Ragnarrök schrieb:
Nein ein Realist, kein leichtgläubiger Spinner.
Dabei beweist du mit jedem Posting mehr und mehr das Gegenteil.
Ragnarrök schrieb:
Auch Ihnen sage ich es nochmal, wenn Sie die gesamte Kette von der Wandlung in elektrische Energie, Akku laden und Umwandlung in kinetische Energie mit dem Verbrennungsprozess ins Verhältnis setzen, dann bricht ihre Phantasie einer Effizienz eines Akku Autos ein.
Die Umwandlungsverluste kennt man. Die Kette Well-to-Wheel hat beim Elektroauto zwischen 70 und 80% Effizienz. Beim Diesel sind die Tank-To-Wheel - bei guten Modellen - 20%, im echten Leben deutlich darunter weil auch auch die Mehrzahl der Dieselfahrer nicht ausschließlich Langstrecke fährt. Die Werte für die Effizienz Well-To-Wheel sind für Ölprodukte schwer zu finden. Im Raffinierungsprozess wird nach amerikanischen Werten 1,6 kWh an Energie benötigt um einen Liter Diesel herzustellen. Damit sinkt die Effizienz schon mal auf 17,2 %. Jetzt nehmen wir noch den Transport vom Rohöl, den Aufwand für die Herstellung (das Zeug sprudelt ja längst nicht mehr von selbst aus dem Bohrloch). Die "gute" Nachricht: Wenn man mit dem Energieaufwand für Ölsand rechnet (Ein drittel Energieverlust bei der Produktion!) kommt man immer noch auf einen Wert zwischen 11-12%. Bei anderen Förderverfahren wird sich die Gesamt-Effizienz Well-To-Wheel also zwischen 12 und 16% einpendeln.
Ragnarrök schrieb:
Die Autobauer haben derzeit das Problem, dass sie Akku Fahrzeuge verkaufen müssen um überhaupt noch richtige Autos verkaufen zu können. Sonst müssten sie nämlich existenzvernichtende Strafen an den EU Moloch zahlen. Der Markt fragt aber nach Verbrennern und so gut wie gar nicht nach Akku Spielzeugen. Ein Dilemma
VW würde gern Benziner SUVs verkaufen. Nicht weil VW das will, sondern weil der Käufer danach fragt!
Vielleicht auch deswegen, weil der Kunde kein Problem hat, sich ein Fahrzeug mit hohem Verbrauch zu kaufen, aber gleichzeitig darüber zu schimpfen, dass ihn die Hersteller in Sachen Verbrauch bescheißen. Einfach mal ein paar Auto-Foren lesen. Die Grenzen der Verbrenner-Technik sind längst erreicht. Die Effizienzvorteile der letzten 20 Jahre sind durch Übergewicht aufgefressen worden. Der aktuelle Corsa hat mittlerweile die Abmaße eines Astra G. Manche nennen das "Kleinwagen" und "kein richtiges Auto".
Würden die Leute kleine und effiziente Autos kaufen, wäre der Bedarf für Elektrofahrzeuge nicht so hoch. Siehe Toyota. Die lehnen sich gerade entspannt zurück.
Ragnarrök schrieb:
Und Porsche? Wo bleibt der 911 GT3 RS 992? Aussage vom Händler, die müssen erst mehr von der E Karre vermarkten. Soweit ist es gekommen!
Naja, weil die "E-Karre" Porsches margenstärkstes Produkt derzeit ist. Da Porsche ein kleines Unternehmen ist könnte ich wenn ich die Position meiner Quelle nenne gleich den Namen schreiben....
Ragnarrök schrieb:
Zurück etwas zügiger unterwegs. Zu schnell kann man ja nicht werden, da der Verbrauch exponentiell zunimmt. Bin streckenweise vielleicht mal 150-180 kmh gefahren. Und musste irgendwo auf der Strecke auf dem freien Feld die Kiste laden. So etwas versaut einem die Stimmung! Zumal man mindestens 30min Stop hat, sofern eine Ladesäule frei ist.
