Idon schrieb:
Es ist für Grüne natürlich viel einfacher der heimischen Industrie den Krieg zu erklären als der VR China oder Russland.
Man kann auch einfach mit Leistung überzeugen. Etwas was du der deutschen Wirtschaft offensichtlich nicht zutraust.
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hat eine neuen Studie. „Der Exporterfolg von Gütern zur Herstellung erneuerbarer Energie veröffentlicht" und ihn in der Überschrift enttäuschend gewertet. Trotzdem lohnt ein Blick auf die Details.
Verglichen werden Segmente mit China. Gesamtergebnis, China baut seine Exporte beständig aus, während sie hier nur leicht steigen oder zurück gehen. Es wird empfohlen staatliches Geld dort zu in investieren wo man sich wegen technologischer Vorteile behaupten kann.
Die Studie trifft auf eine aktuelle Debatte. Besonders die Grünen fordern ein umfangreiches, staatliches Modernisierungsprogramm im Umfang von 50 Milliarden Euro jährlich. IW-Chef Michael Hüther und andere Ökonom:innen unterstützen diesen Ansatz. Es gibt natürlich auch Kritiker, die das grundsätzlich lieber der Wirtschaft ausschließlich überlassen, und damit im Prinzip den Chinesen helfen, die da keinerlei Skrupel haben.
Details:
Der deutsche Export von Solarmodulen ist demnach zwischen 2010 und 2019 von 8,5 Milliarden Dollar auf 2,5 Milliarden eingebrochen. Auch die chinesischen Ausfuhren sanken, jedoch nur leicht von 25 auf 24 Milliarden Dollar. Bei Windanlagen legten die deutschen Verkäufe dagegen von 1,9 auf 2,1 Milliarden zu. Die chinesischen Exporte wuchsen stark – von 57 Millionen auf fast eine Milliarde. Trotzdem liegen die deutschen Firmen noch weit vor der Konkurrenz aus China.
Bei Wechselrichtern, elektronischen Steuerelementen für die Stromproduktion, nahmen die deutschen Exporte um etwa 15 Prozent auf sechs Milliarden zu, die chinesischen aber um ein Drittel auf 18,5 Milliarden. Bei Elektrolyseuren für die Gewinnung von Wasserstoff ist die Lage unklar, weil die Entwicklung gerade in ein neues Stadium tritt.
Die aus deutscher Sicht miese Entwicklung der Solarproduktion war auf die Kürzung der staatlichen Förderung hierzulande, steigende Subventionen in China, vornehmlich jedoch auf die leichte Kopierbarkeit der Modulherstellung zurückzuführen.
Schlussfolgerung: Auf dem Weltmarkt können Firmen nur dann erfolgreich sein, wenn sie in ihren Produkten einen technischen Vorsprung vor der Konkurrenz bewahren. Bei der Fertigung von Windanlagen sei das teilweise noch der Fall.
Nun zeigen Exporterfolge nur einen Teil des ökonomischen Potenzials. Ebenso wichtig sind der Binnenmarkt und die Zahl der Arbeitsplätze. Da sieht es nicht schlecht aus. Laut einer Übersicht des Umweltbundesamtes waren 2019 hierzulande 300 000 Beschäftigte in der Branche der erneuerbaren Energien beschäftigt – 100 000 weniger als 2011, aber die dreifache Zahl des Jahres 2000. Zum Vergleich: 300 000 Stellen entsprechen knapp einem Drittel der Arbeitsplätze der hiesigen Autoindustrie.
(Quellenbasis FR nach IW Studie)
Es geht also was! Wie sinnvoll investiert werden kann, hat der Fall BionTech bewiesen. Staatliche Stützung von Airbus und Co. waren auch nie ein Problem. Klar, die Dimensionen hier sind andere, aber wenn unabdingbarer Klimaschutzbedarf und wirtschaftliche Optionen auf Know how treffen, dann sollte man das gefälligst auch nutzen und unterstützen. Selbst wenn die Forderung von den Grünen kommt.
Aber wer sind schon Wirtschaftswissenschaftler mit ihrem eingeschränkten Horizont im Vergleich mit deiner Weisheit! Du würdest dir und deiner "Umwelt" einen großen Gefallen tun, wenn du den Grünfilter deiner Ansichten durch ein objektiveres Modell ersetzt. Musst sie ja nicht gleich wählen!