Subvention der Autoindustrie richtig?

Das ist das schöne wenn du Leiharbeiter bist,dann hast du mit den Subvention der Autoindustrie erst mal nichts zu tun...
 
Shader schrieb:
@zum Thema
Das man nur in Krisen reagiert ist typisch deutsch, wie es unsere Geschäftsprozess Dozentin meint. Man investiert mal einen Batzen und dann schöpft man das erreichte möglichst gut aus, dumm nur das bei jeder notwendigen Investitionen die Summen dafür höher sind als wenn man kontinuierlich "verbessern" würde.

Nur ist das kein Geschäft, in dem der Geschäftsführer mal Geld aus der Kasse nimmt und investiert. Wir reden von einer weltweiten Wirtschaftskrise. Und hier ist es genau richtig, nur in Krisen Geld frei zu machen. Irgendwie muss der Staat einspringen, wenn der Privatkonsum abflaut, das geht nur über erhöhte Staatsausgabe (idealerweise kreditfinanziert) oder Steuersenkungen. (Stichwort: Neokeynesianismus, Antizyklische Wirtschaftspolitik, Multiplikatoreffekte)

Am effektivsten ist eigentlich eine kreditfinanzierte Erhöhung der Staatsausgaben. Eigentlich müsste der Staat direkt die Güternachfrage ankurbeln, weil hierbei die Staatsausgaben direkt für den Konsum verwandt werden, der wiederum Einkommen generiert, das verkonsumiert werden kann etc pp. Steuersenkungen hingegen sorgen für keinen "Initialkonsum", sondern erst in der Folgezeit für eine erhöhte Güternachfrage, weil alle weniger zahlen müssen und damit mehr Geld haben.

Deshalb empfehlen die Wirtschaftsweisen auch den Infrastrukturausbau. Das ist genau die Art der kreditfinazierten Erhöhung der Staatsausgaben, die makroökonomisch am sinnvollsten ist. Sie ist sogar kurzfristig machbar, weil die meisten Baupläne seit Ewigkeiten in den Schubläden schlummern.

Steuersenkungen hören sich immer ganz nett an, sind aber vergleichsweise ineffektiv. Steuersenkungen, die nicht jeden betreffen, sind sowieso Mumpitz. Das ist ein Populismus, der aus wirtschaftlicher Sicht keinen Sinn macht.

Dass die Autoindustrie also subventioniert wird, ist zumindest fragwürdig.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Jirko

Das ist eine Meinung, die andere ist, dass eben die Steuersenkungen die effektievere Maaßnahme sind. Wie definierst du effektiv?
Was bringt es, den (Staats-) Konsum heute anzukurbeln, wenn die Wirschaftskrise Morgen noch nicht ausgestanden ist? Was dann? Wieder (Staats-) Konsum ankurbeln?

Die Steuerlösung ist die Angebotsorientierte Lösung. Sie versucht Unternehmen nachhaltig zu entlasten, dadurch werden Gewinne (Steuereinnahmen) und Arbeitsplätze (Lohnnebenkosten und Lohnsteuereinnahmen) gesichert.

Zitat Jirko
Steuersenkungen hören sich immer ganz nett an, sind aber vergleichsweise ineffektiv. Steuersenkungen, die nicht jeden betreffen, sind sowieso Mumpitz. Das ist ein Populismus, der aus wirtschaftlicher Sicht keinen Sinn macht.

Blödsinn. Ziemlich einseitig wie du das ganze darstellst. Wäre mir auch neu das der Großteil der Wirtschaftsexperten diese Meinung vertritt.
 
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Zum Thema Subvention:

Der Deutsche Steuerzahler subventioniert die Deutsche Autoindustrie eh schon, und nichtmal durch direkte Zuschuesse:

Daimler macht es z.b. mit ihren S-Klassen so: Die gehen seit laengerer Zeit ueberhaupt nicht mehr, d.h. S-Klassen werden auf Halde produziert.
Da Daimler aber nicht den Gebrauchtwagenpreis kaputt machen lassen will, machen sie es ganz einfach: Die haelfte der auf Halde stehenden Wagen werden als Tagezulassung angemeldet, nach ein paar Tagen wieder abgemeldet, anschliessend verschrottet und Steuerlich abgeschrieben.....

