Sinn und Unsinn von "geschlechtergerechter" Sprache

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Tomislav2007 schrieb:
Hallo


Was machen diese Addons, filtern/löschen die gegenderte Begiffe raus oder ändern die diese Begriffe in normale Sprache, hast du mal einen Link zu so einem Addon ?

Grüße Tomi
Die machen einfach aus "Polizist*Innen" wieder "Polizisten". Ich verwende dafür "Binnen-I Be Gone". Man muss nur ab und zu dran denken das Addon zu deaktivieren, wenn - wie hier - die Genderei Gegenstand des jeweiligen Textes ist :D
 
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Wie viele Menschen, die über den Beruf eines Kaufmanns reden, ist bewusst, dass in dem eben ausgesprochenen Wort "Kaufmann" der "Mann" steckt und nicht die "Frau"?
Ich behaupte jetzt Mal ... unter 0,1 Prozent!

Ich würde die Menschen gerne einmal kennengelernen, die sich über diesen Schwachsinn der geschlechtergerechten Sprache den Kopf zerbrechen.
Ich frage mich wirklich, ob diese Personen den ganzen Tag lang keine anderen Probleme haben.
Sind es Wichtigtuer, oder eher gelangweilte Leute, die nach einer Daseinsberechtigung suchen?
 
Es treibt immer öfter seltsame Blüten.
Vor kurzen konnte ich im Supermarkt
ein Namensschild mit dem Hinweis " Lernling " statt des früher üblichen " Lehrling " lesen.
Wenn das so weitergeht frage ich mich
ob wir in wenigen Jahren uns überhaupt noch Unterhalten können ohne Gefahr zu laufen
ständig von irgendeinem Verrückten verklagt zu werden .
 
tomtom 333 schrieb:
ein Namensschild mit dem Hinweis " Lernling " statt des früher üblichen " Lehrling " lesen.
Ist bei DM schon seit ~10 Jahren ein Ding, das früher™ im Handwerk übliche Lehrling wurde in vielen Berufsgruppen irgendwann auch durch Auszubildender ersetzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Es sind nicht die Worte, die diskriminieren ... es ist die ihnen angeheftete (und keinesfalls in Stein gemeißelte) Bedeutung der Worte in ihrem jeweiligen Kontext.
Dann ist aber doch eine Veränderung der Worte letztendlich völlig aussichtslos.

Das ist einfach nur ein totalitärer Ansatz den wir aus 1984 kennen: Wir schreiben den Menschen vor, wie sie zu sprechen haben um damit zu kontrollieren, was sie denken (können). Ich bestreite jedoch nicht, dass der Ansatz ein sinnvolles und gutes Fundament mal hatte und nicht als Machtinstrument dienen sollte.
 
Zuletzt bearbeitet: (links-totalitär -> totalitär, siehe feedback von mykoma direkt hier drunter)
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BeBur schrieb:
links-totalitärer Ansatz
Das würde ich gar nicht auf die Linken begrenzen, die Nazis wussten damals auch ganz genau, wie sie ihre politischen Gegner denunzieren mussten und Trump nutzt sehr ähnliche Techniken.
Ich würde das eher als Begleiterscheinung von totalitären, autokratischen Systemen einstufen oder solchen, die es gerne wären.
 
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mykoma schrieb:
Das würde ich gar nicht auf die Linken begrenzen, die Nazis wussten damals auch ganz genau, wie sie ihre politischen Gegner denunzieren mussten und Trump nutzt sehr ähnliche Techniken.
Ich würde das eher als Begleiterscheinung von totalitären, autokratischen Systemen einstufen oder solchen, die es gerne wären.
Ich denke du hast Recht, danke für die Korrektur. Ich editiere es mal, sonst kommen noch 4 Leute und bemängeln das (zu recht) in zweiseitigen Essays ;).
 
Meiner Meinung wird da oftmals zuviel Wind drum gemacht, und das sehr einseitig.
In der Pflege ist ganz normal, dass in Lehrbüchern und Leitlinien immer nur von der Pflegerin gesprochen wird.
Dabei gibt es hier inzwischen einen nicht zu verachtenden Anteil an Männern. (etwa 25% pro Kurs).

Schockierend fand ich an einer Uniklinik, dass zur Wahl des/der Gleichstellungsbeauftragten, nur Frauen zugelassen sind.
Wieso kann ein Mann sich nicht für Gleichberechtigung einsetzen...? War ich etwas Sprachlos.

