News Sonntagsfrage: Wohin geht die Reise beim Stromverbrauch?

Mensor schrieb:
Für praktikable Vorschläge wie Strom im industriellen Maßstab zu wirtschaftlichen Bedingungen gespeichert werden kann bin ich offen.
Wenn du dafür ne Lösung hast, wirst du sehr wohlhabend. 😉
Och, da gibt es doch jetzt schon einige.
Zuerst sind da mal klassisch: Batterien. Im grossen Stil, wie zB in Australien, funktioniert das schon ziemlich gut. Der Speicher macht dort seinen Job, und wurde schon erweitert, weil es gut funktioniert. Weitere sind in Australien und anderswo im Bau.
Die sind unkompliziert (wenn auch nicht immer unproblematisch), und brauchen relativ wenig Platz. Ob sie Preislich wirklich teuer sind als andere Speicher kann ich nicht beurteilen. Sie haben natuerlich einen hohen Ressourchenaufwand (der aber vermutlich gut recyclet werden kann) und die Lebensdauer muss sich auch noch erweisen.
Aber Batteriespeicher duerfte die aktuell am besten funktionierende Speichertechnik sein, so es denn tatsaechlich um elektrischen Strom geht.

Dann laufen aktuell Versuche Wasserstoff zusaetzlich zu Erdgas mit in die normale Gasversorgung einzuspeisen. Wenn ich mich recht entsinne ist man aktuell bei etwa 10% die ohne Probleme eingespeist werden koennen, es sollen auch noch 20% gehen. Wenn der Wasserstoff "gruen" herstellt wird (was er aktuell noch nicht wird!) ist das eine Form der Speicherung.

Diverse "Power2Gas" Versuchsanlagen gibt es ebenfalls schon. Das ist noch nicht im grossen Stil in Betrieb, aber in solchen Anlagen wird "Erdgas" oder auch "Benzin", bzw "Diesel" produziert. Fuettert man solche Anlagen mit aus Verbrennerkraftwerken abgeschiedenem CO2, dann ist das durchaus gangbar.
Der Vorteil dabei ist, das bestehende Anlagen die fossile Brennstoffe nutzen mit wenig, oder keinem Umbau, solche Brennstoffe verwenden koennen.
Das ist natuerlich vor allem relevant in allen Bereichen wo man nicht auf die hohe Energiedichte solcher Brennstoffe verzichten kann. Aber zur not kannste auch ein Gaskraftwerk damit fuettern und so wieder Strom draus machen.

Ein Pumpspeicherwerk ist auch kein Hexenwerk, sogar ziemlich alte Technik, das geht nur leider nicht ueberall, und die Genehmigungsverfahren, weil das viel Platz braucht und ein massiver Umwelteingriff ist, sind extrem. Es gibt meines Wissens aktuell in Deutschland zwei moegliche Standorte, aber die Wahrscheinlichkeit, dass sowas in Deutschland gebaut wird halte ich fuer sehr unwahrscheinlich.

Die "magische Kiste", die du alleine in deiner Garage erfindest und zusammenkloeppelst gibts nicht. Erwartest du sowas, solltest du dich eher im Bereich von Leuten wie Andrea Rossi umschauen :p
 
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incurable schrieb:
Ist bei Rechenwerken nicht anders als bei allen Optimierungsaufgaben: klein, schnell, sparsam - wähle 2 beliebige Eigenschaften.

Dann nehme ich schnell und sparsam. Platz hat man im Tower ja ;) weswegen dort ja die Monster Grafikkarten sind :)

Ich weiß, was du meinst / sagen willst :) aber ich glaube auch, hier steht schnell/leistungsstark im Widerspruch zu sparsam. Das passt in keiner Größe wirklich zusammen.

Wirklich sparsame Autos haben auch keine Leistung. Wenn man Leistung braucht, muss man halt auch Energie liefern können.

