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Bericht Spiele 2017: Das Jahr der Beutebox birgt rosige Aussichten

@Corros1on
Die Kategorisierung halte ich für sinnvoll, um Trends und Gemeinsamkeiten innerhalb Spielegruppen (hier anhand von Budget/Anbieter) zu beschreiben. Wenn du jedes Spiel nur für sich betrachtest, wird das unmöglich.

@Zero_Point
Schrott und viel zu viele Spiele gab es früher auch schon, um die Recherche ist man noch nie herum gekommen. Man musste schon immer genau hinschauen um nicht enttäuscht zu werden, ergo idealerweise Fachzeitschriften oder -foren konsultieren.
Wichtig ist bloß, dass einmal wieder experimentiert wird, Altbewährtes gibt es stets und zu allen Zeiten genug. Das betrifft Konzepte wie Genres, die plötzlich wiederbelebt werden. Kompromisse sind indes etwas fundamental anderes als risikofreudige Entscheidungen. Die werden ja nicht um ihrer selbst willen getätigt, sondern idealerweise mit einem Ziel.

Zero_Point schrieb:
[...]
Und wer garantiert dir, dass nachträglich nicht doch noch zig DLCs oder andere Verschlimmbesserungen eingeführt werden?

DLCs sind fast schon egal. Entweder sind es Skins, die man ignorieren kann oder Erweiterungen, die ihr Geld wert sind oder auch nicht. Da sehe ich das Problem nicht so ganz, DLCs, so fragwürdig sie sein mögen, haben noch keine Spiele radikal zerstört. Mikrotransaktionen hingegen deuten sich meist im Vorfeld an, weil das Gamedesign sie irgendwie stützen muss. Siehe PUBG, das Beutekisten und eine Ingame-Währung eingeführt hat. Darauf deutet im Indie-Bereich im Allgemeinen aber bislang wenig hin. Ob das so bleiben wird? Es wird zumindest immer ein Angebot fairer Spiele geben, solange Spieler sie kaufen.

Zero_Point schrieb:
[...](zeig mit mal ein GTA als Indietitel). Es gibt sicher herausragende Titel für die Masse, aber ich behaupte, dass das eher die Ausnahme ist

Gibt es mWn. (noch) nicht. Muss aber nicht so bleiben, Open World geht auch Indie. So sehr die Ausnahme sind erfolgreiche Indiespiele gar nicht, weil die "Masse" nicht so furchtbar groß sein muss - nicht Blockbuster-groß im Sinne von Verkäufen in zweistelliger Millionenhöhe. Pillars of Eternity, Outlast, Shadowrun, Weltraumsimulationen, jetzt Actionspiele, da gibt es genug herausragende Titel, quasi als Mittelbau der Branche, irgendwo zwischen super-experimentellem Kram und den rigiden Strukturen der ganz Großen.
Es muss auch nicht jedes Spiel der absolute Überflieger sein, nur erscheint mir das kein Unterschied zu "Triple A" zu sein. Wenn du natürlich ein fixes (negatives) Bild von Indie-Spielen hast bzw. nur eine ganz bestimmte Sorte Spiel willst, dann sind deine Aussichten natürlich nicht rosig. Aber das ist dann kein allgemeines Problem :D

Zero_Point schrieb:
[...]
Der Artikel hört sich so an, als hättest du dich damit abgefunden, dass es heutzutage fast nur noch Müll gibt und du dementsprechend deine Ansprüche gesenkt hast, die nun wieder erfüllt werden können. Man braucht ja neues Futter und einen Grund über neue Spiele zu berichten, seien sie auch noch so schlecht.

Genau anders: Weil AAA-Spiele meinen Ansprüchen kaum noch gerecht werden, freue ich mich, dass Alternativen aufgekommen sind. Ich betrachte (die größeren) Indie-Spiele aber auch nicht von vorneherein mit erheblichen Vorurteilen, Schrottspiele bleiben Schrottspiele und Mitleidspunkte gibt es bei Unterhaltungsprodukten nicht. Damit steht der Baer auch nicht alleine dar, die Wertungsspiegel für die genannten Titel sind ausnehmend positiv. Auch bei Spielern.

Wer unbedingt den Niedergang der Spielewelt sehen will und Indies per se für Schrottfabriken hält, kann das natürlich tun. Darauf deutet nur (zum Glück) wenig hin.
 
Anlass zum Umdenken hat es dieses Jahr nicht gegeben. Das bewährte Muster von Trippelschritten bei der Einführung immer dreister in die Tasche langender Systeme funktioniert noch immer; wird der #Aufschrei zu groß, weil der Schritt entgegen der Kalkulationen schon zu groß war, lässt sich der Diskurs mit Zugeständnissen an der Peripherie beruhigen.

