TTIP - Freihandelsabkommen USA - EU

Colonel Decker schrieb:
Mein Hauptproblem bleibt es, dass man in den USA "GM food" nicht deklariert...

Das ist Dein Hauptproblem mit TTiP, oder ist Dein Hauptproblem im Punkt "Angleichung der Standards von Lebensmitteln"?

Wenn Dich an TTiP "nur" die Lebensmittelstandards stören, die dann angeblich/anscheinend/wahrscheinlich angeglichen werden, finde ich das ehrlich gesagt überzogen.

Solltest Du die anderen in meinen Augen negativen Aspekte völlig okay finden, solltest du auf Seiten der Befürworter von TTiP stehen.

Die Leute tun alle so, als würden die drüben nur Mist essen. Einen Imbiss zu führen, mal als Beispiel, ist dort viel komplizierter als hier - wegen Auflagen zur Wahrung der Qualität.

Soviel Energie wie die Gegner darauf verwenden wegen Chlorhuhn oder Genfood gegen TTiP zu kämpfen, wäre besser verwendet in der Recherche welche Hersteller "Deine" Standards weiterhin verwenden.

Bei etwas wie Lebensmitteln hat der Bürger doch Einfluss, sogar dann, wenn es erstmal entschieden und umgesetzt wird - Einen Samstag Recherche und Du weißt, welche Hersteller das Vertrauen weiterhin verdient haben. Und die Kaufentscheidungen sorgen letzlich dafür, dass sich der Standard der meisten durchsetzt - schwupps, gute Standards trotz TTiP.

Was glauben eigentlich die Leute, wieso das (Chlorhuhn) ein Jahr lang der einzige Punkt war, den die CDU-Schergen und Sigmar "Ich wähle CDU" Gabriel in der Öffentlichkeit erwähnt haben?

Weil es das Potential trägt TTiP zu verhindern? Dann hätten sie einen anderen Punkt gewählt zum kommunizieren in der Öffentlichkeit.

(Oder vielleicht doch, weil dieser Punkt an sich nun wirklich nicht so schlimm ist - wer akzeptiert, dass Hühner in ihrer eigenen Scheiße dahinvegetieren, damit er n 2,50 Hähnchen bekommt, kann auch ruhig a weng Chlorhuhn verkonsumieren.)

EDIT: Gut, dadurch (was in Klammern steht) klingt der Punkt unsachlich, ich möchte das zurücknehmen.

ich meine wirklich, dass das mit den Standards kein Problem ist. Wem es wichtig ist, der kann herausfinden, was für ihn noch akzeptabel ist. Das ist mit den wirklichen Fallstricken anders - Schiedsgerichte als Beispiel sind dann völlig ohne Einfluss unseres Rechtstaates.

Wir schauen dann nur staunend zu, wie Energie oder Pharma die BRD verklagen, weil wir so dreist waren die Umweltstandards zu steigern, was bei denen zu Umsatzeinbußen führt.

Egal, dann holen die sich das beim Steuerzahler - dass das überhaupt in Betracht gezogen wird ist kriminell. An sich sogar ein kleiner Faschismus-Anklang. Wirtschaftsfaschismus, aber den wollen ja alle so gerne, weil die Welt dann so schön blinkt -.-
 
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Colonel Decker schrieb:
@HongKong Fui

Joa, ansonsten habe ich eigentlich keine Probleme. Ich sehe es aber auch vor allem aus US-Perspektive. Und da wäre es nunmal mein Hauptanliegen, dass man eine gewisse Transparenz herstellt. Den Rest macht dann der Verbraucher, an dessen Souveränität ich glaube, auch wenn die meisten Leute viel zu billiges Fleisch einkaufen.
Der Verbraucher ist nur so souverän wie sein Geldbeutel, mein Freund ;) Wenn infolge von TTIP das Billigfleisch noch billiger wird und mal wieder die Heizkosten ansteigen, wird sich der eine oder andere sicherlich zweimal überlegen, ob er mit dem Billigfleisch nicht doch besser dran ist. Auch wenn Fleisch (tote Tiere) natürlich so oder so pervers ist, ob teuer oder billig. Ich will es geschenkt nicht :D
 
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Wenn ich das schon höre. Der Verbraucher. Der Verbraucher ist das schwächste Glied in der Kette. Um auch nur einen Bruchteil aller Informationen zu Produkten zu haben müsste man seine gesamte Freizeit mit lernen und Informationssammeln verbraten.

