Stuttgart 21 / Proteste allgegenwärtig ...

Wie steht ihr zum Bauprojekt "Stuttgart 21"?

  • Ich bin für "Stuttgart 21".

    Stimmen: 327 48,2%
  • Mir ist es egal, ob gebaut wird.

    Stimmen: 119 17,6%
  • Ich bin gegen "Stuttgart 21".

    Stimmen: 232 34,2%

  • Umfrageteilnehmer
    678
Das ist kein Argument, da die Wahl von beiden Seiten stark instrumentalisiert wurde und den Wählern bekannt war, worum es geht, aus Nachrichten, von Plakaten, Radiosendungen und garantiert vielen Gesprächen.

Zu der Umfrage: Überrascht mich. Aber da waren noch eine vielzahl anderer Gründe, warum die Leute gegen den Ausstieg waren. Von den Leuten haben 43 % das geantwortet. Mit Abstand am meisten. Aber aufsummiert sinds eben (da Mehrfachnennungen möglich) 126%. Das sind immer noch ca. 33% der gegebenen Antworten.
Zugegeben. Nicht wenig.

Dennoch.

@Deliberation: Naja. War das mit Hausen <> Versailles jahrelang geplant? Stehen da schon Verträge? Weil dann sollte jemand Demos organisieren, und anfangen, Käfer auszusetzen -.-
Natürlich ist das klar, dass ein neuer Bahnhof moderner wird als ein Alter. Aber das ist einer der Gründe, warum ich dafür bin.
Wäre ich dagegen, dann würde ich hinnehmen, dass das jetzige System so bleibt. Hier und da vielleicht ein wenig Farbe, ok. Ich finds aber weder ansprechend noch angebracht für unser Stuttgart.
 
Merle schrieb:
Weil dann sollte jemand Demos organisieren, und anfangen, Käfer auszusetzen

Schön formuliert! :daumen:

Merle schrieb:
Natürlich ist das klar, dass ein neuer Bahnhof moderner wird als ein Alter. Aber das ist einer der Gründe, warum ich dafür bin.
Wäre ich dagegen, dann würde ich hinnehmen, dass das jetzige System so bleibt. Hier und da vielleicht ein wenig Farbe, ok.

Mit einem wiiiiinzigen Bruchteil des Geldes könnte ich den alten Bahnhof so schön machen, dass Dir die Tränen ob des unfassbaren Glanzes in die Augen treten. :D
 
Mit einem wiiiiinzigen Bruchteil des Geldes könnte ich den alten Bahnhof so schön machen, dass Dir die Tränen ob des unfassbaren Glanzes in die Augen treten.
Tja. Mir ist es egal. Modern will ich es. Und optisch ansprechend.
Das unterirdische ist imho nur ein Bonus. Ich mags.
:)

(Und wie K21 geendet hätte (Achtung! Spekulatius am Werk), weiß man heute auch nicht. Hätte die Bahn das weiter ausgebaut? Wie? Was wären die Trotzreaktionen gewesen, die zweifelsohne gekommen wären?)
 
Man sollte auch Versailles oder den Louvre platt machen und wenn wir schon dabei sind: gibt jede Menge anderer Gebäude die der Moderne weichen sollten. Stuttgarter wissen ja ganz genau wo man den Spaten ansetzen muss. Die '70ger Jahre haben uns ja gezeigt mit welchem Sachverstand das angegangen wurde. Einzig störend an der Sache ist, dass ein paar Kunstbanausen und Unverbesserliche jetzt immer irgendwohin fahren wo es so schön romantisch ist wegen der vielen alten Gebäude. Nieder mit Venedig und setzen wir eine 2. Dubai Palmeninsel dorthin. Dann bekommt der Stuttgarter HBF, wenn auch unterirdisch, endlich seinen berechtigten Glanz.
 
Dann bekommt der Stuttgarter HBF, wenn auch unterirdisch, endlich seinen berechtigten Glanz.
Nicht "wenn auch unterirdisch", sondern "gerade weil unterirdisch".

Was sollte das Post nun sagen? Fortschritt ist falsch? Her mit der Guillotine, weg mit dem elektrischen Stuhl! Ist eh nur neumodisch Kram, das alte sieht besser aus. Die Leitungen zu legen für so nen elektrischen Stuhl rechtfertigt unter keinen Umständen den Nutzen!

Weg mit den Autos, her mit den Pferdekutschen! Dann muss auch keiner mehr nach Öl bohren! Warum auch mit 200 reisen, 4km/h tuns doch auch! Hossa :)
 
Merle schrieb:
Was sollte das Post nun sagen? Fortschritt ist falsch?

Sicher nicht. Er meinte wahrscheinlich eher, dass man nicht auf Teufel komm raus viel Geld für etwas Neues rauswerfen muss, wenn historisches Potenzial genutzt werden könnte. Es ist einfach abstrus, dass die Bahn seit über 10 Jahren kein Geld mehr in den Kopfbahnhof gesteckt hat, weil S21 in Sicht war und nun der schlechte Zustand des vernachlässigten Kopfbahnhofs als Beweis dafür herhalten muss, weshalb ein irrsinnig teurer Neubau ganz dolle ist.
 
