Dikus schrieb:
Danke für den Vollpfosten!
Ich bin 41 Jahre alt und hab damals für Star Wars Rebel Assault 120 DM und 200 DM für ein CD-Laufwerk gezahlt.
Und das ohne zu wissen ob das Spiel gut ist oder nicht. Internet gabs da nicht wie heute.
Von daher hab ich KEIN Problem MEIN verdientes Geld aka 130 Euro für eine Ultimate Version auszugeben, wo ich die Demo gespielt habe und die super fand.
Du wirfst da einiges durcheinander, denn das ist eine komplett andere Diskussion. Damals hast Du 120 Mark hingelegt und hast damit das ganze Spiel komplett gezahlt gehabt. Damals wurden nicht einfach irgendwelche Waffen oder Missionen oder gar Funktionalität einfach rausgeschnitten, um diese nochmal extra zu verkaufen.
Das ist ein gigantischer Unterschied. Denn so "häppchenweise" fallen viel mehr Leute auf diese Abzocke rein und die Spiele können relativ unauffällig immer teurer gemacht werden. Viele raffen schon heute nicht mehr, wieviel Geld sie denn eigentlich in die Spiele stecken und was sie dafür bekommen. Letztendlich wird es immer intransparenter.
Wer sagt mir denn, dass beim nächsten Battlefront der "HD-Mode" für alles über 1080p nicht mal kurz 10 Steine mehr kostet? Wer sagt mir, dass ich beim nächsten Battlefield nicht meine Munition für bares Geld kaufen muss? Früher war ich mir sicher, dass kein einziger Publisher oder Entwickler jemals auf so eine Schnapsidee kommen würde, derartige Funktionalität einfach mal eben rauszubauen und für extra Kohle freizuschalten. Warum? Weil die Kunden damals Spiele einmal gekauft haben und dann war fertig. Es gab höchstens Addons, aber mit Sicherheit keine DLCs. Wenn Dir damals der Typ vom Computerladen um die Ecke gesagt hätte "Hey, wenn Du noch 12 Mark drauf legst bei Rebel Assault, schalte ich Dir auch noch Mission 28 frei!", hättest Du dem vermutlich nen Vogel gezeigt. Heute ist das völlig normal anscheinend, denn das Konsumentenverhalten hat sich schon jetzt völlig verändert und akzeptiert so ein Verkaufsmodell.
Man sieht schon an einigen extremen Beispielen, wo das hin führen kann. Train Simulator kostet mit allen DLCs über 2000$. Sims 3 mit allen DLCs kostet 500$. Findest Du diese Entwicklung etwa normal? Also ich nicht.
Frag Dich mal, warum dieses Geschäftsmodell überhaupt funktionieren kann und überlege mal, WAS Du genau für WIEVIEL Geld kaufst und WIE genau der Publisher auf dieses Kundenverhalten reagieren wird beim nächsten Spiel. Frag Dich mal, wohin diese Entwicklung führen kann und wie Du selbst mit Deinem Konsumentenverhalten dazu beiträgst.
Dikus schrieb:
Ganz ehrlich, wenn ein Spiel gut ist zahl ich auch dafür gerne... Ins Kino für 3h gehen plus Knabbern/Getränkt kostet mich ca. 20 Euro. Ich denke 18h hab ich schon mit der Demo verbraten, von daher geht der Preis locker in Ordnung.
Wer das nicht zahlen will, ok deren Sache aber motzen über die die gute Arbeit auch gut bezahlen ist albern. Ich geh meine Klamotten auch nicht bei Primark etc. kaufen...
VG
Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Kino ist generell extrem teuer, wenn wir uns das Verhältnis Preis/Unterhaltungsdauer anschauen. Das hat aber nur wenig mit DLCs zu tun, denn beim Kino ist bisher keiner auf die Idee gekommen eine Szene gegen Aufpreis zu zeigen.
Klamotten ist noch ein viel schlechteres Beispiel, da hier der Markt stark umkämpft ist. Es gibt viele Jeans von vielen Herstellern. Es gibt aber nur ein Battlefront und nicht 20 verschiedene. Ich kann mir also nicht einfach aussuchen, ob ich für ein Battlefront 5€ oder 180€ zahlen will. Ausserdem muss ich bei Jeans den Reisverschluss nicht extra bezahlen.
Ich verstehe schon, dass Du versuchst, mit dem Argument "Mir ist es das wert und deswegen kauf ich es" zu punkten. Da gebe ich Dir grundsätzlich recht. Aber leider ist die Diskussion nicht so einfach, denn es geht nicht nur um den gesamten Preis, den Du für ein Spiel bezahlst, sondern es geht vor allem darum, wie genau denn so ein Komplettpaket - und dementsprechend der Preis - zustande kommt.
Konsumverhalten ist nicht nur die Sache jedes einzelnen, sondern betrifft alle Konsumenten. Einfach mal drüber nachdenken, mehr erwarte ich gar nicht