News Tesla & Ford: Automobilhersteller wollen mehr Chips direkt von TSMC

Volker

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Ford möchte das selbst einkaufen, aber hat gar nicht die Distributionsstruktur, um das in seiner Lieferantenstruktur zu managen. Tesla traue ich das zu, aber Ford? Die werden damit wohl 2-3 Jahre zu kämpfen haben nach der Umsetzung.

Warum ich das so sehe:

  1. Ford hat bisher den Einkauf den Lieferanten überlassen. Ford hat nicht die Infrastruktur, um das selbst einzukaufen und durch die ganze Welt zu verschicken (das Know-How und der Aufwand lag beim Lieferanten).
  2. Die PPAP Zeitschiene wird stärker in Fords Verantwortung wandern (viel Spaß die überlastete QM noch weiter auszulasten - something will break!).
Natürlich könnte das auch funktionieren, weil durch SAE3-SAE4 eine noch stärkere Kommunikation unter den Lieferanten notwendig sein, das gepaart mit dem zentralisieren Chipeinkauf, macht doch viel Sinn.

Abwarten! Bei Tesla sehe ich das Problem nicht. Die machen das eh schon und sind entsprechend aufstellt.
 
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duckyisshiny schrieb:
Ford möchte das selbst einkaufen, aber hat gar nicht die Distributionsstruktur, um das in seiner Lieferantenstruktur zu managen. Tesla traue ich das zu, aber Ford? Die werden damit wohl 2-3 Jahre zu kämpfen haben nach der Umsetzung.
Nützt ja nix, irgendwo müssen die damit anfangen.

Die Anforderungen werden komplexer und man kann sich dabei immer weniger auf viele kleine Zulieferer verlassen. Das sind nunmal zukünftige Kernbestandtteile der Hersteller, die kann man nicht einkaufen.

VW & Co. kämpfen mit der gleichen Problematik.

Die Welle geht halt nun wieder in die andere Richtung, früher alles ausgelagert und extern vergeben, es geht nun wieder in Richtung eigenes Know-How im eigenen Haus.

Das wird sich irgendwann auch wieder drehen.
 
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flappes schrieb:
Die Welle geht halt nun wieder in die andere Richtung, früher alles ausgelagert und extern vergeben, es geht nun wieder in Richtung eigenes Know-How im eigenen Haus.
Das stimmt, aber das wird ein hybrides Modell werden, denke ich.
Die OEMs können nicht Bremsen, Lenkungen, Sitze etc. selbst herstellen.

Ich denke das Konstrukt wird wie folgt aussehen:
  • Spec Definition mit dem Lieferanten (wie bisher auch)
  • OEM konsolidiert die Chip-Einkaufsliste (something will break!)
    • Hier wird es dann Probleme geben!
    • Viele Einkäufer bei den Lieferanten sind nicht wirklich gut. Gerade im Bereich Kondensatoren, Resistoren, Mosfets etc. werden z.B. komischste Konfigurationen gewählt die eher einer Philosophie Entscheidung, als einer neutralen Entscheidung entsprechen
    • Der OEM wird hier eingreifen und das ganze harmonisieren
    • Dann muss der Lieferant seine Konfiguration anpassen und entsprechend die Entwicklungszeitschiene anpassen
Also ja, es führt kein Weg dran vorbei, aber es gibt hier sehr viele Hürden. Das Hauptproblem ist, dass das ganze aufeinmal angegangen wird und nicht Schritt für Schritt. Es würde viel mehr Sinn machen den Lieferanten 1-2 Jahre Zeit zu geben, so dass die Konsolidierung langsam abgeschlossen wird und entsprechend alle Zeitschienen angepasst werden können.

Warum ich das so sehe:
  1. Am Ende werdne die Zeitschienen eh angepasst werden, wie Stand heute auch. Jeder OEM verwirrft seine Plattformen und bewertet alles neu.
  2. Es wären keine Taskforce Meetings notwendig, die einfach Millionen verschlingen
Der korrekte Weg wäre eigentlich:
  1. Man bildet ein Konsortium (der Liefernaten), dass die BOM der Lieferanten konsolodiert.
  2. Dieses Konsortium dient als Schnittstelle zu den OEMs.
Aber das ist Automotive, also wird es einfach durchgedrückt :D
 
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duckyisshiny schrieb:
Ford möchte das selbst einkaufen, aber hat gar nicht die Distributionsstruktur, um das in seiner Lieferantenstruktur zu managen. Tesla traue ich das zu, aber Ford? Die werden damit wohl 2-3 Jahre zu kämpfen haben nach der Umsetzung.

Warum ich das so sehe:

  1. Ford hat bisher den Einkauf den Lieferanten überlassen. Ford hat nicht die Infrastruktur, um das selbst einzukaufen und durch die ganze Welt zu verschicken (das Know-How und der Aufwand lag beim Lieferanten).
  2. Die PPAP Zeitschiene wird stärker in Fords Verantwortung wandern (viel Spaß die überlastete QM noch weiter auszulasten - something will break!).
Natürlich könnte das auch funktionieren, weil durch SAE3-SAE4 eine noch stärkere Kommunikation unter den Lieferanten notwendig sein, das gepaart mit dem zentralisieren Chipeinkauf, macht doch viel Sinn.

Abwarten! Bei Tesla sehe ich das Problem nicht. Die machen das eh schon und sind entsprechend aufstellt.


