Speziezismus, oder warum ein Hund mehr Wert ist, als ein Schwein

Hallo

R++ schrieb:
Und das ist das Thema hier. Und nicht irgendwelches Ernährungedöns!
Genau das und vegane Ernährung würde das Problem des Speziesismus nicht lösen, da wäre es zielführender (im Sinne von Speziesismus) alle Tiere zu essen.
Ich bin kein Speziesist weil mir Huhn/Rind besser schmeckt als Schwein, ich bin kein Speziesist weil ich Hasen niedlicher finde und mehr mag als Kakerlaken.
Das Essen von bestimmten Tieren ist doch nicht die einzige Variante von Speziesismus, nur bestimmte Tiere als Haustiere zu halten ist auch Speziesismus.
Laßt die Kirche mal im Dorf, sucht doch nicht überall krampfhaft irgend eine Form von Benachteiligung/Ausgrenzung/etc., man kann es auch übertreiben.
Wir werden alle vegan, halten keine Haustiere mehr, weichen sämtlichen Insekten aus und was kommt dann als nächste Idee ?
Lassen wir wilde Tiere in die Städte und schauen nur tatenlos zu wenn sie Menschen anfallen weil wir keine Speziesisten sind ?

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Wir werden alle vegan, halten keine Haustiere mehr, weichen sämtlichen Insekten aus und was kommt dann ?
Das erfindest du doch alles außer das mit dem vegan. Oder hat jemand dafür plädiert, keine Hunde/Katzen mehr zu halten? Der Rest scheint mir eh reine Fantasie zu sein.
 
Hallo

BeBur schrieb:
Das erfindest du doch alles außer das mit dem vegan.
Richtig, das war ein überspitztes Gedankenspiel von mir, mit der Frage wie weit es beim Speziesismus gehen soll.

BeBur schrieb:
Oder hat jemand dafür plädiert, keine Hunde/Katzen mehr zu halten?
Ja,...

Loptr schrieb:
Nein, ich lehne Haustierhaltung natürlich auch ab. Man reduziert aber vorübergehend Leid, wenn man ein Haustier aus dem Tierheim aufnimmt. Haustiere sollten nicht nachgezüchtet werden dürfen. Irgendwann gibt es dann keine Haustiere mehr.
...der Threadersteller.

BeBur schrieb:
Der Rest scheint mir eh reine Fantasie zu sein.
Insekten nicht zu schaden ist nicht nur...

Loptr schrieb:
Die Bienen werden aufgescheucht und fressen sich panikartig voll.
...meine Phantasie.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Richtig, das war ein überspitztes Gedankenspiel von mir, mit der Frage wie weit es beim Speziesismus gehen soll.
Tomislav2007 schrieb:
...der Threadersteller.
Dann kennst du die Antwort doch schon, aber warum benötigst du Fantasieszenarien anstatt das hier über die realen Argumente diskutiert wird?
 
Hallo

@BeBur

Du hast scheinbar weder den Thread noch mein überspitztes Gedankenspiel in Beitrag 382 (richtig) gelesen.
Ein Teil meines Beitrags wurde hier im Thread schon angesprochen, ein Teil nicht (die letzten 2 Sätze mit der Frage wie weit es noch gehen soll.).
Es ist aber OK, ich kann verstehen das es dich wurmt das dein Vorwurf nicht stimmt das alles meine Phantasie sein soll (z.B. Haustierhaltung/Insekten).
Ich habe die Phantasieszenarien geschrieben um raus zu finden wie weit diese von einer möglichen Realität entfernt sind (bzw. die Forderung danach).

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Ich habe die Phantasieszenarien geschrieben um raus zu finden wie weit diese von einer möglichen Realität entfernt sind
Das ist vor allem ein derailing versuch indem Strohmänner geschaffen werden, ganz typische Polemik "dann dürfen wir bald auf keine Häuser mehr bauen, weil dabei evtl. Ameisen sterben?" immer schön als Frage, dann habe man ja gar nichts gesagt, nur gefragt.
 
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Ich hab ja auch schon geschrieben, dass es um Vermeidung von Tierleid geht. Man wird nie verhindern können Insekten zu verdrängen und ungewollt zu töten. Das kann aber doch kein Maßstab sein, um Tierleid was man sehr einfach verhindern kann (eben auf Konsum von tierischen Produkten verzichten) zu diskreditieren.

