Studium oder Ausbildung?

BOOMchacalaca

Cadet 1st Year
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Feb. 2006
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Guten Tag,

Ein Kumpel von mir fängt nächstes Jahr nach einem nicht grade sinnvoll genutzen Jahr eine Ausbildung als Informatikkaufmann an. Jedoch hat er nicht wirklich Lust dazu und überlegt nun stattdessen ein BWL-Studium anzufangen, da er für die Betreibswirtschaft einfach mehr Interesse hat. Nun die Frage, was er machen soll. Vielleicht wäre ein Ausbildung nicht schlecht, sodass er erstmal eine hat und er nachher noch studieren kann, jedoch lohnt es sich diese Zeit nicht lieber für sein bevorzugtes Studium zu nutzen? Ausserdem sind laut seinen Aussagen die Aufstiegschancen im Unternehemen, in welcher er seine Ausbildung macht, nicht besonders gut. Wäre er auch vielleicht danach nicht schon zu Alt für ein Studium und wie sehen die Berufsausichten nach dem abgeschlossenen BWL-Studium aus? Wir wären dankbar für eine Anwort.
 
Kommt natürlich drauf an, wie alt er jetzt ist. Ich hab auch erst eine Ausbildung gemacht und danach zusätzlich ein Jahr gearbeitet, anschließend dann das Studium durchgezogen. Bin jetzt 27, und die Ausbildung kommt eigentlich bei jeder Bewerbung positiv an, weil man eben doch etwas besser vorbereitet ist, als wenn man frisch aus der Uni kommt - ohne jegliche Berufserfahrung.

Allerdings sollte man sich ernsthaft überlegen, ob man sich zu einer Ausbildung zwingen will, wenn man eigentlich keine Lust hat. Allerdings könnte man mit dem Gehalt vielleicht etwas für's Studium vorsorgen.
 
Prinzipiell ist eine Ausbildung vor dem Studium gerne gesehen.. solange es keine abstruse Mischung wie KFZ Mechaniker + Medizinstudium ist.. Berufserfahrung ist eben Berufserfahrung.

Dagegen spricht aber einfach die Tatsache, dass man dann mindestens 3 Jahre älter ist.
Ein engagierter Student kann mit Praktikas (bitte jetzt keine Diskussion über den Sinn von Praktikas.. wer immer noch denkt ein Praktikum ist nur gut um später eine Ausbildung als Barista anzufangen wirds nie lernen) ebenso punkten.. oder er sammelt nach dem Studium die Berufserfahrung.. Traineeprogramme oder ähnliches.
Es ist ja nicht so als sei die Tatsache "keine Berufserfahrung" ein absolutes KO Kriterium. Irgendwo hat jeder seine Anfänge gemacht und wenn eine Firma langfristig mit ihren Mitarbeitern plant ist es auch kein Problem wenn Nachwuchskräfte wenig Berufserfahrung haben.

Meiner Meinung nach gilt aber: Studieren nur wenn man heiß darauf ist.. das sind immerhin 3 oder mehr Jahre, ohne Einkommen und mit trockenem Lernstoff. Mit einem abgebrochenem Studium ist niemandem geholfen.
 
eine ausbildung vorher macht in meinen augen sinn, da man sich dann eine gewisse erfahrung in dem beruf hat und auch wärend des studiums auf diese zurückgreifen kann.
z.B. im BWL studium wird alles nur sehr theoretisch bearbeitet. die meisten fälle in der wirtschaft sind wesentlich komplexer und kommen in der besprochenen form nicht vor.

Ich denke auch, fürs studieren ist es eigendlich nie so richtig zu spät. Nur wird es nach der zeit immer schwerer sich mit wenig geld abzufinden und das lernen wird auch nicht einfacher. man weiss blos von vornerein mehr.
 
Im Falle von BWL wären demnach eine Ausbildung zum Bankkaufmann
oder zum Industriekaufmann sinnvoll.
(kommt halt auf deinen Schwerpunkt beim späteren BA/MA an)

mfg sk8e
 
Vielen Dank für eure Antworten.
Also er zieht erstmal die Ausbildung vor. Ob er danach ein Studium anstrebt, bleibt unklar, aber das muss er schon selbst enttscheiden. Er soll halt machen, wozu er Lust hat.
 
Dual Studieren wäre da wohl die perfekte Lösung. Gerade im BWLer Bereich werden viele dieser dualen Studien angeboten. Machst ne vollwertige Ausbildung und meist ein Bachelor Studium an einer BA oder FH.

Dein Kumpel hätte damit dann den riesen Vorteil binnen 3-4 Jahren eine Berufsausbildung und ein Studium zu machen und spart somit ca. 3 Jahre Zeit.

Voraussetzungen sind gute Noten und eine entsprechende Leistungsbereitschaft.

Die 3-4 Jahre durchpowern bringen es aber in jedem Fall! Eine bessere Visitenkarte als ein derartiges Studium kann man in einer Bewerbung einfach nicht hinterlassen. Hab es immer wieder erlebt ...
 
Dieses duale Studium ist zwar super.. aber meiner Meinung nach ist eine Empfehlung dafür fast wie eine Empfehlung der Ivy League Colleges wenn jmd nach einer guten Uni fragt.

Wenn er überhaupt darüber nachgedacht hat, eine Ausbildung anzufangen, glaube ich kaum, dass sein Abizeugnis gut genug ist um einen Studienplatz in einem dualen Studium zu bekommen.
 
Naja ein Schnitt zwischen 2 und 3 kann ausreichen um zumindest ein duales Studium an einer BA zu bekommen ... Gab es in meinem Bekanntenkreis durchaus mal.

Ein Schnitt besser als 2,4 ist aber in jedem Fall Grund genug es zumindest einmal mit ein paar Bewerbungen zu versuchen.
 
Industriekaufmann gibts auch im Mittelrheinmodell, also auch Ausbildung und Studium zusammen, ich weiß nicht wirklich ob es unterschiede zwischen mittelrhein und dualem Studium gibt aber falls ja könnte er es ja auch so versuchen, wenn es nicht jetzt schon zu spät ist
 
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