Sinn und Unsinn von "geschlechtergerechter" Sprache

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Godde schrieb:
Wieso kann man nicht Opfer als diese anerkennen? Täter?
Ein Punkt dass es einen wichtigen Unterschied macht, ob man "Mann" und "Frau" als Kategorien betrachtet oder man nur von konkreten Männern und Frauen spricht, denn natürlich ist es so, dass Frauen diskriminiert wurden und weiterhin werden und zwar vornehmlich von Männern und das es Handlungsbedarf gibt, aber es ist nicht so, dass die Kategorie Frau von Kategorie Mann diskriminiert wird. Ich zum Beispiel diskriminiere niemanden und man könnte auch ganz problemlos männliche Gleichstellungsbeauftragte einstellen. Es gibt keinen Mann-Frau-Klassenkampf.

Ich wäre interessiert an deinem sachlich ausformulierten Standpunkt, dein Beitrag war jedoch in erster Linie emotional (was ok ist) und da kann ich nicht wirklich viel Inhalt raus ziehen. Wo wurden Probleme wegargumentiert?
 
BeBur schrieb:
Das ist quasi bundesweit so, egal welche Behörde/Institut.
Soweit ich weiß stets genannter Grund: Eine Frau könnte sich unwohl fühlen sich mit ihren Problemen die sich ja quasi per Definition auf Männer beziehen an eben einen Mann zu wenden. Deswegen dürfen in Frauenhäuser auch keine Männer rein, die Opfer von Gewalt geworden ist.

Und das wird genau ab dem moment problematisch an dem Transfrauen das Frau sein abgesprochen wird

Godde schrieb:
Das ich mir allen Ernstes im Jahr 2020 noch sowas hier durchlesen muss. Wieso kann man nicht Opfer als diese anerkennen? Täter?
Mir kommt das hier schon wie ein Opferthread von zurückgebliebenen weissen Männern vor, die ja einen kennen, der auch von einer Frau diskriminiert wurde.
Viele denken, dass die Probleme der Diskriminierung und Abgrenzung von Minderheiten gelöst werden könnten indem sie wegargumentiert werden. Nach dem Motto: „früher mussten wir uns um Schwarzen/Frauen/Schwule nicht kümmern und plötzlich bin ich überfordert damit. Woher denn jetzt plötzlich! Das wird einfach nur medial übertrieben. Ich will mich nicht damit beschäftigen“

Das wird im akademischen Bereich unter Weißer / Männlicher Fragilität zusammengefasst. Sehr erhellendes und hochaktuelles Thema.
 
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Und? Mich nervt es einfach so einen Scheiss hier lesen zu müssen. Ist hier denn hier eine Person im Thread dabei, die betroffen ist? Komischerweise diskutieren nur Leute darüber, die nicht betroffen sind und fühlen sich dann noch als Opfer, bitte?
 
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RfgsWlcm2k17 schrieb:
Und das wird genau ab dem moment problematisch an dem Transfrauen das Frau sein abgesprochen wird



Das wird im akademischen Bereich unter White / Male Fragility zusammengefasst. Sehr erhellendes und hochaktuelles Thema.
Das ist ein Clash den ich als Unbetroffener durchaus unterhaltsam finde: Hyperandrogyne Athleten: Ist das unfair?
Im Kampfsport räumen Transfrauen auch gerade gut ab.
 
Und was machen wir mit dem Mann, der von seinem Partner mißhandelt oder der Frau von ihrer Partnerin) wurde?
Ich glaub nich, dass der sich dann im Männerheim bzw sie im Frauenheim besser fühlt...
Trotzdem brauchen wir nich für jeden ne eigene Wurst zu braten mMn!
Wenn wir den Schutz der Betroffenen nach vorn stellen müssen halt die anderen mit ihren "Befindlichkeiten" leben.

Ist hier denn hier eine Person im Thread dabei, die betroffen ist?
Naja betroffen sind wir ggf am Ende alle, weil wir das (mit)bezahlen bzw die Entscheidung mittragen.
Ansonsten brauchen wir auch nich drüber diskutieren ab nun Leute nebenan nen Windrad, nen Fahrradweg oder ne Stromtrasse haben wollen - weil das entscheiden die ja auch dann als "Betroffene" alleine und alle anderen müssen damit dann bitte auch leben.

Hyperandrogyne Athleten: Ist das unfair?
Im Kampfsport räumen Transfrauen auch gerade gut ab.
Puh kA.
Kann mich erinnern das es nen "Sprinter" gab der für die "Behindertenmeisterschaften" durch die Prothese wohl zu gut war und bei den regulären mitmachen sollte/konnte/wollte und da aber auch aufkam das die Prothese ja zu gut wäre oder sowas.
KA wie es ausgegangen is.
MMn darf er bei den "Behinderten" mitmachen (gibt da ja unterschiedliche Unterteilungen) und wenn die Prothese entsprechend gut is - ja so what?
Wenn er lieber bei den nicht behinderten mitmachen mag - auch das gerne (kenn das Regelwerk nich).
In England spielt mWn auch mind 1 Frau in der dritten Liga(?) der Männer.
Wenn die sich das zutraut bzw man wird ja sehen wie es läuft - warum nicht?!