Ich bin wirklich FÜR Gleichberechtigung - die Diskussionen gehen (leider) oftmals völlig an den wirklich wichtigen Themen vorbei. Stattdessen wird über das Verändern von Wörtern, Berufsbezeichnungen und sonstigen Nonsense diskutiert.

Und auch wenn Frauen häufiger betroffen sind von "Ungleichberechtigung" gibt es auch Berufsgruppen in denen Männer "diskriminiert" werden.
Davon redet selten jemand. Gleichberechtigung sollte nunmal einfach für alle gelten - sonst ist es keine Gleichberechtigung mehr.

Edit:
Was ich sagen will ist - mehr Energie in tatsächliche Gleichberechtigung/Gleichstellung setzen, statt in oberflächliche und mMn unnötige gendergerechte Sprache.
 
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Fuchiii schrieb:
Schockierend fand ich an einer Uniklinik, dass zur Wahl des/der Gleichstellungsbeauftragten, nur Frauen zugelassen sind.
Wieso kann ein Mann sich nicht für Gleichberechtigung einsetzen...? War ich etwas Sprachlos.
Das ist quasi bundesweit so, egal welche Behörde/Institut.
Soweit ich weiß stets genannter Grund: Eine Frau könnte sich unwohl fühlen sich mit ihren Problemen die sich ja quasi per Definition auf Männer beziehen an eben einen Mann zu wenden. Deswegen dürfen in Frauenhäuser auch keine Männer rein, die Opfer von Gewalt geworden ist.
 
Versteh
BeBur schrieb:
Eine Frau könnte sich unwohl fühlen sich mit ihren Problemen
Versteh ich vollkommen. Aber in der Pflege, sind nunmal die Männer die Minderheit. Und auf einigen Stationen auch die Diskriminierten.
Ich hab noch genug Pfleger kennengelernt, die nach Ihrer Ausbildung lediglich waschen durften. Weil die verantwortungsvollen Aufgaben den Frauen oblagen - bei gleicher Ausbildung.

Damals durften "männliche Pfleger" auch nicht mit den "echten" Schwestern zusammen Pause machen.

Auch heute noch gibt es Vorurteile Gegenüber männlichen Pflegern, sie würden ja automatisch schlampiger Arbeiten - sind ja Männer.

Daher das Unverständnis in einer Uniklinik, meinerseits.

Es gibt halt nicht nur Diskriminierung gegenüber Frauen ;)
Ergänzung ()

Nicht falsch verstehen - ich möchte die Diskriminierung gegenüber Frauen nicht verharmlosen!
 
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Fuchiii schrieb:
Daher das Unverständnis in einer Uniklinik, meinerseits.

Es gibt halt nicht nur Diskriminierung gegenüber Frauen
Das Argument dazu lautet wie folgt:
Männer werden zwar womöglich auch mal diskriminiert, aber:
  • Nur Frauen sind Opfer systematischer Diskriminierung und
  • darüber hinaus werden Frauen weit häufiger diskriminiert

Wie du schon festgestellt hast stimmt das nicht bzw. nicht prinzipiell. Das ganze basiert auf dier Ideologie, dass wir in einem Patriachat leben und in diesem werden Frauen systematisch diskriminiert und Männer bevorteilt. Das ist so natürlich grundlegend falsch, selbst wenn wir in einem Patriachat leben würden hätte der männliche Büroangestellte, hätte der männliche Müllwagenfahrer genau gar nichts davon. Der Geschlechter-Klassenkampf auf den das hinaus läuft ist selbstredend ein Märchen.
Immerhin gibt es seit 5-10 Jahren ernsthafte Gegenbewegungen und jetzt auch die ersten Anlaufstellen für Männer, die Opfer von Gewalt durch ihre Frau werden.
 
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BeBur schrieb:
Eine Frau könnte sich unwohl fühlen sich mit ihren Problemen die sich ja quasi per Definition auf Männer beziehen an eben einen Mann zu wenden
Und ein Mann, der sich von einem weiblich dominierten Umfeld diskriminiert fühlt?

Auch der könnte ein problem damit haben, sich damit einer Frau anzuvertrauen ... oder kommen da wieder die gelebten Stereotypen durch? Der Mann hat damit gefälligst keine Probleme zu haben ... "ein Indianer kennt kein Schmerz ... nun stell dich mal nicht so an, sei ein MANN".