Kurzer Exkurs in die Physik: Wenn der Luftwiderstand mit der Geschwindigkeit im Quadrat zunimmt, dann ist das nicht exponentiell, sondern quadratisch. Andere Funktion. Eins ist E = a*x², das andere E = a*b^x. Dein Mathelehrer würde heulen.
Und nochmal: Verhalten ändert sich mit Erfahrung. Das gilt für den Umstieg zwischen Verbrennern ebenso wie zwischen Verbrenner und Elektro.
Ragnarrök schrieb:
Nun kommt noch hinzu, dass die Preise an den Ladesäulen mittlerweile ebenso utopisch sind, wie es die ideologische Klimapolitik unserer sozialistischen Regierung ebenfalls ist.
Sozialistische Regierung.
Wenn wir die hätten, hätten wir feste Preise an den Ladesäulen.
Aber Moment: Man kann sich den Anbieter ja frei aussuchen und muss nicht nehmen was der Betreiber einem da vorsetzt! Komisch, was diese freie Marktwirtschaft an Wundern hervor bringt.
Und gleich beschwert sich wer, dass man ja Ladekarten vergleichen muss. Seltsam, wie machen die ganzen Preisvergleichsportale für Benzinpreise nur ihr Geschäft?
Ragnarrök schrieb:
Ein Diesel verbraucht mehr bei höheren Geschwindigkeiten. Nimmt aber nicht mal ansatzweise so dramatisch zu, bei steigender Geschwindigkeit. So komme ich bei langen Strecken mit nahezu Vollgas immer noch auf 400-500km.
Der Diesel kaschiert den höheren Verbrauch durch die höhere Effizienz bei steigender Last. Tut der Benziner übrigens auch, nur eben nicht im gleichen Maße. Das Optimum ist je nach Motor anders, wenn man drüber geht, fängt der dann auch das Saufen an. Grundlagenwissen Verbrennungsmotoren.
Das geht dann so weit, dass einige Hochleistungsmotoren zusätzliches Benzin zur Kühlung des Brennraums einspritzen was dann entweder im Katalysator oder gar nicht verbrennt ...
Ragnarrök schrieb:
Der US Bankenmarkt wurde dereguliert, der EU Bankenmarkt hingegen planwirtschaftlich überreguliert.
LOL. Mal wieder ein paar alternative Fakten?
Ragnarrök schrieb:
Glaubt jemand ernsthaft, das E Auto wäre ohne die Diesel Diffamierung, den hohen Subventionen, den politischen Gängelungen für einen Massenmarkt tauglich?
Die Grundlage der "Diesel-Diffamierung" ist ein flächendeckender Betrug sämtlicher Hersteller während sich die Staaten beide Augen zugehalten haben. Die mediale Rufmordkampagne ist allerdings nur der typische Shitstorm im Empörungsjournalismus. Da wird einfach jeden Tag eine neue Sau durchs Dorf gejagt. Und "Aufreger" gab es ja wahrlich genug.
Dass Stickoxide extrem auf die Lunge gehen ist ja nicht erst seit gestern bekannt. Ich habe im Januar mal bei Windy die Stickoxid-Werte quer durch Europa angesehen und in Deutschland sah es da eigentlich noch ganz gut aus - bis auf die typischen Ballungsräume. Aber auch andere Länder haben Probleme. Massive Probleme hatte Italien, wo es mich etwas gewundert hat, dass es dort die Diskussion darüber nicht gibt. Naja - und dann kam Corona. Die Frage ist, ob die Stickoxid-Belastung hier nicht auch noch eine zusätzliche Rolle in Sachen Krankheitsschwere gespielt hat.
Oneplusfan schrieb:
Ich glaub da ja nicht wirklich dran (an das Desaster). Das einzige große Problem wird sein, dass man nicht mal eben die halbe Zulieferindustrie zumachen kann, weil E-Autos viel weniger Bauteile brauchen.
Kurzer Zwischenruf: Autos bestehen längst nicht mehr aus Blech und Motor drin. Es gibt einige Zulieferer, die jetzt massive Probleme haben, da sie ausschließlich Teile für Verbrennungsmotoren herstellen und den Schuss immer noch nicht gehört haben in Sachen Umstellung/Erweiterung der Produktpalette.