In der Zukunft kann man Insektensterben vermeiden. Totholz im Garten und an öffentlichen Parks. Reduzieren der Tempolimits durch Landstraßen und Autobahnen, damit weniger Insekten zermatscht werden und vieles mehr.
 
Speziesismus halt einfach das ganz grosse Problem, dass inzwischen auch in Versuchen, die tatsächlich allen Anforderungen an saubere Wissenschaft genügen (z.B. voll dokumentierte universitäre Forschung) ausreichend eindeutig nachweisbar ist, dass auch Insekten nicht nur Schmerz empfinden sondern sogar nachweislich sogar ein Schmerzgedächtnis haben - und zumindest unterbewusst Schmerz vermeiden und zwar deutlich BEVOR er tatsächlich entsteht.

Speziesismus muss also in der Realität tatsächlich auch ein willkürliche Grenze ziehen zwischen schmerzempfindenden Spezies mit (bewiesenem Unter-)Bewusstsein deren Leiden hingenommen wird und welchen von denen nicht.

Das heisst nicht dass man Tierleid nicht vermeiden soll, glaueb das will eh jeder "normale" - aber man kann nicht in der Illusion leben dass man das tatsächlich wirklich vermeiden kann - man kann (und sollte es) reduzieren.
 
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Hallo

BeBur schrieb:
Das ist vor allem ein derailing versuch indem Strohmänner geschaffen werden,
Meine angeblichen Strohmänner...

Loptr schrieb:
In der Zukunft kann man Insektensterben vermeiden. Totholz im Garten und an öffentlichen Parks. Reduzieren der Tempolimits durch Landstraßen und Autobahnen, damit weniger Insekten zermatscht werden und vieles mehr.
...haben die Phantasien mancher Tierschützer scheinbar ganz gut getroffen.

Loptr schrieb:
Das kann aber doch kein Maßstab sein, um Tierleid was man sehr einfach verhindern kann (eben auf Konsum von tierischen Produkten verzichten) zu diskreditieren.
Wie verhindern wir das Tierleid das Tiere sich in der freien Natur gegenseitig fressen ? Ich sehe keinen Grund aus dieser natürlichen Kette auszusteigen.
Ich will den Versuch gar nicht diskreditieren auf tierische Produkte zu verzichten, ich will da einfach nicht mitmachen, wer will soll es freiwillig machen.
So wie ich niemanden vom Fleisch essen überzeugen will wäre es schön wenn Veganer nicht versuchen würden uns vegane Ernährung aufzudrücken.

Bohnenhans schrieb:
Speziesismus muss also in der Realität tatsächlich auch ein willkürliche Grenze ziehen zwischen schmerzempfindenden Spezies mit (bewiesenem Unter-)Bewusstsein deren Leiden hingenommen wird und welchen von denen nicht.
Wo ist diese Grenze und wer legt sie fest ? Wenn wir über diese Grenze abstimmen protestiert doch wieder irgend eine überstimmte Minderheit.
@Loptr möchte doch am liebsten sogar Insekten schützen, was bleibt denn da noch unter der Grenze übrig was nicht geschützt werden muss ?

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Wie verhindern wir das Tierleid das Tiere sich in der freien Natur gegenseitig fressen ? Ich sehe keinen Grund aus dieser natürlichen Kette auszusteigen.

so doof kann man sich doch garnicht stellen.

Er schrieb von "einfach zu vermeidendem Tierleid"

er redet davon das man die einfach nicht essen muss.
it's that simple.
 
Hallo

Corto schrieb:
so doof kann man sich doch garnicht stellen.
Du scheinst Probleme mit Meinungen zu haben die dir nicht gefallen.

Corto schrieb:
er redet davon das man die einfach nicht essen muss.
Das soll jede/r für sich selber entscheiden, ob sie/er Fleisch essen möchte.
Ich maße mir nicht an anderen vorzuschreiben was sie essen sollen/müssen.

