CCIBS schrieb:
@Blackland
Das "Leider" mit dem Smilie
, wird dann halt schon als Negatives Feedback wahrgenommen. Ich interpretierte das dann auch so, als hätte die Serie dann gerade mal das Minimum erreicht und ist "Leider" nicht besser.
Ich finde ja auch, dass bei Star Trek Discovery massive Kritik angebracht ist.
Ich hatte am Anfang mit der Serie auch "Probleme", sage ich mal. Sie wirkt anfangs befremdlich, düster und kalt. Es kommt anfangs überhaupt kein Star Trek Feeling auf, eigentlich kam bei mir am Anfang der Serie sozusagen überhaupt gar kein Feeling auf.... als jemand der Star Trek auch wirklich sehr mag und liebt!
Aber die Macher schaffen es imho, dass im Laufe der Episoden eine Atmosphäre ensteht, ein Serienkonstrukt, (positiv gemeint!) dass sich ein Universum aufbaut mit Handlungen, Inhalten, Charakteren. Eine Serie, die mehr und mehr aufgebaut und besser wird und am Ende der 2. Staffel hat man imho auch schon lange eine nach meiner Sicht und nach meinem Empfinden positive Beziehung zu den (auch sehr wohl bemerkenswerten) Charakteren und auch zur Serie an sich aufgebaut und gebildet. Ich gehe soweit, weil ich das dieser Serie auch qualitativ faktisch auch zugestehen muss und will: dass
am Ende der zweiten Staffel man eine gewaltige und imho sehr bewegende Star Trek Erfahrung hinter sich hat, gefüllt mit vielen tollen Science Fiction Ideen und Inhalten, die insgesamt sehr bemerkenswerte Gedanken wiederspiegeln und die imho insgesamt von höchster Genialität geprägt sind, auch wenn man der Meinung sein mag, dass die Serie nicht mehr so viel oder nichts mehr mit Star Trek zutun hat. Diese Meinung kann ich nachvollziehen, und ist auf eine Art auch richtig oder zumindest zum Teil richtig, aber die Serie an sich hat auf der anderen Seite auch wieder viel mit Star Trek zutun, sie ist einfach nur völlig anders, dh eine andere Art von Star Trek. Aber sie IST Star Trek, da ist ein Faktum und insgesamt imho eine geniale Leistung und Konstruktion! Die Sache ist nur die, dem einen gefällt diese Star Trek Kreation und dem anderen nicht. Und das ist zwangsläufig so.
Was imho von den meisten Leuten einfach nicht realisiert wird, ist, dass die Zeiten sich geändert haben und dass sich das in all den Filmen und Serien wiederspiegelt. Dass man heute de facto die Serien- und Filmkonstrukte anders füllt und gestaltet, anders macht, von einem anderen Geist geprägt sind. Das 20. Jahrhundert ist seit fast einem viertel Jahrhundert vorbei (!), wir leben jetzt im 21. Jahrhundert. Die meisten Leute leben in ihren Köpfen aber noch im 20. Jahrhundert und ich entschuldige mich gleichzeitig für diese Aussage, es liegt mit dieser Äußerung nicht in meiner Absicht, irgendjemand zu beleidigen, herabzuwürdigen oder sonstwie zu erniedrigen. Ich denke aber schon, dass es keinen Sinn macht, wenn man Erwartungen von Konstrukten die dem 20. Jahrhundert angehören, auf Konstrukte des 21. Jahrhundert übertragen will. Das funktioniert einfach nicht. Star Trek Discovery ist nicht schlecht, es spiegelt imho nur lediglich einen anderen Zeitgeist wieder, genauso wie die Meister der klassischen Musik in der Mitte oder ersten Hälfte des 20. Jahrhundert all die (zeitlosen) Werke komplett anders spielten und interpretierten als in späteren Jahrzehnten oder gar heute. Das sind Welten und doch ist alles klassische Musik! Die alte Zeit ist vorbei und das 21. Jahrhundert wird in den nächsten 10-20 Jahren merklich Fahrt aufnehmen. Und ich denke, wir können uns dabei warm anziehen.
Ich betrachte Star Trek so wie ich Kunst im allgemeinen betrachte. Es ist alles Kunst, jeder Film, jede Serie für sich ist ein Kunstwerk und es lohnt sich, die Facetten und Aspekte jedes jeden Kunstwerkes zu betrachten, neutral zu betrachten und seine Vorzüge zu realisieren und zu ergründen. Es gibt viele Formen des Reichtums und der Reichhaltigkeit, man muss sie nur erkennen, sehen und ergründen wollen....
Sorry Mods, Star Trek ist Kunst und deshalb ist imho dieser Vergleich angebracht.