Tom's Hardware. Blind-DAC Test (Onboard vs. Soundkarte vs. externe HiFi DAC

r3m4 schrieb:
Und genau darum geht es doch. Es gibt kein schlechter oder besser in der Musik, lediglich Geschmack.

Da gibt es aber bezüglich der Wiedergabekette zwei gegensätzliche Philosophien. Die einen sagen, die Wiedergabegeräte müssen nicht objektiv bzw. neutral sein, sondern können auch ruhig den Klang verfärben, solange er gefällt. Demnach sind die Geräte am besten, die den eigenen Klangvorlieben näher kommen.

Die andere Richtung, der ich mich selber zugehörig fühle, ist die, dass die beste Wiedergabekette diejenige ist, die absolut neutral arbeitet und das Signal exakt so ausgibt, wie es ist.
Die Klangfärbung, die einen angenehmen Klang erzeugt, ist dabei dann nicht die Aufgabe der Wiedergabegeräte, sondern die des Tontechnikers, der die Musik abmischt!

Gibt ja Musikrichtungen, vor allem akustische Musik, wo die meisten sich einig sind, dass sie durch den Klang eines Röhrenverstärkers am besten rüber kommt. Das bedeutet dann: Die Musik wie sie digital gespeichert ist, ist kalt und trocken abgemischt, und bekommt durch den Röhrenverstärker mehr Wärme, während sie ein vollkommen transparent arbeitender Halbleiterverstärker kalt und trocken wiedergibt, wie sie ist.

Die Frage ist doch, warum mischt der Tontechniker die Musik dann nicht einfach warm ab? Dann klingt sie auch mit einem neutral arbeitenden Verstärker warm.

Und das ist die Variante, die in meinen Augen viel besser ist und mit der man viele Probleme gar nicht erst hat. Klangverbiegende Verstärker bedeuten immer ein bisschen Wundertüte, man weiß nie, was am Ende wirklich rauskommt.
Unter Umständen hat der Tontechniker schon beim Abmischen entsprechende Vorlieben umgesetzt - dann wirkt der Klang durch die Röhre auf einmal viel zu dick und klingt auch nicht gut. Klingt also mal so und mal so.

Das Problem hat man nicht, wenn der Verstärker in den Klang nicht verändernd eingreift. Also lieber die Musik gleich so abmischen, wie man sie später auch hören will, oder eben mit einem Equalizer eingreifen, dann kann man sich sogar für jedes Lied einzeln den perfekt angepassten Klang basteln!
Man hat eigtl. nur Vorteile...

Digital ist vieles möglich, man könnte z.B. sich einmal die Arbeit machen, die Frequenzantwort eines Röhrenverstärkers präzise über den gesamten Bereich aufzunehmen. Daraus kann man dann einen digitalen Filter bauen und seine Musik in Echtzeit da durch jagen. Klingt dann exakt gleich.
 
Zuletzt bearbeitet:
^ Dazu muss man aber auch sagen, dass es so gut wie keinen Kopfhörer oder Lautsprecher gibt, der alles zu 100% neutral wiedergibt. Auch der Tontechniker ist auf seine Studio-Monitore angewiesen, die unter Umständen den Klang anders wiedergeben, als die Hörer der Kunden der CD o.Ä. Wenn der Techniker z.B. ATH-M50 Studiohörer benutzt und damit bereits eine kalte Abmischung erstellt, wird sie bei einem K701 eiszeit-mäßig klingen.
 
So, ich habe fertig.

Aufgenommen habe ich einen Teil von Brothers in Arms von Dire Straits.

Hier die Frequenzergebnisse:
Prime.PNGOriginal.PNGXonar.PNG
Von Links nach Rechts: Prime, Original, Xonar.

Die exakten Textdaten sind leider zu groß, auf Wunsch liefer ich aber auch die nochmal gepackt nach.

Bitte um Kommentare :).

//e: Wie werte ich sowas denn am besten aus?
 
der große unterschied zwischen soundkarte und onboard ist der dass man einfach 10x mehr einstellen kann

ohne settings hört sich meine karte auch scheiße an, fast genauso scheiße wie onboard, ohrenkrebs deluxe. mit den richtigen einstellungen jedoch ein hochgenuß (nein, keine virtual 7.1 kaka..)

achja.. xonar @ 880dt 250ohm :love:
 
Was sind denn "richtige Einstellungen"?
 
Ja wtf. Also den Kommentar da oben ignorier ich mal.

Dann nochmal mein eigener Kommentar zu den Verläufen.
Wie man sieht bildet der externe DAC den originalen Verlauf sehr viel originalgetreuer ab. Die Xonar sieht da definitiv alt gegen aus.

Wer mir jetzt noch erzählen will, dass DAC=DAC auch rein vom Klang her ist, kann sich gerne in die Hecke setzen.

Sicher ist mein Vorgehen nicht genau das beste - aber deutliche Anhaltspunkte bietet es imo dennoch.
Wenn ich morgen Zeit finde, werd ich auch nochmal meinen Onboardchip dagegen testen.
 
Angenommen, der Line In ist linear und sonst auch brauchbar, dann testet man mit einem Sinus und Square.
Für Hobbytests gibt es daher RMAA.
Ich würde hier trotzdem ein Osziloskop als Eingang vorziehen, da die Geräte geeicht sind. Mit zusätzlichenb Tongenerator und was sonst noch wichtig ist, sind solche Tests objektiver, aber auch teuer. Da kann man direkt am DAC IC das Signal abgreifen und sonst was für Sachen veranstalten.
 