Wenn es Frauen Probleme bereitet, sowas mit einem Mann zu erörtern, dann sollte es eben immer zwei Gleichstellungsbeauftragte geben (mindestens), damit eben auch männliche Diskrimninierungserfahrung nicht einfach unter den Teppich gekehrt werden.

Bei der Polizei wird man als Frau auch nicht von einem Mann durchsucht (ob das bei Männern ähnlich gehandhabt wird, weiß ich allerdings nicht ... ich glaube bei der Polizei gibts allgemein mehr Männer als Frauen, also ist es wohl kein Problem, Männer nur von Männern durchsuchen zu lassen).
Frauen grabbeln ja auch einfach nicht, gell ;) ... das machen NUR Männer.

Ausserdem erschöpft sich die Tätigkeit einer Gleichstellungsbeauftragten nicht in Gesprächen über Diskriminierungserfahrungen. Die haben immer auch beratende Funktionen, die ein Mann mMn nicht viel schlechter erfüllen kann, als eine Frau ... im Gegenteil ... eventuell würde ein Mann mit den Gleichstellungsthemen in einem männlich dominierten Vorstand sogar eher auf Gehör und Verbündete treffen.
 
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Nur damit keine Missverständnisse entstehen: Ich gebe nur wieder, was ich für die vornehmliche Argumentationslinie halte. Ich persönlich folge diesen Argumenten nicht.
 
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Das hatte ich auch so nicht angenommen.

Ich denke nur, dass vielen nicht so richtig klar ist, was der Aufgabenbereich einer Gleichstellungsbeauftragten umfassen kann ... Gespräche über Diskriminierungserfahrungen gehören da eher nicht dazu, aber es kann sein, dass die Gleichstellungsbeauftragte die erste Anlaufstelle dafür ist ... keine Frage. Eine solche Anlaufstelle sollte es für Männer aber dann auch geben ... zumindest dort, wo diese stark in der Unterzahl sind.

Der Gedanke, dass allgemein nur Frauen eine solche Anlaufstelle brauchen (oder darstellen können), ist ideologisch motiviert, und obendrein zutiefst sexistisch.
 
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Das ich mir allen Ernstes im Jahr 2020 noch sowas hier durchlesen muss. Wieso kann man nicht Opfer als diese anerkennen? Täter?
Mir kommt das hier schon wie ein Opferthread von zurückgebliebenen weissen Männern vor, die ja einen kennen, der auch von einer Frau diskriminiert wurde.
Viele denken, dass die Probleme der Diskriminierung und Abgrenzung von Minderheiten gelöst werden könnten indem sie wegargumentiert werden. Nach dem Motto: „früher mussten wir uns um Schwarzen/Frauen/Schwule nicht kümmern und plötzlich bin ich überfordert damit. Woher denn jetzt plötzlich! Das wird einfach nur medial übertrieben. Ich will mich nicht damit beschäftigen“
 
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@DerOlf
Auch der könnte ein problem damit haben, sich damit einer Frau anzuvertrauen ... oder kommen da wieder die gelebten Stereotypen durch? Der Mann hat damit gefälligst keine Probleme zu haben ... "ein Indianer kennt kein Schmerz ... nun stell dich mal nicht so an, sei ein MANN".
Das is halt das "unterschwellige Problem" wo Du als Mann nur verlieren kannst.
Offen wird es zwar nie so gesagt aber mMn doch impliziert.

Viele/einige Frauen wollen gerne den "gefühlvolleren", einfühlsamen, x Mann - aber n "Weichei" soll er dann aber auch nich sein und in der ein oder anderen Situation darf er auch gerne Dominant sein...
Also der klassische Frauenversteher-Prinz der gefühlvoll die Prinzessin wachküsst und jeden Wunsch von den Augen abließt und nebenbei mit dem Schwert ne Horde Orks vertrimmt.
Danach wird mit wohl-feinen Worten der Herr König und der Hofstaat in den Bann gezogen, wenn um die Hand der Holden angehalten wird...

Das auch einige/viele Männer da manchmal etwas "komische Vorstellungen/Anforderungen" an die Partnerin haben is natürlich ebenso der Fall idR aber "einfacher gehalten" und mMn weniger Wiedersprüchlich.
 
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