Seven83 schrieb:
Die anderen beiden Dienste machen das aber auch:
Signal:
[...]
Telegram
[...]
Threema
[...]
Frage mich ernsthaft was ihr denkt? Dass eine Firma sich nicht an geltendes Recht zuhalten hat? Natürlich, ansonsten können sie den Laden sofort dicht machen.
Signal:
Bei Signal wird, soweit ich es weiß, ausschließlich für die Bereitstellung der Dienste zusammengearbeitet. Die Nachrichten sollten sicher ende-zu-ende verschlüsselt sein. Signal hat sich bis jetzt auch eher spendenfinanziert.
Telegram:
Bei Telegram steht tatsächlich drin, dass die auch die Daten weiter nutzen können. Das ist ein guter Kritikpunkt, wundert bei einem kostenlosen Dienst jedoch nicht. Die müssen ja irgendwo mit ihr Geld verdienen. Die normalen Nachrichten sind leider nicht verschlüsselt, hier läuft man also tatsächlich Gefahr, dass nicht nur die Verbindungsdaten übermittelt werden sondern, wirklich alles was protokolliert worden ist.
Threema:
Und Threema schreibt lediglich, dass sie wenn eine Anordnung bekommen vom Gesetztgeber dementsprechend handeln und da sind dann natürlich die Kontaktdaten drin, aber verschlüsselt. Die eigentlichen Inhalte werden nicht unschlüsselt weitergegeben. Das Geschäftsmodell von Threema ist seine Apps zu verbreiten, die einmalig kosten und damit langfristig nicht weiter Umsatz generieren können, das ist ein Problem. Jedoch müssen Firmen bei Nutzung von Threema, im Gegensatz zu Privatpersonen, für die geleisteten Dienste zahlen mit Threema Work. Man kann also nachvollziehen aus welcher Intention hier gehandelt wird, den Stamm von potenziellen gewerblichen Kunden zuerhöhen und mit dem Support und der Nachrichtenübertragung Geld zu verdienen.
Matrix/Riot:
Am besten ist und bleibt es jedoch eigene Server zu betreiben im Matrix-Netzwerk oder ein Jabber/XMPP-Server der verschlüsselt ist. Wobei man sich bei Matrix auch wieder vergewissern müsste was in den United Kingdoms bei den Entwicklern von Riot so alles passiert, die offiziellen Server wären wahrscheinlich - wenig verwunderlich - ebenfall vom Zugriff durch die five-eyes betroffen.
Tor/VPN Nachrichtendienste:
Am Ende ist es aber eh unrealistisch, dass man sich vollständig anonym im Netz bewegen und kommunizieren kann, da man nie weiß welches Wissen über eine nicht veröffentliche Sicherheitslücke bestimmte Nachrichtendienste besitzen.
Edward Snowden hat gezeigt, dass der größte Teil des Internetverkehrs mitgeschnitten und ausgewertet wird, nur die schiere Mänge verhindert, dass dies auch alles augewertet werden kann.
Man kann sich auch im Tor-Netzwerk oder bei einer VPN-Verbindung nicht sicher sein, dass man nicht irgendwo in eine Sicherheitslücke tappt oder aber die VPN-Anbieter doch kooperieren.
Snowden Unterlagen haben ebenfalls gezeigt, dass viele Exitnotes im Tor-Netzwerk von Nachrichtendiensten indirekt betrieben werden und so der eingehende und ausgehende Traffic protokolliert wird und damit der benutzte Anschluss identifiziert werden kann.
Wovor habe ich Angst?:
Man muss sich natürlich auch die Frage stellen, was kommuniziere ich, dass ich selbst bei Threema so eine große Angst habe, dass Ermittlungsbehörden mir nachweisen könnten, dass ich mit jemanden kommuniziert habe.
Ich bin auch für Privatsphäre und Datenschutz, nur muss man sich im klaren darübersein, dass der Staat oder die westlichen Staaten unter Führerschaft der USA ihre eignen Interessen wahrnehmen und zwar immer da wo sie die Macht dazu haben.