druckluft schrieb:
Könntest du die Essenz des Videos hier bitte kurz posten? Nicht jeder hat die Zeit sich 1std Youtube anzutun...
Hatte ich eigentlich schon, aber gerne nochmals in der Zusammenfassung:
- Der Löwenanteil der benötigten kWh zur Ladung der am Folgetag zu verbrauchten Strommenge fürs Fahren der üblichen 40-50km pro Auto kann in der Nachtlücke geladen werden.
- Es geht dabei nicht darum, dass bereits jetzt schon 100% des Stroms vorhanden wäre. Nein, es müssten eben wie gesagtr ca. 12-16% mehr Strom produziert werden als bisher.
- Es geht v.a. darum, dass die Infrastruktur bereits da ist, um den Strom zu übertragen: Wenn das Netz um 12 Uhr mittags für alle E-Herde reicht, reicht es auch um in der Nacht die Karren zu laden.
Da hatte ich mich glaube ich etwas schlecht ausgedrückt.
Marvomat schrieb:
Was passiert dann eigentlich mit unseren Strompreisen? Daran denkt nie jemand.
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, z.B. über Nachtstromtarife.
Man muss auch bedenken, dass >50% des Strompreises inzwischen Steuern und Abgaben sind.
Wir haben hier in Deutschland mit den höchsten Strompreis weltweil. Wenn die Politik WILL, dass sehr viel E-Mobilität kommt, wird sie auch für eine Entlastung sorgen.
(Leider wird es in der Realität genau anders herum laufen... sobald genau Leute ein E-Auto haben, wird es darauf Steuern geben... weil irgendwwo müssen die Fehleinnahmen aus der Benzinsteuer ja wieder her kommen. Kotz.)
760_Torr schrieb:
Aber man kann es drehen und wenden, wie man will: Akku-Autos sind grober Unfug! Früher oder später werden das alle einsehen und vielleicht peinlich berührt sein, dass sie von einer Hysterie-Welle mitgespült wurden.
Warum soll das Unsinn sein? Es gibt nunmal keinen Energie-effizienzienteren Weg als den Elektromontor, um Bewegungsenergie auf die Straße zu bringen. Und es gibt keinen Energie-effizienzienteren Weg als den Strom direkt im Auto zwischenzuspeichern (--> Akku!). Jede Transformation (z.B. in Power-2-gas oder Wasserstoff) senkt die Energieeffizienz zwangsläufig und deutlich. Das lässt sich nicht weg diskutieren. Akkus sind bereits sehr Effizient mit weit über 90% "Wirkungsgrad". (Also sprich sehr niedrigem Ladeverlust).
xbox schrieb:
Ich finde es auch beschämend zu behaupten das ein Elektro Auto in heutiger Zeit Umweltfreundlich ist. Lach. Was da an Kosten anfällt vorallem beim Recycling.
Klar - konventionelle Autos müssen ja gar nicht recycelt werden. Hatte ich vergessen... (hm.)
Und die Argumente, warum dicke E-Auto-Akkus sehr wohl sehr ausgiebig (>90% des Volumen-Anteils!) recycelt werden, wurde schon oft genug dargelegt.
xbox schrieb:
Warum nicht Wasserstoff? Dort lässt sicht einfach nichts verdienen.
760_Torr schrieb:
Die Idee einer Wasserstoff-Wirtschaft war vor zirka 20 Jahren ziemlich populär, spielt heute nur noch eine Außenseiter-Rolle, ist aber noch längst nicht weg vom Tisch. [...] Militär-Drohnen funzen mit Wasserstoff schon ziemlich gut, Suchanfrage "drone cfrp hydrogen" (oder so).
GregoryH schrieb:
Was ist mit Brennstoffzellen? Wasserstoff?
Toaster05 schrieb:
Wo bleiben bitte die Wasserstoffautos die es schonmal gab und wieder eingestampft wurden?
Ist echt witzig, wie hier jeder rein kommt und das gleiche Argument, das schon mehrmals entkräftet wird, bringt...
