borizb schrieb:Also ich verstehe die Begriffe problemlos. Zensur ist, wenn man etwas schreibt und es wird
gekürzt oder verschwindet ganz vor oder nach der Veröffentlichung. Laut Wikipedia:
Repression ist Unterdrückung, und die kann verbal, nonverbal, per Gesetz oder Ideologie geschehen.
Die Unterdrückung einer bestimmten, nicht populären Meinung ist für mich daher Repression -
wegen mir auch im weitesten Sinne und nicht 1:1 der Definition nach.
Meinungsfreiheit ist das Recht, seine Meinung frei zu äußern. Diese ist nicht gewährt, wenn meine
Äußerung außer mir keiner wahrnehmen kann - weil sie gemeldet und gelöscht wird. Das ist wie
wenn man ein Recht auf körperliche Unversehrtheit hat und trotzdem immer verhauen wird. Mir gehts
um die praktische Anwendung der Meinungsfreiheit. Unmöglich, wenn ich sie für mich behalten muss.
Für mich ist das ok, wenn du das anders siehst, aber unterstell mir bitte keine Unkenntnis bevor du
nicht sicher bin dass ich tatsächlich nur ein dummer Schwätzer bin, der gerne Wortklauberei betreibt.
Wikipedia funktioniert nicht, wenn du fast alles nach dem ersten Satz weglässt. Das stimmt zwar dann gaanz grob, aber darauf wollte ich ja hinaus, mit "so ungefähr" kannst du nicht über Zensur diskutieren. Banales Beispiel, demnach wäre es schon Zensur, wenn jemand es nicht duldet, daß irgendwelche Parolen auf seinem Auto gesprüht werden. Ich weiss, das klingt nach Pedantrie, aber gerade dieses Mißverständnis von Zensur/Meinungsfreiheit führt auch zu deinen weiteren Annahmen.
Was du verlangst, ist eine Zwangsveröffentlichung deiner Meinung auf Kosten anderer Leute, ganz gleich, ob sie dem Hausrecht oder dem Strafrecht widerspricht. Das Recht dazu hattest du weder vor dem Internet, in den
Anfängen und auch heute natürlich nicht, insofern hat sich herzlich wenig geändert.
Praktisch sehe ich die Meinungsfreiheit nur durch 2 relativ neue Regelungen eingeschränkter als früher, und beide zielen auch nicht wirklich darauf ab, sondern führen im Ergebnis ("konstruktionsbedingt") dazu, aber ich lese nicht heraus, daß du eins von beiden meinst.
Dass der Chef ein Arsch ist oder die 16jährige Nachbarstochter einen ordentlichen Vorderbau hat, konntest du auch früher nicht ohne unangenehme Folgen außerhalb eines kleinen Kreises sagen. Und wenn ich sehe, wer sich alles auf FB zB äußert, sehe ich nicht, dass politisch zensiert wird (im Ton allerdings durchaus, aber wie gesagt: nichts neues). GIlt auch für diverse große Websiten mit Kommentarbereich, wobei manche schon immer restriktiver als Andere waren, manche wiederum politisch schwer in eine Richtung schlagen(am auffälligsten ist hier ausgerechnet die konservative Vertretung).
Also, auch wenn das penetrant wirkt, was genau/wo genau wirst du in deiner Meinungsfreiheit beschränkt?
Beispiele zu den wenigen, die sich tatsächlich betroffen fühlen, habe ich ja "verlinkt", aber ich nehme ja an,
daß du nicht dazu gehörst.
Kleine Randbemerkung: Kommentare von "linken Trollen"/linksextremisten muss ich schon mit Mühe suchen oder gar auf einschlägige Spartenseiten gehen, in den gängigen Medien tauchen die seltenst auf.
Kommentare von feministischen Randfiguren werden mir allerdings frei Haus geliefert; für eine derartige Äußerung die mir normalerweise entginge, werde ich gleich vom Aufschrei von 15 aufgeregte Gegenposts erschlagen. Von diesen "Empörungswellen" leben massenweise utube-channels...