Sinn und Unsinn von "geschlechtergerechter" Sprache

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Kaboooom schrieb:
Wahrnehmung und nicht Sprache schafft Denken.
Und genau da setzt auch die Gendertheorie an ... Sprache schafft nicht das, was wahrgenommen wird, sie hat aber sehr wohl Auswirkungen darauf, wie wir uns über das Wahrgenommene austauschen können.
Es gibt Dinge, die zwar wahrnehmbar sind, aber eben kaum sagbar ... über Musik oder Kunst, und die damit verbundenen Gefühle zu sprechen, fällt sogar Menschen schwer, die sich ihr Leben lang damit beschäftigt haben.

Wahrnehmung schafft Denken ... der Austausch über Wahrnehmungen braucht aber zwingend als Vehikel die Sprache ... und an genau dieser Stelle ist einigen (aber wohl keinem disziplinierten Linguisten) auch klar, dass die Sprache die Wahrnehmungen beeinflussen kann, da sie für einen Austausch mit anderen eben in eine gewisse (verstehbare) sprachliche Form gebracht werden müssen. Einige Wahrnehmung sind leider nur aus einer bestimmten Perspektive auch kommunizierbar ... und an dem Punkt formt Sprache auch das Denken ... natürlich findet das in sehr engem Rahmen statt, weil Kommunikation ja in einer weder von Wahrnehmung noch von Sprache wirklich beeinflussbaren Realität funktionieren muss.

Sprache zu schützen ist ein nobles Motiv ... aber ich halte es eben für Willkür, wenn man festlegt, welche Entwicklungen natürlich und welche gesteuert stattfinden ... am ende ist mir die Herangehensweise deines Artikels doch etwas zu naturalistisch. Ich bin allerdings bisher auch noch nicht weit über die Einleitung hinausgekommen (ich finde Linguisten immer unglaublich anstrengend zu lesen).
Man kann 1.500 Jahre zurückgehen, und findet in der Sprach nur Ansätze dessen, was seit den bürgerlichen Revolutionen sich zu einem repressiven genderregime ausgeweitet hat.

Im Mitttelalter gab es Bäckerinnen, Meisterinnen und alles mögliche andere ... aber spätestens um 1850 sah das eben anders aus. Witzigerweise sind die maßgeblichen Gesetze zum Ausschluss des weiblichen Geschlechts aus weiten Teilen der Arbeitswelt Gesetze zum "Schutz der Frau" gewesen (aber natürlich wurden die von Männern formuliert ... die meisten dieser Männer waren ziemich alt und hatten helle Haut ... diese relativ neue Geschlechterordnung, in der Frauen dann als etwas "ganz anderes" als Männer (und nicht einfach als andere Version des Selben) betrachtet wurden, verdanken wir leider wirklich alten, weißen Männern (nicht als Diskriminierungsversuch, sondern einfach als korrekte Bezeichnung für eine homogen männliche Gruppe hellhäutiger Menschen über 50).
Ergänzung ()

Kann mir jemand mal eine Aussage geben, die für "schwer zu entschärfen" gehalten wird?
Eventuell gelingt es mir, das gleiche auch komplett ohne Geschlechtsreferenz zu formulieren. in vielen Fällen ist die für die Aussage nämlich garnicht so wichtig.
Einzige Vorraussetzung wäre wohl, dass diese Aussage sich eben nicht auf eine klar geschlechtlich definierte Person beziehen sollte ... denn bei so einer Aussage halte ich es für sinnlos, auf Geschechtsreferenzen zu verzichten.

An "Die Backerin Marina K, aus Erfurt backt Brot" gibt es einfach nichts zu gendern, solange diese Marina sich als Frau fühlt. Ist dem nicht so, würde ich "Die Bäckerin" einfach weg lassen und zwischen "backt" und "Brot" ein "beruflich" einschieben.