Wo gehobelt wird, fallen Späne :D
 
ich glaube pc spielen wird bald ein noch teureres hobby. mit bald 60cent je kwh ...

ich hab nur mal spaßeshalber nach neuen tarifen geguckt für meinen strom. hier ein angebot von
meinem stromanbieter. für "sparfüchse", errechnet für 1600kwh. was eigentlich nicht viel ist.

mein computerzeugs nimmt bis zu 400w
 

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Geht noch teurer. Hamburg 99Cent :D
 
Nano-kun schrieb:
ich hab nur mal spaßeshalber nach neuen tarifen geguckt für meinen strom. hier ein angebot von
meinem stromanbieter. für "sparfüchse", errechnet für 1600kwh. was eigentlich nicht viel ist.
Dafür Preisgarantie für 18.208 Jahre. :p
 
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Nacho_Man schrieb:
Dafür Preisgarantie für 18.208 Jahre. :p
ich weis :D ob man den Tarif auch vererben kann?

wer nimmt solche Preise an? oder werden die aufgezwungen?

muss wohl mal gucken wieviel mein pc im standby verbraucht
 
@Nano-kun: Wenn du in die Grundversorgung rutschst weil dein bisheriger Anbieter dir gekuendigt hat oder Pleite ist, dann kann es tatsaechlich passieren das dir erstmal nichts anderes uebrig bleibt als solche Preise zu bezahlen.
Aktuell ist der Markt ziemlich angespannt. Viele Anbieter vergeben aktuell garkeine Vertraege an Neukunden, andere setzen Fantasiepreise an um Neukunden abzuschrecken.
Und aktuell kann man nur sagen: Finger weg von den Vergleichsportalen!
Regionale Anbieter finden sich dort oft garnicht, und diese waren in der Vergangenheit eigendlich immer konkurrenzfaehig vom Preis. Aber auch da wirds teils schwieriger, meine lokalen Stadtwerke haben aktuell auch ueber 40 Cent in den Neukundenvertraegen, wo wir selber noch bei um die 28 sind.
 
die frage ist nun. wie gehts weiter, wenn bei vielen die verträge auslaufen?

ich zahle im moment 34cent bei eon
 
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Was mich in dem Zusammenhang interessieren würde:
wieviel Energie wird pro Jahr
  • mit dem minen von Kryptowährungen
  • mit dem zocken von Computerspielen
verbraucht? Gibt es dazu Statistiken?
 
Fr34k.2 schrieb:
Was mich eigentlich interessiert: Gibt es hier auch andere, die bewusst auf eine geringere Leistungsklasse setzen, nur um den Verbrauch gering zu halten?
Dass ich momentan noch keine neuere Karte (effizienter) als meine GTX 1060 einsetze hat andere, bekannte Gründe, aber aus Prinzip hat eine bei mir eingesetzte Grafikkarte max. 1x 8Pin Anschluss (TDP 180 Watt).
Der Rest meines Rechners ist auch keine Rakete, sodass die Karte kein absolutes Nadelöhr darstellt.
Ja. Ich könnte eine 3090 bezahlen, sehe es aber nicht ein. Auch vom Verbrauch her nicht. Für 27 Zoll würde ich eine Klasse drunter nehmen, aber z. Zt. auch nur, wenn die jetzige kaputt gehen würde.
 
MThom schrieb:
Was mich in dem Zusammenhang interessieren würde:
wieviel Energie wird pro Jahr
  • mit dem minen von Kryptowährungen
  • mit dem zocken von Computerspielen
verbraucht? Gibt es dazu Statistiken?
wenn, wieder nur willkürliche Schätzungen und Statistiken, je nachdem wer diese in Auftrag gegeben hat
 
Crypto ist in jedem Fall schlimmer:D

Wieso?

Zocken: Gehen wir mal von 300Watt aus (wären weniger, da gerade junge mehr auf Tablet und co spielen) und das im Schnitt 3 Stunden/Tag, kommt du in 24 Stunden auf <1kWh pP. (Mobil keine 100Watt, rechne bei beiden Beispielen pessimistisch)

Minen: Ebenfalls ca 300Watt (Tendenz eher mehr) bei 24 Stunden/Tag macht 7,2kWh/Tag. Pro Mining Einheit.
 
MThom schrieb:
wieviel Energie wird pro Jahr
  • mit dem minen von Kryptowährungen
  • mit dem zocken von Computerspielen
verbraucht?
Die Fragestellung ist imho schon "falsch"
Mining ersetzt ja i.d.R. nicht Gaming. Auch ein Miner wird mit irgendetwas seinen Spaß haben, möglicherweise auch mit Gaming oder irgendetwas anderem
 
Fr34k.2 schrieb:
Was mich eigentlich interessiert: Gibt es hier auch andere, die bewusst auf eine geringere Leistungsklasse setzen, nur um den Verbrauch gering zu halten?
Ich habe letztes Jahr auch meine RX 5700 XT verkauft und gegen eine RX 6600 getauscht. Einerseits viel Geld gespart (knapp 500 Euro), andererseits läuft die 6600er auch deutlich sparsamer und nur wenig langsamer. Aktuell spiele ich Mafia Definitive Edition in UHD mit allen Details. Kommt zwar nur auf 26-30fps, aber das reicht mir zum Spielen dicke aus. BluRay-filme laufen auch nur mit 24fps. Zu den 144fps-Fetischisten gehöre ich nicht. Ich denke, an der Stelle fängt ökologisches Denken an, mal zu schauen, worauf man ohne großen Verlust verzichten könnte, statt sich gegenseitig immer mehr anzuheizen und zu radikalisieren.
 
