Speziezismus, oder warum ein Hund mehr Wert ist, als ein Schwein

shy-Denise schrieb:
muss sterben aber das andere Tier (die Katze) lass ich leben weil die süß ist.
Ich esse die katze nicht, weil sie nicht schmeckt und ich sie nirgends bekomme, nicht weil ich sie süßer finde. Is das dann okay?
 
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shy-Denise schrieb:
Aber genau das ist man als Fleischesser, weil man ein System unterstützt welches sagt das Tier (die Kuh) muss sterben aber das andere Tier (die Katze) lass ich leben weil die süß ist.
In deinen Augen ist ein Fleischesser also gleichzeitig in Haustier Liebhaber? Ein Tier ist ein Tier - Punkt. Wenn manche Leute ein Tier für Wasauchimmerersatz halten und dadurch nicht ansehen können wie Pferde oder Kaninchen zum Schlachthof geführt werden, ist deren Sache, hat mit Fleischkonsum aber nur am Rande was zu tun.

Durch die Bindung zu unseren Haustieren, Darstellung in Filmen oder auch nur weil sie "putzig" aussehen, empfinden die Menschen nun mal unterschiedliche Gefühle zu unterschiedlichen Tierarten. Ob man dabei Fleisch konsumiert oder nicht ist relativ unerheblich, eine Spinne wird von den meisten schon aufgrund ihres Aussehens anders behandelt als ein Zwergkaninchen.
 
Hallo

_killy_ schrieb:
Was ist schlimm daran Fleisch - egal von welchem Tier - zu essen?
Nichts, gar nichts und ich lasse mir Fleisch nicht von Tierschützern mit mahnendem Zeigefinger madig machen.
Apropos Maden: In Italien wird Käse mit lebenden Maden trotz EU Verbot immer noch gegessen: https://de.wikipedia.org/wiki/Casu_Marzu

_killy_ schrieb:
Am besten mal selber schlachten, dann seht ihr auch mal, wie viel Gutes so in einem Tier steckt.
Ich glaube das fehlt manchen Stadtkindern, ich bin auf dem Land groß geworden und da war und ist Tiere schlachten etwas ganz normales/natürliches.
Ich war als 6 jähriger dabei wie Opa ein Schwein geschlachtet hat und wenn ich Huhn wollte hat Oma einem Huhn den Hals mit den Händen umgedreht.

shy-Denise schrieb:
Aber genau das ist man als Fleischesser,
OK, dann bin ich Speziesist (umoralisch, unethisch und benehme mich daneben), macht nichts, ich werde weiter Fleisch (nur bestimmte Fleischsorten) essen.
OK, wenn Speziesist die neue Bezeichnung für Fleischesser ist dann ist das so, du wirst es nicht schaffen mich mit diesem Begriff zum umdenken zu bewegen.

shy-Denise schrieb:
weil man ein System unterstützt welches sagt das Tier (die Kuh) muss sterben aber das andere Tier (die Katze) lass ich leben weil die süß ist.
Ja und ? Speziesist beschreibt dann im Prinzip nur regionale Unterschiede, wir essen keine Katzen, Moslems essen kein Schwein, Inder essen keine Kuh, usw.

Erkekjetter schrieb:
Ich esse die katze nicht, weil sie nicht schmeckt und ich sie nirgends bekomme, nicht weil ich sie süßer finde.
Genau das habe ich...

Tomislav2007 schrieb:
Der einzige Unterschied ist der persönliche Geschmack und die kulturellen Eigenarten, im Prinzip kann man jedes Tier essen (was auch getan wird).
Wir essen Rind/Schwein/Huhn, Italiener essen Singvögel, Franzosen essen Frösche und in Teilen Asiens werden Hunde/Katzen/Heuschrecken gegessen.
...hier geschrieben, darauf geht aber kein Tierschützer ein, es wird auf die Fleischesser oder neuerdings Speziesisten eingekloppt.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Ich glaube das fehlt manchen Stadtkindern, ich bin auf dem Land groß geworden und da war uns ist Tiere schlachten etwas ganz normales/natürliches.
Ich war als 6 jähriger dabei wie Opa ein Schwein geschlachtet hat und wenn ich Huhn wollte hat Oma einem Huhn den Hals mit den Händen umgedreht.
Wir haben damals in der Grundschule einen Metzger besucht, ist jetzt für mich also nichts neues. Darum geht es auch nicht, sondern darum wie die Tiere behandelt werden und wie die teilweise ohne richtige Betäubung geschlachtet werden (siehe Dominion Doku wo erklärt wird das zum Beispiel die Gaskammer bei bei größeren Tieren nicht wirklich effizient ist ). Die Krönung davon ist nur die Schächtung und die ist zum Glück verboten.

