DerOlf
Admiral
- Registriert
- März 2010
- Beiträge
- 9.203
Viel mehr als ein Schmerzmittel ist es aber in meinen Augen zumindest in diesem Fall nicht.
Ehrlich gesagt, bin ich auch nicht so sicher, ob das schweizer Modell zu groß mehr Demokratieverständnis beiträgt. Das setzt nämlich den mündigen Bürger (der ist auch in der Schweiz mMn nicht häufiger als in Frankreich) sowie seine Informationsbereitschaft und -fähigkeit vorraus.
Und vor allem bei letzterem kann ich da nur von "Überschätzung" reden, denn das wird gerne mal überschätzt.
Wie viele Informationen zu diesem Thema gibt es? und wieviel davon ist in der Schweiz VORHER medial kommuniziert worden?
zu den Mehrheiten:
50,x prozent sind eine "Erbsenzähler-Mehrheit". Mein Problem damit, ist wohl der Glaube, dass mMn innerhalb von 1 Woche aus 50,3% sehr leicht auch mal 49,8% werden können (Bei 8mio Bürgern sind dafür 40000 stimmen nötig). Ein solch knappes Meinungsbild kann schnell mal kippen - und das bedeutet für mich, dass ich nicht beurteilen kann, ob dieses Meinungsbild und die knappe Mehrheit nicht gerade dadurch entstanden sind, DASS die SVP eben Öffentlichkeitsarbeit betreibt.
Ich frage mich eben, wie dieses Meinunggsbild aussehen würde, wenn es die SVP (und/oder ihr "Blocher"-Portmionaie) NICHT gäbe.
Direktere Demiokratie ist selbstverständlich auch in meinem Sinne, ich denke nur eben, dass es in einem solchen System auch Mechanismen geben müsste, die es unmöglich machen, dass einzelne oder kleine Gruppen die Stimmung kurzfristig in eine bestimmte Richtung aufheizen können, damit das Ergebnis dadurch in ihre Richtung verfälscht wird - eine 2/3-Mehrheit wäre dazu mMn geeignet (als demokratisches Mittel wäre das z.B. nur eine kleine Modifikation des Entscheidungswegs).
Für Dinge, die alle (oder eben eine starke Mehrheit von vllt 75%) sowieso wollen, stellt diese Hürde kein Problem dar, aber es wird dadurch eben um ein vielfaches schwieriger, unklare Entscheidungen kurzfristig in eine bestimmte Richtung zu lenken.
Volksentscheide sind näher am Volk - ganz klare Sache - aber ich bin mir eben unsicher, ob da tatsächlich das Volk selbst und frei entscheidet. Und DAS ist mMn das einzige Gütekriterium, an dem ich das schweizer System messen kann (bei allen anderen lohnt das nicht, die fallen da sowieso durch).
Ehrlich gesagt, bin ich auch nicht so sicher, ob das schweizer Modell zu groß mehr Demokratieverständnis beiträgt. Das setzt nämlich den mündigen Bürger (der ist auch in der Schweiz mMn nicht häufiger als in Frankreich) sowie seine Informationsbereitschaft und -fähigkeit vorraus.
Und vor allem bei letzterem kann ich da nur von "Überschätzung" reden, denn das wird gerne mal überschätzt.
Wie viele Informationen zu diesem Thema gibt es? und wieviel davon ist in der Schweiz VORHER medial kommuniziert worden?
zu den Mehrheiten:
50,x prozent sind eine "Erbsenzähler-Mehrheit". Mein Problem damit, ist wohl der Glaube, dass mMn innerhalb von 1 Woche aus 50,3% sehr leicht auch mal 49,8% werden können (Bei 8mio Bürgern sind dafür 40000 stimmen nötig). Ein solch knappes Meinungsbild kann schnell mal kippen - und das bedeutet für mich, dass ich nicht beurteilen kann, ob dieses Meinungsbild und die knappe Mehrheit nicht gerade dadurch entstanden sind, DASS die SVP eben Öffentlichkeitsarbeit betreibt.
Ich frage mich eben, wie dieses Meinunggsbild aussehen würde, wenn es die SVP (und/oder ihr "Blocher"-Portmionaie) NICHT gäbe.
Direktere Demiokratie ist selbstverständlich auch in meinem Sinne, ich denke nur eben, dass es in einem solchen System auch Mechanismen geben müsste, die es unmöglich machen, dass einzelne oder kleine Gruppen die Stimmung kurzfristig in eine bestimmte Richtung aufheizen können, damit das Ergebnis dadurch in ihre Richtung verfälscht wird - eine 2/3-Mehrheit wäre dazu mMn geeignet (als demokratisches Mittel wäre das z.B. nur eine kleine Modifikation des Entscheidungswegs).
Für Dinge, die alle (oder eben eine starke Mehrheit von vllt 75%) sowieso wollen, stellt diese Hürde kein Problem dar, aber es wird dadurch eben um ein vielfaches schwieriger, unklare Entscheidungen kurzfristig in eine bestimmte Richtung zu lenken.
Volksentscheide sind näher am Volk - ganz klare Sache - aber ich bin mir eben unsicher, ob da tatsächlich das Volk selbst und frei entscheidet. Und DAS ist mMn das einzige Gütekriterium, an dem ich das schweizer System messen kann (bei allen anderen lohnt das nicht, die fallen da sowieso durch).
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