DerOlf schrieb:
Entschuldigung ... anhand seiner Argumente hatte ich ihn wohl für einen alten weißen Mann gehalten.
tzztzztzz, Sexismus (Geschlecht angenommen), Rassismus ("Weiß") und Altersdiskrimierung ("alten") in einem Satz. Schäm dich!
Sry, das nehme ich immer wenn Feminstinnen mit "alten, weißen Männer" kommen, um ihnen den Spiegel vorzuhalten ;D
DerOlf schrieb:
Ich wollte nicht wissen, woran du Ideologie bei anderen erkennst, sondern was dich sicher macht, dass dein Liberalismus keine Ideologie ist.
Dann formuliere ich es etwas genauer:
Ideologien wollen stets eine Gesellschaft umgestalten und zwar nach ihrer Wunschvorstellung.
Es wird eine Leitlinie vorgegeben die erlaubt ist und die eingehalten werden muss.
Ich hatte bewusst den Begriff des "Neusprech" aus dem Buch "1984" gewählt.
Die reine Lehre des Liberalismus hingegen sagt (sehr vereinfacht) aus: Lebe wie du willst, mische dich nicht in das Leben der Anderen ein.
Von daher kann der reine Liberalismus keine Ideologie sein.
Kein Liberalist käme auf die Idee einem Anderen vorzuschreiben wie er zu leben hat oder gar zu bestrafen wenn er nicht so redet wie es ihm gefällt.
Das ist beim Gendersprech anders. Schreibe heute eine Bachelorarbeit ohne Genderschwachsinn und du wirst Probleme bekommen. Das ist zutiefst unliberal und erinnert an totalitäre Systeme.
Nun kenne ich wohl die Antwort ... wie immer ist es die bei Ideologen übliche Verkennung. Du folgst eben keiner Ideologie, sondern einfach der reinen und einzigen Wahrheit. Genau wie Mao, Lenin, Stalin vor dir ... oder jeder religiöse Fanatiker.
Alle drei (man kann natürlich auch noch Hitler anfügen) waren Autokraten, die ein totalitäres System aufgebaut, Menschen versklavt, ermordet und eine ganze Nation/Volk ihren Willen aufgedrückt haben.
Egal ob es Maoismus, Sozialismus, Trotzkismus, Stalinismus, Nationalsozialismus, Autokratie. Alles der gleiche unfreie Dreck mit Nuancen.
Als Liberalist, verfolge ich eine Regel:
Zwingt die Menschen nicht etwas auf, auf was sie selbst nicht gekommen sind.
Versuch es mal mit Offenheit ... und vor allem betrachte deinen Liberalismus mal nüchtern ... da kommt nichts anderes bei heraus, als das "jus naturae" ... also das Recht des Stärkeren ... oder in etwas anderer Sprechweise "Anarchie" (aber von der übelsten Sorte).
(...)
einen Staat müsstest du kategorisch ablehnen ... soweit ich diese Ideologie verstanden habe, ist die individuelle Freiheit im Liberalismus das höchste Gut.
Du verwechselst Liber
tarismus mit Liber
alismus.
Liberatisten haben eine negative Eisntellung zum Staat. Sie wollen den Staat abschaffen und anarchisch leben. Die Freiheit wäre nach ihren Verständnis ausreichend, um selbst zu überleben.
Diese Theorie ist in meinen Augen eine unrealistische Utopie, der die Natur des Menschen verkennt.
Es würde zu dem von dir richtigerweise erwähnten "Recht des Stärkeren" führen.
Deshalb lehne ich diese Theorie auch ab.
Liberalisten akzeptieren den Staat, wollen auch das dieser bestimmte wichtige Grundaufgaben übernimmt (wie Sicherheit, Infrastruktur, etc), aber Individuen sonst nicht erziehen/beeinflussen will.
(Ein Zwischending sind die Minimalstaatler.)
Als echter Liberalist müsstest du eigentlich Rechte (für andere), und Pflichten (für dich) ebenfalls ablehnen denn auch das sind immer Einschränkungen der persönlichen Freheiten -
ich wehre mich nicht gegen sinnvolle und vernünftige Maßnahmen.
Wie in dieser Coronakrise eine Maske zu tragen. Das ist sinnvoll und richtig. Es ist auch medizinisch/biologisch erklärbar. Bin auch ein Gegner der Querdenker-Querulanten, die fälhscerlicherweise mit Freiheit argumentieren, aber nicht merken dass das keine Freiheit, sondern Dummheit ist , was sie machen.
Aber beim Gendersprech gibt es keine wissenschaftlichen Vorteile, nur einen aufoktroyierten Zwang in bestimmen Bereichen.
Ein weiterer Bestandteil dürfte wohl sein, dass Ideologen alle "anderen" (die eben nicht der eigenen Ideologie folgen) als Ideologen oder mindestens als verblendet betrachten, weil diese ja aus irgendeinen logisch in keiner Weise nachvollziehbaren Grund glauben, dass auch andere Werte "wichtig" sind.
Wenn man sich gegen das Aufzwingen von widernatürlichen Sprachregelungen wehrt, ist man doch kein Ideologe. Im Gegenteil
Ideologie ist nichts weiter, als ein negativ konnotiertes Label für Denkrichtungen, die zu einem anderen Ergebnis kommen, als die eigene Ideologie, die man nicht als solche erkennen will/kann.
Sehe ich anders.
Habe oben ausgeführt was in meinen Augen Ideologien bedeutet.