Eventuell wird es Zeit, die Theorie mal mit etwas echter Praxis zu würzen.
Monstren gendergerechter Sprache zu schaffen, ist sicherlich kein Problem ... sowas schwebt mir allerdings nicht vor ... mein Ziel ist Neutralität.


Zum Klausur-thema:
Zumindest meine Dozenten (in allen nicht naturwissenschaftlichen Fächern) haben sich sehr viel Mühe gegeben, um uns ihre Anforderungen (auch an Sprache) nahezubringen ... und wer das nicht hinkriegt, hat meiner Meinung nach den Beruf verfehlt. Sprache ist das Instrument Nummer eins für eine Lehrkraft ... das sollte man nicht einfach ignorieren und natürlich findet in jedem Unterricht auch Spracherziehung statt.
 
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DerOlf schrieb:
Tja ... wer die Anforderungen an die Klausur nicht erfüllen kann, erhält eben nicht die volle Punktzahl ... und wenn zu diesen Anforderungen eben auch eine gendergerechte Sprache zählt, dann kann man sich darüber nicht wirklich beschweren. Denn die Anforderungen wurden vorher klar formuliert (meist mehrere Wochen vor der Klausur und wiederholt) ... und an sowas sollte man sich dann eventuell auch einfach mal halten, wenn man die volle Punktzahl haben will.
Wie könnte ein undefiniertes Potpourri aus Sprachvorgaben als Klausuranforderung durchgehen und sollte nicht eigentlich der Inhalt der Klausur wesentlich für die Benotung sein?
https://www.news4teachers.de/2015/0...gsdruck-wer-nicht-gendert-bekommt-punktabzug/

In meinen Augen belegen die Anhänger von Gendersprech durch die Verwendung künstlich gedrechselter Satz-Ungetüme, die grundsätzlich seltsam inhaltsleer daherkommen, dass es sich mehr um Schein, als um Sein handelt. Es dürfte sich auch nicht um eine erkenntnisorientierte Wissenschaft handeln, da m.W.n. nichts bislang erforscht und kein neues „Wissen geschaffen“ wurde.
 
DerOlf schrieb:
Zum Klausur-thema:
Zumindest meine Dozenten (in allen nicht naturwissenschaftlichen Fächern) haben sich sehr viel Mühe gegeben, um uns ihre Anforderungen (auch an Sprache) nahezubringen ... und wer das nicht hinkriegt, hat meiner Meinung nach den Beruf verfehlt. Sprache ist das Instrument Nummer eins für eine Lehrkraft ... das sollte man nicht einfach ignorieren und natürlich findet in jedem Unterricht auch Spracherziehung statt.

Das ist nicht der Punkt, sondern die fehlende Reproduzierbarkeit. Wir haben sprachwissenschaftliche Vereinbarungen, ebenso wie die üblichen Anforderungen für eine wissenschaftliche Arbeit. Jeder kann in den Duden schauen und findet bis auf die üblichen Ausnahmefälle eine klare Antwort, bei "gendergerechte Sprache" ist das jedoch nicht der Fall.

Es ist absolut richtig das die Sprache das Instrument Nr.1 ist für einen Dozenten, selbst für einen Mathematiker, das hat auch niemand bezweifelt. Jedoch ist es nicht ersichtlich wie eine politisch gefärbte Spracherziehung einen wissenschaftlichen Mehrwert erschafft, bislang ist das nämlich immer in das exakte Gegenteil umgeschlagen.
 
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@Downforce:
Du verwechselst "Gesetze" mit "gesellschaftlich etablierten Normen". Erstere werden durch Mehrheit beschlossen ... letztere müssen sich in jedem Moment aufs neue als praktikabel erweisen, sonst verschwinden sie wieder.

Benzalin schrieb:
Jeder kann in den Duden schauen und findet bis auf die üblichen Ausnahmefälle eine klare Antwort, bei "gendergerechte Sprache" ist das jedoch nicht der Fall.
Weil das eben (noch) zu neu ist ... im Duden steht nur das, was bereits tot ist.