Tomislav2007 schrieb:
OK, dann bin ich Speziesist (umoralisch, unethisch und benehme mich daneben), macht nichts, ich werde weiter Fleisch (nur bestimmte Fleischsorten) essen.
OK, wenn Speziesist die neue Bezeichnung für Fleischesser ist dann ist das so, du wirst es nicht schaffen mich mit diesem Begriff zum umdenken zu bewegen.
Warum denn nicht auch Menschenfleisch? Gleiche Rechte für alle.🤷🏻‍♀️

Sollte mit deinen moralischen Vorstellungen ja kein Problem sein. Zum. nehme ich dich aus deinen Äußerungen so wahr.
 
Also ich als DDR Kind kenne es noch, dass aus Katzenfell ein Muf für die Frauen hergestellt wurden. Weiterhin sind auch Katzen essbar.
Auch Kaninchen die als Haustiere gehalten werden sind essbar und erfüllen damit ein doppelten Zweck.

Bei uns auf dem Wochenmarkt gibt es auch weiterhin Pferdewürstchen vom Grill.

Man sollte mal die Moralaposteln so fragen, warum es überhaupt okay sein soll, das Haustiere in Ordnung sind. Wenn man die Keule schwenkt, es gibt diverse Hunderassen die aufgrund ihrer Rassemerkmale krank gezüchtet wurden. Daran finde ich nichts okay.
 
Hallo

shy-Denise schrieb:
Darum geht es auch nicht, sondern darum wie die Tiere behandelt werden und wie die teilweise ohne richtige Betäubung geschlachtet werden (siehe Dominion Doku wo erklärt wird das zum Beispiel die Gaskammer bei bei größeren Tieren nicht wirklich effizient ist ).
Dafür brauche ich keine Doku und mir ist egal wie Fleisch behandelt wird bevor es auf meinem Grill/Ofen/Teller landet.
Ich war als 6 jähriger dabei wie Opa ein Schwein geschlachtet hat und wenn ich Huhn wollte hat Oma einem Huhn den Hals mit den Händen umgedreht.
Betäubung kannten meine Großeltern damals nicht und selbst Heute wird dort ohne Betäubung getötet und geschlachtet weil Betäubung zu teuer ist.

shy-Denise schrieb:
Warum denn nicht auch Menschenfleisch? Gleiche Rechte für alle.
Weil man das nirgendwo kaufen kann, zum Glück.

shy-Denise schrieb:
Sollte mit deinen moralischen Vorstellungen ja kein Problem sein.
Weil Menschen für mich immer noch deutlich wertvoller als Tiere sind und weit über den Tieren stehen.

_killy_ schrieb:
Bei uns auf dem Wochenmarkt gibt es auch weiterhin Pferdewürstchen vom Grill.
Pferdefleisch ist eine zu Unrecht in Vergessenheit geratene leckere Delikatesse, in einen echten Rheinischen Sauerbraten gehört/muss Pferdefleisch.

_killy_ schrieb:
Man sollte mal die Moralaposteln so fragen, warum es überhaupt okay sein soll, das Haustiere in Ordnung sind. Wenn man die Keule schwenkt, es gibt diverse Hunderassen die aufgrund ihrer Rassemerkmale krank gezüchtet wurden. Daran finde ich nichts okay.
Ich möchte nicht wissen wie viele Vegetarier/Veganer ein Haustier haben und das OK finden.
Der große Hund im Apartment auf der Hauptstraße in der Großstadt oder der Vogel im kleinen Käfig geht aber eine Kuh essen ist unmoralisch/unethisch.

Grüße Tomi
 
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Der Thread fährt sich gerade völlig gegen die Wand.
Ich hätte die Fragestellung auch interessant gefunden, hier geht es aber nur noch um ein "moralisches" Kräftemessen und die unterschiedlichen Auslegungen davon.
Was hindert irgend jemanden noch daran den "Moral" zerstörenden Hammer auf beiden Seiten zu schwingen? Nichts? Na wenn das so ist ...

