In jedem Fall wusste man bei Blizzard damals, wie man man Leute für ein Spiel begeistert... Mit Master- und Slave-CD konnte man insgesamt 6 Leute StarCraften lassen. Das war genug, damit sich das Spiel im Freundeskreis und bei den LAN-Parties rumsprach. Jeder konnte mal reinschnüffeln und für den SinglePlayer hat man das Spiel halt dann doch gekauft. Man hatte zwar pro Rasse nur 10 Missionen (und jeweils insgesamt nur glaube ich 3 oder 4 kurze Cut-Scenes), aber das waren damals 30 Missionen, die die ganze Epic-Ness von StarCraft abdeckten. Dann kam, nichtmal ein Jahr später, noch Broodwar hinterher. Mit nochmal irgend etwas um 30 Missionen.
StarCraft 2 mag nicht schlecht sein und die Cut-Scenes sind ein anderes Level. Aber vom spielerischen Aspekt her (und im Anbetracht des Erscheinungszeitraumes und dem damals üblichen), war StarCraft DAMALS eine wortwörtlich eigene Welt, die Maßstäbe setzte. Lediglich Carrigan ging ein oder zwei Missionen zu früh. Für den Spieler wäre es noch deutlich intensiver gewesen, wenn Raynor und sie nicht nur 1,5 Missionen lang zusammen geplänkelt hätten, bevor Men(g?)sk sie fallenließ. StarCraft 2 war da dann schon das, was man als SC1-Spieler mehr oder weniger genau so erwartet hätte.
@mfJade: Wer den Vorgänger in all seinen Facetten von Anfang an kennt, weiß, was für ein Wurf SC1 war. Im Vergleich dazu ist SC2 nur eine Evolution. Keine zum Schlechten, aber es macht SC1 auch nicht obsolet. Gerade das Story-Telling war in SC1 deutlich schlüssiger. Man brauchte keine Video-Botschaften mit so offensichtlich gelogenem Inhalt, dass selbst der hinterletzte Depp es begreifen musste (und man sich als SC1-Spieler bog vor Schmerzen, weil es halt so offensichtlich war, dass Mengsk in SC2 die Medien kontrollierte). SC2 ist für eine andere Zielgruppe geschaffen worden als SC1. Und ich bin dieser Zielgruppe wohl in den letzten 20 Jahren entwachsen. Das macht das Spiel zwar nicht schlecht, aber es ist eben auch nicht so, dass Du berechtigt anderen vorwerfen könntest, sie lägen falsch. (Es ist nämlich nur ihre Meinung. Und die dürfen sie haben. Sie mag Dir nicht Recht sein, aber falsch ist sie dennoch nicht.) Zumal Du auch keine fachlichen Argumente bringst, weswegen die Aussage von W0lfenstein nur subjektiv und nicht objektiv zutreffen mag.
Denn auch heute habe ich schon Spiele gesehen, die vom ECHTZEITstrategie-Teil her besser waren. Und was die Story angeht... Gott, war das vollumfänglich offensichtlich. Welche Überraschungen gab es denn abseits davon, dass es Amon gibt und die Protoss sich - mal wieder,wenn auch diesmal aus einem anderen Grund - selbst bekriegen müssen? Und die Episode in der Leere? Fühlte sich an, als wäre man das noch den Spielern schuldig ohne selber dran zu glauben. Ich hab mich da nur noch durchgeklickt, um fertig zu werden. Von der wenigstens ansatzweise vorhandenen Spannung der Regel-Trilogie blieb da mal überhaupt nichts übrig. Da liegen SC1 + Broodwar deutlich davor.
Regards, Bigfoot29