Mal ein pädagogischer Fachbegriff für dich (eigentlich kommt er aus der Lernpsychologie) "Lernen am Modell" ... der Dozent kann die gendergerechte Sprache, die er meint, vormachen ... Lernende, die kapiert haben, dass ihre oberste Aufgabe im Unterricht nicht nur darin besteht, den Stoff zu verinnerlichen, sondern zu erforschen, was die Lehrkraft für gute Noten braucht (was die Erwartungen sind) werden sich auch in Arbeiten an diesen Stil anzupassen versuchen.

Die Arbeitsanweisungen, die mir meine Dozenten dazu gaben, habe ich hier schon mehrmals als Empfehlung gegeben ... "versuchen Sie, Formulierungen mit Geschlechtsreferenz nach Möglichkeit zu vermeiden".
Auch dabei kommt gendergerechte Sprache heraus ... und diese Anweisung umzusetzen, macht in den meisten wissenschaftlichen Gebieten auch keine sonderliche Mühe ... denn da wird eh schon seit Jahrzehnten nach Möglichkeit neutral formuliert.

Wenn mir jemand gesagt hätte, ich sollte in einer Matheklausur gendern, dann hätte er von mir breit grinsend ein "1 (m/w/d) + 2 (m/w/d) = 3 (m/w/d)" bekommen ... einfach um zu zeigen, wie lächerlich ich sowas finde.
Bei mathematikdidaktischen Fragen habe ich natürlich ganz von alleine die in der Schultheorie allgemein üblichen neutralen Begriffe genutzt ... bei mir gabs also nur "Lernende" und "Lehrende" ... und die haben bis auf das, was im Kopf des Lesers geschieht, eben nicht eher ein Geschlecht, als Tische oder Stühle.

Wie kann man sich mit sowas überfordert fühlen?
 
DerOlf schrieb:
@Downforce:
Du verwechselst "Gesetze" mit "gesellschaftlich etablierten Normen". Erstere werden durch Mehrheit beschlossen ... letztere müssen sich in jedem Moment aufs neue als praktikabel erweisen, sonst verschwinden sie wieder.
Ich verwechsel hier überhaupt nichts. GG = Gesetz und nur darum ging es im Zitierten. Bitte noch mal richtig nachlesen.
Wie wir von Normen zu Gesetzen gelangt sind, ist nach wie vor fraglich, denn eigentlich sollte es in diesem Thread nur um Normen gehen.
 
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DerOlf schrieb:
Weil das eben (noch) zu neu ist ... im Duden steht nur das, was bereits tot ist.

Mal ein pädagogischer Fachbegriff für dich (eigentlich kommt er aus der Lernpsychologie) "Lernen am Modell" ... der Dozent kann die gendergerechte Sprache, die er meint, vormachen ... Lernende, die kapiert haben, dass ihre oberste Aufgabe im Unterricht nicht nur darin besteht, den Stoff zu verinnerlichen, sondern zu erforschen, was die Lehrkraft für gute Noten braucht (was die Erwartungen sind) werden sich auch in Arbeiten an diesen Stil anzupassen versuchen.

Absolut richtig, er kann an einem Modell seine Theorie und Erwartungshaltung erläutern und ausformulieren, hier bleibt aber das entscheidene Problem: Es ist kein reproduzierbares Modell, sondern eines was anhand von politischer Einfärbung geschaffen wurde und sich äußerst schnell ändert. Natürlich kann man das auch einem Studenten einhämmern, es bleibt jedoch die Frage des wissenschaftlichen Mehrwertes einer politischen Einfärbung.

DerOlf schrieb:
Die Arbeitsanweisungen, die mir meine Dozenten dazu gaben, habe ich hier schon mehrmals als Empfehlung gegeben ... "versuchen Sie, Formulierungen mit Geschlechtsreferenz nach Möglichkeit zu vermeiden".
Auch dabei kommt gendergerechte Sprache heraus ... und diese Anweisung umzusetzen, macht in den meisten wissenschaftlichen gebieten auch keine sonderliche Mühe ... denn da wird eh schon seit Jahrzehnten nach Möglichkeit neutral formuliert.