An die Veganer/Vegetarier: ihr werdet keinen Fleischesser vom Gegenteil überzeugen wenn ihr eure Meinung aufdrückt.
=> Aversive Reaktion, "Schuldzuweisung", emotionale Distanz, Ausgrenzung (Aus dem Feld der "moralisch denkenden")
=> Denkfehler nach Beck
  • Irrtum des Wandels (engl.: „fallacy of change“[3]) ...McKay, Rogers und McKay hätten zwischen 4 „Shoulds“ und 4 „blamers“ unterschieden und hätten den Irrtum des Wandels folgendermaßen beschrieben: Leute sollten sich für uns ändern, wenn wir Druck ausüben.[26]
Wenn ihr wirklich versucht eine Veränderung herbeizuführen, geht das nur nach den Regeln der Psychologie und Einsicht, aber nicht indem ihr jemanden mit Verweis auf höhere angeblich absolute Gründe ( Moral, Ethik, etc) zur Veränderung zwingen wollt.
Wart ihr alle von Geburt an vegan? Wenn ihr euch euer "altes Selbst" vorstellt als ihr noch Fleisch gegessen hattet, seht ihr dann einen "Unmoralischen schlechten Menschen" den es zu maßregeln gilt? Seid ihr durch Verbote und Druck auf eure Erkenntnisse gelangt denen ihr jetzt folgt? Hättet ihr ein Jahr vor eurem Wandel nicht genauso reagiert? Und sind sich alle Veganer/Vegetarier so einig wie es den Anschein macht oder fokussiert ihr euch in Wirklichkeit nicht einfach auf das Feindbild Fleischesser um andere Differenzen auszublenden und so ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu schaffen? War die Abkehr vom Fleischkonsum nicht in erster Linie ein emotionales Thema für euch, einfach weil ihr euch schlecht gefühlt habt dabei, und die sachlichen Überlegungen kamen als rationaler Überbau erst danach oben drauf? Ist dieser "Krieg" gegen Fleischesser wirklich rational oder nicht eher ideologisch motiviert, da wir alle ein moralisches Gedankenkonstrukt benötigen nach dem wir handeln und es gleichzeitig gegen andere Konstrukte legitimieren?
Kommt die Energie zur Motivation dafür womöglich aus der unzureichend gebildeten Fähigkeit sich emotional gegen das Übel der Welt innerlich abzugrenzen und "dagegen etwas tun zu müssen"?

Gerade der letzte Satz ist hier der härteste und erfordert die größte Selbstehrlichkeit damit man gegen einen selbstgewählten Missstand angehen kann, ohne es nur deshalb zu tun um das eigene Unwohlsein zu bekämpfen. Denn dies wäre wiederum eine Definition von "Mittel zum Zweck", also Tierleid beenden weil Ich mich schlecht fühle, und damit nicht akzeptiertem Egoismus, den wir alle in uns haben.

An die Fleischesser: Sinn des Threads ist wie gesagt nicht Fleisch vs Nichtfleisch. Ihr müsst euch auch nicht rechtfertigen. Gleichermaßen stünde es aber der eigenen Weiterentwicklung aus eigenen Überzeugungen und Einsichten heraus im Weg, wenn man "jetzt erst recht" das Gegenteil von dem tut was "der nervige Veganer dort von mir fordert" und sich einer tiefsten Selbstüberprüfung und optionalen Alternativen ohne Vorteils- oder Gesichtsverlust deshalb verschließt.

Einfach als Reaktion das Gegenteil vom Geforderten zu tun bedeutet nämlich nicht automatisch nach eigenem, freien Willen zu handeln, sondern lässt sich in manchen Punkten viel eher aus einer, in unserer aller Kindheit erlernten, Gegenreaktion ableiten.
Du darfst nicht rausgehen, du darfst heute kein Nintendo mehr spielen, du darfst nicht soviel trinken, du darfst die Musik nicht so laut machen, du musst alles aufessen, du musst mir zuhören, du musst tun was ich dir sage.....

Das Auflehnen dagegen kann uns selbst nach 80 Jähren noch ein Gefühl von Selbstbehauptung geben, einfach um einem Druck oder Verbot von ausserhalb zu widerstehen. (Manche würden sagen, wir widerstreben damit fortlaufend einer noch nicht aufgelösten Abhängigkeit von unseren Eltern). Wieso wir uns dessen nicht schon früher entledigen? Ganz einfach weil dieser Moment des Widerstands befriedigend ist, es uns auch oft geholfen hat und wir es vielleicht nicht anders kennen.

