Empire schrieb:
Das sind auch die Auswirkungen der unfähigen Politik in der Wirtschaft.
Angefangen mit den Lockdowns in den Corona Zeiten.
Eine Konsolidierung bei einer einzelnen, an sich profitabel arbeitenden Aktiengesellschaft taugt eher weniger als Beleg für schlechte Wirtschaftspolitik. Natürlich leidet Infineon darunter, wenn die Automobilindustrie schwächelt, der Umstand, dass dies der Fall ist, hat aber vor allem sehr viel mit der trägen Produktpolitik der deutschen Hersteller zu tun. Die haben nämlich in fast nokia'esker Manier den Einstieg ins Elektro-Zeitalter verschlafen und kämpfen nun eben um Anschluss.
Empire schrieb:
Bei uns in Österreich schließen fast wöchentlich Traditionsunternehmen welche zum Teil schon über 120 Jahre bestanden haben.
Was natürlich total vergleichbar mit einem vergleichsweise kleinen Stellenabbau bei Infineon ist und damit auch generell sehr viel zu tun hat.
Ja, schlechte oder fehlende Wirtschaftspolitik kann dazu beitragen, dass Unternehmen untergehen. Dann gibt es aber auch auf Unternehmensseite noch ausreichend Faktoren, die dazu führen können.
RichieMc85 schrieb:
Vernünftige Entscheidung damit man langfristig konkurrenzfähig bleibt.
Sicherlich richtige Schlussfolgerung ...
RichieMc85 schrieb:
Hier in Deutschland ist eh nix mehr zu retten. Die Rahmenbedingungen sind halt einfach zu schlecht.
... gefolgt von einem extremen Gedankensprung ins Standort-Bashing.
Wenn Leute das schreiben, verweisen sie im nächsten Schritt zurzeit ja gerne auf hohe Energiepreise und Steuerbelastungen. Wäre das auch dein nächster Gedanke gewesen oder hast du andere Argumente? Keine provokative Frage, sondern eine ernstgemeinte
Denn was dabei gern vergessen wird: Deutschland war immer ein Hochsteuerland, unsere Energiepreise waren auch nie sonderlich niedrig. Ja, die Spitze nach Beginn des Ukrainekrieges war verheerend, aber mittlerweile hat sich das Niveau wieder eingependelt, im Besonderen für Unternehmen.
Trotzdem hatte der Standort lange einen sehr guten Stand, no pun intended. Grund: Ein großer Pool exzellent ausgebildeter Arbeitskräfte und eine starke Infrastruktur. Dass uns diese Stärken gerade abhandenkommen, ist Konsequenz eines über lange Zeit entstandenen Reform- und Investitionsstaus und einer Migrationspolitik, die dem demographischen Wandel entgegenzuwirken ungeeignet ist.
estros schrieb:
Deutschland wird von der Politik als Wirtschaftsstandort so unattraktiv wie möglich gemacht. Wie viele deutsche Mittelständler haben schon Insolvenz angemeldet, weil sie nicht den Sprung ins Ausland gewagt haben. Das ist der einzig richtige Weg.
Ist so undifferenziert einfach nicht richtig.