Taxxor schrieb:
Nein dann nehme ich Anbieter A, denn Anbieter B ist sich ebenso über die Preise die er verlangen kann im klaren, und meist auch darüber, was er an Konkurrenz hat. Wenn er also mehr als 3000€ weniger verlangen könnte, dann hätte er es direkt getan, es sei denn er hat darauf gepokert, dass ich nicht zu anderen gehe, wo er weiß dass sie günstiger sein werden als das was er mir angeboten hat.
Das ist fernab jeglicher Realität in der Wirtschaft, weil der Preis nur einen Teil des Geschäfts ausmacht.
Handwerker A bietet dir eine Hausrenovierung an und will dafür 10000€, Handwerker B bietet dir eine Renovierung für 7000€ an, also gehst du ohne zu verhandeln zum Anbieter B?
Erstens hat Anbieter A vermutlich die besseren Materialen und auch die Mitarbeiter sind besser geschult. Natürlich könntest du die Arbeit jetzt von ein paar "ausländischen Mitarbeitern" für wenige Geld bekommen und vermutlich wird sie sogar besser gemacht, aber spätestens wenn es darum geht ihnen etwas zu erklären oder ein paar Wochen später etwas zu reklamieren stehst du blöd da.
Also überlegst du vielleicht doch noch einmal, ob billig nicht vielleicht der falsche Weg ist und gehst lieber zum ersten Anbieter, wo du einen besseren Preis aushandelst der irgendwo dazwischen liegt. Ausnahme natürlich, wenn es ist dir nur wichtig etwas billig zu bekommen und du bist dir über die Nachteile im klaren und nimmst sie im Kauf.
Taxxor schrieb:
Ich kenne mich im Servergeschäft jetzt nicht so aus, aber ist es nicht so, dass eine Firma, die Server unterhält, entweder AMD oder Intel nutzt und keinen Mix aus beiden, also sowieso nur einen von beiden "unterstützen" kann?
Wenn Intel jetzt hergeht und die Rabatte nur dann gewährt, wenn eine Firma im Begriff ist, von Intel zu AMD zu wechseln, ist es doch im Kern das gleiche wie oben, man knüpft die Rabatte daran, dass die Firma dann ausschließlich Intel nutzt.
Grundsätzlich ist das von Firma zu Firma unterschiedlich und natürlich von Anwendungsfall zu Anwendungsfall.
Setzt du zum Beispiel ein Cluster zur Virtualisierung ein, dann kannst du nicht mal eben so AMD und Intel mischen, aber auch ohne Clusterung kann es bei kleineren Firmen besser sein auch eine Hardware zu setzen, statt bei zig Herstellern einzukaufen. Die "Probleme" von Intel Systemen kennt man, mit AMD hat so gut wie niemand Erfahrungen oder nur einige schlechte aus der Vergangenheit.
Kompatibilitätslisten müssen neu erstellt werden, Leistungsoptimierungen sind grundlegend verschieden oder zunächst gar nicht vorhanden usw. Schon die Speicherunterstützung oder die NUMA Aufteilung ist bei den Systemen komplett verschieden. War es bei Intel fast schon egal welchen Speicher man einsetzt, hat man bei Epyc ähnliche "Sorgen" wie bei Ryzen und haben die meisten bisher nur Erfahrungen mit Dual-Sockel CPUs gemacht sind es bei Epyc zwar auch 1-2 Sockel aber 4-8 NUMA Nodes.
Am Ende ist der Einstieg für AMD in diesen Markt schwierig, aber es ist für die Admins auch verständlich wenn sie erst einmal einen Bogen um die Systeme machen, wenn sie nicht die Zeit haben sich mit dem Thema AMD eingehend zu beschäftigen. Der Preis einer CPU in einem Server ist letztlich nur ein Teil von den Gesamtkosten, selbst wenn man nur die Hardwarepreise vergleicht.
Daraufhin ist es natürlich logisch, dass Intel hier Rabatte gewährt. Hat man eine gewisse Hürde überwunden und beschäftigt sich mit dem Einsatz von AMD Servern eingehend, ist die Schwelle weitere Systeme zu beschaffen niedriger. Also gilt es hier wie so häufig in der Geschäftswelt: "Lieber verdiene ich an einem Kunden nichts, als dieser Kunde an die Konkurrenz verloren geht."