Stuttgart 21 / Proteste allgegenwärtig ...

Wie steht ihr zum Bauprojekt "Stuttgart 21"?

  • Ich bin für "Stuttgart 21".

    Stimmen: 327 48,2%
  • Mir ist es egal, ob gebaut wird.

    Stimmen: 119 17,6%
  • Ich bin gegen "Stuttgart 21".

    Stimmen: 232 34,2%

  • Umfrageteilnehmer
    678
Ich glaub ehrlich, dass beide Summen für 90% der Normalbürger so weit über dem vorstellbaren liegen, dass sich nichts geändert hätte. Irgenwann denken sich die meisten "kostet n riesenhaufen Asche"...
Würde ich zumindest unterstellen.
Also mMn hätte sich das Verhältnis vermutlich nicht verschoben.
Aber natürlich kann man an diesem Punkt nichts definitiv sagen und nur spekulieren.
 
Da beschönigt der Spiegel die Zahlen mal wieder wie gewohnt. Oder rechnet wie von der SPD gefordert nicht alles mit.
Im Oktober war noch von 15-20 Milliarden die Rede, sollte man den Brandschutz ernst nehmen. Seit dem Zeitpunkt rechne ich mit 30 Milliarden, schließlich gibt es immer "unvorhergesehene Kostensteigerungen", nicht nur am Anfang.

Alle Anderen können ruhig weiter an die offiziellen 4 Milliarden Märchen glauben und die Griechen beschimpfen wenn die nicht sparen wollen.
 
Naja es gibt ja schon noch einen Unterschied. Wir bekommen etwas für das Geld, dass hier investiert wird. Ob es das wert ist, ist heftig umstritten, zugegeben. Aber es gibt eine Gegenleistung.
Das Geld in die EU ist futsch. Wer denkt, dass wir in den nächsten 50 Jahren auch nur 1€ zurückbekommen, glaubt mit 30 noch an den Weihnachtsmann.
Ja, ich weiß, wirtschaftlich eventuell sinnvoller so zu handeln. Auch alles logisch. Aber die Kohle is futsch.
Die Realisierung des Bahnhofs kommt ohnehin nur in Frage, weil wir eben nicht Griechenland sind. Weder mit derartiger Korruption, noch Naivität oder Schwarzarbeit.
 
Lieber das Geld in Projekte vor Ort stecken als in EU Topf XYZ oder in andere Projekte am arsch der Heide.

Unyu schrieb:
Im Oktober war noch von 15-20 Milliarden die Rede, sollte man den Brandschutz ernst nehmen.

Totaler Unsinn diese Zahl ... Es dreht sich eh jeder die Zahlen wie sie einem grade passen.
 
Gibt genug Infrastrukturprojekte die wichtiger als S21 gewesen wären. Das mit dem EU-Topf und das das Geld versickert wäre, sehe ich nicht als echtes Argument.
 
Merle schrieb:
Aber es gibt eine Gegenleistung.
Eine Dauerbaustelle und einen zerstörten Park. Ich finde die Sinnfrage ist viel zu wichtig um sie so schnell abzuhandeln. Ich habe nichts davon wenn polnische Arbeiter glücklich werden.

Nun, ich gönn es den Stuttgartern, sollen die in ihrem Kessel glücklich werden. Wie man es dreht, die Lage der Stadt ist Schwachsinn und der Dauerstau wird bleiben. Daran planen die Jungs ebenfalls seit Jahrzenten.

Die Realisierung des Bahnhofs kommt ohnehin nur in Frage, weil wir eben nicht Griechenland sind. Weder mit derartiger Korruption, noch Naivität oder Schwarzarbeit.
Er kommt, davon bin ich ebenfalls überzeugt. Der Rest ist eine gewagte Aussage. "Wir" sind für "die Griechen" eines gutes Beispiel, wie man Kohle verheizt. Den wirklich leisten können "wir" uns solche Späße bei 2,1 Billionen € Schulden nicht.

Heelix schrieb:
Lieber das Geld in Projekte vor Ort stecken als in EU Topf XYZ oder in andere Projekte am arsch der Heide.
Oder nach aktueller Lösung überall rein stecken. Dank Steuererhöungen und Neuverschuldung gibt es mehr Asche und die muss verbrannt werden. Du glaubst doch nicht ernsthaft, das diese anderen Töpfe auch nur einen Cent weniger bekommen, nur weil in einem Provinzstädtchen ein wenig gebuddelt wird.

