News Soziale Medien: Facebook lässt fast 50 Prozent weniger Hassreden zu

Die Statistik ist ja mal absolut nicht aussagekräftig.
Bedeutet, dass 0,05% der Beiträge Hassbeiträge waren:
a.) Es wurde generell mehr gepostet, was ja durchaus in Korrelation mit mehr Internetkonsum während der Pandemie stehen kann
b.) Die Beiträge eher innerhalb von geschlossenen Gruppen gepostet wurden, wodurch diese weniger gut ermittelt werden könnten und somit aus der Statistik herausfallen
c.) Die Beiträge eher über Gruppenchats geteilt wurden, womit sie keine Beiträge waren sondern Chatnachrichten
d.) Hassbeiträge durch andere Beiträge substituiert wurden (Verschwörungsmythen)
e.) Es weniger Hassbeiträge gab. Punkt.

Außerdem find ich Facebook wirklich putzig. Im Report gibt Facebook selbst an, wie man (korrekt) die Zuverlässig die Genauigkeit von ML-Verfahren darlegt, nämlich über Precision oder Recall.
...nur um dann von Accuracy zu reden, was absolut keine Aussage über die Zuverlässigkeit ihrer Hate Post Detection zulässt, da einfach mal false negatives ignoriert werden. Wenn allein schon die Accuracy bei nur 97% liegt, und somit wohl 3% immerhin false positives sind, mag ich nicht wissen, wie hoch die Quote für false negatives ist.
 
milliardo schrieb:
Ich würde die Grenze von den Unternehmen gerne da gezogen haben, wo eindeutig der Rahmen des Straf- oder Zivilrechts eröffnet ist.
Das reicht aber eben nicht. Ein Facebookpost ist kein Stammtisch wo man sich besoffen was erzählt ohne Kollateralschaden sondern eine Plattform auf der diese Aussage konserviert und geteilt wird.
Und die Plattform bietet ganz neue Möglichkeiten gleichgesinnte in großer Anzahl zu finden, die dann ihre eigene Filterblase erzeugen. Das hat schon was von Gehirnwäsche, sich in solchen Kreisen zu informieren. Ich selbst habe Familienmitglieder die dem zum Opfer gefallen sind, denen kann man durch Diskussion nicht mehr Beikommen.

Die ganze Situation zwingt uns neu zu bewerten, was rechtens ist und was nicht.
 
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Cool Master schrieb:
Nein. Laut Duden ist Zensur das:

"von zuständiger, besonders staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o. Ä., besonders auf politische, gesetzliche, sittliche oder religiöse Konformität"

Eine Zensur kann immer nur vom Staat erfolgen. Alles andere ist Hausrecht der Plattform.
Und jetzt betrachten wir das nochmal etwas differenzierter. Wenn der Staat zivile Unternehmen auferlegt, gegen Hassreden vorzugehen und zugleich klarstellt, dass das Unterlassen bußgeldbewehrt ist (Netzwerkdurchsetzungsgesetz), dann ist das doch lediglich ein Verlagern der Kompetenten des unfähigen Staates auf zivile Unternehmen. Logische Folge ist, dass diese dann lieber zu viel als zu wenig löschen, folglich Zensur auf Grundlage von Gesetzen überbordend durchgeführt wird. Das Argument, hat doch keine Behörde getan, ist damit etwas zu kurz gegriffen.
Ergänzung ()

ghecko schrieb:
Die ganze Situation zwingt uns neu zu bewerten, was rechtens ist und was nicht.
Und da scheint ja der neue Mainstream zu lauten: "alles böse, was nicht in den mainstream passt".
 
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Nach dem Fall der Mauer dachte ich, es würde nie wieder so schlimm werden mit kranker Ideologie und Propaganda - heute ist es schlimmer - viel schlimmer! Früher war es der Klassenfeind, heute reicht es schon, als weißer hetero Mann mit gesundem Menschenverstand geboren zu werden, um Feindbild zu sein.
 
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ghecko schrieb:
Das reicht aber eben nicht. Ein Facebookpost ist kein Stammtisch wo man sich besoffen was erzählt ohne Kollateralschaden sondern eine Plattform auf der diese Aussage konserviert und geteilt wird.
Und die Plattform bietet ganz neue Möglichkeiten gleichgesinnte in großer Anzahl zu finden, die dann ihre eigene Filterblase erzeugen. Das hat schon was von Gehirnwäsche, sich in solchen Kreisen zu informieren. Ich selbst habe Familienmitglieder die dem zum Opfer gefallen sind, denen kann man durch Diskussion nicht mehr Beikommen.

Die ganze Situation zwingt uns neu zu bewerten, was rechtens ist und was nicht.