Das ist genau das, was ich hier schon einige Male in der Vergangenheit zu diesem Thema geschrieben hab.
Ich glaube, meine Zeiten, in denen ich Spiele gekauft hab, sind vorerst vorbei.

@Abstaubär
Echt gute Zusammenfassung des Jahres 2017 in dieser Hinsicht. Mal wieder also, ein treffender Artikel.
Ob die erhoffte Erneuerung wirklich eintritt ... ich hoffe es wirklich auch; bin aber auch Realist ...
 
@xuserx Bitte? Ich gehe mal davon aus, dass du mit dem Kürzel "The Last of Us" meinst...Naughty Dog Spiele sind für mich der Inbegriff des AAA Studios...auch wenn die Spiele exzelent sind...Trailer für TLOU hab ich schon ein Jahr vor Erscheinen gesehen. Und Until Dawn mag kein AAA gewesen sein, ist mittlerweile aber dort eingeordnet...war auch nicht gerade ein "Geheimtipp", ich rede von Spielen wie "Rim World", "Bindings of Isaac", "Beholder", "Papers Please!", "Transistor", "Darkest Dungeon", "Gemini Rue", "Sunless Sea" und viele mehr! Das sind alles Spiele die keine MTX anbei haben und es wert sind am PC gespielt zu werden.
 
v_ossi schrieb:
Sehe ich ähnlich; es liegt doch zum großen Teil an uns Kunden, die beschriebene und zu recht kritisierte Entwicklung bei AAA Titeln abzustrafen.

Das funktioniert nur nicht immer, das Problem sind die "Kiddis", die es trotzdem kaufen. Die sehen geile DX12 Grafik und kaufen alles, was von sich behauptet gut zu sein. Neu und modern muss ja schließlich gut sein.
Auf der anderen Seite finde ich diese "Boykottmasche" aber auch nicht immer gut. Ich habe in letzter Zeit mehrere gute Spiele gekauft, die von Spielern versucht wurden zu boykottiert. The Division und Destiny 2 sind so Fälle (spiele ich mit nem Freund auf der PS4), natürlich sind beide nicht perfekt, aber wir hatten/haben unseren Spaß dabei.
 
@thepusher90

Ernsthafte Frage: Ist der Trailer von The Last of Us genau so häufig im deutschen TV & im Kino gelaufen wie einst Destiny 1 & 2? Oder war's nur ein YT-Trailer, der auf diversen Seiten im Zuge der Berichterstattung miteingebunden wurde?
 
xuserx schrieb:
@Fighter1993

So so, die Sony-Exclusivespiele wie The Last of Us oder Until Dawn gibt es für PC?
Hat er geschrieben für alle Spiele? Solltest du vielleicht noch mal lesen. Zudem gibt es durchaus auch angebliche Exklusive Titel, die später dann doch umgesetzt wurden. Du weist nicht welche? Erkundige dich bei Google.
 
@xuserx Das kann ich dir nicht sagen, da ich in meinem Haushalt seit 2008 keinen Fernseher mehr habe, aber auch wenn The Last of Us nicht im deutschen Fernsehen beworben wurde, wie scheinbar Destiny, ist es deshalb nicht weniger AAA...Naughty Dog ist eine Entwicklerdivision von Sony...sie haben Crash Bandicoot entwickelt, das Maskottchen der Playstation (Original). Schön und gut...TLOU ist eine neue IP (Intellectual Property) gewesen...aber ist heute (rechtmäßig!) auf dem Spieleolymp was Storytelling und Charakterentwicklung angeht...das ist kein Nichen-Titel...mal abgesehen davon, dass das selbe Team für die Uncharted-Reihe verantwortlich ist (Prototyp des Blockbuster Genres). Ich will dich in keiner Weise angreifen. Ich möchte nur sagen: Bitte schaut auch über den Tellerrand und unterstützt Indieentwickler, damit diese auf das Niveau von Naughtydog kommen können ohne ihre Seele verkaufen zu müssen...R.I.P. Visceral Games!
 
Zuletzt bearbeitet:
AbstaubBaer schrieb:
DLCs sind fast schon egal. Entweder sind es Skins, die man ignorieren kann oder Erweiterungen, die ihr Geld wert sind oder auch nicht. Da sehe ich das Problem nicht so ganz, DLCs, so fragwürdig sie sein mögen, haben noch keine Spiele radikal zerstört.

Lag mMn auch daran, dass für DLCs immer "größere" Summen abverlangt worden waren bzw. werden für Inhalte, die letztlich eigentlich im Spiel vorhanden sein sollten. Es gab auch einige Spiele, die durch DLCs recht zerstückelt waren oder wo es das Ende nur gegen nachträglicher Zahlung gab. Da gab es aber Gott sei Dank immer starken Gegenwind.

