Banned schrieb:
Ich stimme dir da grundsätzlich zu, möchte aber darauf hinweisen, dass ich (und viele andere hier sicherlich auch) U16 waren und Künstler damals trotzdem tatsächlich noch richtig Geld mit Plattenverkäufen, MTV etc. bzw. DVD und Kino gemacht haben.
Eh, ich nenne es "Brauch vs Missbrauch".
Ärztealbum über eDonkey? Missbrauch. Das konnte man auch im Karstadt neben haben. Oder bei Müller. Saturn. Komplett egal.
Disturbed's Debütalbum zum Releasedatum? "Brauch". Das konnte man in DE nicht bekommen - es gab schlicht keinerlei Vertriebswege. Man konnte sich übers Internet teasern lassen, aber der mutwillig angeregte "Haben will!" Faktor fand nirgends eine (marktkonforme) Befriedigung.
Die einzige Option, abseits Filesharing, war Verzicht. Keine Ausnahme, Alternative, sonst etwas. Weltweiten Versand - oder auch nur über Landesgrenzen, teilweise --- gab es schlicht nicht. Mein erster Artikel aus dem Ausland - ein Buch für $10 oder so -- hat 6 Monate gebraucht, von Amazon -- ja, Amazon --- weil es Amazon DE nicht gab und weil Amazon US (ohne das US zu der Zeit, es
gab nur dieses eine) per Schiff(!) verschickt hat. Was anderes als Bücher hatten die nicht und außer Amazon hat kaum jemand überhaupt erstmal verschickt.
Also ja, ja, und ja. Das Problem war ,und ist immer noch zu einem großen Teil, ein *Service*problem bzw. ein Bereitstellungsproblem: Die Kundschaft interessiert nicht, ob irgendein Händler eine Lizenz für den Vertrieb in Land ABCDE hat oder nicht. Die Kundschaft will den Artikel haben, der ihr in der Werbung vor die Nase gehalten wird.