cool and silent schrieb:
Diese und ähnliche Vorwürfe müssen sich die Manager der Deutschen Automobilkonzerne seit 20-30 Jahren gefallen lassen. Immer bauen sie die falschen Autos, mal machen es die Japaner besser, mal die Koreaner oder die Franzosen. Immer sind die Manager Betonköpfe, die nichts kapieren und und keine Innovation zulassen. Wer diese Vorwürfe jedes Jahr von neuem wiederholt, wird auch irgendwann einmal recht behalten. Bis dahin werden noch viele margenstarke Premium.-SUVs verkauft werden.
Das "Blechbieger" stammt von einer mir bekannten Führungkraft von VW ...
cool and silent schrieb:
Der Ansatz von Tesla mit der verspielten Zentralelektronik mag frisch und in Teilen nachahmenswert sein, das Reifen der Produkte vor Ort beim Kunden "per Softwareupdate" akzeptieren aber nur wenige Kunden so leidensfrei wie die Teslafans. Sollte man nicht unterschätzen, die kaufkräftige Zielgruppe ist auch nicht viel jünger als die Entscheider in den Firmen.
Keiner in der Branche möchte ernsthaft Bananenware auf den Markt werfen. Dennoch hat das ganze ernsthafte Vorteile für die Hersteller. In klassischen Produktzyklen muss die Software über ein Jahr vor Markteinführung fertig und ausgereift sein. In der Theorie. Praktisch ist das erste Modelljahr jedes PKW, egal von welchem Hersteller, im Prinzip von Kinderkrankheiten aller Art geprägt. Und in Sachen Software werden sie quasi nie behoben, weil der Aufwand zu hoch ist, die Autos alle in die Werkstatt zurück zu rufen - oder auch nur die Updates im Intervallservice aufzuspielen.
Der Polo TDI hatte beispielsweise bei der Markteinführung (MJ2010) z.B. eine ausgeprägte Anfahrschwäche; Bei meinem MJ2012 war diese Anfahrschwäche vollständig behoben.
captain kirk schrieb:
Und darum wird auch kein Schwein interessieren ,was ihr E Auto Päpste so zum Besten gebt, denn erstens hast du immer noch nicht wiederlegt , das 1. bei vorhandener Schnellladestation ,nicht eben genau die Lichter ausgehen würden, und zweitens will sich kein normal denkender darauf verlassen , immer höhere Kapazitäten , mit solchen Witz Wall Boxen daheim zu laden
Es ist halt immer genau das, wenn Blinde von Farben reden. Genau das ...
Die Frage ist immer: Wartest du auf das Auto oder das Auto auf dich? Wenn ich jetzt einen relativ hungigen Audi E-Tron als Beispiel nehme: Wenn du die doppelte mittlere tägliche Fahrleistung nimmst, bist du bei 80km/Tag. Macht bei einem "sportlichen" Fahrstil einen täglichen Verbrauch von 20 kWh. Die lädst du an der Schuko-Steckdose in 7 Stunden nach. Wie viel steht so ein Auto nur in der Gegend herum? Und komm mir hier nicht mit dem Plattenbau-Bewohner ohne eigenen Parkplatz, der leistet sich nicht mal eben ein 80k€-SUV der Luxusklasse.
Schnelllade-Stationen sind für Fernfahrten absolut sinnvoll. Aber Laden ist eben nicht Tanken. Das E-Auto kann laden,wenn es steht. Und das sind eben 95% des Tages.
Ich kenne Leute mit Teslas ohne eigene Ladestation zuhause, ohne Ladestation in der Arbeit. Die über die Autobahn zur Arbeit fahren. Selbst die haben kein Problem, über die Woche das Auto "geladen" zu halten. Letztes Jahr waren wir zeitgleich in Schweden, am Rückweg sind wir mit dem Diesel gefahren, sie mit dem Tesla Model 3. Wir haben gleich lange gebraucht, obwohl die Tesla-Fraktion eine halbe Stunde über den Feldweg zur nächsten Straße schleichen musste UND einen über 100km weiteren Weg nach Hause hatte.
captain kirk schrieb:
Muss man mal schnell irgendwo hin , suchst du erstmal die nächsten Schnelllader ,und verplemperst wertvolle Zeit , bis die E Gehilfe die entsprechende Reichweite wieder hat, die du vielleicht brauchst
In welcher Welt ist das so? Meine Frau ist Bahnpendlerin; sie fährt täglich ~80km einfach. Es kam in den letzten Jahren fast regelmäßig vor, dass sie so lange in der Arbeit bleiben musste, dass keine Bahn mehr fuhr und ich sie dann mit dem Auto abgeholt habe. Das ist nicht planbar. Dennoch gab es auch mit dem Elektroauto NIE die Situation, dass ich irgendwann mal laden und sie warten lassen musste. Nochmal: Wir sprechen hier von >160km Autobahn.