Bei Microtransactions und Beutekisten ist das mMn schwieriger. Die kosten 1. kleinere Summen (99 Cent wirken einfach weniger "aua" als mit einmal 5€ oder mehr, selbst wenn man mehr als einmal für 99 Cent etwas kauft) und 2. umweht sie immer diese Aura des Optionalen, was natürlich Blödsinn ist, da das Spiel ja doch irgendwie einen zum Kauf reizen muss.

Ich merke das an AC:O, welches ich zu Weihnachten geschenkt bekommen habe, ganz gut. Das Item-System und Aufrüstsystem in diesem Spiel ist in meinen Augen schon "schlecht", da es einige Aspekte des Spiels ad absurdum führt (Stealthkills!), jedoch im Angesicht der Möglichkeiten des Zukaufs von Items und Materialien (um das Aufrüsten abzukürzen) nochmals schlimmer, da dann für den Nichtkäufer dieser Microtransactions einfach nochmals zusätzliche, langweilige Grindarbeit hinzu kommt für quasi Gameplay Basics.



Darauf deutet im Indie-Bereich im Allgemeinen aber bislang wenig hin. Ob das so bleiben wird? Es wird zumindest immer ein Angebot fairer Spiele geben, solange Spieler sie kaufen.

Ich denke mal, dass bei Indie Titeln das solange außen vorbleiben wird, solange es keinen einfachen Weg zum Aufbau der nötigen Infrastruktur für Microtransactions und Beutekisten gibt. Dahinter muss ja, damit kein Schindluder getrieben wird oder das ganze einfach per "Cheat" einfach so erlangt werden kann (siehe Shadow of War), eine serverseitige Mechanik existieren. Das dürfte einfach Indie-Studios abhalten.
Problematischer wirds dann eher bei Studios, die, wie im Text erwähnt, zwischen den Stühlen sitzen. Die AAA Titel mit Indie-Budget abliefern und keinen großen Publisher/Geldgeber in der Hinterhand haben.
Gerade die könnten auf das System langfristig aufspringen um (wenn auch sicherlich moderater) weiteres Kapital anzusammeln für den nächsten Titel.
Gerade wenn man sich ansieht, wie zwischenzeitlich schwierig es für Studios wie Larian oder Obsidian war, dann ist der Gedanke nicht weit.



Beutebox sorgt für Monokultur

MMn kam das nicht erst mit den Beuteboxen, aber diese verstärken das ganze nur. Schon in FC3 gab es einen (mMn) sinnlosen Skilltree, eine zwar große, atmossphärische Welt, die jedoch beim näheren Hinsehen "leer" war. Davor gab es auch schon Titel dieser Art, das ganze hat in den letzten Jahre nur extrem zugenommen.

Für mich ist momentan AC:Origins das beste Negativbeispiel. Eine riesige Welt, gut gemacht, grafisch sehr gut, aber: diese Welt ist zum Großteil nur mit Sammelaufgaben gefüllt. Es gibt zwar Nebenaufgaben, jedoch ist die Menge und Dichte dieser im Angesicht der Weltgröße einfach zu gering. Dazu kommt, dass man keinerlei größeren Einfluss auf die Welt nehmen kann und/oder mit ihr interagieren. Die Welt wirkt einfach auf mich "leer".
Dazu kommt dann das Aufrüst- und Item-System, was, selbst wenn man von den möglichen Abkürzungen per Microtransactions absieht, aufgesetzt wirkt, ohne Tiefe, nur zum Spiel-strecken, einfach absolut unnötig.
Selbst bei The Witcher 3 empfand ich das so gegenüber dem Vorgänger, wenn auch nicht in einem so starken Umfang (und die Probleme mit der Welt hat CDP in Blood and Wine umgangen, eben weil es dort ein kleinerer Abschnitt war, der auf die Story fokussiert war, wodurch für mich Blood and Wine um Welten besser war als das Basegame, sogar stellenweise besser als The Witcher 1 oder 2).

Wenn eine große Welt gebaut wird, dann muss diese auch mehr als nur Erkunden und Sammeln bieten. Gothic 1 und 2 hatten auch für ihre Zeit gesehen eine große Welt, aber dort gab es eine relativ dichte NPC Menge, mit denen ich auch reden konnte, ob Questtechnisch oder einfach so um etwas über die Welt zu erfahren.
Der letzte Abschnitt in The Witcher 2 ist für diese Problematik auch noch ein gutes Negativ-Beispiel. Großes Gebiet (obgleich kleiner als die Abschnitte vorher), aber durch die fehlende Menge an Interaktionsmöglichkeiten und Co. einfach schlecht (trotz vieler erkundbarer Dinge). Damals wurde gerade dieser Abschnitt bei The Witcher 2 zu Recht bemängelt, heute Besitzen viele Spiele diesen Umstand in noch viel größeren Dimensionen und es wird für Gut befunden.

