Erkekjetter schrieb:
Ich würd ja gern @Loptr meinung zu Wildfleisch hören.
Wildfleisch und Jagd sind genauso kritisch zu betrachten, wie normale Tierhaltung. Auch wenn das Ausbeutungsverhältnis in anderer Weise entsteht. Im Prinzip hättest du auch Fragen können, wie ich zu Aas stehe und theoretisch könnte man ja als veganer auch den Konsum von verendeten wildtieren Tieren (sei es fleisch, wolle oder Haut für Leder), befürworten.
Genau wie die Nutzung verendeter Tiere, kann auch die reine Nutzung von gejagten Tieren nicht den aktuellen Fleischkonsum ansatzweise decken und der industrielle Maßstab fehlt komplett, sodass es lukrativer ist Ersatzprodukte zu verwenden. Echtleder von verendeten Tieren könnte sich ökonomisch niemals gegen Kunstlederprodukte durchsetzen und wäre eine Randerscheinung.
Ich möchte überhaupt keine Fundametalopposition zu Jägern oder der Jagd an sich darstellen und sehe es so, wie es von
@shy-Denise angesprochen wurde. Jagd ist zu einem gewissen Grad notwendig, da der Mensch in den Naturraum eingreift und bestimmte Dynamiken der Natur (Räuber-Beute Verhältnis, Ausschwärmen von Gruppen in weitere Lebensräume uvm.) nicht mehr stattfinden können. Deshalb ist es menschlicher Eingriff notwendig, um die Tierpopulation als ganzes zu schützen. Aber ist das bei uns der Fall? Wird nur nach wissenschaftlichen Maßstäben geschossen, oder steht ein Verwertungsinteresse hinter der Jagd? Da ich letzteres nicht ausschließen kann, ist wildfleisch Tabu. Das Ausbeutungsverhältnis umfasst bei der Jagd dann nurnoch das Töten und nichtmehr die Aufzucht und Mästung.
Dazu kommt, dass die Jadg in anderen Ländern mit größeren WIldtierbeständen eben schädlich, oder sogar gefährlich ist. Dies sollte uns ja durch die Coronapandemie bewusst geworden sein. Jagd bedeutet immer das unnötige zusammenführen von vielen Tierarten und Menschen, was das Risiko von Zoonosen mit sich bringt.