Vitche schrieb:
John Riccitiello oder Andrew Wilson
Könnte man denken, aber es wurde schon einmal heraus gestellt (ich glaube es war in einem Gamestar Talk), dass EA trotz all der vermurksten Spiele, Schließung von namhaften Studios und vermurksten Spiele-IP/Entwicklungs-Politik, Mikrotransaktionen, usw. von allen größeren Publishern abseits von Skandalen die Mitarbeiter wohl noch mit am anständigsten behandeln und bezahlen soll.
Ich muss zugeben in der Thematik aber auch zu wenig drinnen zu stecken um das selber halbwegs akkurat beurteilen zu können, aber so schlimm finde ich EA (mittlerweile) nicht mehr, auch wenn ich deren Publishing-Politik unnachvollziehbar und leider teilweise sehr unter Wert gemanagt finde.
Es gibt auch indieartige bis A-AA Perlen wie Unravel (1+2), It Takes Two, usw. die trotzdem noch durch die Pipeline kommen und große EA-interne Studios wie BioWare und Dice sind zwar (mehrfach) angezählt aber trotzdem noch nicht geschlossen worden.
Nur die großen AAA Titel, die dann wie Star Wars Jedi Survivor unoptimiert/unter Wert (denn das Spiel soll eigentlich ganz gut sein, aber ich weiss nicht wie gut es bisher nachgepatched wurde) an den Start gebracht werden oder BattleField 2042 (welches leider viel zu spät nachgepatched wurde und zum Release eben auch eine Zumutung war), ist nicht alles was bei EA so läuft (auch wenn das mediale Interesse natürlich für AAA am größten ist, aber Spielepreise kann man auch mit den o.g. kleineren, liebevoll entwickelten Spielperlen gewinnen).
Die Sportspiele (FIFA und NFL hauptsächlich) sowie Need for Speed (wenn der Teil erfolgreich ist, was nicht immer garantiert ist) und evt. Codemasters Titel, sind wohl eher die Geldbringer sowie natürlich Apex Legends, aber ich hoffe die stellen sich bei EA erfolgreich wieder breiter in Zukunft auf.
EA kämpft als mittelgroßer Publisher mittlerweile auch stark ums Überleben - ähnlich wie UbiSoft, wo die sich m.W. noch nicht auf Tencent oder andere windige Geldborger eingelassen haben - denn die gehören (per Unternehmensumsatz und -gewinn) nicht mehr zu den ganz großen Haien im Haifischbecken der Videospielebranche und leben z.T. auch vom Namen/Bekanntsheitgrad.
Vielleicht komischer Weise hoffe ich, dass es EA als einer der letzten ursprünglichen Spielpublisher aus alter Zeit (die gibt es auch etwas länger als ein Ubisoft (EA seit 1982, UbiSoft seit 1986), nur Activision ist noch älter (1979 gegründet) gewesen) noch irgendwie schaffen wird, groß und erfolgreich genug zu werden, um mit den ganz großen Übernahme-Spielpublishern - wie Sony größtenteils etwa, die auch viel jünger sind als Publisher und in der Spielebranche, von Tencent ganz zu schweigen, die eben gar kein namhaftes Erbe als einer der ersten großen Publisher der Branche haben und als chinesischer Staatskonzern massiv (nicht nur) mit Handy-Spielen verdienen - mithalten zu können auf dem Markt.
Ja, da bin ich wohl ein wenig nostalgisch unterwegs was Electronic Arts angeht und ich weiss noch wie ich mir damals fasziniert die Spieleanleitung von The Bard's Tale durchgelesen habe, als mein großer Bruder sich das für den Schneider CPC 464 gekauft hatte.
Der Nachfolger (The Bard's Tale 2 (Destiny Knight), damals auf meinem Amiga 2000, auch von EA veröffentlicht) ist, was Spielzeit/-spaß und Kartographierzeit auf Rechenpapierblocks in Dungeons angeht, wohl mein Lieblingsspiel geworden und ich glaube da wird kein Video-/Computerspiel für mich mehr heran kommen, wohl auch, weil die Branche und Spielkonzepte heutzutage weniger Innovationsraum haben und die 80er und 90er Jahre wohl rückblickend das Goldene Zeitalter für Videospielinnovationen waren.
EA hat in Spielen (lange bevor viele hier Command & Conquer auf dem Radar hatten, zumal die Westwood Studios mit Dune 2 mit dem gleichen Spielprinzip wie C&C schon zu Amiga Zeiten als Vorläufer ein Knaller war) einen speziellen Platz in meinem Herzen, ebenso wie Activision, Sega, SSI, Bitmap Brothers, Microprose, u.a. mit denen ich aufgewachsen bin, und ich fände es schade, wenn die Marke und damit eben auch die kleineren wertvollen Produktionen verschwinden würden in einem modernen IT-Großkonzern (der anders als Microsoft, da letztere selber noch zu den älteren Spielepublishern gehören) keinen Bezug dazu hat (wie bspw, ein Apple, Amazon, Google, Tencent, usw.).-