Jedoch verstärken nun Microtransactions einfach diese ohnehin schon "leeren" Systeme, weil ich sie einfach umgehen kann oder noch inhaltsleerer mache.

Ich sehe persönlich aber wenig positives für die Zukunft, allen voran von den Studios, die bisher immer für mich recht gute Titel abgeliefert hatten. Beispielsweise Remedy. So gut mir auch Quantum Break von seiner Erzählweise her, vom Design und Co. gefällt, es ist doch weitaus linearer als vorherige Titel von Remedy und ohne wirklich neue interessante Gamemechaniken. Wirkt auf mich eher der Masse stärker angepasst.
 
Ich kaufe doch keine Spiele, nur weil denen irgendein Label "verpaßt" wurde oder jemand von meinem Kauf wirtschaftlich abhängig ist. Nur Spiele, die einen interessieren und frei von perversen Mechaniken wie P2W, Mikrotransaktionen sowie künstliche Zeitverlängerung wegen Grind sind, werden gekauft.

Nennt sich freie Marktwirtschaft. Irgendwer hat hier im Thread geschrieben, man sollte sein eigenes Konsumverhalten hinterfragen. Das habe ich getan. Also, habe ich meinen Konsum auf die wenigen Genre reduziert, die mir gefallen. Ich muss nicht alles zocken, was mir vorn Controller kommt. Wenn ich lese, dass jemand auf Steam massenweise Spiele -weil's mal für lau verschenkt wurde- hortet aber nie spielt, dann ist das schon krank. Nur noch die echten Messies ausm Reallife können das toppen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man sollte sich natürlich auch nur Gratisspiele zulegen, die einen zumindest interessieren könnten.
Bevor man sie angespielt hat, weiß man das natürlich nicht.

Aber ich hole mir auch nur Gratistitel, die sich von der Beschreibung her interessant für mich anhören.
Wann man die dann spielt, is ja egal. Wenn man halt Zeit dafür hat.

Die fressen ja kein Gras. ;)

Anonsten hol' ich mir ja auch nur Titel, für die ich mich interessiere.
Habe aber auch schon einzelne Titel ( 2 ? ) nach kurzer Zeit zurückgegeben, da die Beschreibung gut war, aber das Spiel für mich überhaupt nicht.
Gratistitel kann man dann natürlich einfach löschen und gut is, was das Ganze nicht sehr kompliziert macht.
 
xuserx schrieb:
-weil's mal für lau verschenkt wurde- hortet aber nie spielt, dann ist das schon krank. Nur noch die echten Messies ausm Reallife können das toppen.
Dann hast du dich mit Steam nie richtig auseinander gesetzt. Es gibt durchaus Spiele-Bundle, wo zwei drei Spiele dabei sind, die interessant sind und auch gespielt werden. Und wenn das ganze noch zu einem günstigen Preis zu haben ist, warum nicht? Das dann manchmal noch 5-10 andere Spiele dabei sind, die einem nicht interessieren, ist dann auch egal.
Bei Steam habe ich bewusst 40-50 Spiele gekauft in den letzten12-13 Jahren, aber trotzdem um die 150 Spiele in der Bibliothek. Und so wird es wohl den meisten ergehen. Ich habe dort auch schon Leute kennen gelernt die 500+ Spiele haben. Deswegen kann man sie aber weder als Krank noch als Messies bezeichnen.
 
@xuserx Ich habe echt den Eindruck, du nimmst immer genau den Teil meines Posts dem du widersprechen kannst und den Rest ignorierst du dann einfach...ist natürlich komplett dir überlassen was du dir von wem auch immer kaufst...die von mir vorher genannten Spiele sind allesamt Spiele die ich mag und gespielt habe, weil ich finde, dass es gute Spiele sind. Aber ja ein Risiko ist immer dabei, dass man ein Spiel nicht mag trotz guter Kritiken, oder was auch immer einen zum Einkauf bewegt. Ich kaufe mir auch keine Spiele aus Mitleid für einen Entwickler. Aber ich ich stöbere gerne bei Steam, GOG und auf Youtube was es für Neuerscheinungen abseits der vielgerühmten Titel gibt. Ich bin froh, dass ich Spiele nahezu aller Genres mag (Ich mag nur Walking Simulatoren (Firewatch), Wimmelbildspiele, Jump & Runs / Platformer (Supermario), Sportspiele, und Beat 'em Ups (Streetfighter, etc.) nicht!). Deshalb habe ich eine sehr große Spielebibliothek, aber da kommt auch nichts rein was ich nicht spielen werde!
 
