Rach78 schrieb:
1) Du findest es gut wenn männliche Zivilisten dazu gezwungen werden ohne Waffenerfahrung gegen die gutausgebildeten russichen Soldaten zu kämpfen? Oder sagen wir besser als Kanonenfutter zu dienen? Wer kämpfen will der soll das tun, aber ich halte nichts davon Zivilisten zum Kampf zu zwingen. Und genau das passiert offenbar grade.
2) Bist du ernsthaft der Meinung dass ein paar Zivilisten mit Waffen jetzt ein ernstzunehmender Widerstand sind und irgendeinen Unterschied machen?
1) Gut nein. Aber unvermeidlich, ja. Wie sonst soll sich dieses Land gegen die Invasionsarmee (die auch aus vielen jungen Menschen, denen erzählt wurde, sie würden hier mit Straßenfesten als Befreier begrüßt werden, besteht) wehren? Mit Briefen?
2) Ja, das ist eine substanzielle Unterstützung. Panzerabwehrraketen sind relativ simpel in der Anwendung, Kurzstreckenraketen gegen Luftfahrzeuge auch. Einen Molotow-Cocktail kann sogar jeder Zivilist basteln und anwenden. Da zählt jede Hand, im Orts- und Häuserkampf. Und du darfst nicht vergessen, Angreifer müssen da mit 3x so hohen Opferzahlen rechnen, wie die Verteidiger.
Und nicht falsch verstehen, das alles ist wirklich schrecklich und wünsche ich niemanden, aber es geht darum, dass diese Menschen ihre Heimat verteidigen, da ist die Mobilmachung aller wehrfähigen Menschen absolut sinnvoll und notwendig. Das kann ja sofort beendet werden, Putin muss nur die Soldaten aus dem Land abziehen. Ist ja nicht so, als ob er sich gerade verteidigt.
Robo32 schrieb:
Ich bin auch gegen das was Russland da gerade veranstaltet, dummerweise kann ich aber auch die strategischen Interessen Russlands nachvollziehen und irgendwo muss auch aus deren Sicht eine Grenze sein.
Die strategischen Interessen kann ich auch nachvollziehen. Aber die Grenze ist mit der Eroberung der Ukraine dann wo? Direkt am Territorium. D.h. als nächstes muss dann Polen aus der Nato austreten, richtig? Diese Form der Interessensdurchsetzung ist einfach inakzeptabel. Er hätte auch - und viele der ehemaligen Ostblockstaaten waren Russland extrem zugewandt - einfach mit guter Wirtschaftspolitik und Diplomatie dasselbe erreichen können. Aber er setzte auf das System Putin, wie in Russland selbst. Oligarchentum, Korruption, Desinformation, Gewaltandrohung und auch Gewaltanwendung. Komisch, dass sich da viele Staaten abwenden.
Robo32 schrieb:
Die NATO direkt hinter dem Grenzzaun zu haben dürfte nicht deren feuchter Traum sein, das kann man eben nur im Vorfeld verhindern, später ist es etwas zu spät und das hätte auch die Führung in der Ukraine wissen können.
Wo ist denn dann die NATO nach einer Eroberung der Ukraine? Oder meinst du, er gewährt der Ukraine einen neutralen Status? Das wäre wirklich blauäugig.
Robo32 schrieb:
Die meisten hier bewerten nur das hier und jetzt, blenden dabei aber die Geschehnisse die dazu geführt haben aus - soll kein Vorwurf sein, denn darüber wurde und wird selten berichtet (aus Gründen...).
Tatsächlich sind diese "Gründe" aber nur Teil der Rahmenhandlung. Die echte Aggression geht seit Jahren nur von Putin aus. Die Kriege, die er geführt hat, da hat er Landstriche zu seinem Terriotrium zugefügt, ohne echte Konsequenzen. Natürlich denkt er sich, da setze ich mal wieder mehr, in der nächsten Runde.