Ich finde Fire_Fly hat sehr gut argumentiert.
Jeder, der eines der beiden Spiele "hatet", kann das in so weit tun, wie er es als seine eigene Meinung ausgibt. Denn es ist reine Geschmackssache welches der beiden Spiele einem selbst liegt.
Wieso denn genau? Die beiden Spiele bieten zwar die gleiche Basis, sind aber einen unterschiedlichen Weg gegangen.
DotA2:
Bleibt sich selbst treu und ändert nur wirkliche Unannehmlichkeiten von DotA. Das Micro-Management wurde verbessert und alles wurde vor allem in ein runderes Paket geschnürt. Es geht aber den gleichen Weg wie sein Vorfahr. DotA setzt sehr stark auf last hits + denies. Einzelne Heldenkombis müssen teilweise ganz klar gekontert werden, da gewisse Helden andere einfach auseinander reissen. Dies wird mit der gegebenen Möglichkeit zur Lanepräsenz mit Beachtung von HP und MP Management weiter verstärkt. Das Match baut sich Stück für Stück langsam, aber mit stets höchster Konzentration auf. Die Skillmechaniken sind meiner Meinung nach ziemlich veraltet. Mit den ganzen on-use items wird das ganze Gameplay dennoch sehr komplex. Die Kontrolle mehrerer Einheiten gleichzeitig unterstützt das noch dazu. Hier sind die beiden Spiel vor allem unterschiedliche Wege gegangen. Sowohl das grosse HUD, als auch das Micromanagement gleicht eher an WC3, als ein auf Helden basiertes Spiel. Grafik ist Geschmackssache, jedoch ist sie dennoch wirklich besser in DotA2, wenn der Stil beider Spiele anspricht.
Alle Möglichkeiten des Spiels stehen einem Spieler von Anfang an offen. Was die Lernkurve stark beeinflusst. Kosten tut nur Kosmetik und Turniertickets etc.
LoL:
Hier haben die Leute sich klar gesagt, dass sie neue Wege gehen wollen in dem Spiel. Skalierungen von Fähigkeiten. Taktische Neuerungen wie Büsche und Buffs im Jungel. Eine kleinere Map, die Interaktionen zwischen den Lanes leichter macht. B-Port. Ein Levelsystem mit Skilltree und Runen, die dem Spieler den Eindruck vermitteln trotz bleibendem Spielprinzip und Reset nach jedem Match immer wieder was erreicht zu haben. Shounen funktioniert einfach. In LoL wurde der Fokus mehr auf die Champions an sich gelegt und den Kampf zwischen ihnen. Farm ist natürlich wichtig, die notwendige Konzentration dafür ist aber um Meilen weniger. Hier heisst es die Gegner ausspielen, sofort reagieren auf jede Bewegung und bei richtiger Gelegenheit zurück einkaufen. Der Überblick über die Map und die An/-Abwesenheit des Gegners und die schnelle Kommunikation ist hier umso wichtiger. Seit LoL nun so viel Konkurrenz hat, haben sie ebenfalls darauf geschaut, dass die neuen Champions innovative und komplexere Skills mit trickreicheren Mechaniken zur Verfügung haben.
Man hat nicht alles zur Auswahl vom Anfang, was Neueinsteigerfreundlicher ist. Dass das Spiel im Grundprinzip simpler gehalten ist ändert nichts an der Sache, dass das Spiel genauso viel abverlangt von einem Spieler wie DotA. Nur eben der Fokus ist ein anderer. Das Matchmaking ist besser. Ladezeiten, da in Launcher gestartet sind meh, aber sonst könnte man seinen Skin nicht so schön allen unter die Nase halten
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Runen müssen erspielt werden. Dass Champions erspielt oder erkauft werden müssen, ist nicht so fair wie in DotA, aber immernoch absolut legitim. Es bietet keinen so starken Vorteil, da man mehr Punkte bekommt, für mehr Champions als man wirklich beherrschen kann. Für Neulinge schränkt das aber auch die Überforderung zum Start ein. Völlig faires F2P, aber es unterliegt dem von DotA.
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Ich hoffe ich konnte so klar machen, dass beide Spiele ein anderes Ziel verfolgt haben. Ich habe mit beiden Spielen viel Zeit verbracht. Beides sind sehr gute Spiele. Momentan spiele ich auch das hier und da erwähnte Smite, welches zwar ganz klar das Spielprinzip kopiert, aber es auf eine weitere, andere interessante Ebene bringt. Den Fokus setzt es noch weniger auf last hits und noch mehr auf Götterduelle.
Community:
Wer das als Negativpunkt sieht, hat natürlich völlig recht. Aber diese ist in jedem Teambasierten kompetitiven Spiel genau gleich. Das liegt vor allem in der menschlichen Natur einen Fehler viel weniger einsehen zu wollen, als alles auf jemand anderes abzuleiten. Mache ich auch, täglich. Natürlich hat man Pech, aber das hat jeder mal. In DotA sinds die Russen, in LoL die Franzosen. Man darf das einfach nicht so sehen. Wenn jemand mich zuflamet fühle ich mich ja auch nur angegriffen, wenn ich mir selbst im klaren bin, dass ich etwas hätte besser machen können. Dann übersetze ich das ganze "mudda und cancer" Zeug einfach in ein "Hast schon gefailt", antworte mit "Broccoli", und gut ist. Wer sich nicht an sowas gewöhnen kann, es gibt ja super Koop und Single Player.
Schlusswort:
Sorry für den langen Text, aber ich wollte mich einfach auch dazu melden, weil ich finde, dass keines dieser zwei grossartigen Spiele mit einer fairen F2P-Politik so viel negatives nach geworfen wird. Noch dazu von denjenigen, die schlicht und einfach das andere Spiel bevorzugen. Das hier ist meine Meinung und mir darf auch gern jemand sagen dass das nicht mit ihrer übereinstimmt.
BTT:
Gratuliere Riot Games (trotz Smurfs) für ihren Erfolg. Sie haben viel Energie reingesteckt und dementsprechend abgesahnt. (btw. fix EUW
)
PS:
Zu dem "DotA" ist besser gebalanced. Da muss ich leider sagen, dass manche Skills zwar sehr cool sind(here I am!), aber somit nicht komplett balanced werden können. Ich finde LoL hat das schon besser gemacht mit der fairness. Meine Meinung. Aber auch ich habe es natürlich genossen einen Double Kill in der ersten Spielminute mit Venom+Jugger zu machen. Beide Spiele bieten Vor- und Nachteile, wer hätts gedacht.