Furchtbarer Bericht! Sorry.

Die Behörden müssen dem Glücksspiel (gegen Geld) ein Ende machen. Transparenz muss erzielt werden.
Also, was bekomme ich genau! Z.B.; Ronaldo kostet 30 Euro.

Kaufst Du jetzt jedoch die Ronaldo edition, denkst Du doch, da ist auch Ronaldo drin. Es geht in Richtung Betrug oder
gezielter Irreführung. Das darf im 21. Jahrhundert nicht mehr passieren.

Der Bericht verharmlost die Situation unkritisch. Sicherlich sollen die Firmen für gute Spiele Geld kriegen. Und da muss sich jeder blöde Raubkopierer an die eigene Nase fassen.

Ich möchte gutes Geld für gute Spiele ausgeben. Ich möchte dabei wissen, wie hoch die Kosten sind.

Fazit: Schlechtes Spielejahr!
 
Ich finde deinen Kommentar auch furchtbar :p Der Bericht verharmlost gar nichts und ist schon gar nicht unkritisch. Die Problematik der Beuteboxen wird kurz und knapp benannt. Sie wird nur an dieser Stelle nicht (zum x-ten Mal) ausführlich wiedergekäut. Weiterführende Informationen sind an mehreren Stellen verlinkt und zwar bis hin zu unserer Themenseite Mikrotransaktionen. Darüber hinaus wird die gegenwärtige Situation sicherlich nicht als positiv dargestellt, im Gegenteil.

Für Inquisition und Scheiterhaufen sind die geneigten Nutzer selbst verantwortlich. Mistgabeln und Fackeln sollten aber nicht Urheberrechtsverletzungen treffen. Sie sind an dieser Situation garantiert nicht im Übermaß Schuld, sondern bestenfalls ein kleinerer Faktor. Sonst hätte das System nie solche Dimensionen angenommen. Ein paar Raubkopierern kann man mit Always-On oder dem Wechsel auf Multiplayer-Spiele begegnen, d.h. indem man Spiele baut, bei denen Raubkopien keinen Wert haben.

@Relaxo32
Remedy hat schon immer super-lineare, aber erzählerisch dichte Spiele gemacht.

Wobei ich die 1-Euro-Beutekiste nicht für einen Verkaufsschlager halte. Die dürfte nur dafür da sein, um einer Kiste über das Preisschild einen "Wert" zu geben. Es wäre interessant zu sehen, ob die fünf oder zehn Euro teuren Pakete nicht die größten Verkaufsschlager sind. Dann wäre der vermeintlich günstigere Preis gegenüber DLCs nur ein Kaufanreiz.

Ob Mikrotransaktionen für Indies attraktiv sind? Das dürfte auf den Einzelfall und verschiedene Faktoren ankommen. Zielgruppe und Genre etwa: Larian baut Hardcore-Rollenspiele, die mutmaßlich ältere Spieler attraktiv finden - hier eignet sich das Genre vielleicht für Skin-DLCs, nicht aber für Mikrotransaktionen. Beides gefällt der Zielgruppe eher weniger und das Missfallen von Core-Gamern kann nicht, wie beim PUBG, durch massive Spielerzahlen ausgeglichen werden. Ganz abgesehen davon dass teilweise auch noch ein gewisses Ethos vorhanden zu sein scheint. Larian speziell wiederum hat Divinity 1 und 2 per Crowdfunding finanziert oder teilfinanziert und auf diese Weise Risiken minimiert.

Aber auch für andere Genres in diesem Bereich sehe ich eigentlich ganz gute Chancen. Negative PR können sich solche Spiele eher weniger leisten. EA sitzt das aus, die Spiele kaufen auch informierte "Causal Gamer", die alle Tage mal die Konsole anwerfen. Alles darunter muss irgendwie auffallen, idealerweise positiv. Die Infrastruktur dürfte wiederum weniger ein Problem sein. Ich bin sicher, dass z.B. Steam alles Nötige zur Verfügung stellt.
 
xuserx schrieb:
Ich habe der PC-Spielewelt schon lange den Rücken gekehrt. Mein letztes für den PC gekauftes, sogar vorbestelltes, Spiel war Diablo 3. Bereits nach noch nicht mal einem Jahr hatte sich das Spiel damals tot gegrindet, auch die Erweiterung Reaper of Souls änderte nichts dran. Entweder nur zeitfressender Grind oder man gibt echtes Geld für kosmetischen Kram aus. Noch schlimmer ist die P2W-Mechanik. Alles zum kotzen.

