phoenixtr schrieb:
Klappt Stiftunterstützung (surface Serie) auch unter einem Linux (egal welches)?
Dass Dir niemand geantwortet hat, hat mich jetzt so genervt, dass ich mich doch endlich mal registriert habe.
Die Antwort ist ja. Ich wüsste von keiner Stift-/Tabletlösung die prinzipiell gar nicht funktioniert. Ich habe selbst ein Surface Pro 3 (NTRIG Stift) und ein Thinkpad X230T (Wacom Stift) jeweils mit Stift und Touchscreen im Produktivbetrieb, und das schon seit 2013 (das X230T). Die genaue Distribution die man verwendet ist egal, denn zur Hardwareunterstützung ist nur die Version des Kernels relevant. Je aktueller, je besser.
Die Surface-Reihe ist ein gutes Beispiel dafür wie selbst stark verdongelte Hardware sehr ordentlich unter Linux zu nutzen ist und gleichzeitig ein Beispiel dafür, wie sehr spezielle Sachen nicht immer gut funktionieren. Da bei den Surfaces "connected standby" anstatt des standardisierten ACPI S3-Sleep genutzt wird, muss man die Surfaces stets herunterfahren/hochfahren, oder eben Hibernate anstatt Sleep nutzen. Das funktioniert allerdings zuverlässig und gut. Selbst das neustarten geht sehr schnell, ist aber ein wenig nervig.
Wenn es grundsätzlich um das Nutzen eines tablet-artigen Geräts geht, dann sind die Thinkpads (z.B. Yoga X) wohl die beste Wahl. Die funktionieren vollständig und ohne Einschränkung und die Tastatur ist angenehmer als das Surface Type Cover. Die Dell XPS-Serie bietet das Gleiche, hat aber afaik keinen eingebauten Stift. Dasselbe gilt für die Toshiba Subnotebookreihe mit Stift und Touch. Solange man Qualitätshardware kauft und sich im Vorhinein informiert sollte man keine Probleme haben.
Zum State of the Art von GNU/Linux auf Surface Geräten ist mutmaßlich
https://www.reddit.com/r/SurfaceLinux/ die beste Quelle. Allgemein für GNU/Linux sind Stackexchange und das Archlinux-Wiki sehr gute Anlaufpunkte. Hab damit bisher jedes Problem gelöst bekommen. Das Ubuntu-Wiki/Forum ist allerdings auch gut, ebenso Gentoo. Zum Anfang macht man mit Suse oder Ubuntu auf keinen Fall was falsch.
Daumenregel: Hippe Features aus Endkonsumentenreihen werden in der Regel gar nicht oder nur mit viel Bastelei unterstützt, Features aus Businessgeräten werden in der Regel komplett unterstützt, und das auch out-of-the-box.
Zum Topic: Ich nutze GNU/Linux jetzt schon eine ganze Weile exklusiv und habe nur noch für Word eine Windows-VM. Ich vermisse nichts, und der größte Vorteil ist mE, dass man die Freiheit hat zu tun was man will. Man wird nicht durch Lizenzierungsbedingungen oder sonstige willkürliche Einschränkungen behindert, sondern kann mit dem Computer eben machen was man will–––inklusive der Freiheit das Ding kaputtzubasteln.
Es ist für mich auf jeden Fall mittlerweile vollkommen undenkbar freiwillig auf Windows zu arbeiten, weil ich sämtliche Freiheiten und die Flexibilität der Plattform zu sehr zu schätzen weiß. Zocken unter Linux ist für mich ein seltenes Vergnügen weil ich kaum Zeit habe, aber ich bin sehr dankbar, dass Steam unter Linux gut läuft. Wenn sie auch noch Wine einbinden soll es mir recht sein, das macht es nur komfortabler. GNU/Linux und Wine sind so unglaublich viel besser und komfortabler geworden seit meinen ersten Schritten damit, dass mir jetzt ohnehin alles wie ein Spaziergang vorkommt.