Oder weiß jemand von euch, welche Zusatzstoffe als gesundheitsschädlich gelten, welche ok sind und welche sogar die Gesundheit fördern? Oder welches Schweineschnitzel jetzt ohne die Zugabe von Antibiotika hergestellt wurde?

Welches Öl man zum braten von Fleisch benutzt? Olivenöl iwst wohl doch ungesünder als man denkt, dafür ist Rapsöl jetzt im kommen.
 
Wenn ich mir nur die letzten drei Kommetare durchlese bekomme ich ein Stück weit ne fette Gänsehaut.
Und es geht mir dabei nicht um den Inhalt als solchem, sondern die Ebene auf der wir uns dabei bewegen.
Versteht mich nicht falsch, aber hier wird bereits auf einer Ebene diskutiert, auf welcher der Verbraucher nur noch mit seinem Geldbeutel entscheidet ob wir z.B. "gutes" oder "schlechtes" Fleisch auf den Teller bekommen. Das entspräche dann in seiner Gesamteheit der totalen Deregulierung der Märkte auf gersetzlicher/ politischer Ebene.

Seit über zwanzig Jahren bewegen wir uns hier in Europa immer mehr und schenller in dieser gefährlichen Richtung.
Und solange wir zumindest noch einen Hauch von Scheindemokratie haben, sollten wir "Kleinen" uns gegen diese Richtung wehren. (Und solange wir noch können...)
Die Politik- unsere Gesetzgeber haben dafür zu sorgen das auch selbst das billigste Stück Fleisch gewisse Qualitätsstandards einhält und die Tiere in einer zumindest halbwegs akzeptablen Art und Weise aufgezogen und gehalten werden.
Und aus dieser Verantwortung möchte ich unsere Politiker nicht "so einfach" rauslassen...
Denn ich will und kann nicht von jedem kleinen Bürger auf der Straße verlangen sich in allen Gebieten, auf denen unser Leben sich bewegt wie ein Fachmann auszukennen. Genau dafür wählen wir doch unsere sog. "Volksvertreter".
 
Keine Sorge, eine totale Deregulierung wird gar nicht angestrebt. Auch wenn man gerne vom freien Markt redet. Das würde nämlich zwangsläufig zum Chaos führen. Denn auch wenn viele gerne vom mündigen Verbraucher reden. So mündig, dass man minimale Sicherheitsstandards weglässt hält man den nämlich keineswegs.

Wer nicht versteht worauf ich hinaus will. Diverse Elektronikartikel bekommst in China für ein paar Cent, die dürfen hier gar nicht verkauft werden. Ihr meint LC-Power hätte billige Netzteile? Glaubt mir, es geht noch viel billiger. Völlig ohne Schutzschalter oder anderer Sicherungen. Die schmoren nicht nur durch, die fackeln mit Pech deine ganze Wohnung an, oder verpassen die einen Schlag, wenn du an das Gehäuse fasst.

Da sagt keienr, muss halt der Verbraucher entscheiden, wenn es Verletzte oder gar Tote gibt, hört er ja bestimmt auf, diese Sachen zu kaufen.
 
Beitrag schrieb:
Allerdings hab ich auch mal eine Frage zu Genfood:
Vor einigen Jahren hieß es doch immer, man wisse nicht, ob das essen von genetisch veränderten Produkten schädlich sei oder nicht. Hat man da inzwischen Erkenntnisse erlangt? Also dass es die Umwelt stark schädigen kann ist klar, aber hat das Zeug auch direkte Wirkungen auf uns bspw. beim Essen?
nein. da gibt's nix. wird auch schwierig und kostspielig sowas nachzuweisen. ergo: wird nie passieren.
 