Bei mir ist das Gegenteil der Fall. Das Spiel hat mir sei 2012 tausende Stunden Spielspaß gebracht und ist für mich das top Single Player Spiel, was Wiederspielwert angeht -> Seasons.
 
ronrebell schrieb:
Guter Artikel aber aus marktwirtschaftlicher Sicht völlig verständlich.

Ich brauch den ganzen Kram nicht, dann kaufe ich auch nicht bzw lasse das Spiel ohnehin beiseite.

Oder ich liebe den Kram und gebe für ne lilafarbene extrapolierte Rüstung gerne Geld aus, ja dann freue ich mich dass dieses Teil gekauft werden kann.

Hat immer zwei Seiten. Völlig legitim meines Erachtens und keine Grundsatzdiskussion wert.

Ich sag nur World of Warcraft. Da ist das schon State of the Art. Online-Games finanzieren sich so. Kann man mitnehmen wenn man will - bringt aber nichts, weil man ständig das Gleiche sieht.

Bei ESO rennen dir by the way auf einen Schlag Leuts mit den gleichen Masken entgegen.

So what, ich hab auch kein Verständnis dafür, ist halt so.

Das hält ein Game am kochen, gut so, aber ich geh nen anderen Weg. Es gibt es genug Raum für Crafting. Dafür braucht man aber Zeit. Diese Zeit nehmen sich viel Spieler nicht.
 
Was mich persönlich am meisten an den Lootboxen gestört hat, war die Glücksspieldebatte und das viele Länder mittlerweile bestätigt haben das es sich dort nicht um Glücksspiel handelt.

Ich verstehe nur nicht warum. Beim Glücksspiel setze ich Geld ein um etwas zu gewinnen, sei es nun Geld oder irgend welche Sachwerte.
Bei einer Lootbox setze ich ebenfalls Geld ein und erhoffe mir dort einen Gewinn, bzw. Skin oder was auch immer was man haben möchte.
Würde es kein Begehren geben, würde auch keiner diese Lootboxen kaufen.
Besonders in Bezug auf Spiele die Minderjährige spielen dürfen kotzt es mich an das dem ganzen bisher kein Riegel vorgeschoben wurde.

Für mich sollten Spiele mit so einer Mechanik nicht an Minderjährige verkauft werden dürfen.
Ich verstehe manchmal einfach nicht wieso unsere Behörden da nicht mal schneller reagieren können.
 
xuserx schrieb:
Zum einen: Ich habe nie behauptet, dass auf dem PC-Sektor es nur Schrottspiele gibt. Und zu RotTR: Toll, da kostet die digitale Version des Spiels auf Steam grade mal 3,50 € weniger als die digital vertriebene Version im PS Store. Und für die Differenz von 19,01 € zum Kauf (m)einer Retail-Version stellst Du mir dann einen vollwertigen PC (Tastatur, Maus, 5.1 Soundsystem, Monitor) hin, damit ich die günstige Version via Steam zocken kann? Ach ja, ein weiteres Zimmer brauche ich dann auch noch. Denn, aus Einrichtungsgründen will ich im Wohnzimmer keinen PC stehen haben. Deal? :freak:
Deal! :king:

xuserx schrieb:
Ich kaufe doch keine Spiele, nur weil denen irgendein Label "verpaßt" wurde oder jemand von meinem Kauf wirtschaftlich abhängig ist. Nur Spiele, die einen interessieren und frei von perversen Mechaniken wie P2W, Mikrotransaktionen sowie künstliche Zeitverlängerung wegen Grind sind, werden gekauft.

Nennt sich freie Marktwirtschaft. Irgendwer hat hier im Thread geschrieben, man sollte sein eigenes Konsumverhalten hinterfragen. Das habe ich getan. Also, habe ich meinen Konsum auf die wenigen Genre reduziert, die mir gefallen. Ich muss nicht alles zocken, was mir vorn Controller kommt. Wenn ich lese, dass jemand auf Steam massenweise Spiele -weil's mal für lau verschenkt wurde- hortet aber nie spielt, dann ist das schon krank. Nur noch die echten Messies ausm Reallife können das toppen.
Klaro, deshalb bist du vom PC zur PS gewechselt weil es auf dem PC nur Abzocke gibt und nur auf den Konsolen ehrliche Spiele, die ihr Geld auch wert sind und wo man nicht abgezockt wird.
Nennt sich wohl eher Dummheit oder totalen Realitätsverlust. :freak:
Ergänzung ()

