese Einschätzung mit dem Gefühl in der Bevölkerung? Mit Sicherheit. Ein Großteil der Bevölkerung beklagt über die normalen epochalen und generationsbedingten Toleranzen hinaus, eine Verdummung, Respektlosigkeit und Motivationsschwäche bei der heranwachsenden Bevölkerung. Belege? Man nehme aus einem normalen städtischen Gymnasium eine Deutschklasur der elften Klasse und vergleiche diese mit einer Deutschklasur von vor ca. 15 Jahren.
Das Standardwerk "Die Leiden des jungen Werthers" ist Thema und Aufgabe ist eine Textanalyse und Interpretation.
Während man sich bei der 15 Jahre alten Klausur eher Gedanken um die Schlüssigkeit der Interpretation macht und Analyseansätze eventuell kritisiert darf man sich bei der Mehrheit der aktuellen Arbeiten um Rechtschreibung und Grammatik kümmern...und das in einer Klausur einer elften Klasse eines Gymnasiums. Im Vergleich: Diese Arbeiten hätten vor 15 Jahren maximal ein Ausreichend Tendenz Mangelhaft bekommen. Heute bekommen diese Arbeiten ein Befriedigend.
Wer es nicht glaubt, der sollte mal zu einem Ehemaligentreffen gehen und mit dem Direktor ein paar Worte wechseln. Die Bildungsministerien der Länder versuchen im Übrigen das Ganze unter den Teppich zu kehren und verteilen Maulkörbe an Lehrer.

Warum schreibe ich das Ganze? Ganz einfach:
Wenn bei einer Mehrheit von Menschen ein unvernetztes Gefühl aufkommt und sich verbreitet, dann ist da meistens auch was dran. Über die Lösung der Probleme kann man, nein, muss man sogar diskutieren. Aber zu behaupten, dass diese Menschen alle "falsch" fühlen, das ist an Arroganz und Selbstüberschätzung kaum noch zu toppen. Wer dann immer noch nichts ändern will, der hat eindeutig anderes im Sinn, als Gutes und Gerechtes zu bewirken.


Fetter Fettsack schrieb:
Wenn man das aber konsequent durchdenkt, fällt einem auf, dass man damit so Dinge wie Milderungs- und Erschwerungsgründe abschaffen will, um nur ja einer moralischen Wertung nicht zu widersprechen. Sprich, man nimmt damit Ungerechtigkeiten in Kauf, nur damit man einen simplen Grundsatz aufrecht erhalten kann.

Das halte ich für überzogen und unsinnig.

Diese Behauptung ist nicht haltbar. Es geht lediglich darum, gerechte und nachvollziehbare Grenzen zu setzen und diese auch mit der entsprechenden Härte zu verteidigen. Innerhalb dieser Grenzen ist weiterhin genug Spielraum für Zwischenstufen (mildernde Umstände etc.).
 
und u-bahn schläger/mörder bekommen 2 jahre auf bewährung, so siehts aus
 
Jeppo schrieb:
Warum schreibe ich das Ganze? Ganz einfach:
Wenn bei einer Mehrheit von Menschen ein unvernetztes Gefühl aufkommt und sich verbreitet, dann ist da meistens auch was dran. Über die Lösung der Probleme kann man, nein, muss man sogar diskutieren. Aber zu behaupten, dass diese Menschen alle "falsch" fühlen, das ist an Arroganz und Selbstüberschätzung kaum noch zu toppen. Wer dann immer noch nichts ändern will, der hat eindeutig anderes im Sinn, als Gutes und Gerechtes zu bewirken.
Oder aber, bei dieser so genannten "Mehrheit" von Menschen ist es eher der Fall, dass sie sich über Sachverhalte nur mangelhaft informieren, ihre eigenen Erfahren mit dem so gehörten multiplizieren und daraus absolute Wahrheiten konstruieren, die mit Tatsachen aber nichts mehr gemein haben. In Kürze: Stammtischgepoltere.

