Buttkiss schrieb:
Ich finde die Union war bisher immer nur zuverlässig darin die eigenen Präferenzen durchzusetzen, ob sie dem Allgemeinwohl dienten oder nicht war dabei eher zweitrangig. Präferenzen des Koalitionspartners wurde so gut es geht sabotiert. Die SPD war ja mehr unliebsames Kind als Partner in der grossen Koalition.
Du wohnst vermutlich nicht in Hessen oder BaWü. Ich hatte das ja auf die Erfahrungswerte Grün/Schwarz bzw. umgekehrt bezogen. Dass das nicht so schlecht gelaufen sein kann, merkst daran, dass sie in beiden Ländern nicht ernsthaft in Erwägung gezogen haben, die Zusammenarbeit zu beenden, obwohl es facto möglich war nach den letzten Landtagswahlen.
In Hessen haben sich beide sklavisch an die Vereinbarungen gehalten und auf jegliche Attacken verzichtet, auch wenn es manchmal schwer fiel, und sich solidarisch verhalten. In BaWü ähnlich.
Mit der SPD lief das meist nicht so gut. Mag aber auch daran liegen, dass sich die Kräfteverhältnisse geändert haben. Die Union hat aber innerparteilich deutlich weniger Konflikte ausgetragen, als die SPD, die meist einen gewissen Hang zur Selbstzerfleischung hat, was sich wiederum auf das Koalitionsklima auswirken kann.
BTW:
Heute einen interessanten Kommentar in der FAZ zur Russlandpolitik der Parteien gelesen. Unter dem Titel
"Nicht mehr auf Moskaus Propaganda hereinfallen", schreibt der Kommentator u.A.......
Die einzige Partei im Bundestag, aus der eine durchweg realistische Einschätzung der russischen Politik zu hören ist, sind die Grünen. Sie haben auch die deutlichste Vorstellung davon, wie Putins Regime begegnet werden könnte........
Als erstes dachte ich, wieso ausgerechnet die Grünen. Bei genauer Uberlegung ist es aber logisch. Historisch gibt es keinerlei Verbindungen, wie bei Linke und SPD direkt, oder Union und FDP durch politische Abläufe und die damit verbundenen Kontakte. Selbst in der Zeit von Rot/Grün war Joschka Fischer schon best friend mit Madelaine Allbright. Und die AfD hat halt zu gute Beziehungen nach Moskau. Darüber hinaus waren Umweltschützer dem Kreml schon immer verhasst, auf Grund der eigenen Sauereien am Fließband.
Und dass die Grünen zur Not bereit sind ihre pazifistische Grundhaltung temporär zu vergessen, haben sie seinerzeit mit dem Jugoslawien Krieg bewiesen.
Es wäre nun also schon ein Treppenwitz der Geschichte, wenn nun ausgerechnet die Grünen dafür verantwortlich zeichnen, dass endlich schärfere Geschütze gegen Putin und Co. aufgefahren werden, so wie es z.B. die Briten vormachen.