Das Problem ist auch eher nicht die Schädlichkeit. Zumindest nicht bei Menschen. Schon alleine wie man im freien Handel mit dem Zeug umgeht, sollte schon dafür Sorgen, dass man diese ganze Sache misstrauisch beäugt. Sei es, das man das Saatgut meistens nur von einem Zulieferer erhält (der dann auch die Preise diktieren kann), Probleme für andere Bauern in der Nähe, wenn das Saatgut zu ihnen rüber fliegt* und dort keimt und natürlich die Abhängigkeit, wenn e nur noch wenige Saatsorten generell gibt.

*http://www.heise.de/tp/artikel/17/17492/1.html
 
HongKong Fui schrieb:
Wieso werden solche Choryphäen ignoriert?

Weil solche Preise nur Leute wie dich interessieren, die ideologischen Profit daraus zu schlagen versuchen.

Hey, Obama hat den Friedens-Nobelpreis und weder Arnold noch Leonardo haben einen Oscar. Insofern... behaltet doch eure Preise. Es hat für mich einfach keine Bedeutung.

edit

Und der Pöbel macht sich Sorgen... dabei ist das größte Problem, dass reiche Leute ihren Wohnsitz verlegen können wie sie wollen. Wisst ihr, ein Depp wie ich soll seine Daten im Impressum angeben und seine Steuern zahlen, aber der Bonze lacht und verlegt seinen Wohnsitz und dann behält der seine Anschrift und sein Geld mal schön für sich.

Das ist das Problem. Ich sage entzieht diesen Leuten die Staatsbürgerschaft. Voll in die Fresse, so wie es der amerikanische Staat macht! BÄM!
 
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Hallo
HongKong Fui schrieb:
Wieso werden solche Choryphäen ignoriert?
Weil man Schwätzer nicht ernst nehmen kann, die das böse System anprangern aber sich selber mit beiden Händen mit Hilfe des bösen Systems die Taschen füllen.
Google mal danach wie viel der Herr Stiglitz pro Vortrag verlangt und wie viel er mit seinen Büchern verdient, dann weißt du um was es dem Herrn Stiglitz wirklich geht.
Ich nenne so etwas das Varoufakis Syndrom, der hat auch 25.000$ vom bösen System kassiert, für einen 25 minütigen Vortrag über und gegen das böse System.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Hallo

Weil man Schwätzer nicht ernst nehmen kann, die das böse System anprangern aber sich selber mit beiden Händen mit Hilfe des bösen Systems die Taschen füllen.

Und wenn solche Schwätzer etwas sagen, dann ist aus diesen Gründen direkt falsch?

EDIT: Grandios Tomislav, echt fabelhaft.

Tomislav hatte mal entschieden, dass ich ein wirtschaftlicher Versager sein muss, weil ich die derzeitigen wirtschaftlichen Entwicklungen kritisch sehe und weil ich gegen TTiP bin.

Jetzt sagt einer ähnliches (TTiP), der es absolut geschafft und zweifellos kein wirtschaftlicher Versager ist, und nun ist genau das der Grund, dass dieser "Schwätzer" nicht ernstzunehmen ist.

So gelangst du an deine Schlussfolgerungen?

Ich wünsche mir einen Wahl-Führerschein...
 
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Hallo
HongKong Fui schrieb:
Tomislav hatte mal entschieden, dass ich ein wirtschaftlicher Versager sein muss, weil ich die derzeitigen wirtschaftlichen Entwicklungen kritisch sehe und weil ich gegen TTiP bin.
Ich habe das in der PN vermutet.