KitKat::new() schrieb:
Die Fragestellung ist imho schon "falsch"
Mining ersetzt ja i.d.R. nicht Gaming.
Ich behaupte ja nicht, dass diese direkt vergleichbar sind. Es würde mich nur interessieren, wieviel das jeweils verbraucht, um es einordnen zu können.

Ich will damit nicht die Spieler irgendwie anprangern. Wir alle tun Dinge, die Spaß machen und Ressourcen verbrauchen. Das fängt im Prinzip schon an, wenn man das berühmte "gute Buch" liest, denn es muss ja erst mal hergestellt werden, und für das Papier werden Bäume gefällt.

Es hat keinen Sinn, alles zu ächten, was nicht unbedingt notwendig ist, man könnte höchstens fragen, ob es sich lohnt. Das Lesen lohnt sich vielleicht, indem es lange Zeit unterhält und nur wenig Ressourcen verbraucht. Ob sich Computerspiele lohnen, im Vergleich zu allem anderen, was man machen könnte, kann ich nicht sagen.

Ich programmiere zum Beispiel so Sachen wie Raytracing und Optimierung, und das braucht zum Teil viel Rechnerei für interessante Ergebnisse. Dafür lasse ich die Kiste auch mal über Nacht laufen, was natürlich auch Strom braucht und von daher mit dem Spielen durchaus vergleichbar ist.
 
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Beefsupreme schrieb:
Kommt dann bald die nächste Strafsteuer auf stromhungrige Grafikkarten?
Die Staubsauger wurden bis vor kurzem auch über "Leistung" beworben, 2000W war "besser" als 1000W. Jetzt wurde das untersagt und schon verbrauchen sie nur mehr 1/4 Strom und das wohlgemerkt bei gleicher Saugleistung.
 
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Mal ganz abgesehen von den steigenden Stromkosten habe ich persönlich überhaupt keinen Bock drauf, diesen massiv höheren Verbrauch wegkühlen zu müssen.
Gerade Grafikkarten mitieren zu immer größeren Monstern um die Abwärme weg zu bekommen ohne zum Düsenjet zu werden.
Ich will aber kein riesiges Gehäuse herumstehen haben um solche Hardware unterzubringen.

Nein, dann kaufe ich eben nur noch in einem niedrigeren Leistungsbereich, wo der Stromverbrauch noch moderat ist.
Wenn das bedeutet, dass ich die Details in Spielen mal etwas zurückdrehen muss, dann ist das halt so.
 
Naja, einen vorteil haben doch diese 500+ Watt Monster, der Stromverbrauch steigt aber die Heizkosten gehen runter, ich glaube die meisten sind sich gar nicht bewusst das solche "Monsterrechner" einen ganz entscheidenen nachteil haben was das Raumklima angeht, und das wird auch leider bei Computerbase extremst oder gar nicht beachtet, wie negativ wirkt sich so ein Rechner auf das allgemeine Raumklima aus, wie sehr steigt die Verschmutzung durch Elektrosmog, und wie sieht das ganze aus mit dem Feinstaub der schön durch das Zimmer gewirbelt wird ?

Ja bei Rechnern mit mehr als 700 Watt Leistungsaufnahme ist das mehr als relevant sich mal um solche Fragen zu kümmern wie es um die eigene Gesundheit bestellt ist wenn auf dauer solche Leistungsmonster in den eigenen vier Wänden betrieben werden, vor allem weil sich die meisten dann auch noch ihre schicken RGB Maschinen direkt auf den Tisch stellen, mit toller Glaswand die mal absolut nichts abschirmt, da ist dann der abstand so minimal das es hier durchaus zu langfristigen negativen Gesundheitseinflüssen kommen kann.

Ich hoffe das Computerbase hier mal langsam anfängt drauf einzugehen, denn wie gesagt das ist alles andere als unrelevant.
 
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