Medcha schrieb:
So einfach ist das leider nicht. Zumal das der absolute Horror für mich wäre. Mein Unterricht lebt davon, dass ich eben nicht nur Einheitsbrei unterrichte. Das ist der Teil der Spaß an diesem Job bringt.
So sehr ich mich darüber freue, dass es Lehrer gibt denen lehren Spaß bereitet, so klar sollte auch dir sein, dass am Ende der Stoff zählt der durchgearbeitet werden muss. Es mag nicht für alle Fächer zutreffen, aber für Fächer wie Mathe sind die Ziele klar definiert und werden leider an deutschen Schulen immer mehr verfehlt.
Stelle dir einfach mal die Frage wieso ich sowas im Laden kaufen kann:
Für dich als Lehrer aber das alles nicht schon seit einem Jahrzehnt in digitaler Form vorliegt, du mit einem Mausklick keine Hausaufgaben erstellen lassen kannst oder Klassenarbeiten, die automatisch ausgewertet werden? Später im Berufsleben ist das nämlich seit vielen Jahren der Standard, da setzt sich nicht "Herr Microsoft" vor dich und fragt dich zu einem Thema ab, da kriegst du randomisierte Aufgaben gestellt und auf Knopfdruck auch gleich dein Ergebnis.
Natürlich klappt es nicht im jedem Fach gleich gut und natürlich muss man hier und dort vielleicht auch mal persönlicher werden. Wer jedoch schon mal mit entsprechender Lernsoftware gearbeitet hat und diverse Prüfungen im Berufsleben abgelegt hat, kann nur noch mit dem Kopf schütteln wie rückständig unsere Kinder noch ausgebildet werden und wie wenig vorgefertigtes man den Lehrern von zentralen Stellen bietet.
"Dank" Corona hat man zu ersten mal gesehen, wie es längst auch gehen könnte. Da war plötzlich die Zukunft greifbar nahe, nur leider keine Inhalte und noch weniger Plan. Die Lehrer sollten sich heutzutage primär um die Vermittlung der Inhalte kümmern und müssen sich zwangsläufig mit Sachen wie Integration und fehlendem Autoritätssinn herumschlagen, die Bereitstellung der Inhalte und Aufgaben als auch der Werkzeuge, hätte man hingegen längst in digitaler Form erledigt haben müssen.
Stelle dir einfach mal die Frage wieso deutsche Schüler immer schlechter werden! In meinen Augen gehört dazu auch, dass man ihnen Lehrinhalte auf einem Wege beibringen will, der nicht im Ansatz "ihrer Welt" entspricht. Nimm dir mal eine "einfache" App wie Duolingo als Beispiel, so funktioniert "spielend" lernen und so funktioniert es heutzutage, wenn man Menschen motivieren möchte.
EDIT: Falls du Duolingo nicht kennst, ich fasse es mal zusammen. Digitale "Leaderboards", Achievements, Belohnungen, Ligen in denen man gegeneinander Antritt usw. Es gibt heutzutage so viel mehr als stumpfe Noten, mit denen die wenigsten Schüler direkt was anfangen können. Da waren die "Fleißbienchen" in der alten DDR schon weit fortschrittlicher.
https://www.ddr-museum.de/de/blog/2017/schule-der-ddr-2