Die Sache mit Werbung ist doch, dass man nur darauf achten muss, ob es juristisch gesehen als Werbung klassifiziert wird oder nicht.
Man kann "Werbung" machen, ohne dass es juristisch gesehen Werbung ist.
Am Ende ist es nur ein Spiel um Formulierungen, damit man sagen kann, dass man offiziell keine Werbung macht.
- Ein "Top-Rezensenten" auf Amazon schreibt überwiegend gut über bestimmte Produkte oder Marken, damit er weiterhin kostenloses Zeug erhält, was er verkaufen kann.
- Ein Spiele-YouTuber erhält geschlossene Beta-Zugänge, weil er negative Dinge eines Spieles schönredet und bekommt so "als Erster" mehr Klicks = Geld.
- Ein Redakteur erhält einen großen Rabatt auf eine Automarke, damit er zweimal in einem Jahr über dieses Auto schreibt. Sein Chefredakteur muss nichts davon wissen.
- Ein Film-Kritiker wird zu allen neuen Filmen eingeladen, damit er weiterhin sich auf die positiven Dinge von Filmen konzentriert. Dadurch genießt er eine Stellung, die ihm finanzielle Vorteilen bieten.
- Ein Influencer erhält ständig Geschenke, welche er im Blickwinkel der Kamera aufstellen kann.
- Ein Survival-YouTuber erhält von Amazon kostenloses Survival-Zeug, damit er es in der Beschreibung via Affiliate-Links aufführt.
- Ein Film-Star trägt Kleidung einer teuren Luxus-Marke, die er geschenkt bekommen hat. Ohne Verpflichtung, diese zu tragen! Wenn er sie aber trägt, werden Fans nach der Marke suchen und ein Teil etwas kaufen.
Es gibt eben nicht nur "die eine Werbung". Die klassische, alte Werbung ist, dass man direkt mit Geld bezahlt wird und zum Tag X das Produkt präsentiert. Man muss nicht mal etwas Gutes dazu sagen. Es reicht, dass es überhaupt erwähnt wird!
Es gibt unzählige Umschreibungen für Werbung, manche haben nicht mal eine Umschreibung.
Ein altes und bekanntes Beispiel ist "Guerilla-Marketing". Man muss etwas machen, damit durch Mundpropaganda über eine Marke gesprochen wird, was zu einem erhöhten Absatz führt.
Werbung ist so gut, weil Werbung funktioniert!
Und die beste Werbung ist die, die man nicht als Werbung auffasst, weil sie juristisch betrachtet gar keine Werbung ist.
Es ist ein Spiel der Worte mit immer derselben Absicht: Die Beeinflussung des Verhaltens.