Das ist aber nicht das was man mittlerweile unter gendergerechte Sprache versteht, es geht eben nicht darum neutral zu formulieren, das tun wie du richtig sagst die meisten Gebiete in der Wissenschaft ohnehin seit jeher, es geht darum anhand eines politischen Narrativs "Inklusion" zu erreichen die mitnichten neutral sein soll.


DerOlf schrieb:
Wie kann man sich mit sowas überfordert fühlen?

Bleiben wir sachlich?
 
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SE. schrieb:
Es steht den Verfassern sogar frei zwischen fünf(?) Varianten zu wählen. Ob irgendwann aus den Empfehlungen eine Pflicht wird ist Spekulation.

Wie gesagt, Fälle von Zwang und Sanktionen gerade in Universitäten sind vielfach dokumentiert. Dass es noch nirgendwo eine Pflicht zum Gendern gibt, ist schlicht unwahr.
Scribbr kann natürlich schlecht was vorschreiben, im Gegensatz zu einer Universität die Druck über Benotung aufbauen kann. Und was Scribbr da teilweise vorschlägt ist schon Teil des Problems. Zum Beispiel Partizipalkonstruktionen als vollwertiger Ersatz für maskuline Nomen - ein Student ist eben nicht zwingend ein Studierender, ein Sprecher nicht notwendigerweise ein Sprechender.

SE. schrieb:
Stadtverwaltungen und andere staatliche Institutionen, um dabei zu bleiben, sind zum Dienste aller Bürger da und haben gefälligst neutral zu agieren.

Neutral wäre für mich die natürliche Sprache als Produkt eines ungerichteten evolutionären Prozesses.
Sprache mit tiefen, politisch-ideologisch motivierten Eingriffen sollten sich Verwaltungen, die für alle Gruppen und nicht nur Anhänger einer Denkschule da sind, nicht zu eigen machen.
 
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DerOlf schrieb:
Das habe ich irgendwie als Reaktion von dir erwartet.
Ist doch super, wenn wir uns schon sogut kennen ;P


Ein solches Theater veranstalten wir bei den Themen Sexualität und Geschlecht fast schon aus Gewohnheit.
Ich erspare mir auf deinen schnellen Ritt der jüngeren Geschichte der Psychoanalyse einzugehen. Würde viel zu weit abschweifen. Hatte nur auf deine Erwarnugn der Lobotomie gewartet ;)

Die Sexualität ist eine reine Privatangelegenheit. Nur wird sie bewusst in den letzten Jahren in den Vordergrund gestellt.
Meist von Gruppen die
a) Provozieren wollen
b) Tabus aufbrechen
c) Aufmerksamtkeit erhaschen
d) sich als Opfer darstellen wollen.

Ich kann für meine mentale Instabilität nicht die Mehrheitsgesellschaft in Geiselhaft nehmen und verlangen das mich jeder auf Händen trägt. So ticken Menschen nicht und das ist - wenn du ins Tierreich schaust - auch in der Natur nicht so.

Denn es gibt auch eine gewisse Eigenverantwortung und die Notwendigkeit Erwachsen zu werden.

Was passiert wenn man darin versagt, sah man gestern in Trier.

Gestern war bei HartaberFair genau das Thema Genderwahn.
Und Plasberg hat es gewagt einen Seitenhieb ggb Anne Wills Gendersprache zu machen.

Und schon ging auf Twitter die Hasstiraden los.
Also die ganz "korrekt sein"-Wollenden beschimpften ihn mit Schaum vor dem Mund als "weißter alter Mann" oder "Boomer" und man sah wieder - wie so oft - das liberale Verständnis dieser Ideologen.