Das ist jedoch völlig unabhängig vom Sinngehalt der eigentlichen Überlegung, aus der fälschlicherweise ein Verbot abeleitet worden ist. (Nur weil ich den da nicht mag ist nicht alles falsch was er sagt, sondern viel eher wie er es fordert.)
So wie wir in vielem erst als Erwachsene die Hintergründe begreifen und selbst ableiten können (Winterreifen im Winter aufziehen ist sinnvoll, Beleidigen führt nur zu mehr Eskalation usw), so sehr beschränken wir uns selbst im Verständnis, wenn wir (bei abstrakten Themen) direkt ablehnend auf Forderungen reagieren ohne dessen Ursprung verstehen zu wollen.

So, jetzt habe ich mich hoffentlich bei beiden Gruppen gleichermaßen unbeliebt gemacht.
Vielleicht erkennt der eine oder andere dadurch aber auch, dass es eine Mitte gibt und man sich von dort aus viel besser bewegen kann als in einem Tauziehen gegeneinander.
Jetzt bin ich doch sehr gespannt wer sich auf die anscheinend verlassene Mitte hier zubewegt.
 
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Hallo

CyrionX schrieb:
Gleichermaßen stünde es aber der eigenen Weiterentwicklung aus eigenen Überzeugungen und Einsichten heraus im Weg, wenn man "jetzt erst recht" das Gegenteil von dem tut was "der nervige Veganer dort von mir fordert" und sich einer Selbstüberprüfung deshalb verschließt.

Einfach das Gegenteil vom geforderten zu tun bedeutet nicht automatisch nach eigenem, freien Willen zu handeln, sonden lässt sich viel eher aus einer, in unserer aller Kindheit erlernten, Gegenreaktion ableiten.
Wie kommst du darauf ? Ich bin seit Jahrzehnten ein Fleischesser oder neuerdings ein Speziesist,
Ich esse Fleisch nicht erst seitdem die Vegetarier/Veganer mit dem mahnenden Zeigefinger wedeln.
Ich habe eine Selbstüberprüfung vorgenommen und das Ergebnis lautet: Ich esse weiter leckeres Fleisch und ich freue mich schon auf die nächste Grillsaison.

Ich habe schon eine Eintrittskarte, ich werde dort mal fragen was die vom Thema Speziesismus halten:
https://www.santosgrills.de/24.06.2023-15-00-uhr-santos-sommerfest-2023-eintrittskarte-erwachsene

Grüße Tomi
 
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Es kann jeder seine Art zu leben für richtig halten, aber diese Argumente von Moralischen und Ethischen Bedenken gegen Nutztiere sind unglaubwürdig und falsch.

Es gibt offensichtlich einen Trend den Mensch zum Tier zu deklarieren, anders kann ich mir diese seltsamen Moralvorstellungen den Tieren ein Recht auf Antirassismus einzuräumen (oder was soll das sein?) nicht erklären.
 
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Tomislav2007 schrieb:
Hallo


Wie kommst du darauf ? Ich bin seit Jahrzehnten ein Fleischesser oder neuerdings ein Speziesist,
Ich esse Fleisch nicht erst seitdem die Vegetarier/Veganer mit dem mahnenden Zeigefinger wedeln.
Das ist ok, aber der Inhalt meines Texts hat hiermit nichts zu tun.
Mehr als selbsterzeugte Genuugtuung aus einer Widerstandshandlung heraus erkenne ich hier nicht, darum gehe ich auch nicht weiter darauf ein. (da ich genau darauf schon im Text eingegangen bin)
Ergänzung ()

Sanjuro schrieb:
Es kann jeder seine Art zu leben für richtig halten, aber diese Argumente von Moralischen und Ethischen Bedenken gegen Nutztiere sind unglaubwürdig und falsch.

Es gibt offensichtlich einen Trend den Mensch zum Tier zu deklarieren, anders kann ich mir diese seltsamen Moralvorstellungen den Tieren ein Recht auf Antirassismus einzuräumen (oder was soll das sein?) nicht erklären.
Der Mensch ist ein Säugetier, biologisch, psychologisch, soziologisch, nur religiös nicht, gerade das entbehrt aber jeder sachlichen Grundlage. Selbst wenn er es nicht wäre, auf diese Diskussion hat dies aber keinen Einfluss. Die Frage nach Speziezismus könnte weiterhin gestellt werden
 
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VIele Tiere verstehen das Konzept von Tod. Dafür ist kein menschliches Gehirn notwendig.

