AP Nova schrieb:
Wer irgendetwas macht, soll auch darüber entscheiden können, wie er das anderen Leuten zur Verfügung stellt. Ob gar nicht, ob kostenlos oder gegen Geld. Wem es nicht passt, der soll es dann im Zweifelsfall nicht kaufen statt empört Aufzuschreien, wie gemein das ja vom Entwickler ist und dass er ja kein Recht darauf habe.
Das kann man genauso gut umdrehen und sagen, wenn der Modder sich nicht mit der Spielregel für lau arbeiten zu müssen, anfreunden kann, dann soll er es eben auch gleich lassen statt empört aufzuschreien, dass ihn keiner lieb hat (sprich Geld rüberwachsen lässt).
Skyrim gibt es nun seit 11.11.2011. Es hat seitdem für Modder außer freiwilliger Spenden per Nexus überhaupt keine Möglichkeit gegeben auch nur einen Cent zu verdienen und von offizieller Seite waren kommerzielle Mods sogar untersagt. Natürlich war das Ganze bisher zwangsweise ein reines Hobby. Das sind nun mal die Spielregeln gewesen. Wer sich an die Spielregeln nicht halten will, der soll halt keine Mods entwickeln. So einfach ist das.
Aber wenn man eine Mod entwickelt, dann muss man damit leben, dass man maximal eine freiwillige Spende und ein paar Danksagungen erwarten kann. Das ist schon mehr als viele Hobby-Webseitenbetreiber erhalten. Ich habe selbst mal eine Fanseite zu einem Spiel betrieben und da hat sich in ca. fünf Jahren kein einziger Mensch jemals bedankt. Ich habe die Bestätigung für meine Arbeit aus den steigenden Zugriffszahlen und der offensichtlichen Popularität der Seite innerhalb der Fangemeinde bezogen.
Und das war völlig OK so für mich. Warum sollte ich für mein Hobby Geld verlangen oder erwarten?
Ich bin natürlich auch kein Freund irgendeines Anspruchsdenkens wie dass die Modder gratis für uns arbeiten und ihre Mods pflegen
müssen. Wer Spaß am Modden hat, der soll es unentgeltlich tun und wer nicht der soll es halt sein lassen, wenn es in zu viel Arbeit ausartet. Punkt.
Und damit zur angeprangerten acho so pööhsen "Gratis-Mentalität": Skyrim wurde seiner Zeit unter der Prämisse eines freien Modkits (eigentlich nicht wirklich, da auch das Modkit ja irgendwo in den $60 UVP eingepreist ist) zur Erstellung freier nichtkommerzieller Mods veröffentlicht. Das waren die Spielregeln. Die Gratis-Mentalität wurde doch quasi von Haus aus vorgegeben. Jetzt gehen Bethesda und Valve aber hin und ändern mitten im Spiel diese Spielregeln und wollen Geld für die Mods sehen. Das ist unredlich und unfair.
Ich habe kein Problem damit, wenn Bethesda dies in zukünftigen Spielen noch mal versucht. Sie haben ja in ihrem Statement bereits durchklingen lassen, dass das Thema paid mods nur für Skyrim erst mal hinfällig ist, aber in Zukunft wieder aufleben könnte. Das ist ja auch OK. Ich kann zum Beispiel dann von einem Kauf von FO4 oder TES6 absehen, wenn ich weiß, dass es zwar ein Modkit, aber paid mods geben wird. Neues Spiel, neue Spielregeln, neues Glück.
Aber so wie bei Skyrim nach über drei Jahren mal eben versuchen die Gelddruckmaschine nebenbei anzuwerfen ist schäbig. Wenn das Spiel den Leuten mit der Aussicht auf freie nichtkommerzielle Mods verkauft wurde, dann hat man -"Gratis-Mentalität" hin oder her- auch einen gewissen Anspruch darauf, dass der Publisher Mods nicht plötzlich nach einiger Zeit kommerzialisiert.