"Genderisten" sind keine Verfechter für Liberalität, sondern von ideologischem Zwang.
Und ich habe genug aus der Geschichte gelernt um jegliche Ideologen die uns etwas aufzwingen wollen zu bekämpfen.

SE. schrieb:
Immerhin äußern Menschen, mit mutmaßlicher binärer Geschlechtsidentität, Unverständnis für non-binäre (soziale) Geschlechter und die Anerkennung dieser, entgegen jeglicher wissenschaftlicher Erkenntnis.
Sag bloß du hast mein Gender und meine sexuelle Ausrichtung assumed? Ist das nicht eine Gender-Totsünde? ;)

Mutmaßlich üben die sich mit dem binären Geschlecht-Schema (m/w) identifizierenden Menschen mindestens teilweise auch moralischen Druck auf Andere aus und verhalten sich opportun, da sie sich ja in der Mehrheit sehen.
Du zeigst doch hier exemplarisch wer moralischen Druck ausübt.

Denn die Argumente von den Genderbla Befürwortern sind ausnahmslos immer mit unterschwellige Vorwürfen verbunden: "Ihr akzeptiert Anderesartige nicht, wegen euch fühlen sie sich schlecht".
Das kommt immer durch und zeigt das ihr viel zu tief im Rabbithole seid und einfache Sachen verkünstelt.

95% der "Binären" die nicht beruflich mit Genderstudies zu tun haben juckt das Thema nicht.
Wenn Einer auf Frauen steht, steht er auf Frauen, wenn Einer auf Gleichgeschlecht steht, steht er auf das gleiche Geschlecht.
Und wenn halt Einer sagt er ist Gender-fluide und fühlt sich heute als Frau und Morgen als Mann, dann denken eben 95% der Leute der ist wunderlich. Genauso wie Leute als wunderlich empfunden werden die Autisten sind.
Aber das ist kein Rassismus oder Diskriminierung, sondern ein natürlicher Prozess das Leute die eine krasse Meinung/Minderheit sind, eben von vielen als merkwürdig empfunden werden. So what?

Das Thema wird immer nur von der lauten Minderheit forciert, die sich Hauptberuflich mit diesem Thema samt den ganzen unsinnigen Verzweigungen befassen.
Und dann moralisch auf Alle aufgezwungen, mit dem erhobenen Zeigefinger: "Ihr seid alle soooo böse".


Das Arbeitgeber ihren Angestellten Pflichten auferlegen ist nichts neues und ich kann immer noch nicht erkennen, daß die Angestellten durch eine z.B. andere Schreibweise irgendwie beeinträchtigt werden. Stadtverwaltungen und andere staatliche Institutionen, um dabei zu bleiben, sind zum Dienste aller Bürger da und haben gefälligst neutral zu agieren.
Du widersprischst dir selbst.
Einmal "Ich sehe keinen Zwang, doch nur Empfehlung", dann aber "Arbeitgeber kann Bestimmen ausüben".

Was würdest du sagen wenn dein Arbeitgeber beschließt, das ihr alle im Büro (also ohne Kundenkontakt und ohne Uniformzwang) nur noch in grünen Hemden zur Arbeit kommen müsst, weil das ja echt besser für 3% der Bevölkerung besser für die Augen ist?

Würdest du das nicht als Eingriff in deine Entscheidungsfreiheit sehen?
 
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DerOlf schrieb:
... bei mir gabs also nur "Lernende" und "Lehrende" ... und die haben bis auf das, was im Kopf des Lesers geschieht, eben nicht eher ein Geschlecht, als Tische oder Stühle.
Der Unterschied von Lehrer und Lehrende liegt in der Qualifikation - Lehrende ist keine Alternative für Lehrer
"der Architektur lehrende [unqualifizierte] Tankwart", der Lehrende ein Pronom.