captain kirk schrieb:
Und zum Thema CO2 Bilanz sei den E Päpsten ,auch gleich mal die entsprechende Auswertung des Frauenhofer Instituts ans Herz gelegt
Achso. Die lustige Studie, die Frauenhofer in Auftrag von H2-Mobility verfasst hat. Wo das Benzin aus der Tankstelle kommt, bei Wasserstoff aus Elektrolyse mit Windkraft und Elektroautos mit Photovoltaik gerechnet wurde - und in dem Fall bis zu den CO2-Emissionen für den Bau der Anlagen. Klar, dann vergleichen wir mal weiter Äpfel mit Birnen. Bzw. rechnen uns Wasserstoff aus Erdgas schön. Dann schauen wir mal wer hinter "H2 Mobility steht...OMV, Shell, Total. Mit was verdienen die nochmal ihr Geld?
captain kirk schrieb:
Dann nehme ich dazu noch die Wartezeit beim Laden in Kauf,noch dazu deutlich höhere Anschaffungskosten trotz Subventionen ,gegenüber einen vergleichbaren Verbrenner!
Bei uns stand letztes Jahr beim Diesel-Verkauf zur Debatte, ob er ersetzt wird und wenn ja mit welchem Auto. Dass das ein Tesla wird stand im vorhinein nicht fest. Ähnlich große Autos mit ähnlicher Ausstattung - wir sprechen hier mal von 3er BMW und Audi A4 (g-Tron) und Passat GTE - sind leider preislich in ganz anderen Sphären, wenn man nicht nur ein Plastiklenkrad haben will und Handschaltung bei der Fiat auf einmal "premium" wirkt. Der Passat stand durch Erfahrungen mit unseren technisch gleichen Firmen-Skoda Superbs nicht mehr zur Debatte.
cool and silent schrieb:
Nervig ist jedoch das ganze ideologische Umfeld aus staatlicher Planwirtschaft, Ökofaschismus, Klimaideologie und Bessermenschentum, welches beim Elektroauto immer mitschwingt.
Zähl doch bitte mal die Postings in diesem Thread, die Elektroautos als Ökologisch überlegen darstellen. Welchen Strohmann willst du denn hier gerade zerlegen?
cool and silent schrieb:
Wenn sich diese Autos einfach am Markt behaupten würden, wie ein neues Smartphone zu einer Zeit als Klapphandies hip waren, wäredas Thema längst nicht so emotional.
Das Thema ist deswegen so emotional, weil die meisten Menschen ihren Autos emotional verbunden sind. Autos sind Lebensabschnittsgefährte, die werden oft über Jahre und Jahrzehnte gefahren. Leute, die wie hier in der Gegend oft mit Werksleasing die privaten Autos öfter wechseln als manche ihre Unterwäsche verlieren die Bindung zu diesen Autos selbst sehr schnell - im Gegensatz dazu bekommen die Versuchsfahrzeuge oft Namen (vielleicht auch weil man sehr viel Zeit mit ihnen verbringt). Und so ist das halt auch mit den Handys: Die werden nach zwei, drei Jahren gewechselt. Wo ist die emotionale Bindung? Vollkommen abwesend. Dafür ist die Bereitschaft groß, für ein paar Fotofilter und eine minimal bessere Kamera das Geld für eine Vollformat-Systemkamera auf den Tisch zu legen. Alle Jahre wieder.
Was wie gesagt passiert ist, ist dass große Teile der Presse sich auf den Dieselskandal gestürzt haben und diesen bis zum geht-nicht-mehr ausgeschlachtet haben. Und dann kam die DUH und hat ihre Rachekampagne gestartet. Seit dem versuchen verbohrte Verbrenner-Anhänger zwanghaft, Elektroautos künstlich schlecht zu reden um vom offensichtlichen Defizit, gesetzliche Anforderungen einzuhalten abzulenken. Für mich war das damals schon klar dass diese "Bewegung" so kommt. Wie schon oben gesagt: Woanders verteidige ich Diesel, verteidige ich Benziner gegen die Schlechtmacherei. Dennoch muss man anerkennen, dass diese Technologie ihre Schwächen hat und die Grenzwerte für die Abgase eben nur noch mit enormem technischen Aufwand einzuhalten sind. Einem Aufwand, der sich in vielen Fahrzeugklassen schlicht nicht mehr lohnt. Treiber dieser Anforderungen sind die ach so sozialistischen USA.
Durch die Emotionalisierung der Debatte ist die fachliche Debatte längst in den Hintergrund gerückt.
Dass hier einige am Fließband die gleichen widerlegten Behauptungen immer wieder aufs neue herunterrattern ist der eindrucksvollste Beweis dafür. Thema "ich glaube was ich will". Deine Aussagen zum Thema CO2 sind da nicht anders.