Ich stimme zu, dass das ärgerlich ist, aber man kann doch nicht ernsthaft in Erwägung ziehen, es den Leuten zu verbieten, sich mit Gleichgesinnten zusammenzutun.

Filterblasen sind doof. Aber das ist keine neuartige Erscheinung. Sekten, Religionsgemeinschaften in verschiedener Ausprägung, im Endeffekt jede Partei oder Gewerkschaft, ist ein Zusammenschluss von Leuten mit einem bestimmten, sinnstiftenden Zweck. Wo ziehst du die Grenze? Solange etwas öffentlich ist, ist es ja gerade auch der Kritik und Revision ausgesetzt. Ich würde das Argument daher eher umdrehen: Gefährlich ist es vor allem dann, wenn es hinter verschlossenen Türen geschieht, nicht wenn es öffentlich auf FB steht.

Klingt komisch, aber ich denke in der Gesellschaft muss auch ein gewisser offener Raum für Irrsinn existieren. Ich glaube die Leute werden erst recht verrückt und gefährlich, wenn sie sich im geheimen radikalisieren, weil man sie sonst überall aus der offenen Diskussion (Achtung Anführungszeichen) "wegzensiert".
 
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milliardo schrieb:
aber man kann doch nicht ernsthaft in Erwägung ziehen, es den Leuten zu verbieten, sich mit Gleichgesinnten zusammenzutun.
Dann hast du mich nicht richtig verstanden, denn ich will das nicht verbieten. Ich habe nur die tatsächlichen Auswirkung davon genannt.
Was man dagegen tun kann, da bin ich auch überfragt. Meine Antwort ist mittlerweile sich komplett abzuwenden und solche Leute aufzugeben. Oder zumindest zu ignorieren wenn sie mir erklären wollen, das Merkel die Tochter von Satan ist, Donald Trump ein Nachkomme Jesus und der Clinton-Clan Kinder verschleppt.
milliardo schrieb:
Filterblasen sind doof. Aber das ist keine neuartige Erscheinung. Sekten, Religionsgemeinschaften in verschiedener Ausprägung, im Endeffekt jede Partei oder Gewerkschaft, ist ein Zusammenschluss von Leuten mit einem bestimmten, sinnstiftenden Zweck.
Und keines davon hat auch nur annähernd dieselbe Reichweite. Das ist ja die eigentliche Gefahr. Klar hat so was schon immer existiert. Aber noch nie hatten diese Gruppen so ein effektives Werkzeug zur Hand.
milliardo schrieb:
Ich glaube die Leute werden erst recht verrückt und gefährlich, wenn sie sich im geheimen radikalisieren, weil man sie sonst überall aus der offenen Diskussion (Achtung Anführungszeichen) "wegzensiert".
Stimme dir nicht zu. Völlig normale, geistig gesunde Menschen in meinem Umfeld wurde radikalisiert und deren Gehirn mit Schwachsinn gefüllt. Das ist kein Freiraum zur persönlichen Entfaltung sondern die (ferngesteuerte) Rekrutierung in den Wahnsinn. Die werden aufgrund ihres alternativen Wissens in der Realität sozial isoliert und geben sich dann umso stärker ihren verrückten Gruppen hin, die sich dann gegenseitig in ihrem Irrsinn bestätigen. Und solche Leute gehen dann wählen.
 
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Cool Master schrieb:
Eine Zensur kann immer nur vom Staat erfolgen. Alles andere ist Hausrecht der Plattform.
Dein selbst selektiertest Zitat lässt den Schluss nichtmal zu. Da steht nur "besonders" und nicht "ausschliesslich".

Ansonsten finde ich es gut, dass endlich mehr dagegen vorgegangen wird.
Auch wenn ich sämtlichen Facebook-Apps den Rücken zugekehrt habe, muss man ihnen auch mal zustehen, wenn sie positives machen. Macht aber den Sauhaufen mit ihren dutzenden Datenmissbrauchsskandalen nicht besser.

Wie es teilweise auf sozialen Netzwerken im Internet zugeht, ist man von sozial und gesitteten Austausch weit entfernt, daher halte ich es für notwendig, dass da eingegriffen wird

PS: Alle, die wegen zu grosser Macht von FB meinen, dass Hausrecht nicht mehr gelten solle, sollten mal darüber nachdenken was eigentlich das Problem ist: Hausrecht oder Quasimonopol
Gibt genügend anti-monopolisisierende Alternativen, wenn einem Facebook nicht passt.
Facebook -> Diaspora
Instagram -> Mastadon
WhatsApp -> Matrix
ich glaub das wars
 
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ghecko schrieb:
Das soziale Internet ist ziemlich asozial. Mitreden macht da nur noch kaputt, das einzige was übrig bleibt ist der ganzen Sache den Rücken zu kehren.
Nicht das soziale Internet ist es, sondern die Menschen die das ganze gestalten. Ansonsten gebe ich Dir uneingeschränkt recht.
 