Es gibt gar den Begriff des "Lehrkörpers", namentlich ein Objekt, ausführendes Instrument, sächlich neutral.
er ist der ist Subjekt mit Gender-Artikel, nicht aber die Verkörprung von Tätigkeit, überdies noch ohne maskulines Gender-Suffix (generisches Maskulinum), welches die Frau übernehmen müsste. Die Frau übernimmt die neutrale Sache und hängt ihr Gender-Suffix "-in" hinten an.

das verkörperte Substantiv aus Verb ist sächlich neutral! [Punkt]

Plural "die Ausländer" ist eine gender-gemischte MENSCHENMENGE, keine maskuline Gendermenge mit femininer Einbildung *Innen.
Mengenlehre: Gesamtmenge und Teilmenge(n)

Können doch nicht alles im Singular formulieren, Singularität platt wie Geldschein - es gibt den Plural
eine sie und ein er sind ein wir/ihr/sie
 
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DerOlf schrieb:
...der Dozent kann die gendergerechte Sprache, die er meint, vormachen ... Lernende, die kapiert haben, dass ihre oberste Aufgabe im Unterricht nicht nur darin besteht, den Stoff zu verinnerlichen, sondern zu erforschen, was die Lehrkraft für gute Noten braucht (was die Erwartungen sind) werden sich auch in Arbeiten an diesen Stil anzupassen versuchen.
Und noch einmal auf Null:
  • Was soll denn bei Gender nun genau erforscht werden? Das wird irgendwie einfach nicht klarer
  • Nicht der Dozent braucht gute Noten...der Student (...war Absicht) braucht diese. Und warum eine inhaltlich perfekte Arbeit aufgrund von fehlendem Gender abgewertet werden soll, ist mir noch immer nicht ersichtlich
  • Worin besteht jetzt nochmal der Vorteil bzw. die Notwendigkeit zu gendern?
  • Ist es den Aufwand, der betrieben werden muß, wert? Hunderte Millionen Bücher müssen redigiert und neu verlegt werden, Unternehmen müssten ihre Vordrucke schreddern, neu entwerfen, prüfen (von staatl. examinierten Gender-Beauftragten...hahaha) und neu drucken lassen

Ganz ehrlich...hier wird mal wieder mit Kanonen auf Spatzen geschossen und woanders verhungern die Menschen. Wenn in Deutschland solche absolut nachrangigen Themen - die eine kaum messbare Minderheit betreffen - soviel Aufmerksamkeit bekommen können, dann geht es uns wohl noch ziemlich gut.
 
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Blase007 schrieb:
.der Student (...war Absicht)
Nicht der Dozent braucht gute Noten ... die Studenten -Plural Menschen, wenn du das Gender umgehen willst, nicht definiert ist, ob Mann oder Frau

Jämmerlich... Bsp.
Der*Die Forscher*in, der*die ein Paper einreichen will
1 Papier, 1 Mensch, 1 Platt*en

Singularität führt auch zu gewissem Personenkult, statt dem "mia san mia", was gesellschaftspolitisch aber auch wieder seine Tücken hat.

Hochdeutsch kennt einen Plural höher oben
 
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Kaboooom schrieb:
Dass es noch nirgendwo eine Pflicht zum Gendern gibt, ist schlicht unwahr.
Es gibt Leitlinien für wissenschaftliche Arbeiten. Auch kann das generische Maskulinum verwendet werden, wenn es ein Disclaimer gibt. Außerdem können wissenschaftliche Arbeiten in englisch verfasst werden, inwiefern das in allen Fachbereichen möglich ist weiß ich nicht.
Gibt es denn Daten dazu wieviele Studenten konkret abgewertet werden?
Kaboooom schrieb:
Sprache mit tiefen, politisch-ideologisch motivierten Eingriffen sollten sich Verwaltungen, die für alle Gruppen und nicht nur Anhänger einer Denkschule da sind, nicht zu eigen machen.
Staatliche Institutionen sollen Bürger also nicht gleichberechtigt behandeln? Und Art.3 Grundgesetz ist auch unwichtig? Verstehe ich dich da gerade richtig?