"Nachdenken" wie wir es praktizieren ist ebenfalls keine Bedingung für den Faktor "Menschsein"
Was du als Denken bezeichnest ist jedoch strenggenommen ein kognitiver Prozess und diese besitzen Tiere sehr wohl, sie ergeben sich zwangsmäßig aus den neurobiologischen Grundlagen, die wir uns mit Tieren teilen (grob also "alte" und "neue" Hirnareale)

Ansonsten müsste man auch behaupten: Ein Mensch ohne Sprache wäre kein Mensch, da er seine Gedanken nicht ausdrücken könnte, so wäre er von einem grunzende Affen von aussen schliesslich nicht zu unterscheiden.

Planungsvermögen, Gefühlszustände, Empathie, Erinnerungsvermögen, bis hin zur Werkzeugnutzung und sozialen Regeln und Bindungen, das alles besitzen Tiere sichtbar und auf auf neuronaler Ebene.
Gerade durch letzteres ist damit auch die Basis für Kognitionen gegeben.
Hochkomplexe Konstrukte wie Moral, die wir nur uns Menschen zuschreiben, sind zudem keineswegs so komplex wie man glaubt und scheinen sich schon aus der Evolution zu ergeben. D.h. Der Mensch hat nicht alles was er als menschlich definiert als erstes hervorgebracht, so als hätte es irgendwann den ersten Menschen gegeben der plötzlich moralisch denken kann.
Moralisches Verhalten in Tieren.
Das ist auch kein Möchtegern Experte um irgendwas zu beweisen, sondern er demonstriert methodisch hervorgebrachte Wissenschaft

VIel interessanter ist der umgekehrte Gedanke: Wo sieht man überall, dass das Verhalten des Menschen tierischen Ursprung hat?
Kurz: Überall.
HIer aber ein Ausschnitt zu komplexem Dominanzverhalten von Männern (womit ich mich einschließe) und dem Äquivalent zu Tieren.


Die Sache ist einfach die, ich kann nicht zu jedem Gedanken von dir einen Gegenbeweis darbringen, das ist auch gar nicht meine Aufgabe, sondern deine. Wenn es dein Ziel ist dich weiterzubilden werden auch automatisch neue oder verbesserte Ansichten entstehen. Auf ganz natürliche Weise, ohne dass es im geringsten darum geht wer "Recht hat".
Wenn du dich davor fürchten solltest bestehende Ansichten zu verändern (konjunktiv!), weshalb auch immer, dann auch vor allem was dazu führen könnte , inklusive kleiner Youtube-videos wie diesen.

Andersgesagt: Die Furcht vor Veränderung von Überzeugungen ist ebenfalls menschlich. Alleine, dass wir uns als Menschen bezeichnen können bedeutet also nicht, dass wir unsere Entwicklung abgeschlossen haben.
 
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Ich hab zumindest so viel Respekt vor den Tieren, dass ich zumindest ein Großteil des Tieres esse, also nicht nur die Filet Stücke sondern auch Leber, Zunge, Blutwurst ...
 
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Zum Eingangsthema Speziesismus habe ich gefühlt mehr Fragen als bisher diskutiert wurden.

Eine wesentliche ist – warum wird Menschen Speziesismus unterstellt, bei z.B. Raubtieren dieser jedoch geduldet?
Als Menschen sind wir genauso Raubtiere, nur eben mit Werkzeugen und Mitteln die Jagd vereinfachen bzw. unnötig machen. Tierhaltung zur Ernährung ist ja nix neumodischeres, sondern Teil von Überlebensstrategien seit tausenden Jahren weltweit.

Ich nutze tierische Produkte bzw. Produkte die nicht 100% tierleidfrei hergestellt wurden. Vor allem auch weil Alternativen fehlen bzw. qualitativ deutlich schlechter sind meiner Meinung nach.
Versprochene Vorteile irgendwelcher synthetischer Alternativen werden oft schlicht nicht eingelöst. Meine traditionell hergestellten Lederschuhe halten solange wie sich noch Schuster für den Sohlenwechsel finden. Vegane Sneaker im gleichen Preisbereich verschleißen deutlich schneller.

In Bezug auf Ernährung schwanke ich seit über 25 Jahren je nach Lust und Laune zwischen vegan, vegetarisch und pescetarisch.
Die Auswahl an Gerichten ist sehr groß und die Zugabe von Fleisch (oder tierischen Fetten wie Schmalz) seltenst notwendig um lecker essen zu können.