Totaler Unsinn diese Zahl ... Es dreht sich eh jeder die Zahlen wie sie einem grade passen.
Zu niedrig?
Staatliche Projekte werden immer deutlich teurer als geplant Bis zur Fertigstellung bleiben noch einige Jahre, da kann noch viel "unvorhergesehenes" passieren. Und wenn es der Eingang ist, den man vergessen hat zu bauen.
 
Eine Dauerbaustelle und einen zerstörten Park.
Sehr polemisch.
Ich rede vom Endergebnis. Dafür kann man sein, oder dagegen. Jedenfalls kann man den zukünftigen Bahnhof nicht als "nichts" bezeichnen.
Da muss man auch mit "Gegnern" mal auf einer Stufe objektiv reden können.
Du sagst, zu wichtig, um direkt abgetan zu werden? Mir ist der Bahnhof zu wichtig, um in deiner Argumentationskette als nicht werte Gegenleistung keine Erwähnung zu finden.
Wie dem auch sei - es ist kein verschenktes, weggegebenes Geld. Auch wenn du den Sinn von S21 (wie viele) in Frage stellst.
 
Btw, wars nicht so, dass der zerstörte Park nur dank der tollen S21 Gegner so übel zugerichtet wurde?


Müsste man mal suchen, aber da gabs Bilder, wies da nach ne "Demonstration" aussah, da sind Berliner Hinterhöfe besser aufgeräumt.
 
Naja, die Kostenexplosion liegt im System.

Die Kosten auf die sich hier berufen werden stammen aus einer Zeit, wo gerade mal ein Konzept vorliegt. Da hat man als einzige Grundlage die Kennwerte aus DIN Vorschriften zur Verfügung.

Und wer sich halbwegs mit der Materie auskennt wird wissen, wie genau derartige Kennwerte sind. Wenn die nur um Faktor 3 daneben liegen ists wenig. Anyway, dafür kann allerdings weder der AG noch der Bund etwas, die Normen sind halt von 1990 oder früher aber in einer derart frühen Planungsphase das Einzige, auf das man sich beziehen kann.



Es ist allerdings ein Fehler seitens der Medien, nur die Hälfte dessen zu erklären, was man wissen sollte, um künstlich eine Panik etc. zu erzeugen.
 
Ich kenne sie nicht, auch nicht den Berechnungsvorgang.
Das muss dann ja immer katastrophal daneben liegen?! Bauftragt man mit der Konzeption nicht ein Unternehmen? So, dass man jemand haftbares hat?
 
Keine Verständnis mehr für die Demonstranten. Grad am Hbf wart ich auf den Bus, noch 2 Min...plötzlich bauen die Gitter auf und ein LKW blockiert die Strasse, "bitte benutzen sie die Bahnen". Na klasse. Statt 3 Haltestellen mit dem Bus einen dicken Umweg fahren müssen, inkl. umsteigen :rolleyes:
 
Die "Kostenexplosion" war doch eigentlich allen von vorne herein klar. Ich habe selbst für S21 gestimmt und die meisten die ich kenne auch. Allerdings war so ziemlich allen klar, dass da nochmal 33% - 50% an Geld am Ende mehr gezahlt wird als es der Plan war. Die Kostensteigerung wird am Mehrheitsverhältnis für S21 also wohl kaum etwas ändern.

Dass weiterhin Protestiert wird halte ich für sehr Schade. Es ist eine Mehrheitsentscheidung gefallen und Jeder der heute noch Protestiert (vor allem auf Kosten anderer) ist meiner Meinung nach ein Gegner des demokratischen Systems und stellt sich klar gegen die Bevölkerung des Landes Baden-Württemberg (und somit auch gegen mich).
 
Damien White schrieb:
Btw, wars nicht so, dass der zerstörte Park nur dank der tollen S21 Gegner so übel zugerichtet wurde?
Wie bitte? :lol:
Die Vollernter und Bagger waren nicht im Sinne der Gegner.

Merle schrieb:
Sehr polemisch.
Ich rede vom Endergebnis. Dafür kann man sein, oder dagegen. Jedenfalls kann man den zukünftigen Bahnhof nicht als "nichts" bezeichnen.
Einen Hauptbahnhof hat die Stadt bereits. Der Neue muss mehr bieten, als einfach nur "da" zu sein.
Ob er wirklich besser ist UND die Baustellenbehinderung wert ist muss er zeigen, bzw. seine Freunde. Bislang macht er auf mich nicht den Eindruck. Bislang habe ich den Eindruck es geht um die Immobilien.

numi schrieb:
Es ist eine Mehrheitsentscheidung gefallen
Es wurde nie über den Bahnhof abgestimmt. Es wurde über einen Austieg aus der Finanzierung abgestimmt. 20% waren für den Ausstieg, 30% gegen den Aussieg. Wie die Beteiligten zum Bahnhof stehen wurde nicht gefragt. Außerdem, wie bescheuert ist eine Abstimmung, 2 Jahre nach Baubeginn? Der Ausgang war von Anfang an klar, um sicher zu gehen hat der grüne Kerl noch ein Jahr zusätzlich gewartet.