bartio schrieb:
Sag bloß du hast mein Gender und meine sexuelle Ausrichtung assumed?
Nö, dein gender ist mir egal.

bartio schrieb:
Das kommt immer durch und zeigt das ihr viel zu tief im Rabbithole seid und einfache Sachen verkünstelt.
So unglaublich es für dich klingen mag, ich bin ehrlich an deinen Argumenten interessiert. Nur bisher kam da leider wenig was mir einen Perspektivenwechsel ermöglicht, das ich also in der Lage bin deine Sichtweise einnehmen zu können und damit nachvollziehen kann wo du warum stehst. Schreib doch mal klar warum Gleichbehandlung und die daraus resultierende Gerechtigkeit genau doof ist.
Vielleicht ist aber so ein produktiver Austausch, wie ich ihn mir vorstelle, einfach hier in Schriftform nicht möglich, keine Ahnung. Ich glaube wenn wir uns von Angesicht zu Angesicht gegenüber sitzen würden hätten wir schon einen Konsens oder wären an dem Punkt das wir eben bei agree to disagree bleiben. Ist ja auch okay, missionieren will und werde ich nicht.

Und ja, wenn ich mir selbst vorschreiben würde das ich nur noch in grün gekleidet arbeite würde ich das auch so tun. Wenns hilft – why not?
 
SE. schrieb:
Auch kann das generische Maskulinum verwendet werden, wenn es ein Disclaimer gibt
wo ist das generische Maskulinum? wo wo wo?
er ist der - sie ist die - beide mit demselben verkörperten Verb Tätigkeit.
Schüler, Schwimmer, Regent, ohne Gender-Artikel, als maskulin auch ohne Gender-Suffix, welches der Frau missfallen könnte!

er schwimmt, sie schwimmt
er regiert, sie regiert
er schult sich, sie schult sich
absolut identisch für beide

Verb Infinitiv: schwimmen - Ohne Gender!
Verkörperung: Schwimmer (unveränderliches Objekt - des Subjekts Denken kann es nicht verändern)
sie ist die -in
er ist der

[eingefügt]:
das "generische Plural bzw. Hominum" für Verkörperung einführen/hochhalten:
die Schwimmer

die Frau gar noch Wahlmöglichkeit
ich bin Regentin = erklärt die Frau
ich bin Regent = erklärt genderunabhängiger MENSCH!

das war die Genderung, das "-in"

Verkümmerungen, Verstümmelungen, Verschleierungen, Verwässerungen
Ursachenforschung betreiben, denken, was nicht zu Papier kommt.
 
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SE. schrieb:
Gibt es denn Daten dazu wieviele Studenten konkret abgewertet werden?

Mir nicht bekannt und auch abhängig davon, wie vielen das ein Notenabzug überhaupt Wert ist. Kaufen kann man sich von einer solchen Haltung nämlich leider nichts sondern genießt später nur die schlechtere Note im Zeugnis. Aber natürlich Hut ab vor denen, die für ihre rechtstaatlichen Ideale noch kämpfen und schon in jungen Jahren die Sanktionen der Mächtigen in Kauf nehmen.

SE. schrieb:
Staatliche Institutionen sollen Bürger also nicht gleichberechtigt behandeln?

Was könnte die Bürger denn gleicher behandeln als das generische Maskulinum?
 
Kaboooom schrieb:
Was könnte die Bürger denn gleicher behandeln als das generische Maskulinum?
das generische hominum?
das generische incognitum?
das generalistische dubidumm?
 
Kaboooom schrieb:
Mir nicht bekannt und auch abhängig davon, wie vielen das ein Notenabzug überhaupt Wert ist.
Du weißt es also nicht und nimmst an das es so sein könnte. Auf dieser Annahme aufbauend behauptest du nun das “Mächtige” sanktionieren.
Okay, danke für die faktenbasierte Diskussion gemäß PuG-Regelwerk.
 
SE. schrieb:
Du weißt es also nicht und nimmst an das es so sein könnte.