Es geht hier um Speziesismus oder ist der Threadtitel nur ein Vorwand für eine andere Diskussion ?
Beim Speziesismus geht es um Benachteiligung aufgrund der Artzugehörigkeit und nicht um vegane Ernährung, Klimaschädlichkeit oder Tierleid (generell).
https://de.wikipedia.org/wiki/Speziesismus
Zitat:
"Speziesismus (aus Spezies (=Art) und -ismus) bezeichnet die moralische Diskriminierung von Lebewesen ausschließlich aufgrund ihrer Artzugehörigkeit."

Wenn ich sage diese Sorte Fleisch schmeckt mir und diese nicht dann ist es kein Speziesismus.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Es geht hier um Speziesismus oder ist der Threadtitel nur ein Vorwand für eine andere Diskussion ?
Speziesismus und Veganismus hängen zusammen, da Veganismus eine Haltung ist, die speziesistische Überlegungen ablehnt und stattdessen eine gleichberechtigte Behandlung aller Arten von Lebewesen fordert.
 
Hallo

Lipovitan schrieb:
die speziesistische Überlegungen ablehnt und stattdessen eine gleichberechtigte Behandlung aller Arten von Lebewesen fordert.
1. Dann gibt es 2 Möglichkeiten: Kein Fleisch essen oder jedes Fleisch essen.
2. Speziesismus ist Benachteiligung aufgrund der Art, wenn ich eine Fleischsorte koste und sage schmeckt mir nicht ist es keine Benachteiligung aufgrund der Art.

Die einzigen Speziesisten sind meiner Meinung nach religiöse Gruppen die eine Tierart noch nie probiert haben aber nur aufgrund der Art nicht essen wollen.

Grüße Tomi
 
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Loptr schrieb:
Man wird nie verhindern können Insekten zu verdrängen und ungewollt zu töten

Du weisst aber schon das Lebensmittelhändler seit diesem Jahr Insekten in Nahrungsmittel einbauen dürfen?
Wie stehst du denn dazu wenn es bald Käfer in folgenden Lebensmitteln gibt?

  • Getreideriegel
  • Brot und Brötchen
  • Verarbeitetes Getreide und Frühstückszerealien
  • Porridge
  • Vormischungen (trocken) für Backwaren
  • Getrocknete oder gefüllte Erzeugnisse aus Teigwaren
  • Molkenpulver
  • Suppen
  • Pizza
  • Gerichte auf Getreide-, Teigwarenbasis
  • Nudeln
  • Snacks, wie Chips, Cracker oder Brotstangen
  • Erdnussbutter
  • Verzehrfertige, herzhafte Sandwiches
  • Fleischzubereitungen
  • Fleischanaloge
  • Analoge von Milch und Milchprodukten
  • Schokolade
  • Nahrungsergänzungsmittel im Sinne der Richtlinie 2002/46/EG für Erwachsene < Besonders Interessant.
Gilt auch da noch der schon fast Fanatische Tierschutz oder sind das ja nur Käfer?

Quelle
 
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Cyberdunk schrieb:
Du weisst aber schon das Lebensmittelhändlern seit diesem Jahre Insekten in Nahrubgsmittel einbauen dürfen?
Das blöde an der Geschichte ist übrigens, es dürfen praktisch nur gezüchtete Insekten da rein. Die Chance damit Plagen die anderswo für kaputte Ernten sorgen, zu Geld und wichtigen Nährstofflieferanten zu machen, wurde hier komplett verpasst.
 
Tomislav2007 schrieb:
Die einzigen Speziesisten sind meiner Meinung nach religiöse Gruppen die eine Tierart noch nie probiert haben aber nur aufgrund der Art nicht essen wollen.
ich gehöre wohl auch zu der gruppe der spezieisten bzw ist es noch eine form von anthropomorphismus,
d.h. ich habe eine regelrechte ,,beißhemmung" gegenüber tiere die ich niedlich finde .
mein vater konnte es zB nicht verstehen warum ich (schon als lütten) hühnchen,schwein, rind und fisch esse, mich aber vor allem anderen regelrecht ein ekel vor habe.

schwein ja, wildschwein nein, ess ich nicht, würde ich nicht mal probieren musste als kind mal pferd probieren
hab mich sofort danach übergeben (danach musste ich nichts mehr probieren).
das geht bei mir soweit , dass ich nicht mal künstlich bzw vegan hergestellte pferdewurst essen würde,
keine ahung ob man es noch vollziehen kann, da hab ich kopfkino.
 
xexex schrieb:
Das blöde an der Geschichte ist übrigens, es dürfen praktisch nur gezüchtete Insekten da rein

Wäre denn ja auch Massentierhaltung.🤷‍♂️
Zwar auf wesentlich kleineren Raum, aber auch Insekten müssen ja irgendwie gefüttert werden.