Respektvollen Umgang mit Tieren (und deren Leben) habe ich auch durch meine Großeltern gelernt, die Nutzvieh auf ihrem Hof hatten und selbst schlachteten. Die Nutzung möglichst aller verwertbaren Teile war selbstverständlich.

Kritik an (moderner) Massentierhaltung kann ich nachvollziehen, hier können Fleischliebhaber gut mit ihrem Konsumverhalten steuern ob diese Industrie überlebt. Ethisch und moralisch vertretbarere Produkte gibt es.
 
xexex schrieb:
Wir leben in einer Überflussgesellschaft, die ganze Veganer/Vegetarierdiskussion können wir uns nur leisten, weil wir Essen sowieso in Überfluss haben und oft in Übermaß konsumieren. Große Teile der Welt würden uns auslachen wenn sie hier mitlesen würden, weil bei ihnen oft nicht einmal Obst und Gemüse auf den Teller kommt und es Fleisch nur zu besonderen Anlässen gibt.
genau wie häufig bei klimaprotesten, wird hier versucht veganismus auf wohlstandsverwahrlosung zu schieben…
CyrionX schrieb:
Mein Text liest sich so, als wäre ich eine kalkulierende Maschine ohne Emotionen, das bin ich nicht. Ich gestehe mir nur selbst ehrlicherweise ein aus eben diesen Gründen Lebewesen unterschiedlich zu behandeln (worin ich mich auch weiterentwickle), genauso wie ich einen Freund besser behandle als einen fremden Menschen (worin ich mich ebenfalls weiterentwickle).
Wenn du ein Tier besser findest, weil du eine emotionale Beziehung zu diesem individuellen Tier hast, ist es kein speziesimus. speziesismus trifft zu, wenn das einzige Kriterium die spezies, ist. Also ohne emotionale beziehung. Alle rinder in Deutschland werden schlechter behandelt als Hamster, weil sie rinder sind. Ein Rind darf ausgebeutet werden (milchkuh) oder geschlachtet werden (jungbulle), ein hamster nicht.

CyrionX schrieb:
Also, je besser die Fragestellung, desto besser die Antworten, und desto weniger völlig ausufernde Antworten wie die meine ;)
kein problem, ich fand die Antwort sehr interessant zu lesen, auch deine spätere!
BeBur schrieb:
Der Punkt ist aber auch, dass das alles Luxus-Moral ist. Das wir darüber nachdenken können liegt daran, dass wir in Deutschland in Luxus leben, verglichen mit den meisten Teilen der Welt. Das heißt, letztendlich passt sich die Moral auch stets an die Rahmenbedingungen an.
selbes muster wie bei xexex
BeBur schrieb:
Wir können nicht jede Raupe umsiedeln wenn irgendwas gebaut wird.
Nein, aber wir können leidvermeidend bauen. Im anderen thread geisterte ja das zug beispiel herum. Ja, ein zug tötet eine menge insekten. Deshalb sollte man einen Zug entwickeln, der insektenleidvermeidend fährt. ein shinkansen hat eine sehr lange nase, damit er die luft aus einem tunnel „rausdrücken“ kann. Vielleicht kann man so ähnlich einen schutzschild für insekten vor sich her schieben? veganismus ist eben tierleid-vermeiden, nicht verhindern! Das mal ein feldhamster vom mährdrescher geschreddert wird, wird auch in einer vollständi veganen welt wohl nicht zu verhindern sein.
BeBur schrieb:
Mit immer mehr Fleischersatz der ja zudem langfristig mit deutlich mehr Gewinnmarge produziert werden kann wird sich daher auch die Gesellschaft immer weiter in diese Richtung verändern, der Prozess läuft ja schon seit mindestens 30 Jahren - seit man nicht darum fürchten muss, dass die Welt morgen untergeht.
laborfleisch wäre ich nicht abgeneig gegenüber. Ich gestehe ja ein, dass fleisch mir gut schmeckt.
Tomislav2007 schrieb:
Muss ich alle Tiere gleich mögen ? Ich mag noch nicht einmal alle Menschen gleich gerne, manche mag ich weniger und manche mag ich mehr.
Das nennt man Sympathie und nicht Speziesismus oder muss ich jetzt alle Tiere essen damit ich kein Speziesist bin ?
siehe cyrionX oben
CyrionX schrieb:
Kommt die Energie zur Motivation dafür womöglich aus der unzureichend gebildeten Fähigkeit sich emotional gegen das Übel der Welt innerlich abzugrenzen und "dagegen etwas tun zu müssen"?
Nein, es ist ein verantwortungsgefühl. Tiere haben keine stimme.