Dein Ernst? Der Inhalt meiner letzten Beiträge ist dir etwa nicht mehr im Gedächtnis? Zur Erinnerung, ich habe exemplarisch eine ganze Reihe an Fällen gelistet.

"Nun sorgt ein Fall an der Fachhochschule (FH) des Berufsförderungsinstituts (BFI) in Wien für Aufregung: Bei Nichtverwenden gendergerechter Sprache droht ein Abzug von bis zu zehn von 100 Punkten, wie die Kleine Zeitung heute berichtet. Auch an mehreren Unis gab es wiederholt ähnliche Fälle. [...] Das Kollegium der FH des BFI Wien hat die gendergerechte Formulierung in Bachelor- und Masterarbeit nun verpflichtend vorgeschrieben, auch in der FH St. Pölten ist Gendern in wissenschaftlichen Arbeiten ein Muss. [...] Wie das Wissenschaftsministerium berichtet, gab es in der Vergangenheit immer wieder Beschwerden bei der Ombudsstelle für Studierende bezüglich der Vorgangsweise beim Gender-Mainstreaming in wissenschaftlichen Arbeiten."
https://kurier.at/chronik/wien/univ...ssenschaftlichen-arbeiten-ein-muss/94.387.559

"Lehrkräfte, die bei Nichtgendern mit Punktabzug drohen, gibt es den Recherchen von „Heise“ zufolge aber nicht nur an der TU Berlin, sondern auch an der Berliner Humboldt-Universität , am Geschwister-Scholl-Institut der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität, an der Universität Hamburg ..."
https://www.news4teachers.de/2015/0...gsdruck-wer-nicht-gendert-bekommt-punktabzug/

Das sind keine systematisch statistischen Erhebungen, aber journalistisch recherchierte Fälle in durchaus beachtlich gehäufter Anzahl.
Aber konkret: Mächtige sind in dem Fall die Dozenten (Professoren, Übungsleiter), die ihre Machtposition schamlos ausnutzen um eine sprachpolitische Agenda durchzusetzen, indem zum Beispiel ein Notenabzug angedroht wird. Mutige Kämpfer, die sich dem entgegenstellen und den Rechtsweg gehen, sind Studenten wie zum Beispiel Sebastian Zidek. Übrigens ebenfalls ein Fall aus Berlin.
 
@Kaboooom
Den .at Link hab ich gelesen, es gibt keinen Bezug zu D, bei news4teachers als auch telepolis geht es um denselben Studenten. Dieser hatte eine Auseinandersetzung mit einer Lehrkraft, ja, jedoch – die Uni war auf seiner Seite. Also ein Fall, im Jahr 2015. Die Plattform news4teachers spekuliert und behauptet liefert aber keine weiterführenden Quellen, also hat der Text maximal anekdotische Relevanz.
Weil ich es genauer wissen wollte habe ich derweil selbst etwas mit verschiedenen Suchbegriffen gesucht, ich finde keine öffentlich einsehbaren Daten die eine Aussage zur, auch durch dich, behaupteten Signifikanz zulassen.
Meine Annahme ist unverändert, ich bin offen für mehr Daten, falls du welche hast, mit Bezug zu Deutschland.
Ich schliesse nicht aus das es möglich sein könnte das Studierende Probleme mit Dozenten (etc.) haben/hatten, allerdings steht ja jedem frei zu schreiben wie er/sie mag, den Link kennst du, es finden sich mehr Leitlinien zur wissenschaftlichen Arbeit, schnell und von vielen Instituten mit jeder beliebigen Suchmaschine.
 
SE. schrieb:
...allerdings steht ja jedem frei zu schreiben wie er/sie mag...
Wenn dem tatsächlich so wäre, dann würde es diese Diskussion hier überhaupt nicht geben, nicht wahr?
 
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Du hast Repressalien erfahren und konntest nicht frei schreiben? Teile uns deine Erfahrungen diesbezüglich doch bitte mit.
 
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