"Wir bauen auf und reissen nieder - Arbeit gibt es immer wieder".



mfg
 
Kannst du das mit der S-Klasse untermauern?
Ich kann mir schwer vorstellen, das sich ein Unternehmen so "beschäftigt".
 
Klar kann ich das untermauern, Daimler schreibt das natuerlich in ihre Geschaeftsberichte und geht damit zusaetzlich zur Presse o_O.

Nein, kann ich natuerlich nicht - Insiderinformationen.



mfg
 
Das mit der S-Klasse stimmt. Die verschrotten die Teile und verwerten die Karossen in Einzelteilen weiter. Bei Daimler bekommen auch die Meister schon einen Firmenwagen, hauptsache die Karren kommen vom Hof. Bei BMW bringt man mit der Family & Friends-Aktion die Wagen massenweise billig unter die Mitarbeiter und deren Angehörige. Da fahren dann schon die Lehrlinge aktuelle 320 und die Gesellen aktuelle 330i Modelle. :freak:
Der Markt ist für diese Autos schon seit geraumer Zeit absolut gesättigt. Ohne diese Aktionen wären die Halden noch größer als sie heute schon sind. Man spricht schon nicht mehr vom Exportweltmeister, sondern vom Haldenweltmeister. :evillol:
 
Das ist wie, als ob man den Finger in eine Kerze hält und sich immer wieder wundert, warum man sich den Finger verbrennt. :freak:

Dann könn(t)en die auch gleich in andere Modelle investieren, deren Markt noch nicht gesättigt ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich komme selbst aus der Autoindustrie (allerdings die mit den Ringen) und habe von solchen Aktionen alla Mercedes noch nie was von gehört! Ehrlich gesagt auch schwerst vorstellbar für mich! :rolleyes:

Werd aber direkt mal paar ehemalige Kollgen, die dort jetzt in der TE arbeiten, fragen, ob da was dran ist! :)

Bezgl. der "Family & Friends-Aktion": Hab da mal bisschen gegoogeld! Klingt alles in allem doch nicht so toll die Aktion, wie sie sich auf den ersten Blick vllt. anhört! Zuviele Unbekannte in der Rechnung dabei! Mobile.de und Konsorten haben unwesentlich schlechtere Angebote! Von daher wayne!
 
Ich will eine Quelle dafür, dass Daimler seine Flaggschiffe verschrottet, sonst braucht man solche Kommentare gar nicht erst in eine Diskussion einbringen.
 
Skoll schrieb:
Ich will eine Quelle dafür, dass Daimler seine Flaggschiffe verschrottet, sonst braucht man solche Kommentare gar nicht erst in eine Diskussion einbringen.

wir bauen auch Geräte, Zerstören sie, Reparieren sie, Zerstören sie wieder, Reparieren Sie,Zerstören sie...
Das aber aus dem einfachen Grund, Dass sie nicht funktionieren ;)


Hier wird die Sache ähnlich sein, Das Nennt sich dann Produkttests, Sie Bauen eine S-Klasse, Testen irgendwas auf Stabilität, und also logische Konsequenz kann man das Auto dann verschrotten. Das macht man mit einer Hand voll Autos.

Und schon erzählt jemand der es von einem bekannten weiß, welcher es von einem anderen bekannten erfahren hat, welcher zufällig der Sohn des Hausmeisters ist, Das lauter Neue S-Klassen verschrottet werden.
 
Skoll schrieb:
Ich will eine Quelle dafür, dass Daimler seine Flaggschiffe verschrottet, sonst braucht man solche Kommentare gar nicht erst in eine Diskussion einbringen.

Sowas machen eigentlich alle Autohersteller unter dem Deckmantel der Qualitätssicherung bei der gesetzlich vorgeschriebenen Verwertung.

Wurde vor ein paar Jahren sogar ganz offiziell mal bei Kabel 1 erzählt als in den Kabel 1 Abenteuer Auto Golf II ein fast fabrikneuer V5 Motor aus einem solchen Verwerter-Neuwagen von der Volkswagen AG eingepflanzt wurde.

Schau doch mal bei eBay rein wieviele Teile da veräussert werden aus solchen ausgeschlachteten Neuwagen.
 
DugDanger schrieb:
@ Jirko

Das ist eine Meinung, die andere ist, dass eben die Steuersenkungen die effektievere Maaßnahme sind. Wie definierst du effektiv?
Was bringt es, den (Staats-) Konsum heute anzukurbeln, wenn die Wirschaftskrise Morgen noch nicht ausgestanden ist? Was dann? Wieder (Staats-) Konsum ankurbeln?