SE. schrieb:
Kritik an (moderner) Massentierhaltung kann ich nachvollziehen, hier können Fleischliebhaber gut mit ihrem Konsumverhalten steuern ob diese Industrie überlebt. Ethisch und moralisch vertretbarere Produkte gibt es.
Nein, nur weil tier gut gelebt hat, rechtfertigt es nicht dieses zu töten. Sättigung und genuß sind auch vegan möglich.

außerdem bestellst du dein fleisch wohl kaum, sodass das tier „just in time“ „produziert“, geschlachtet und geliefert wird. Allein durch deine präferenz, jederzeit fleisch kaufen zu können, muss die industrie dauerhaft in einem produktionszyklus gehalten werden, bei dem auch viele tiere völlig unnötig „produziert” und geschlachtet werden. diese tiere werden für den müllhaufen produziert, weil das fleisch abgelaufen ist, bevor es verkauft wurde.

SE. schrieb:
Eine wesentliche ist – warum wird Menschen Speziesismus unterstellt, bei z.B. Raubtieren dieser jedoch geduldet?
tiere können nicht moralisch handeln! Auch Raubtiere sind teil der natur.
 
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Loptr schrieb:
genau wie häufig bei klimaprotesten, wird hier versucht veganismus auf wohlstandsverwahrlosung zu schieben…
Habe ich so nicht gesagt, aber frage mal einen hungernden nach seinen Essensvorlieben, der wird dich nur blöde anschauen und weil du das Klima erwähnt hast, frage mal die Bauern die den Amazonas abholzen und Ackerland zu gewinnen, was sie von der Klimaerwärmung halten. Auch hier sind verspreche ich dir nur ein paar "lustige" Blicke, wenn du nicht schlichtweg schnurstracks vom Hof gejagt wirst.

Solche Diskussionen muss man sich erst einmal leisten können, nicht ohne Grund sind die Grünen eine Partei der Wohlhabenden.
 
@Loptr

Du kannst doch dein Leben so führen wie du es möchtest. Warum du auf Fleisch verzichtest ist am Ende auch egal.

Du hast versucht deine Lebenseinstellung anderen zu vermitteln, dass ist auch in Ordnung.
Bitte akzeptiere aber auch, dass nicht jeder sich von deiner Lebenseinstellung überzeugen lässt und weiterhin auch Fleisch konsumieren wird. Diese Freiheit musst du deinen Mitmenschen zugestehen.

Ich hab früher beim schlachten mit geholfen. Ich habe absolut kein moralischen Konflikt damit ein Tier zu essen, egal ob ich dies großgezogen, gestreichelt und gefüttert habe oder es produziert wurde.
 
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xexex schrieb:
Habe ich so nicht gesagt, aber frage mal einen hungernden nach seinen Essensvorlieben, der wird dich nur blöde anschauen und weil du das Klima erwähnt hast, frage mal die Bauern die den Amazonas abholzen und Ackerland zu gewinnen, was sie von der Klimaerwärmung halten.

Du kannst echt nicht zwischen Überleben und Luxuskonsum differenzieren? Wie oft habe ich es jetzt schon versucht dir zu erklären?

xexex schrieb:
Solche Diskussionen muss man sich erst einmal leisten können, nicht ohne Grund sind die Grünen eine Partei der Wohlhabenden.

Nein, die Grünen sind keine Partei der Wohlhabenden. Das ist totaler unsinn. Neben den Linken und die SPD einer der wenigen Partei welche sich für Menschen mit mittleren und geringen Einkommen einsetzen wohingegen Reiche höher besteuert werden sollen.. wobei mir die Linken da noch sympathischer sind.

Da sieht man ganz gut wer die Partei für Wohlhabende ist.
Aber wieso wundert mich es nicht, dass gerade so eine "Meinung" von dir kommt? Egal, ist eh Off Topic.

Quelle Handelsblatt

Screenshot 2022-12-29 230942.jpg
 
xexex schrieb:
Solche Diskussionen muss man sich erst einmal leisten können, nicht ohne Grund sind die Grünen eine Partei der Wohlhabenden.
muss man nicht - pflanzliche Ernährung dürfte wesentlich güstiger sein. ja eigentlich
Der massige Fleischkonsum hierzulande dürfte eher auf Wohlstandsverwahrlosung zurückzuführen sein - mit entsprechenden Konsequenzen für die, die sich wirklich kaum was leisten können und von den meisten Menschen deklassierten Lebewesen. Aber das bekommt man hier zum Glück gar nicht mit.