Ich habe dir gerade in der PN auch geschrieben das:
1. In der Regel lassen sich die Lebensumstände eines Menschen an seinen Aussagen erkennen.
2. Es ist fast immer so das die Arbeitslosen und Geringverdiener über das böse System meckern und das die denen es geht gut nicht über das böse System meckern.
Was soll daran falsch sein ?

HongKong Fui schrieb:
Und wenn solche Schwätzer etwas sagen, dann ist aus diesen Gründen direkt falsch?
Ich habe Stiglitz als Schwätzer und nicht als Lügner/Unwissenden bezeichnet, kennst du den Unterschied ?

HongKong Fui schrieb:
Jetzt sagt einer ähnliches (TTiP), der es absolut geschafft und zweifellos kein wirtschaftlicher Versager ist, und nun ist genau das der Grund, dass dieser "Schwätzer" nicht ernstzunehmen ist.
Wie ernst kann man jemanden nehmen der das böse System kritisiert, sich aber selber mit beiden Händen im bösen System bedient und sich die Taschen füllt ?
Stiglitz ist einer von denen der Wasser predigt aber selber Wein säuft, ohne das böse System wäre Stiglitz bei weitem nicht so erfolgreich und reich.
So sind die merkwürdigen weltverbessernden Schwätzer, immer schön über das Geld anderer Leute reden und das Geld anderer Leute umverteilen wollen, aber wehe wenn es an die eigene Brieftasche geht.

Zum Thema TTIP und den bösen USA und dem angeblich so schlechten Verbraucherschutz in den USA:
VW muss in den USA die Kunden entschädigen und Fahrzeuge zurück nehmen, in Deutschland bekommen die Kunden ein Softwareupdate das den AdBlue Verbrauch verfünffacht bis verzehnfacht.
In welchem Land sind Kunden besser geschützt ? In den USA wo der Kunde entschädigt wird oder in Deutschland wo der Kunde am Ring in der Nase durch die Arena gezogen wird ?

Grüße Tomi
 
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Sogar Warren Buffet kritisiert einiges. Und der ist der reichste Mensch der Welt. Nach deiner Logik müsste er arm sein.
 
Hallo
OiOlli schrieb:
Nach deiner Logik müsste er arm sein.
Nein auch du verstehst nicht was ich geschrieben habe, ich sage nicht das alle Systemkritiker arme Zeitgenossen sind, die meisten Ja aber nicht alle.
Ich habe geschrieben das dieser Stiglitz nicht ernst zu nehmen ist, weil er das System kritisiert dessen er sich selber bedient und das Ihn reich gemacht hat.
Ich behaupte das seine einzige Motivation ist mit seiner Kritik am System Geld zu verdienen, ich bin der Meinung das so einer nicht neutral und objektiv sein kann.
Ich behaupte das er das System gar nicht verändern will, weil er damit seinen eigenen Geldzufluss unterbrechen würde.
Wenn das böse System so schlecht ist, wieso läßt er sich seine Vorträge und Bücher so teuer bezahlen ? Wieso veröffentlicht er seine Theorien/Ideen nicht kostenlos ?

Grüße Tomi
 
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@ Tomislav: Ob die Motivation von Stiglitz nun eine "gute" oder "schlechte" ist ändert doch zunächst mal nix an seiner eigentlichen Aussage.
Seine Kritik an diesem System ist aber auf jeden Fall beachtenswert.

Insgesamt zum diesem Thema betrachtet liegt die "Wahrheit" eigentlich in der Mitte. Es müssen genügend Anreize gegeben sein um das Bestmögliche an Leistungsfähigkeit aus einem Menschen heraus zu holen. Das bedeutet, dass die "Leistungs- Eliten" dieser Welt schon deutlich mehr verdienen müssen als der Durchschnitt. Denn es muss sich lohnen einen "14- 18- Stunden- Tag" auf sich zu nehmen.
Nur darf ich den kleinen Malocher an der Basis bei dieser Betrachtung nicht vergessen. Wenn dieser "hinten überfällt" geht seine Motivation flöten. Dann hat die Gesellschaft auch nix gewonnen, auf Dauer gesehen.