Die Steuerlösung ist die Angebotsorientierte Lösung. Sie versucht Unternehmen nachhaltig zu entlasten, dadurch werden Gewinne (Steuereinnahmen) und Arbeitsplätze (Lohnnebenkosten und Lohnsteuereinnahmen) gesichert.

Zitat Jirko
Steuersenkungen hören sich immer ganz nett an, sind aber vergleichsweise ineffektiv. Steuersenkungen, die nicht jeden betreffen, sind sowieso Mumpitz. Das ist ein Populismus, der aus wirtschaftlicher Sicht keinen Sinn macht.

Blödsinn. Ziemlich einseitig wie du das ganze darstellst. Wäre mir auch neu das der Großteil der Wirtschaftsexperten diese Meinung vertritt.

Effektiv ist ganz einfach definiert. Eine Steuersenkung von 100 Euro (einfaches Beispiel) bringt weniger als eine kreditfinanzierte Güternachfrage durch den Staat. Das ist so, weil nur ein Teil der Steuersenkungen für den Konsum wiederverwendet wird, während die zusätzlichen Investitionen des Staates direkt verkonsumiert werden und das BIP steigern, Arbeitsplätze schaffen etc.

Beide Staatseingriffe wirken übrigens nicht nur heute, sondern langfristig. Folgendes Szenario: Nehmen wir an, die marginale Konsumrate der Bevölkerung eines Staates liegt bei 50 Prozent (50 Prozent des Einkommens wird verkonsumiert.)

Das heißt, zusätzliche Güternachfrage durch den Staat in Höhe von 100 Euro sorgt für ein zusätzliches Volkseinkommen von 100 Euro, das irgendwo an irgendwen als Lohn ausgeschüttet wird. Davon werden 50 Euro verkonsumiert, die darauffolgend wieder als Einkommen irgendjemandem zur Verfügung stehen. Davon werden wieder 25 Euro verkonsumiert etc pp.

Ohne die Erstauszahlung durch den Staat, also die Güternachfrage, hast du nur ein zusätzliches Einkommen von 100, das zu 50% verkonsumiert wird, also für ein um 50 Euro höheres BIP sorgt. Der Folgeablauf ist gleich.

Wieso bei der Steuersenkung die Steuereinnahmen gesichert werden, bei der kreditfinanzierten Güternachfrage aber nicht, leuchtet mir nicht ein. Arbeitsplätze schafft man jedenfalls durch Nachfrage, und die ist bei Güterkäufen größer. Steuereinnahmen sind nur populärer, weil jeder etwas davon hat. Wenn der Staat in Niedersachsen eine Landstraße baut, interessiert mich das aber nicht. Volkswirtschaftlich gesehen ist das aber relevant.

[edit]

Hier mal was zur Untermauerung, Aussagen des Sachverständigenrates.

IV. Wirtschaftspolitik: Was zu tun ist

[...]
Wie der Sachverständigenrat
in seiner Expertise zur Staatsverschuldung dargelegt hat, können im Rahmen einer investitionsorientierten
Verschuldung (Goldene Regel der Finanzpolitik) staatliche Nettoinvestitionen
grundsätzlich durch eine öffentliche Kreditaufnahme finanziert werden. Es ist deshalb vertretbar,
wenn im nächsten Jahr die öffentlichen Nettoinvestitionen ausgeweitet und durch ein höheres Defizit
finanziert werden. Hierfür eignen sich insbesondere bereits genehmigte öffentliche Vorhaben
bei der Verkehrsinfrastruktur, die bisher unter anderem wegen mangelnder Finanzierungsmöglichkeiten
zurückgestellt werden mussten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab das Gutachten kurz überflogen.
Die Wirkungsmechanismen von Staatskonsum brauchst du mir nicht zu erklären:).

Deine Aussage war, dass Steuersenkungen zum Jetztigen Zeitpunkt "Mumpitz" sind nichts bringen und "reiner Populismus" sind.

Solltest du bei dieser Aussage bleiben, dann brauchen wir nicht groß weiter zu diskutieren.
Auch steuerliche Entlastungen haben positive Wirkungsmechanismen.(die werden im Gutachten auch öfters angesprochen "Erbschaftssteuer", außerdem wird ein Mindestlohn strikt abgelehnt "kontraproduktiv" und das Kombilohnmodell befürwortet --> dafür Daumen hoch von mir).