Mein Verstärker/DAC ist unterwegs, der müsste morgen bei mir sein, hoffe ist jemand da der ihn annehmen kann. Aber dann werde ich einen völlig subjektiven Test Onboard vs. 200€ DAC/Verstärker am nicht neutralen DT990 Pro machen (Badewanne ftw)
 
@wirelessy

Wenn du die Tabellen im Frequenzbereich als Wertetabellen da hast, dann könntest du ja mal die Differenzen bilden lassen. Sprich Prime-Original und Xonar-Original.
Mit einer Differenzkurve kann man schonmal optisch mehr anfangen :)

ps: Mit einem Osziloskop kannst du dir erstmal ein "exaktes" Signal beschaffen und dieses auch verifizieren. Du könntest also zwei verschiedene DACs direkt an den Ausgängen der DACs im Zeitbereich anschauen. Dadurch vermeidest du Einflüsse von nachfolgender Beschaltung.
Und für so eine Messung würde ich mal ganz spontan gleichartige Ergebnisse prognostizieren. Ich vermute, dass die von dir "gemessenen" Unterschiede weniger etwas mit dem DAC selbst, als mit der Beschaltung zu tun haben.
 
Wobei wir dann wieder irgendwann an den Punkt kommen das man Unterschiede zwar messen kann. Aber die Frage ist ob man die hören kann?
 
@wirelessy

deine Skalierung ist zwar korrekt aber etwas seltsam bzw. Praxisuntauglich.
Eigentlich sollte der Bereich zwischen ~ 100Hz bis ca. 4kHz genauer aufgedröselt sein, als die Bereiche darüber/darunter. Denn da spielt tatsächlich die Musik.
Kannst du die Diagramme bitte mal in einer anderen Achsdarstellung, die Frequenzachse also nicht linear, sondern besser logarithmisch darstellen. Das gibt ein weit realistischeres Bild.
 
Wundert das denn wirklich!?

Nachdem im Hifi-Forum Verstärkerklang endlich im Voodoobereich gelandet ist, war es bei den DAC`s doch nur eine Frage der Zeit. Sicherlich gibt es immer wieder ausreißer, die das Signal verfärben und damit "kaputt" machen. Der Matrix Mini-I war zum Beispiel so ein Fall. Ich hatte den hier und dachte OMG, das hört sich ja komplett anders an. Der Bass war extrem aufgepumpt... Danach hatte ich einen FiioE17 hier und sie da, er hörte sich wie der Onboardsound an, nur ohne Rauschen und Verzerrungen (bei meiner Anlage die Verzerrungen). --> FiioE17 ist geblieben. Der bietet mir alle möglichen Anschlüsse und kann alles vernünftig betreiben und verfärbt nicht. Wegen des Klangs sollte man sich keine teuren Produkte kaufen, es sei denn, man hat mit dem aktuellen Setting Grundrauschen, zu wenig Lautstärke oder Verzerrungen. Wenn das nicht gegeben ist, reicht extrem Wahrscheinlich einfach der Onboard aus...

Als 2006 der große Verstärkertest in Austria gemacht wurde, hat das auch erst keiner so wirklich wahrhaben wollen... mittlerweile hat sich das aber zum Glück durchgesetzt. Ich bin gespannt, wann der erste große Blindtest für DACS und KHV kommt... Der sollte ein ähnliches Ergebnis liefern ;)
 
Aber du glaubst auch, dass Onboard sich anders anhört? @ chris|

Also das man da zumindest einen Unterschied hören kann?
 
Na, ich glaub nicht dran. Sobald ich wieder zuhause bin, liefer ich oben genannte Sachen nach.

Chris: Guck dir oben bitte mal die Diagramme an. Sind nicht optimal, stimmt schon, aber man sieht die Verhältnisse zwischen den Frequenzen dennoch. Die stimmen bei der Xonar einfach vorne und hinten nicht.
 
Mich würde es eher interessieren, welche Leistungseinbußen zwischen OnBoard und Soundkarte existieren? Weiss man was aktuelles dazu? Muss ehrlich gestehen, das ich meine X-FI, nur noch von System zu System mitschleppe und ich mich eigentlich Frage, ob es noch sein muss. Hab eh nur 2.0 Aktiv Boxen (Creative) dran hängen. Und richtig Musik hören, tu ich an meiner Mittelklasse Anlage.
 
Zuletzt bearbeitet:
War auch meine Überlegung. Spiele mit dem Gedanken, beim nächsten MOBO Wechsel die Soundkarte auszumisten. Ist eh noch das PCI Model und MOBOS mit PCI Schnittstellen, sind langsam am aussterben.
 
wirelessy schrieb:
So, ich habe fertig.

Aufgenommen habe ich einen Teil von Brothers in Arms von Dire Straits.

Hier die Frequenzergebnisse:
Anhang anzeigen 415853Anhang anzeigen 415854Anhang anzeigen 415855
Von Links nach Rechts: Prime, Original, Xonar.

Die exakten Textdaten sind leider zu groß, auf Wunsch liefer ich aber auch die nochmal gepackt nach.

Bitte um Kommentare :).

//e: Wie werte ich sowas denn am besten aus?

Wie hast du das genau aufgezeichnet?
 
Aufbau wäre folgender:
Xonar analog -> ADC -> über USB aufnehmen.
Bzw. dann DAC weiterhin über Coax -> DAC Line-Out in ADC Line-In -> über USB aufnehmen.

Verwendet habe ich dabei Audacity, entsprechendes Delay vorher gemessen und rausgekürzt.
Ausgabe jeweils 44kHz 16Bit, wobei ich beim DAC als Ausgabe noch das Upsampling auf 192kHz aktiv hatte.
 
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