Das "Perverse" an CETA, TTIP und ähnlichem ist nur eines. Die Konzerne gewinnen. Da wird Geld "produziert", welches a)nicht wirklich vorhanden ist und b)keinem real existierenden Menschen zukommt.

Aber wie kann man so etwas nun "messen"? Wann wird ein Maß überschritten? Wo liegt der "Point of break" in unserem System?
Vielleicht kann man es an etwas sehr einfachen messen.
Wenn Entscheidungsträger sich finanziell deutlich vom Durchschnitt abheben (also ein Vielfaches dessen verdienen, was der "kleine Mann" auf der Straße verdient) ist der Anreiz hoch zu streben groß genug.
Wenn dieser Mann sich dann noch ohne Sorge in der breiten Masse bewegen kann ist es nicht zuviel.

Nehmen wir einen Herrn Ackermann im Jahr 2008. Wenn dieser Herr Ackermann erhobenen Hauptes uind live in der Öffentlichkeit hätte auftreten können, wäre das System noch in Ordnung.
Ich muss dabei immer wieder an Bilder aus der Vergangenheit denken. Größen aus Politik und Wirtschaft haben sich in der Menge gebadet. Es waren im wahrsten Sinne des Wortes "begreifliche" Persönlichkeiten.
Das wäre in unseren heuteigen Zeiten fast undenkbar.

Heute haben wir Zeiten, in welchen Vorstände von Öl- Unternehmen, wie Exxon- Oil Dinge, wie Fracking öffentlich befürworten. Aber wenn genaus das vor ihren eigenen Türen stattfinden soll, reichen sie Klage dagegen ein. Diese Leute bewegen sich keinen Milimeter mehr in der Öffentlichkeit ohne wenigstens 20 Body- Guards um sich zu haben.

CETA und TTIP dienen keinem Menschen. CETA und TTIP dienen nur einem System, das sich immer weiter von Natürlichkeit und Menschlickeit entfernt.

Soweit hört sich das alles sehr "schön" an. Klar, da sind wir dagegen. Aber ein konsequenter Verzicht auf CETA und TTIP bedeutet nicht nur ein Verzicht für Konzerne und Obrigkeit. Dieser Verzicht, konsquent umgesetzt müsste für uns alle bedeuten anstelle von 1,50 EUR/ Liter Super 2,00EUR/ Liter super zu berappen. Eine Jeans kostet nicht mehr 50,-EUR, sondern 100,-EUR. Nicht mehr jeden Tag Fleisch auf dem Tisch, und im Winter kosten Tomaten aus Tunesien nicht 99 Cent, sondern 2,50EUR. Und der DVD- Player von Aldi ist nicht mehr für 39-EUR zu haben. Nein, das Teil kostet 500,-EUR.

Wollen wir das?
Ich habe noch die Zeiten kennen gelernt, als eine Kiwi was besonderes war. Egal, wie teuer. Es gab sie nur kurze Zeit im Jahr. Ich bin in einer vierköpfigen Familie aufgewachsen. Also typisch deutsch. Mama, Papa, Tochter und Sohn. Da gab's am Wochenende ein Hähnchen für vier Personen+ Kartoffeln+ Soße. Das war so um die 70er Jahre rum. Und meine Familie hat zu den Besser-Verdienenden gehört.

Wollen wir das?
Also ich für meinen Teil hätte Spass daran. Wenn ich wüsste, das die eingesparte Kohle anderen auf dieser Welt zu Gute käme. Aber auf die neuste PC- Technik zum Discount-Preis verzichten? Schei..., des wär schwer. Und so hat jeder seine "Schokoladenseite"

Und erst, wenn wir alle bereit wären auch bei unseren ganz persönlichen "Schokoladen- Seiten" zu verzichten können wir dies auch von anderen verlangen.


CETA und TTIP sind ein Spiegel unserer Gesellschaft. CETA und TTIP sind auch ein Stück weit WIR.
 