Beide Maaßnahmen haben ihre daseinsberechtigung, deine einseitige Ablehnung ist nicht nachvollziehbar.
 
Steuerentlastungen bringen nur jenen Menschen etwas die sich im unterem Lohnabschnitt tummeln, ich würde sagen also bis max. 1800€ netto im Monat. Denn es sind genau diese Menschen die die Gefahr haben unterm Existenzminimum zu driften und am Wenigsten für ihre Altersvorsorge oder anderen nützlichen Versicherungen (Berufsunfähigskeit) zu investieren.
Wenn jedoch von Steuerentlastungen die Rede ist profitieren genau jene am Wenigsten als die, die ohnehin ausreichend verdienen. 2% weniger bei 1800€ netto sind wenig gegenüber angenommenen 4000€ netto.
Sehr sinnvoll den Konsum anzukurbeln wollen von jenen die eigentlich schon genug haben.
 
Der positive Effekt ist bei kreditfinanzierte Güternachfrage höher als beim reinen Steuersenken

zu allerst wird der Effekt direkt wirksam, während Steuersenkungen erst in der nächsten Perioden wirken
danach geht alles so weiter wie von Jirko beschrieben.
 
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@ shader
deinen Post kapiere ich nicht. Weder inhaltlich noch sprachlich.

@ Fairy
Zu den Effekten einer Steuersenkung.

Ein anheben des Steuerfreibetrages bringt erst mal jedem was der Geld verdient. Den Armen Proportional mehr als den reichen.
Dieses Geld bleibt den Leuten ab der nächsten Lohnabrechnung bzw auf Antrag bei der nächsten EK St Vorauszahlung mehr in der Tasche.
Für mich ist das eine direkte Wirkung.

Zudem wird der wichtigste Anreiz unterschlagen: Der Anreiz Einkommen zu erzielen steigt. Jeder rechnet sich doch aus, was er nach Steuern übrig hat. Der Staat könnte mit dem Geld auch die Lohnnebenkosten senken--> hätte die gleiche Wirkung.

Eine Steuerentlastung sollte immer auch mit einer vereinfachung des Steuersystems einhergehen. --> Wieder entlastung für Unternehmen, Vorteile für die, die sich keinen Steuerberater leisten können, Attraktivität des Wirtschaftsstandortes steigt usw...

Aber all diese Effekte könnt ihr ja so Kinderleicht gegeneinander aufwiegen und sagen...Staatskonsum gut, Steuerentlastung nicht gut.
 
Es geht hier aber um die Subvention der Autoindustrie. Genau DAS habe ich als Mumpitz und Populismus beschrieben, keinesfalls allgemeine Steuersenkungen.

Wen aber trifft denn eine Steuerbefreiung beim KFZ-Kauf? Die Ärmsten? Können die sich neue Autos leisten?

Selektive Steuervergünstigungen sind imho der falsche Weg. Entweder alle oder nochmal nachdenken. Das stand genau so aber auch in meinem ersten Post drin.
 
Das einzige Problem was die Autokonzerne haben sind ihre selbst ausgedachten Preise und die Blindheit Kundenwünsche zu erfüllen sonst nichts!!

Z. B. jammern Alu- und Stahlerzeuger seit Monaten über gesunkene Rohstoffpreise am Weltmarkt..... wo bleibt die daraus folgende Preisreduzierung der Autokonzerne um damit mehr Kunden zu locken?? Stattdessen wird munter der Preis weiter erhöht, so dass sich noch weniger Leute einen Neuwagen leisten können.

Und solchen Firmen schiebt dann die Regierung noch Geld rüber?? Die Autobranche wäre sehr wohl fähig sich selbst zu retten, nur geht das in 1. Linie in der aktuellen Situation halt nur über Verzicht auf zweistellige Renditen und das wollen die Manager aber nicht.
 
Ja, zweistellige Renditen hat Porsche. VW verdient an jedem Auto weniger als 400€. Es gibt seit Jahren in der Autoindustrie einen irren Konkurrenzkampf; gerade die Briten können kaum glauben, dass jetzt fast alle Werke dort einem ausländischen Konzern gehören.
Die Materialkosten beim Auto machen nur einen winzigen Prozentsatz aus. Teuer ist die Entwicklung und Fertigung.
 
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