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Matthias2x schrieb:
Nicht das soziale Internet ist es, sondern die Menschen die das ganze gestalten
Welche Menschen meinst du?
Die Nutzer oder die Plattformanbieter?
 
Wollen natürlich auch nicht alles verbieten. Social Media verdienen am meisten Geld durch Hate-Posts.
 
Kuhl :)
Dann fehlen nur noch 1650% und das Ding könnte man als einigermaßen hassfrei bezeichnen :)
 
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ghecko schrieb:
Völlig normale, geistig gesunde Menschen in meinem Umfeld wurde radikalisiert und deren Gehirn mit Schwachsinn gefüllt. Das ist kein Freiraum zur persönlichen Entfaltung sondern die (ferngesteuerte) Rekrutierung in den Wahnsinn. Die werden aufgrund ihres neuen Wissens in der Realität sozial isoliert und geben sich dann umso stärker ihren verrückten Gruppen hin, die sich dann gegenseitig in ihrem Irrsinn bestätigen. Und solche Leute gehen dann wählen.
Ich für meinen Teil hinterfrage regelmäßig, ob ich nicht mittlerweile auch dazu gehöre - Du auch? Andere Meinungen sind keine geistige Armut, sondern Vielfalt, aber ausgerechnet die Verfechter von Vielfalt haben mit vielfältigen Meinungen das allergrößte Problem - wie kommt das nur? Sind sie schon in ihren verrückten Gruppen von der Realität isoliert?
 
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Ich benutze zwar son Müll wie Facebook nicht, aber bei YouTube ist es ja mittlerweile ähnlich.
Diese neue "Scheinwelt" mit extremer Zensur geht mir tierisch auf den Sack!
Und jeder, der das begrüßt und gut findet, kann meiner Meinung nach oben nicht so viel in der Birne haben.
 
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crackett schrieb:
Andere Meinungen sind keine geistige Armut, sondern Vielfalt, aber ausgerechnet die Verfechter von Vielfalt haben mit vielfältigen Meinungen das allergrößte Problem - wie kommt das nur?
sowas mit anderer Meinung zu verharmlosen ist auch eine Nummer
 
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Und wer definiert aufgrund welcher Kriterien, was "Hassrede" und "Verstoß gegen die Nutzungsbestimmungen" bei Facebook sind? Und wer kontrolliert die Kontrolleure?

Ich erinnere nur beispielhaft an die Zeit des letzten US-Wahlkampfes, als praktisch jeder negative Kommentar zum Kandidaten Biden und dessen (vor Korruption nur so strotzenden familiären Umfeldes) auf Facebook gelöscht wurde. Vieles davon haben das Umfeld Bidens, dessen Sohn Hunter etc. inzwischen offen zugegeben - damals war es "Fake", und wurde zensiert. Ganze Kanäle wurden gelöscht! Verantwortlich dafür war bei Facebook das Altlantic-Council-Mitglied Anna Makanju, die während der Zeit Bidens als Vizepräsident (und damit defacto "Gouverneur" der Ukraine, wo er zB. seinem Sohn Hunter höchst profitable Posten/Einnahmen zuschusterte) Bidens persönliche Beraterin für Osteuropa war!

Und die bestimmte also 2020, als offiziell "für die Integrität der US-Wahlen" zuständige Person bei FB, was auf Facebook über Biden und Trump udn den Wahlkampf veröffentlicht werden durfte!
Sowas kann man sich nicht ausdenken!
 
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Noch weniger Hassreden?:mad:

Wozu braucht man dann Facebook überhaupt noch?:confused_alt:
 
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Cool Master schrieb:
Nein. Laut Duden ist Zensur das:

"von zuständiger, besonders staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o. Ä., besonders auf politische, gesetzliche, sittliche oder religiöse Konformität"

Cool Master schrieb:
Eine Zensur kann immer nur vom Staat erfolgen. Alles andere ist Hausrecht der Plattform.


Der Text sagt eben das nicht aus! Zwar wird staatliche Zensur hervorgehoben, aber mit den ersten beiden Worten explizit ausgesagt, daß das kein Muß ist.
Und generell habe ich ein Problem damit, daß das Internet, das offenste Medium aller Zeiten, "unter Hausrecht" abgehandelt werden soll, um Willkür gegen die freie Meinungsäußerung zu rechtfertigen
 
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