So in etwa @Deliberation.
Was den Fortschritt angeht: ich halte Fortschritt um des Fortschritts willen nicht für per se richtig. Wenn man's genau betrachtet bringt der Fortschritt oft sogar mehr Probleme als er beseitigt. Mal schauen, ob S21 sich tatsächlich als Fort- und nicht als Rückschritt erweist. Und warum willst du jetzt Autos aus dem Straßenverkehr bannen @Merle? Das wäre doch unerträglich nicht mehr die Geräuschkulisse und den Feinstaub in den Städten zu haben.
 
Das ist aber ein ziemlich reisserischer Artikel. Meines Erachtens spielen hier vor allem Ausschreibungen eine Rolle. Die öffentliche Hand ist ja mittlerweile gezwungen, das günstigste Angebot einer Ausschreibung unter sonst gleichen Bedingungen anzunehmen. Das geht so weit, dass jeder halbwegs vernunftbegabte Mensch weiß, dass das Angebot tiefgestapelt ist und sich die Kosten im Laufe des Projekts noch deutlich erhöhen werden.
 
„Die öffentlichen Bauherren neigen dazu, die Kosten gegenüber den Parlamenten zunächst herunterzurechnen“

Die öffentliche Hand ist immer der beste Bauherr (das hat sich inzwischen herum gesprochen). Das Fazit stimmt egal ob nun Anfangs auf Preiswert gesetzt wird oder nicht. Hätten sie in Berlin gleich 600 Millionen veranschlagt wären eben 2,4 Milliarden statt 1,2 Milliarden dabei raus gekommen. D. h. egal was anfänglich angesetzt wird, es kommt hinten immer wesentlich mehr raus.
 
Klar. Mir ging es nur darum, dass der Artikel sich etwas verrannt hat. Die Ausgangsfrage war, ob diese Preissteigerung systemisch bedingt sind. Erklärt wird das aber nur mit menschlichen Schwächen. Hier wäre das System der Ausschreibungen der bessere Ansatz gewesen, denn dort zwingt das System den Akteur, so zu handeln, dass die beobachteten Symptome entstehen.
 
Du meinst das hier (Zitat): "Das Grundübel aber sei, dass genau diese Risiken ebenso wenig wie Folgekosten von Politikern berücksichtigt würden – und zwar mit Absicht"?
 
Wenigstens gibts keine großen Demos mehr. Nervig ist der Umbau für mich auch nicht, da ich am Rande Stuttgarts wohne und eh nie weitere Strecken per Zug auf mich nehme.
Summa summarum ist es mir also völlig egal, was da jetzt abgeht, obwohl ich in Stuttgart wohne.
 
Mir ist letzte Woche ein Brief ins Haus geflattert. Ein Teil meines Grundstückes wird untertunnelt. Gutachter wurden in alle Windrichtigungen ausgesandt um evtl. Entschädigungsfragen etc. zu klären. Ist noch jemand betroffen?
 
Halt uns auf dem Laufenden. Würde mich interessieren wie die Sache ausgeht bzw. welche Konsequenzen entstehen.
 
Werd ich machen.

"In diesem Zusammenhang wollen wir mit Ihnen zu einem späteren Zeitpunkt einen Grunddienstbarkeitsvertrag abschließen, der auch die Entschädigungsfragen regelt.

Zur Frage der Tunnelentschädigung hat der Vorhabenträger ein Gutachten in Auftrag gegeben, das ab August 2012 ein Versenden der ersten Angebote erlaubt, die entsprechend des Bauablaufplans erfolgen werden."

Durchgeführt wird das ganze i.A. von der LBBW Immobilien Landsiedlung GmbH.

Als S21 Befürworter kommen mir jetzt doch die ersten Zweifel :D

Edit: Habe einen dreiseitigen Bericht bzw. Tipps aus "Haus & Grund Württemberg" vom Okt '11 hochgeladen. Tunnelarbeiten für S21 - Entschädigung bei Bahnunterfahrungen.

Hab das so nicht erwartet...Ganz Stuttgart ist doch komplett untertunnelt und ich seh keine Schäden/Risse an Gebäuden o.ä...mal abwarten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erinner dich nur mal daran, was in *öln beim Ubahn Bau passiert ist. Oder in München ist beim Ubahnbau vor vielen Jahren auch mal ne Fahrbahn eingebrochen... man muss sich da einfach komplett absichern und eventuelle Schäden schon vorher regeln.

Aber natürlich wird während des Tunnel Bohrens jedes Gebäude millimeter genau überwacht und unter Umständen müssen eben noch weitere Maßnahmen getroffen werdne, wie etwa das Einfrieren des kompletten Untergrunds etc..
 
Auf dieser Seite kann man nachsehen, welche Grundstücke vom Tunnelbau betroffen sind: http://www.biss21.de/

In den Medien geistern seit Monaten Zahlen zwischen 3000 und 6000 betroffenen Eigentümern herum. Klagen vor Gericht sind gescheitert, Anwälte raten zur Vorsicht vor Verträgen mit der Bahn, nach denen der Eigentümer keinen Anspruch bei Schäden hat. Aber das ist noch nicht alles, denn die Bahn kann Flächen zur dauerhaften Nutzung beanspruchen und muss den Eigentümern dann nur eine "angemessene Entschädigung" zahlen. Zudem sind durch Schutzzonen für den Tunnel sogar Nachbargrundstücke betroffen. D.h. die Eigentümer können auf ihrem eigenen Grund und Boden zukünftig manche baulichen Veränderungen nur noch mit Zustimmung der Bahn durchführen.

Und das ist noch nicht einmal der Anfang...

Na denn, viel Spaß mit S21! Ihr wolltet es so, also jammert nicht. :D
 
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