AbstaubBaer schrieb:
Schrott und viel zu viele Spiele gab es früher auch schon, um die Recherche ist man noch nie herum gekommen. Man musste schon immer genau hinschauen um nicht enttäuscht zu werden, ergo idealerweise Fachzeitschriften oder -foren konsultieren.
Wichtig ist bloß, dass einmal wieder experimentiert wird, Altbewährtes gibt es stets und zu allen Zeiten genug. Das betrifft Konzepte wie Genres, die plötzlich wiederbelebt werden. Kompromisse sind indes etwas fundamental anderes als risikofreudige Entscheidungen. Die werden ja nicht um ihrer selbst willen getätigt, sondern idealerweise mit einem Ziel.
Es ist korrekt, auch früher gab es Schrott und auch etwas Recherche war nötig oder zumindest sinnvoll. Nur ist das heute viel extremer als damals. Die Wahrscheinlichkeit enttäuscht zu werden ist heute wesentlich höher als damals, v.a. wenn man zu Release kauft.
Auch Experimente sind wichtig, keine Frage. Man sollte es allerdings nicht übertreiben. Gerade durch den riesigen Indiemarkt will sich doch jeder vom anderen irgendwie abheben, was zu einer sich immer schneller drehenden Spirale führt. Deswegen ist auch Altbewährtes wichtig. Das hat sich ja nicht umsonst "bewährt". Vor 10 Jahren schien der Markt am WW2 Szenario gesättigt gewesen zu sein, nachdem das zig Spiele hatten. Seit einiger Zeit wiederum hat man wiederum die Schnauze von Zukunftsszenarien voll und möchte u.a. wieder WW2. Dabei war keines der Szenarien altbewährt, es war vielmehr ein Hype, den die Hersteller aufgegriffen hatten. Beim Zukunftsszenario wurde er wohl durch CoD4 ausgelöst.

AbstaubBaer schrieb:
DLCs sind fast schon egal. Entweder sind es Skins, die man ignorieren kann oder Erweiterungen, die ihr Geld wert sind oder auch nicht. Da sehe ich das Problem nicht so ganz, DLCs, so fragwürdig sie sein mögen, haben noch keine Spiele radikal zerstört. Mikrotransaktionen hingegen deuten sich meist im Vorfeld an, weil das Gamedesign sie irgendwie stützen muss. Siehe PUBG, das Beutekisten und eine Ingame-Währung eingeführt hat. Darauf deutet im Indie-Bereich im Allgemeinen aber bislang wenig hin. Ob das so bleiben wird? Es wird zumindest immer ein Angebot fairer Spiele geben, solange Spieler sie kaufen.
Ich stimme mit dir insofern überein, dass Mikrotransaktionen das größere Übel sind.
Aber man sieht hier schon sehr deutlich, dass du dich mit DLCs längst abgefunden hast und du sie mit Kusshand anstatt der Mikrotransaktionen nehmen würdest. Im Grunde genommen zwei Schritte zurück um einen vorzutreten. Denn DLCs scheinen nun zu einem Spiel dazu zugehören.

Und auch DLCs haben schon Spiele zerstört, da sie die Spiele automatisch unvollständig machen. Die Frage ist nur wie unvollständig. Das kann von ein paar fehlenden Hupen (Dirt 3) bis hin zu einem fehlenden Ende (?; bei Mass Effect war doch was) gehen. Ob man beides für gravierend hält mag subjektiv sein. Allerdings frage ich dich wie du dich fühlst wenn du gerade 50€ für ein Spiel hingelegt hat und dann nochmal ein paar Euro für Hupen oder sonst etwas hinlegen sollst, die fehlenden Dinge vielleicht nicht einfach nicht vorhanden sind, sondern dir an jeder Ecke präsentiert werden. Ich würde mir da etwas verschaukelt vorkommen, auch wenn mich die Hupen nicht die Bohne interessieren. Da bleibt bei 50€ einfach ein ungutes Gefühl zurück.

DLCs gibt es mittlerweile auch im Indiebereich. Und ich denke auch hier werden irgendwann Mikrotransaktionen Standard sein wenn man so weitermacht wie bisher und auch alles akzeptiert.

Wenn wir in 5 Jahren wieder diskutieren wirst du dir die Mikrotransaktionen herbeisehnen weil es bis dahin vielleicht nur noch ein Mietmodell gibt. Zumindest bei einigen Spielen.
Sicher wird es immer faire Spiele geben. Irgendwo. Nur muss man sie zunehmend mit der Lupe suchen. Und das ist das Problem. Was früher normal war, ist heute eine Ausnahme.