Der umgekehrte Fall is vermutlich schwieriger - aber ich glaub nich das sich da (viele) Leute finden die das ausnutzen um in ner "vermeintlich schwächeren Liga" zu spielen.
Allein die Kohle dürfte da schon aussschlaggeben sein :D
Und dann das "Bramborium ggf das alles entsprechend rechtlich abzusichern".
 
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Das Video von Riot not Quiet passt gut zum Thema

https://www.instagram.com/tv/CH5Ea-JKkHR/?igshid=1oubc6eihcwws

Linke kritische Männer be like: boah sorry dass ich mich mehrmals übergriffig verhalten habe - ich geh das reflektieren

...verhalten sich wieder übergriffig und reflektieren wieder* x10 und mit dem Gendern tut man sich auch schwer..."Ich habe doch alte weiße Männer von Sophie Passman gelesen und bin mir über meine Priviligien bewusst aber das mit den Gendern ist doch ein bisschen too much". Nein verdammt nochmal. Will heißen: Ich verstehe Kritik an sexistischen Verhalten von Genossen - (aber was ich ums verrecken nicht peile ist das ständige Genörgel am Kleidungsstil von Antifa* Mackern... Was hat appropriation von Arbeiter-Ästhetik mit sexismus zu tun . Die Arbeiterklasse wird nicht mehr im Verhältnis zu den Produktionsmitteln gesehen, sondern an der zur bourgoisen Trainingsjacke )
 
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Das Genderthema im Beruf ist penetrant und ich unterstütze es an keinster Stelle.
Vor Corona galt ja:
"Du bist weiblich und nicht benachteiligt? Hier haben wir etwas für dich."
Wirkt auf mich teilweise wie eine Community für first world problems. Im Aufwand betreiben für keinerlei Effekte ist Deutschland ja Weltmarktführer.
Wer sich durch eine subjektiv nicht gendergerechte Sprache benachteiligt fühlt, hat meines Erachtens ein psychologisches Problem.
 
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downforze schrieb:
Das Genderthema im Beruf ist penetrant und ich unterstütze es an keinster Stelle.
Vor Corona galt ja:
"Du bist weiblich und nicht benachteiligt? Hier haben wir etwas für dich."
Wirkt auf mich teilweise wie eine Community für first world problems. Im Aufwand betreiben für keinerlei Effekte ist Deutschland ja Weltmarktführer.
Wer sich durch eine subjektiv nicht gendergerechte Sprache benachteiligt fühlt, hat meines Erachtens ein psychologisches Problem.

Ich sehe das genau entgegengesetzt. Wer nicht rafft, warum das so sein muss, dem ist nicht mehr zu helfen.
 
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Godde schrieb:
Ich sehe das genau entgegengesetzt. Wer nicht rafft, warum das so sein muss, dem ist nicht mehr zu helfen.
Damit wir unsere Energie nicht damit verschwenden darüber nach zu denken, wie scheiße es Frauen nahezu weltweit geht? Mein Favorit die letzten Jahre war ja: "Die Pille als Unterdrückungsinstrument, nur wegen dem Patriachat gibt es keine Pille für den Mann"
 
Godde schrieb:
Ich sehe das genau entgegengesetzt. Wer nicht rafft, warum das so sein muss, dem ist nicht mehr zu helfen.
Warum denn nun? Ich halte es für großen Schwachsinn, der mit viel Aufwand mehr schadet als gleichstellt.
 
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BeBur schrieb:
"Die Pille als Unterdrückungsinstrument, nur wegen dem Patriachat gibt es keine Pille für den Mann"
Das müsste wohl eine Pille sein, die die männliche Libido komplett deaktiviert ... es bringt jedenfalls nichts, ihm hormonell vorzugaukeln, dass er bereits Schwanger ist. Der ganze männliche Reproduktionsapparat müsste lahmgelegt werden. Und auf so eine Welt haben halt nichtmal Frauen Bock.

Genau sowas meine ich, wenn ich sage, dass es an manchen Stellen einfach brutal überzogen wird. An anderen finde ich Handlungsbedarf (und zwar nicht nur bei den Männern).

Achtung Wunschvorstellung: Die Auswirkungen stereotyper Verhaltensweisen (wie sie auch bei allen abweichenden Geschlechtsidentitäten anzutreffen sind) sollten möglichst klein sein ... und das kann eben auch gelingen, indem die sprachliche Referenz auf menschliche Körper im allgemeinen bearbeitet wird.
Denn da wir Sprache zum Austausch über unser Denken nutzen, formt diese Sprache unser Denken zwingend mit. Zwar immer mit Kontollinstanz (Realität) im Nacken, an der das Denken geprüft wird (zwingend), aber nicht überall haben Fehler und Fehlentwicklungen Folgen, die uns auffallen ... weil sie dem Denken eben entsprechen, aus dem sie geboren wurden.