Da heisst es nur, dass Ford direkt mit TSMC verhandeln will, um Kapazitäten zu sichern. Das kann nachher aber trotzdem über einen Lieferanten laufen. Nur halt mit direkt von der Quelle zugesicherter Kapazität für Ford.
 
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Problem sind hier die alten Prozesse. Mehr und mehr Chips werden gebraucht auf relativ großen Strukturen im Bereich um 90nm.

Und da will TSMC nix mehr investieren, die Hälfte des Umsatzes kommt schließlich von den Cutting Edge Prozessen wie 7,5,3 nm.

Die wiederum sind für Automotive in der Breite nicht interessant, höchstens für das Entertainment und einige wenige HPC Anwendungen wie im Artikel genannt. Schade denn gerade da sind ja aktuell Kapazitäten frei wegen dem massiven Rückgang im (Client) Computing Bereich.

Also gehen die OEMs selbst zu TSMC in der Hoffnung Investitionen bei den größeren Strukturen zu erreichen. Abgewickelt wird das Thema dann wie gehabt über das Lieferantennetzwerk.
 
jauns91 schrieb:
Die wiederum sind für Automotive in der Breite nicht interessant, höchstens für das Entertainment und einige wenige HPC Anwendungen wie im Artikel genannt.
Nun ja, TSMC kann Chips für's Infotainmentsystem und ggf. Compute-Chips für Fahrassistenzsysteme und Autonomes Fahren liefern. Da kommt sicher auch viel rum, aber dann fehlt natürlich noch eine ganze Menge.
Und das ist natürlich nichts E-Auto-spezifisches wie beim Stellantis-Infineon-Deal. Dort geht es um Chips speziell für elektrische Antriebe.
 
Nozuka schrieb:
s nur, dass Ford direkt mit TSMC verhandeln will, um Kapazitäten zu sichern. Das kann nachher aber trotzdem über einen Lieferanten laufen. Nur halt mit direkt von der Quelle zugesiche
Danke! Ich hätte den Text nicht nur überfliegen dürfen!
 
flappes schrieb:
Die Welle geht halt nun wieder in die andere Richtung, früher alles ausgelagert und extern vergeben, es geht nun wieder in Richtung eigenes Know-How im eigenen Haus.
Man hat sich halt selber auf seine Kernkompetenzen konzentriert und alles andere ausgelagert. Aktuell ist die Digitalisierung mit all seinen Facetten Teil der zukünftigen Kernkompetenz, bis sie nach und nach dann wieder an Zulieferer ausgelagert werden, sobald sie sich in Richtung Standard bewegen.
 
Immer baut mal die schicken Ballerbuden... und vergesst die Chips für die Ladesäulen in den Städten nicht.
Ich höre jetzt schon das Brummern der Trafos vor den Wohnzimmern der Innenstädter:innen. :D

Ich bin stolz auf meinen 6. Beitrag!
 
Na da bin ich aber gespannt wann die ersten Autos mit HW 4 ausgeliefert werden (oder werden sie es bereits?) und wie ggf. der Upgradepfad aussieht, neue Kameras soll es ja auch geben.

Bisher gibt es ja vor allem ominöses Schweigen an der Front. Vielleicht will man auch einen Osborne Effekt verhindern.
 
Ich sehe hier eigentlich nur eins Gewinnmaximierung auf Kosten der Zulieferer.
Der Tier2 Zulieferer bezieht die benötigten Mengen aus dem Poolingvertrag OEM/Hersteller wo der Preis für die Teile bereits ausgehandelt wurde. D.h. er geht direkt zu TSMC und sagt liefere mir die Menge zu dem Preis aufgrund eures Vertrages mit dem OEM. (Zwischenhändler wurden damit ausgeschalten)
Problem war bisher für den OEM, er konnte nicht schnell mal den Lieferanten wechseln weil der neue die benötigten Mengen an Teilen gar nicht besorgen konnte, und wenn dann nur zu überhöhten Preisen.(Spotgeschäft)
Jetzt kann er relativ schnell den Hersteller wechseln wenn ihm der Preis des Tier1/2 nicht passt, die Chips bringt er ja selber mit.
 
Oldtimer schrieb:
Er fuhr Ford und kam nie wieder...
Bin schon viel Ford gefahren die letzten 20 Jahre...und immer noch hier. Mache ich da irgendwas falsch?
Palimo schrieb:
Immer baut mal die schicken Ballerbuden... und vergesst die Chips für die Ladesäulen in den Städten nicht.
Ich höre jetzt schon das Brummern der Trafos vor den Wohnzimmern der Innenstädter:innen. :D
Ob es vielleicht intelligent wäre in Hamsterräder zu investieren? :D
 
Kenshin_01 schrieb:
Bin schon viel Ford gefahren die letzten 20 Jahre...und immer noch hier. Mache ich da irgendwas falsch?
Wahrscheinlich....
Das Beste, was ich bei einem neuen Ford (Transit) erlebt habe, war die Tankuhr. Diese setzte sich erst in Bewegung, wenn der Tank leer war. Man musste also zwangsläufig nach Tacho tanken. Großartig!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Oldtimer das ist mal ein Feature. Sowas kannte ich bisher nur bei dem steinalten (mittlerweile gewürfeltem) Polo einer Freundin. Da ging die Tankuhr auch nur bis 50% runter. Also immer lieber nur halb vollen Tank wieder auffüllen :D
 
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