AbstaubBaer schrieb:
Gibt es mWn. (noch) nicht. Muss aber nicht so bleiben, Open World geht auch Indie. So sehr die Ausnahme sind erfolgreiche Indiespiele gar nicht, weil die "Masse" nicht so furchtbar groß sein muss - nicht Blockbuster-groß im Sinne von Verkäufen in zweistelliger Millionenhöhe. Pillars of Eternity, Outlast, Shadowrun, Weltraumsimulationen, jetzt Actionspiele, da gibt es genug herausragende Titel, quasi als Mittelbau der Branche, irgendwo zwischen super-experimentellem Kram und den rigiden Strukturen der ganz Großen.
Es muss auch nicht jedes Spiel der absolute Überflieger sein, nur erscheint mir das kein Unterschied zu "Triple A" zu sein. Wenn du natürlich ein fixes (negatives) Bild von Indie-Spielen hast bzw. nur eine ganz bestimmte Sorte Spiel willst, dann sind deine Aussichten natürlich nicht rosig. Aber das ist dann kein allgemeines Problem :D
Ganz im Gegenteil, ich spiele sehr gerne Indiespiele. In letzter Zeit kann mich allerdings wenig begeistern.
Letztendlich sind Indiespiele ein starker Kompromiss mit einer Sackgasse, da man auf Dauer ziemlich eingeschränkt ist. Durch das geringere Budget scheiden diverse Spielarten wie GTA grundsätzlich aus. Dazu kommt, dass der Indiebereich extrem eintönig ist und nur einen Bruchteil dessen bedient, was der PC sonst an Genres bietet. Wo sind Rennspiele, Simulationen, größere Strategietitel usw? Natürlich gibt es Genres, die pratisch nur im Indiebereich vertreten sind, wie z.B. Tower Defense.
Da reicht auch ein Blick auf GOG. Viele aktuelle Titel, alle in vielleicht 3 Genres.

Nicht jeder Titel muss der absolute Überflieger sein, aber Abwechslung sollte geboten werden. Und zwar nicht an recht einfachen Spielen für 20€, sondern übergreifend über alle (klassischen) Genres hinweg.

AbstaubBaer schrieb:
Genau anders: Weil AAA-Spiele meinen Ansprüchen kaum noch gerecht werden, freue ich mich, dass Alternativen aufgekommen sind. Ich betrachte (die größeren) Indie-Spiele aber auch nicht von vorneherein mit erheblichen Vorurteilen, Schrottspiele bleiben Schrottspiele und Mitleidspunkte gibt es bei Unterhaltungsprodukten nicht. Damit steht der Baer auch nicht alleine dar, die Wertungsspiegel für die genannten Titel sind ausnehmend positiv. Auch bei Spielern.

Wer unbedingt den Niedergang der Spielewelt sehen will und Indies per se für Schrottfabriken hält, kann das natürlich tun. Darauf deutet nur (zum Glück) wenig hin.
Da frage ich mich jedoch wie Indietitel bei dir AAA ersetzen kann. Denn oft gibt es da eben gar keinen Ersatz, sondern eben nur den Kompromiss etwas anderes zu spielen.
Indietitel sind auch nicht für die Masse gemacht. Die paar die sie spielen mögen sie wohl auch. Wie würde das aussehen wenn man ALLE Spieler befragen würde. Wer würde besser abschneiden, durchschnitts AAA oder durchschnitts Indietitel? ;)
 
Für viele hier stehen Indies für sehr kleine Projekte die mit wenig Budget und viel Herzblut von sehr kleinen Teams produziert werden und demzufolge nicht so dermaßen glänzen können wie AAA der Big Six mit Budgets jenseits der 50 Millionen Euro Grenze. Das war einmal.

Mittlerweile ist der Markt so groß geworden das es Platz zwischen diesen beiden Extremen gibt.

Der Erfolg von Hellblade hat sogar Ninja Theory überrascht. Das Team ist davon ausgegangen das sie nach neun Monaten den Break Even erreichen. Diesen Meilenstein hat Hellbalde bereits nach drei Monaten passiert. Mich persönlich hat das Game vom Umfang und den Production Values an die Action Games der 2000er erinnert.

2K will in Zukunft kleine Teams finanzieren und das Marketing übernehmen.

Inxile haut mittlerweile regelmäßig neue Titel raus die ohne Publisher finanziert werden.

Piranha Bytes schafft es immer wieder anständige RPG zu produzieren, siehe Elex

Grim Dawn ist das beste ARPG seit langer Zeit

Obsidian hat mit Tyranny erneut gezeigt, daß sie ohne Publisher sehr gute RPG produzieren können

Zu CD Projekt Red und den Witcher brauche ich wohl nichts weiter schreiben

Larian hat mit Divinity: Original Sin 2 erneut ein exzellentes RPG abgeliefert

Bethesda zeigt das AAA Spiele auch ohne MTX profitabel sein können und nicht unbedingt Mainstream sein müssen. Siehe Prey, Wolfenstein und Dishonored 2.

Von daher sollten die Pessimisten und Nörgler einfach mal wieder schauen was es sonst noch gibt und sich nicht nur über Spiele ärgern deren Marketing-Budget höher ist als die Produktionskosten.
 
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