numi schrieb:
und Jeder der heute noch Protestiert (vor allem auf Kosten anderer) ist meiner Meinung nach ein Gegner des demokratischen Systems und stellt sich klar gegen die Bevölkerung des Landes Baden-Württemberg (und somit auch gegen mich).
Demonstration ist ein Grundrecht. Jeder, der gegen dieses Demonstrationrecht ist, ist meiner Meinung nach ein Feind der Demokratie. Bereits heute ist das Demonstrationrecht genug beschnitten, aber wenn du noch weitere Beschneidungen wünscht kann ich die CDU empfehlen.

Ich bin froh wenn endlich demonstriert wird. Es gibt Hoffnung, das in Zukunft auch bei wichtigen Dingen demonstriert werden könnte.
 
Demonstration, von demonstrieren, von darstellen, aufzeigen. Sollte das also - zumindest dem Wort nach - nicht eine andere Meinung zur Schau stellen?
Das haben die getan.
Meist wird das damit in Verbindung gebracht, gegen eine anders geartete Obrigkeit vorzugehen.
Aber wenn ein Volksentscheid gefällt wurde - und bitte verzeih mir, dass ich Ausstieg aus der Finanzierung mit Contra S21 gleichsetze - dann entspricht das nunmal nicht der Obrigkeit. Nicht mehr. Dann hat das Volk gesprochen. Demokratie heißt eben auch, die Mehrheitsmeinung zu akzeptieren.
Das muss natürlich nicht völlig Widerstandslos geschehen, bzw. über sich ergehen lassen.
Aber andere Menschen dafür behindern? Weil man selbst nicht arbeitet (kann ich aber nur während der Demos sicher sagen) muss man der arbeitenden Bevölkerung das Leben schwer machen?
Auf der anderen Seite haben mich die Demonstrationen (und ein halbes Jahr STARKE Behinderung in der Ausübung meines Berufs in Stuttgart) erst zum Interesse für dieses Projekt bewegt. Nach Abwägung mit für S21 positiver Meinung.

Also kann man es sehen wie man will.
 
@Unyu
Natürlich sind Demonstrationen ein Grundrecht. Doch die aktuellen Demonstrationen machen mir den Anschein, nicht mehr im Sinne der Demokratie zu sein. Es wird einfach Protestiert und man ist dagegen aber man hat nicht mehr die Argumente. Demonstrieren nur um zu Demonstrieren aber ohne weiteren Sinn halte ich für Demokratie feindlich und so Sachen wie s.0.s widerfahren sind ist einfach nicht in Ordnung und eigentlich sogar eine Straftat und damit kein Grundrecht mehr. Es mag gut sein, dass dies nicht die Intention der Demonstranten ist. Aber diesen Eindruck machen sie momentan auf mich (und wenn man sich so umhört auch auf sehr viele andere hier im Ländle).
Kretschmann hat das meiner Meinung nach sehr gut gesagt: "Am 27. November 2011 hat das Volk entschieden. Und als überzeugter Demokrat und Ministerpräsident akzeptiere ich den Willen des Souveräns".


Wenn wir heute schon Stuttgart 21 hätten, wären die Vorteile für mich durchaus gegeben.
Ich wohne bei Nürtingen (erster Halt für alle RE Züge südlich der geplanten Neubaustrecke Wendlingen - Ulm in Richtung Tübingen).
Dadurch, dass es die Verbindung direkt zum Flughafen und den dortigen neuen Bahnhof geben soll verringern sich die Fahrtzeiten enorm. Zum Beispiel:
Nürtingen - Flughafen/Messe: Heute: 36 min, dabei sogar teilweise mit dem Bus; S21: ca 10 min (260% schneller)
Nürtingen - Universität: Heute: 46 min; S21: ca 30 min (53% schneller)
Nürtingen - Stgt. Hbf: Heute: 34 min; S21: ca 20 min (70% schneller)

Bisher muss man um vom Süd-Osten des Großraums Stuttgart in die südlichen Stadtteile zu kommen eben über den Hauptbahnhof. Mit der neuen Verbindung über den Flughafen, die NBS und den Fildertunnel gibt es jetzt endlich einen direkten Weg. Da sich Stuttgart in den letzen Jahren viel verändert hat und viele Attraktive Orte im Süden dazukamen (Uni/Flughafen/Messe etc) braucht man nun eben eine neue Verbindung. Früher war fast alles Interessante im Neckartal, dies hat sich aber inzwischen geändert und die Infrastruktur muss hier mitgehen.