Es lohnt, die Sprache an die Befdindlichkeiten der Nutzer anzupassen ... und tatsächlich geschieht das auch, seit wir Sprache benutzen.
 
DerOlf schrieb:
Das müsste wohl eine Pille sein, die die männliche Libido komplett deaktiviert ... es bringt jedenfalls nichts, ihm hormonell vorzugaukeln, dass er bereits Schwanger ist. Der ganze männliche Reproduktionsapparat müsste lahmgelegt werden. Und auf so eine Welt haben halt nichtmal Frauen Bock.
Es ging mir dabei um die Diskrepanz wir hier und "anderswo". Es gibt Kritik daran dass es keine Pille für den Mann gäbe und die für die Frau sei ja so schlimm und das läge daran, dass Männer in Vorständen und etcetc. Und dabei wird IRGENDWIE vergessen, dass die Pille damals ein Emanzipations-Instrument war und "anderswo" immer noch ist.

DerOlf schrieb:
Denn da wir Sprache zum Austausch über unser Denken nutzen, formt diese Sprache unser Denken zwingend mit. Zwar immer mit Kontollinstanz (Realität) im Nacken, an der das Denken geprüft wird (zwingend), aber nicht überall haben Fehler und Fehlentwicklungen Folgen, die uns auffallen ... weil sie dem Denken eben entsprechen, aus dem sie geboren wurden.
Ich finde, wir benutzen ohne es mit zu kriegen so viele Metaphern und so viele Begriffe die im Wortsinn etwas ganz anderes bedeuten, dass man die Richtung "Sprache formt Denken" nicht überbewerten sollte und sich mehr auf "Denken formt Sprache" konzentrieren sollte.
 
Wegen der Sprache hat sich doch schon vor Jahren eine seriöse Internetseite beschäftigt.
Neutrale/weibliche/männliche Form.
Und ich fand die Idee wirklich super (keine Ironie!).
 
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@MichaW Ganz ehrlich, das hört sich sehr viel besser an als zahlreiche Vorschläge, die in dieser Debatte anderswo kursieren.
 
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MichaW schrieb:
Wegen der Sprache hat sich doch schon vor Jahren eine seriöse Internetseite beschäftigt.
Neutrale/weibliche/männliche Form.
Und ich fand die Idee wirklich super (keine Ironie!).
Die Realität hat die Satire mal wieder längst übertroffen: Den Vorschlägen aus der Gender-"Forschung" folgend wäre die männliche Form "Bäckerich" oder "Polizisterich".
 
Für mich schwachsinn. Stört den Lesefluss und mehr nicht. Aber ich lebe auch nach dem Motto, dass es nicht mein Problem ist wenn sich jemand diskriminiert fühlt.

Wenn ich eine, meinerseits nicht diskriminierend gemeinte, Aussage tätige und das Gegenüber sich gerne diskriminiert fühlt und Aussagen entsprechend uminterpretiert.. Jo, viel Spaß dabei - Pech.

Gender“wissenschaft“ kann ich einfach nicht ernst nehmen. Aber hey, das Land braucht Taxifahrer.
 
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Ich sehe da keinen Nutzen, erst durch das Gendern suggeriert man doch, dass alle die nicht Gendern wirklich von männlichen Formen reden.
Ich habe wenn ich "Schüler" sage noch nie an Jungen gedacht, ebensowenig wenn ich "Schüler" höre, wenn ich jetzt aber mit erhobenem Zeigefinger alle dazu erziehen versuche "Schüler und Schülerinnen" zu verwenden dann zwänge ich "Schüler" erst in den rein männlichen Kontext.

Ein Nachteil bei der Sache ist dass wir im Deutschen überhaupt geschlechtsspezifische Artikel haben, die Engländer tun sich bei dem Thema mit ihrem neutralen "the" viel einfacher. Das reicht aber nicht als Grund um unsere Sprache derart zu verunstalten.
 
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Grundsätzlich halte ich die Art von Postillon für gut.
Neutral, weiblich, männlich
Bäcker, Bäckerin, Bäckerer
Polizist, Polizistin, Polizister
Passt doch eigentlich.

Ich muss halt öfter Schreiben auf der Arbeit verfassen, mache das oft abwechselnd. Mal normal, mal weniger.
Mal "Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen", "Sehr geehrte Mitarbeitenden", Sehr geehrte Kollegenden" oder auch mal "Sehr geehrte androgyne, bigendere, FzM, gender variable, genderqueere, indersexuelle, MzF, geschlechtslose, nicht-binäre, Pangendere, transweibliche, transmännliche, transsexuelle, Inter*, intergendere, intergeschlechtliche und zweigeschlechtliche Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Zwitter, sehr geehrte Hermaphroditen, sehr geehrte XY-Frauen, sehr geehrte Drags, sehr geehrte Transvestiten, sehr geehrte Cross-Gender und sehr geehrte Damen und Herren".
Bei meinem Job kann ich mir das aber auch mal erlauben, ist ja nichts verkehrt daran.
Natürlich immer in der Hoffnung, niemanden zu vergessen.
 
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