Das Problem ist die Trump-gemachte Wirtschaftskrise, die auf weltweite Überkapazitäten getroffen ist.
Es ist unglaublich, dass es Leute gibt, die weltweite Konjunkturschwäche und Absatzeinbrüche in der Automobilindustrie aufgrund des Handelskriegs der USA gegen China (und den Rest der Welt) irgendwelchen deutschen Parteien oder "der EU" in die Schuhe schieben wollen.
Draguspy schrieb:
Der derzeitige massive Einbruch bei den Rohölpreisen wird sich, von allen anderen Faktoren unabhängig, bremsend auf die Entwicklung alternativer mobiler Energiespeicher auswirken, zumal aktuell ganz andere Probleme in den Mittelpunkt der Gesellschaftspolitik gerückt sind.
Du meinst den Ölkrieg, der seit dem Frackingboom in den USA läuft? Das ist doch nur das neueste Kapitel in einem Konflikt der jetzt schon etliche Jahre läuft. Du glaubst doch nicht, dass die Welle an Regime-Change-Aktivitäten in der Ukraine, in Nordafrika und Arabien purer Zufall waren, dass es in Syrien um Menschenrechte geht und das Atom-Abkommen aufgrund von Verstößen des Irans gegen die Auflagen seitens der USA gekündigt wurde. Ich sage nur "America first!". Der Preiskrieg wurde schon 2014 vom Zaun gebrochen, heute aktuell sehen wir die neueste Eskalationsstufe im Preisdumping.
Aber: Die Steinzeit ist nicht aus Mangel an Steinen zu Ende gegangen.
Draguspy schrieb:
Du brauchst dich bei südamerikanischen Staaten nicht zu bedanken, ihre natürlichen Ressourcen zu nutzen. Es steht den Deutschen frei ihre eigenen Agrarflächen wieder in Urwälder umzuwandeln, die Bevölkerungsdichte zu senken oder weniger Auto zu fahren. Die Kolonialzeiten sind vorbei, die Staaten längst unabhängig, sie lassen sich von ihren ehemaligen Kolonialherren nichts mehr vorschreiben oder ihren Lebensstandard beschränken, damit man sich anderswo Wohlfühlen kann.
Was passieren wird: Nahrungsmittel werden teurer.
Bezogen auf die Fläche gibt es kaum etwas dümmeres als Biosprit. Würden wir versuchen, alleine den PKW-Verkehr auf Biosprit umzustellen, bräuchten wir eine landwirtschaftliche Fläche, die ein vielfaches der Fläche Deutschlands ausmachen würde. Ohne Lebensmittelproduktion. Man hatte hierzulande ja auch vor, den Ethanolanteil im Sprit zu erhöhen. Das ganze nennt sich E10. Das wurde gesellschaftlich ganz offensichtlich nicht akzeptiert - dabei sind viele der Modelle dafür geeignet mit 85% Ethanol zu fahren. Die Türe haben die Verbraucher krachend zugeschlagen.
Dafür tropischen Regenwald abzuholzen kann man machen, dumm ist es trotzdem weil die Nährstoffe nicht im Boden gespeichert sind wie hierzulande, sondern im "Grün". Wenn das weg ist, sind kurz darauf die Nährstoffe auch weg. Wenn man die Pflanzen exportiert und verbrannt hat, ist die Biomasse auch weg und kommt nicht so schnell wieder. Oder anders gesagt: Man zerstört sich die Lebensgrundlagen.
Mit "Kolonialismus" hat es wenig zu tun, wenn man nicht die selben Fehler wie anderswo übernehmen will.
€dit: Die "etwas steigenden Lebensmittelpreise" durch Verwendung von Lebensmitteln als Treibstoff waren das Pulver im arabischen Frühling. Wenn Lebensmittelkosten einen Großteil deines Einkommens ausmachen, fällt die kleinste Erhöhung dieser sofort massiv ins Gewicht.