Schon dein Beispiel mit dem Warenkorb und der gefühlten vs. tatsächlichen Inflation ist mit Halbwahrheiten, Teilaussagen und Hörensagen gefüttert. Mich wundert es dann nicht, wenn es dazu kommt, dass viele Menschen glauben, etwas läuft falsch.
 
Jeppo schrieb:
Das einzige was nicht sein kann ist deine schier unübertreffliche Art Dinge zu verdrehen, ins Lächerliche zu ziehen und maßlos zu übertreiben.
Und damit bleibe ich dabei: Troll woanders rum.

Sorry.. hab ich etwas verdreht? Deine Aussage nochmal.

"Soll der Typ von mir aus doch für knapp vier Jahre in den Knast. Er hat immerhin wissentlich kriminelle Taten über einen längeren Zeitraum begangen.
Dann müssen die Strafen für Verbrechen bei denen Menschen direkt zu Schaden kommen deutlich höher ausfallen."

Ergo alle Strafen bei denen Menschen zu Schaden kommen müssen nach deiner Aussage höher als 4Jahre ausfallen.
Vielleicht solltest du dir mal überlegen was du schreibst, am besten bevor du auf den "Antwort" Button klickst.
Passt es dir nicht das man dir den "Sinn" deiner Aussagen nochmal vor Augen hält... tja damit wirst du wohl Leben müssen:)



Jeppo schrieb:
Es ist also eine subjektive Empfindung einer nicht zu verachtenden Mehrheit. Im Vergleich: Es gibt den Beispiel-Einkaufskorb, der beweisen soll, dass seit der Euro-Einführung inflationsbereinigt nichts teurer geworden ist. Ca. 75 Millionen Menschen in Deutschland, die mit dem Euro leben, erzählen aber was anderes. 75 Millionen stark praxiserfahrene Menschen sollen sich also irren? Sicher nicht.

LOL und du nennst mich einen Troll, das hat Unterhaltungswert. :D

Etwas ist dann Wahr wenn man es belegen.. also beweisen kann. Und nicht weil eine Masse daran glaubt.
Wäre die Welt nur mit Menschen wie dir bevölkert würden wir immer noch daran glauben das die Erde eine Scheibe ist. Es war ja nur einer der das gegen teil behauptet hat.
 
Es müssen grundsätzlich immer Lebewesen vor materiellen Gütern stehen.
Wenn es durch einen Kriminellen zu einem erheblichen finanziellen Schaden kommt, der das Leben oder das Geschäft anderer Menschen massiv negativ beeinflusst, dann halte auch ich eine harte Strafe für angemessen. Mir geht es nur um die Relationen, die hier nicht stimmen.

Menschen stehen von der gesetzlichen Wertung her über einem finanziellen Schaden, ich habe doch schon auf die Regelung des Rechtfertigungsgrundes "Notstand" hingewiesen. Dieser besagt, dass man, um das Leben eines Menschen zu retten, auch Dinge zerstören darf. Klarer geht es doch kaum.

Was ich allerdings nicht verstehe, ist, warum so eine Wertung dann auch noch so hervortreten muss, dass sie auch der Uninformierteste begreift. Denn in einer so ausdifferenzierten (was mE Gerechtigkeitsgründe hat) Rechtsordnung ist das de facto so nicht möglich. Da bedarf es schlicht einiger Beschäftigung, um verstehen zu können, dass sie mitnichten so ungerecht ist, wie gerne gesagt wird.

Warum soll man also für Informationsunwillige alles so vereinfachen, dass zwar am Ende Straftaten gegen Leib und Leben immer schwerer bestraft werden, dafür aber die Gerechtigkeit auf der Strecke bleibt ( nicht ganz, aber teilweise [was schon zuviel ist, mE])?

Was prinzipiell auch richtig ist, weil in den meisten Fällen nie ein derart unversicherter finanzieller Schaden entsteht, dass es an die Tat und Folgen z.B. einer Vergewaltigung heranreichen würde.