Es wurde ja schon vor Jahren Prognostieziert das Insekten das! Geschäft der nächsten Jahre wird weil es anders bald nicht mehr möglich ist fast 8Mrd Menschen zu ernähren und mit genug Protein zu versorgen.
 
Ich stelle jetzt einfach mal ein paar Grundlegende Fragen.

Bevor sich einige dann gleich über allem Masse empören. Nur weil ich die Frage stelle, heißt das nicht, das ich eine von der Norm abweichende Meinung habe. Oftmals ist es aber sehr Sinnvoll sich bewusst zu machen auf welcher Grundlage diese Meinung beruht um einige Differenzierungen durchführen zu können.

1. Warum interessiert uns Tierleid? Und wer da nur flach Antwortet, > "weil jedes Leid zu vermeiden ist", bitte etwas Tiefer gehen und auch hier hinterfragen warum.

Moral und Ethik sind nicht nur Konzepte der Geisteshaltung, sondern haben auch Praktische Implikationen. Sie wandeln sich über Zeit und Kulturraum, sind aber in vielen Grundlagen evolutionär verankert weil die daraus entstehenden Verhaltensweisen einen entsprechenden Praktischen Vorteil erzeugen.

2. Wie kann ich Speziesismus überhaupt von praktischen Wertzuweisungen unterscheiden? Die Tatsache, das ich eine Mücke bedenkenlos erschlage, während ich zum Schlachten eines Schweins schon etwas Überwindungskraft aufbringen muss, hat ja viele Aspekte.

Mücke ist Schädling/Parasit, vermehrt sich zu tausenden, der Aufwand ist ein Handstrich, es ist ja nicht die Spezies allein die hier einspielt.
Mücke ist schnell tot und nur ein kleiner Fleck. Das Schwein quiekt so erbärmlich und der Kadaver ist groß und hat erhebliche parallelen zu jenem eines verstorbenen Menschen.

3. Hier wurde aufgeführt das die Leidensfähigkeit der Tiere eine Rolle spielt um z. B. Insekten dann doch ohne Probleme töten zu können, aber auch Pflanzen auszunehmen, ebenso wie z. B. Einzeller die wir täglich mit jedem Fingerstreich zu Millionen anfüttern oder auslöschen. (Darmflora / Händewaschen etc.)
Warum ist es diese Eigenschaft die auf einmal als Kriterium gilt um Spezies dann doch unterschiedlich zu Bewerten, andere Kriterien gelten aber einfach nicht? Gibt die Entwicklung höherer kognitiver Fähigkeiten dann doch eine höhere Wertegewichtung? Und wenn warum ist es dann wieder ein Problem unsere (Menschliche) Interessen höher zu gewichten, wo wir doch nochmal ein höheres Maß an solchen entwickelt haben als andere Tiere.

Ich habe auf solche Fragen durchaus meine persönlichen Antworten, deren Ausführungen hier aber mehrere Seiten beanspruchen würde, und sicher auf halber Stecke zu diversen konfrontativen Reaktionen führen würde.

So bin überzeugt es ist wichtig das wir Tierleid berücksichtigen. Allerdings weniger der Tiere wegen, als unser selbst wegen, im großen sozial kulturellen Zusammenhang. Damit habe ich dann auch kein Problem trotzdem Tiere zu halten und zu Töten um sich von ihnen zu ernähren, und das ganz ohne kognitive Dissonanz.
 
Cyberdunk schrieb:
Wäre denn ja auch Massentierhaltung
Ist es auch! Weshalb Insekten aktuell nur teures Hipster "Superfood" sind und nicht das als was sie angepriesen wurden, eine billige und schnellwachsende Eiweiß und Mineralquelle.

Wir züchten sie, woanders vernichten sie hektarweise Ackerland und werden mit Pestiziden bekämpft. So verrückt kann die Welt manchmal sein.
 
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