1672352346481.png

Aber man kann sie ja leicht nutzen um sich selbst Rechtfertigungen für seine schädliche Lebensweise zu kreieren
 
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shy-Denise schrieb:
Nein, die Grünen sind keine Partei der Wohlhabenden. Das ist totaler unsinn.
Erzähle mir bitte kein Blödsinn.
1672354339917.png

https://interaktiv.tagesspiegel.de/...1-karte-ergebnisse-wahlkreise-armut-reichtum/

Insgesamt liegen die Grünen in den Wahlkreisen mit hohem Haushaltseinkommen weit über dem Bundesschnitt. 17 Prozent konnten die Grünen hier holen, sechs Prozentpunkte mehr als 2017. Stärkste Kraft ist dort jedoch weiterhin die Union mit 26 Prozent. Dennoch verlor sie deutlich, um fast neun Prozentpunkte. Und das, obwohl 20 der 70 Wahlkreise in Bayern liegen. Allerdings liegt die Union weiterhin vor der SPD, die bei den besserverdienenden Wahlkreisen nur auf 18 Prozent kommt und damit nur ganz knapp vor den Grünen.

shy-Denise schrieb:
welche sich für Menschen mit mittleren und geringen Einkommen einsetzen wohingegen Reiche höher besteuert werden sollen..
Du machst hier den Fehler aus einem Parteiprogramm auf die Wähler zu schließen, dabei interessiert es Wohlhabende nicht wirklich ob eine Partei sie stärker besteuern will. Wer wohlhabend ist den stören 2-3% hin oder her bestenfalls am Rande, er bleibt auch danach weiterhin wohlhabend. Allerdings lässt sich über Ökothemen, Bioprodukte und ähnliches, mit einem entsprechend dicken Geldbeutel viel besser diskutieren.

Ergänzung ()

KitKat::new() schrieb:
muss man nicht - pflanzliche Ernährung dürfte wesentlich güstiger sein. ja eigentlich
Ja eigentlich...... Nur wenn man nicht mit "pflanzlichen" Chemiecocktail nach Fleischersatz sucht oder sonst eine ähnlich ausgewogene Ernährung anstrebt. Wer Bio und "vegetarisch" mit entsprechenden Produkten leben will, braucht vor allem einen dicken Geldbeutel.

Grundsätzlich würde die Rechnung natürlich aufgehen, würde Fleisch entsprechend bepreist werden. In Ländern in denen es keine Massentierhaltung gibt, ist Fleisch zurecht Luxusgut, was sich nur wenige und nur selten leisten können. Hierzulande war es "früher" nicht anders.

KitKat::new() schrieb:
Der massige Fleischkonsum hierzulande dürfte eher auf Wohlstandsverwahrlosung zurückzuführen sein
Wir essen in Ländern mit Wohlstand grundsätzlich mehr und längst viel zu viel, als das für uns gesund wäre. Nichts umsonst sind Krankheiten wie Herzinfarkt, Bluthochdruck oder Schlaganfälle vermehrt in solchen Ländern zu beobachten. Man braucht dazu aber auch keinen wissenschaftlichen Studien zu bemühen, es reicht sich nach links und rechts umzuschauen.

Das ist ein viel größeres Problem unserer Wohlstandgesellschaft als der Tierkonsum an sich. Wer viel isst, der isst eben auch viel Fleisch, aber das eigentliche Problem ist das "viel", von dem wir auch noch einen nicht unerheblichen Teil wegwerfen.

Solche Statistiken sprechen eigentlich Bände:
1672358179610.png

....
1672358213621.png

https://www.welt-in-zahlen.de/laendervergleich.phtml?indicator=43

Wenn man dann noch berücksichtigt, dass hierzulande nur vergleichsweise wenige wirklich schwere Arbeiten verrichten, sieht man in welchen Überfluss wir eigentlich leben und da fällt es dann auch erheblich leichter über "Ernährungsgewohnheiten" zu schwadronieren. Wir fressen (anders kann man es manchmal nicht mehr bezeichnen) im Schnitt fast das doppelte der empfohlenen Kalorienanzahl und die wollen irgendwo herkommen.
 
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