Ich habe mir das Steam Deck vorbestellt und freue mich sehr darauf (auch wenn ich noch nicht weiß, ob die Emulationsleistung gerade für Switch und PS3 reichen würde).
Ich nutze schon Linux an meinem ThinkPad und es läuft großartig. Habe wenig Interesse, für den Normalfall zurückzugehen. Aber dennoch gibt es gewisse Sachen, die ich nervig finde.
1. Distros sind für mich kein Problem. Ich habe mich entschieden und gut, aber andere kann allein das schon abhalten. Deshalb hoffe ich, dass Steam OS eine Art Grundlage für die Entscheidung zu Linux vorlegen könnte. Sonst würde ich sagen, nimm Linux Mint und gut ist. Gerade in Kombination mit Punkt 2 tut sich vielleicht das größte Problem überhaupt auf.
2. Diese vielen Abhängigkeiten der Software. Ich verstehe diese, ich weiß, wieso die nötig sind und das dieser Ansatz auch gut ist. Das Problem liegt darin, dass die Entwickler die Wahl haben, unterschiedliche zu verwenden. Das führt doch auch irgendwie zu einem Bloat. Manchmal suche ich nach einer Software, die auf Windows kaum Platz braucht und je nachdem, für welche ich mich unter Linux entscheide, unterscheidet sich die Anzahl und Auswahl der Abhängigkeiten extrem!
Ich bin nicht dafür, diese Art der Entwicklung abzuschaffen, jedoch einen Standard zu schaffen. Zu viel Auswahl führt zu Ablehnung. Viele kaufen sich kein iPhone, weil es ihnen einfach zu teuer ist. Für mich ist Apple keine Wahl, weil es meine Wahlmöglichkeiten stark einschränkt. Andere zieht das sogar direkt zu denen.
Ein, zwei stabile Branchrichtungen von Linux wie Arch gerade für Spiele und aktuelle Hardware und Debian base (vielleicht MX Linux) für stabile Nutzung. KDE, wenn es schon bei Steam OS vorinstalliert ist, als Standard DE. Man kann andere immer noch installieren, wenn man will. Das ist wohl weit unwichtiger, wenn man bedenkt, dass auf Android unterschiedlichste Launcher verwendet werden, welche sich aber ausreichend ähneln.
Wenn wir schon bei Android sind, sollte die geregelte Vereinheitlichung (auch beim Design) als ein Konzept für Linux generell dienen. Das und das ist die Vorlage, wie es z.B. auch bei Windows der Fall ist, jedoch kann man ohne weiteres alles ändern und alle anderen Distros sind auch weiterhin vorhanden, wenn man die Wahl möchte.
IMO wird es ohne solche Vorgaben keinen großen Erfolg für Linux geben und bis jetzt habe ich Spiele noch nicht mal einbezogen.
Ich bin ein Einzelspieler, für mich ist das einfach(er), solange ich bei Steam bleibe! Die meisten Spiele habe ich aber auf GoG, wie einfach ist das? Auf Lutris geht das schon, ich habe jetzt nicht viele ausprobiert, aber mir ist auch aufgefallen, dass für jedes Spiel ein eigenes prefix (also eine Windows Umgebung) erstellt wird, anstatt jenes zu verwenden, das unter HOME existiert. Das ist ja urnervig, auch wenn es Gründe dafür gibt. Aber ich habe keine Lust z.B. für ein 100-300 MB Spiel extra ein rund 700 MB großes prefix zu erstellen. Ich muss jetzt nicht viele Spiele installiert haben, aber ich lese ja oft, wieviele Spiele manche installiert haben, das muss doch noch nerviger sein.
Wie einfach wird es für mich sein, GoG Spiele auf dem Steam Deck zu installieren, wenn ich auch noch GoG Galaxy haben wollen würde? In der Hinsicht gibt es ja nix von GoG und ich verstehe auch wieso. Ich kann damit noch umgehen, viele andere nicht.
Es liegt also noch viel Arbeit von vielen Seiten! Ich freue mich (zumindest in der Hinsicht) dennoch auf die Zukunft. Alte Spiele würde ich so oder so eher unter Linux spielen wollen, da die Kompatibilität sogar besser sein kann. Und vielleicht werden z.B. Emulatoren auch speziell für das Steam Deck optimiert, wie diese ja auch für einzelne Konsolen optimiert werden. Das Steam Deck ist zwar ein PC, aber primär ist es dennoch eine Konsole.