Nochmals: Die Energie-Effizient von H2-Antrieben ist bodenlos schlecht. Es ist viel einfacher und sinnvoller, den Strom direkt ins Auto zu laden, statt ihn aufwändig in H2 "umzuwandeln" und den dann im Auto pro Brennstoffzelle wieder in Elektrizität zu wandeln.
Bitte auch bedenken: Ein H2-betriebenes Auto ist an sich auch ein E-Auto, denn es läuft mit einem Elektromotor (Brennstoffzellen erzeugen Elektrizität und keine Bewegungsenergie!) und braucht einen Akku mit ein paar kWh als Zwischenspeicher (ähnliche Größe wie ein Plug-In-Hybrid, ~4-10 kWh), da eine Brennstoffzelle tunlichst mit gleicher Leistung laufen muss um effizient zu sein, aber dann könnte man ja keine Beschleunigung etc. abbilden.
Alle, die nach den giftigen Stoffen im E-Auto und dem Rycycling-Problem schreiben: Eine Brennstoffzelle ist ähnlich umweltfeindlich in Herstellung und Rcycling, und man braucht dafür ebenfalls Materialien, die unter fragwürdigen Bedingungen gefördert werden, allen voran Platin.
Gilt übrigens auch für Katalysatoren in Verbrennungsmotoren, wenn auch in geringerem Umfang. Deren Hauptproblem ist jedoch, dass viel von dem Platin dabei tatsächlich "verbraucht" werden über den Lebenszyklus des Autos: Kat, Ruß, Auspuff -> dieses Platen kehr nie wieder in den Kreislauf zurück und ist effektiv gesehen für unsere Zivilisation verbraucht / verloren, was völliger Wahnsinn ist...
Ein weiterer, REISIGER Faktor, der gegen ein Brennstoffzellen-Auto spricht, ist die Bau-Komplexität:
Man hat wieder einen großen Tank (-> Drucktanks für H2), einen großen Motor (-> die Brennstoffzelle), ein kompliziertes Getriebe mit Kupplung und Schaltung, und ein Auslas-System (-> kommt Wasser/Dampf raus), so wie das alles beim Auto mit Verbrennungsmotor der Fall ist.
Das E-Auto hat einen Akku, der durch externe Einflüsse unverwüstlich ist, und einen mechanisch sehr simplen und vhm. preiswerten Elektromotor. Das ist
deutlich wartungsärmer, das ist ein riesen Vorteil der E-Mobile.
So ein Verbrenner-Antriebsstrang hat 2000-3000 bewegliche Teile, ein E-Antriebsstrang ca. 200-250. (Jeweils inkl. Motor).
Beim H2-Auto sieht es ähnlich aus in Sachen Teile-Komplexität; naja, etwas besser ist es schon, aber nicht um den Faktor 10 wie beim E-Auto. Ein Auto mit Brennstoffzelle bringt in Sachen Wartung also leider keine Vorteile.
Das alles mit der Komplexität und Wartung ist auch der Grund, warum Plug-In-Hybride so unattraktiv sind: Man kann damit zwar seine täglichen 40-50km rein elektrisch fahren, was toll ist; aber man hat zwei komplette Antriebssysteme im Fahrzeug, und beide können unabhängig voneinander kaputt gehen. Ein Wartungs-Alptraum für den Halter, ein feuchter Traum für VW/BMW/Daimler, die ihr Werkstatt-Netz durchfüttern müssen...
Tesla z.B. macht es so, dass man seine (8-jährige!) Garantie nicht verliert, wenn man nicht zur Inspektion kommt. Die sind froh, wenn man
nicht grundlos kommt. Die können ja auch nichts "warten", weil es kaum Verschleiß gibt. (Wenn der Motor hin ist, ist er hin, und sie bauen dir in 45 Minuten einen einen auf Garantie ein.) Der Akku ist komplett Wartungsfrei. Stoßdämpfer müssen nicht getauscht werden, weil das Auto Luft-gefedert ist, und die Bremsen halten denk Rekuperations-Bremsung (-> der E-Motor bremst und gewinnt dabei auch noch Energie zurück) i.dR. weit über 200.000km. Einfache mechanische Probleme kann man auch in der "normalen" Werkstatt erledigen lassen.