Wenn man sich dann das Angebotskonzept SPNV 2020 (pdf) anschaut werden auch die Vorteile des neuen Durchgangsbahnhofs für mich klar. Hauptsächlich Seite 8 ist hier sehr interessant. So kann ich von Nürtingen aus direkt in die Regionalzüge nach Aalen, Heilbronn, Karlsruhe, Mannheim,... steigen ohne dazwischen umzusteigen und in Stuttgart Hbf zu warten. Das bedeutet, dass ich erst in Nürtingen sein muss wenn mein Zug zu meinem Zielort abfährt, ich habe also auch effektiv eine kürzere Fahrzeit und stehe die Ersparnis nicht irgendwo am Bahnhof sondern bin zu hause. Laut dem verlinkten Dokument würde sich so zB die Fahrzeit nach Heilbronn für mich um 28 min (29%) verkürzen (Das Beispiel Tübingen - Heilbronn auf Nürtingen hochgerechnet). Auch auf den anderen Strecken wird das ähnlich sein. Wenn es über den Flughafen zum Hauptbahnhof geht ist man eben immer 14 min schneller als heute und die Umsteigezeiten von meist >15 min fallen ebenfalls weg. Ich habe also auf vielen Verbindungen einen Vorteil von einer halben Stunde oder mehr.


Es ist natürlich eine gerechtfertigte Frage ob das die Kosten rechtfertigt. In meinem Fall macht das Projekt den Bahnverkehr aber deutlich attraktiver und auf manchen Strecken überhaupt erst attraktiv. Wenn man sich nun anschaut, wie viele Mrd in den Straßenbau gesteckt werden und wie verstopft die Straßen hier im Raum Stuttgart sind, dann sind die Kosten auch nicht mehr so übertrieben. Auch sollte man bedenken, dass es viele Projekte auf einmal sind. Zum einen der Durchgangsbahnhof. Dann die Erschließung der Südlichen Gebiete durch den Flughafenbahnhof (und Fildertunnel) und die Strecke vom Flughafen nach Wendlingen. Außerdem die Erweiterung des Stadtgebietes auf dem ehemaligen Gleisvorfeld und die Erweiterung der S- und Stadtbahn. Dazu kommt dann natürlich auch noch die NBS Wendlingen - Ulm. Es sind also viele Projekte und die Zahl am Ende ist natürlich deftig, aber man baut eben in einem großen Projekt sehr viel.

Ich hoffe, dass das hilft die Sichtweise eines Stuttgart 21 Befürworters zu verstehen.
 
Zuletzt bearbeitet: (Tippfehler. Wäre auch zu schön um wahr zu sein, von Nürtingen nach Heilbronn in 40 min :D)
numi schrieb:
... Natürlich sind Demonstrationen ein Grundrecht. Doch die aktuellen Demonstrationen machen mir den Anschein, nicht mehr im Sinne der Demokratie zu sein...

Und worauf stützt sich die "demokratische Legitimierung" von S21: auf falsche Zahlen (und jetzt nicht damit kommen: ich wusste das es teurer wird habe aber trotztdem für S21 gestimmt)? Irgendwann rückt eben auf beiden Seiten das Demokratieverständnis in den Hintergrund. Destotrotz sind diese Demos, im Gegensatz zu S21, weiterhin demokratisch legitimiert.
 
Man kann natürlich solange demonstrieren, bis man bekommt was man will. Und selbstverständlich noch jahrelang lamentieren, dass das Volk damals gar nicht über S21 abgestimmt hat, sondern nur über die Finanzierung. Mehr Erfolg werden die Gegner aber nicht damit haben, im Gegenteil. Ich denke, dass der harte Kern um die Protestierer immer kleiner und letztlich zu Fanatismus und einer weiteren Radikalisierung führen wird.
Es zeigt sich einfach einmal mehr, dass gefühlte Mehrheiten eben nicht den echten entsprechen. Umso größer war schließlich die Enttäuschung, als die Entscheidung der Baden-Württemberger pro S21 ausfiel.

Meiner Meinung nach, hat die Hysterie der S21-Gegner in der Vergangenheit dazu geführt, dass sich viele Leute aus diesem Grund für den neuen Bahnhof ausgesprochen haben. Der weitere Protest führt nur dazu, dass sich mehr und mehr Menschen abwenden und zwar mit genau dem Gefühl, dass einige auch schon im Forum geäußert haben: "Die akzeptieren einfach keine mehrheitliche Entscheidung, solange es nicht ihre ist."
 
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