Nore Ply schrieb:
Wären die technischen Voraussetzungen gegeben würde Tesla keine Sekunde zögern eine Zulassung für L3, L4, L5 zu beantragen.
Sehr wahrscheinlich nicht.
Du wirfst hier ständig technische und regulatorische Fragen durcheinander.
Bei Daimler ist es eine ganz einfach Kosten-Nutzen Rechnung: Man hat das System auf eine Situation beschnitten, in der es praktisch nie zu einem Unfall kommen wird (Wir rufen uns in Erinnerung: 60 km/h, gemappte Autobahnstrecken, keine Baustelle, kein Wetter, was die Sensoren irgendwie beeinträchtigen könnte).
Das ist der Grund, warum man im Fall der Fälle die Haftung auf sich nimmt - weil es nicht dazu kommen wird.
Nehmen wir mal an, das Tesla System wäre 10x besser als ein überdurchschnittlich guter Mensch. Selbst dann ist es keine Gegebenheit, dass man die Verantwortung übernehmen möchte, weil auch 0,1 oder 0,01 x aller Unfälle (denn es wird ja ein System entwickelt, was überall funktioniert!) noch extreme Schadensersatzforderungen nach sich ziehen können.
Auch Waymo geht bestimmte Risiken nicht ein und hat keinen rein autonomen Betrieb bei schlechtem Wetter, nachts oder bestimmten Kreuzungen. Und es ist immer ein Operator im Notfall verfügbar.
Sicherlich könnte man bei Tesla auch ein System nach L3 bauen, dass dann bis 60 km/h auf der AB funktioniert. Macht man aber nicht, weil es weder dem Besitzer des Fahrzeugs was bringt, noch der Firma Einnahmen, noch bringt es dich näher dran an wahre Autonomie.
Wenn der EQS in 2 Jahren auch in Städten selber fahren kann (was ich bezweifle, dafür fehlen vermutlich Kameras), nehme ich den letzten Teil zurück. Aber bis dahin ist alles, was das System theoretisch kann oder nicht kann pure Spekulation.
Gibt es denn überhaupt technische Voraussetzungen in Bezug auf die Unfallrate, die ein L3-5 Auto verursachen darf?