Die Wut auf Veganer
Dank gut aufbereiteter Dokumentationen und der Arbeit von Aktivistinnen und Investigativjournalismus kann fast niemand mehr behaupten nicht zu wissen, wie irrsinnig die heutige Massentierhaltung ist. Neben dem Tierleid wissen viele mittlerweile auch um den enormen Ressourcenverbrauch, die Umweltverschmutzung und die Klimaschädlichkeit, die mit der industriellen Haltung von sogenannten Nutztieren einhergeht. Und gleichzeitig konsumiert trotzdem ein Großteil der Bevölkerung weiterhin solche Produkte. Und genau dort entsteht wieder kognitive Dissonanz. Es gibt Anzeichen dafür, dass zumindest ein Teil der Menschen die weniger bequemen Strategien 1 und 2 nutzt, um mit dem Problem fertig zu werden. Die steigenden Zahlen von vegan und vegetarisch lebenden Menschen, sowie der
Plan von Aldi kein Billigfleisch mehr zu verkaufen, sind gute Beispiele für den positiven gesellschaftlichen Wandel, der entstehen kann, wenn Menschen sich aktiv mit den negativen Konsequenzen ihres bisherigen Verhaltens auseinandersetzen. Und auch du befindest dich gerade auf diesem Blog. Ob du nun schon zu 100% vegan lebst oder nicht, du beschäftigst dich zumindest mit dem Thema - bravo!
Leider fallen aber auch viele Leute auf die einfacheren Strategien zurück und Suchen den Grund für Ihre Erregung bei anderen - in diesem Fall bei Veganern und allen anderen, die ihnen den Spiegel vorhalten. Und so kommt es, dass einige Fleischesser sich nur durch die beiläufige Erwähnung deiner veganen Ernährung ertappt fühlen und meinen, sich vor dir oder vor sich selbst für ihr Verhalten rechtfertigen zu müssen. Dann kommt es zu Phänomenen wie bei der Meldung über die Streichung von Fleischgerichten in einer von vielen VW-Kantinen, dass ein
Altkanzler sich zum Retter der Currywurst erklärt, obwohl dieser "
Kraftriegel der Facharbeiter" in allen anderen Mensen weiterhin zu kaufen ist.