Nenne mir außer Rache bitte einen oder zwei triftige Gründe, warum es notwendig ist, dass Strafen für Vermögensdelikte keinesfalls über jenen für Delikte gegen Leib und Leben liegen dürfen.


Wenn bei einer Mehrheit von Menschen ein unvernetztes Gefühl aufkommt und sich verbreitet, dann ist da meistens auch was dran. Über die Lösung der Probleme kann man, nein, muss man sogar diskutieren. Aber zu behaupten, dass diese Menschen alle "falsch" fühlen, das ist an Arroganz und Selbstüberschätzung kaum noch zu toppen. Wer dann immer noch nichts ändern will, der hat eindeutig anderes im Sinn, als Gutes und Gerechtes zu bewirken.

Arrogant bin ich in der Tat, das stelle ich nicht in Abrede. Ebensowenig stelle ich in Abrede, dass mit dem Bildungssystemen in Westeuropa vieles im Argen liegt, das ist eine traurige Wahrheit, die man lieber gestern als morgen angehen und nachhaltig lösen sollte. Allerdings vermag ich hier den Konnex zum bisherigen Thema nicht zu erkennen. Auch meine ich nicht gesagt zu haben, dass alle Mensche "falsch" denken, ich sage schlicht, dass hier im Forum viele in völliger Unkenntnis der Sachlage und auch in großere Unwilligkeit zur eigenen Weiterbildung in diesen Themen groß von Dingen reden, deren Folgewirkungen sie offensichtlich nicht im geringsten bedacht haben. Das mag vielleicht arrogant klingen und auch sein, aber ich nehme mir heraus, dass als durchaus handfeste Wahrheit zu bezeichnen.

Außerdem blendest du mE aus, dass nur weil viele Mensches etwas fühlen, das objektiv gesehen nicht immer zwingend etwas objektiv Gutes sein muss. Als überspitztes Beispiel: vor nicht allzu langer Zeit fühlte eine sehr große Mehrheit in Europa, dass Ketzer auf den Scheiterhaufen gehören würden, sie fühlten, dass gewisse Religionsgruppe ihnen Unglück brächten (Evangelische, Hussiten, Juden, was auch immer). Wie wir heute wissen, waren das alles Dinge, die mitnichten objektiv als wahr zu bezeichnen sind, was die Begründetheit der Angst betrifft.

Daher halte ich es auch für legitim, der Mehrheit zuweilen auch einmal Blindheit und Unwissenheit unterstellen zu dürfen.



Diese Behauptung ist nicht haltbar. Es geht lediglich darum, gerechte und nachvollziehbare Grenzen zu setzen und diese auch mit der entsprechenden Härte zu verteidigen. Innerhalb dieser Grenzen ist weiterhin genug Spielraum für Zwischenstufen (mildernde Umstände etc.).

Wohl ist sie das. Wenn ich einen Ersttäter mit diversen Milderungsgründen mit einem Delikt gegen Leib und Leben habe und ich darf ihn keinesfalls weniger schlimm bestrafen als einen gewerbsmäßigen Betrüger, dann sehe ich darin eine massive Untergrabung von ausgewogener Strafmaßzuteilung (da Milderungsgründe nicht beachtet werden). Auch andersrum wäre es schlicht ungerecht, weil dann ein gewiefter Vermögensverbrecher aus diesem Grund eine viel zu milde Strafe erhalten würde, als ihm bislang zustehen würde. Außerdem, wer zieht denn dann die Grenze, über die kein Finanzdelikt, und unter die kein Leib- und Leben-Delikt gehen kann? Ich finde, das momentane System passt mehr oder weniger, erst durch mangelhaftes Verständnis durch den Beobachter wirkt es grob ungerecht.

Außerdem wird in diesen reinen Strafmaßbeobachtungen mE viel zu sehr der Aspekt ausgeblendet, aus welcher Schicht ein Täter kommt und welche Strafe da am ehesten wirkt.
 
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