Hallo
Hagen_67 schrieb:
@ Tomislav: Ob die Motivation von Stiglitz nun eine "gute" oder "schlechte" ist ändert doch zunächst mal nix an seiner eigentlichen Aussage.
Ich finde seine Aussagen aber aufgrund seiner Motivation, Geld mit seiner Meinung zu verdienen, nicht neutral und objektiv.

Hagen_67 schrieb:
Seine Kritik an diesem System ist aber auf jeden Fall beachtenswert.
Zumindest verdient er damit beachtenswert viel Geld.

Hagen_67 schrieb:
Das "Perverse" an CETA, TTIP und ähnlichem ist nur eines. Die Konzerne gewinnen.
Ach so und in Deutschland ist das ohne TTIP/CETA nicht der Fall ? In Deutschland arbeiten die Konzerne gemeinnützig und umsonst ?
Ich bin absolut für TTIP, solange es keine privaten Schiedsgerichte gibt und Streitigkeiten vor einem ordentlichen Gericht ausgetragen werden sehe ich nur Vorteile in TTIP.

Grüße Tomi
 
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@Hagen
Da hast du zwar Recht, du solltest aber eines nicht vergessen:
Die Entscheidungsträger sind immer noch Entscheidungsträger, somit sind sie in der Pflicht, solche Dinge durchzusetzen oder zu verhindern. Sie bekommen für ihre Arbeit einen Haufen Geld und den sollen sie sich auch selbst verdienen. Wir leben in einer Repräsentativen Demokratie. Wir sind nicht in der Pflicht uns groß politisch zu arrangieren, die Abgeordneten sind dafür da. Wir müssen die Abgeordneten wählen und ggf. Petitionen o.ä. machen. Demos sind mMn nur eine Notmaßnahme - es sollte ja eigentlich ohne unser Zutun laufen.
Dass der Großteil von uns Bürgern TTIP nicht will ist den Abgeordneten klar. Warum wir TTIP nicht wollen auch. Also liegt es in ihrer Pflicht die Verhandlungen so zu führen, dass am Ende ein mit unseren Interessen vereinbares Abkommen entsteht oder eben gar keines.
Zu der Sache mit der Schokolade: Wenn TTIP nicht durchkommt, ändert sich nichts. Wenn TTIP durchkommt schon. Also haben wir eh nichts zu verlieren und diese Schokolade, die wir mit TTIP bekommen könnten, würde wohl kaum ein Deutscher unbedingt haben wollen. ;)
 
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Vielleicht etwas zu plakativ: aber die Politik mag durchaus auch die Aufgabe haben, den Willen des Volkes mehr oder weniger gerade erst zu bilden. Erstens haben sie im Rahmen von Verhandlungen freilich stets aktualisiert den Informationsvorsprung und zweitens sind sie wahrscheinlich ohnehin auch sonst fähiger als die (sry, aber ist so: überwiegend weniger gebildete/informierte) Masse, "richtige Entscheidungen" zu treffen.

Mal ganz abstrakt, unabhängig von TTIP: Was sollte man denn eher als den zu berücksichtigenden Willen einer Masse anerkennen: dasjenige, was sie vordergründig fordert, oder dasjenige, das sie bei verständiger Würdigung fordern würde?
 
Vielleicht etwas zu plakativ: aber die Politik mag durchaus auch die Aufgabe haben, den Willen des Volkes mehr oder weniger gerade erst zu bilden.
Natürlich hat sie das. Wie kommst du überhaupt auf die Idee, dass es nicht so sein könnte? :D
Meinungsaustausch und andere überzeugen sind doch die Grundprinzipien in der Politik. Wenn Politiker Reden im Bundestag halten, wenn sie Wahlkampf machen oder in Talkshows auftreten versuchen sie doch gar nichts anderes.
Da hast du mich wohl ein wenig missverstanden. Ich wollte nicht sagen, dass Abgeordnete willenlose Werkzeuge für das Volk sein sollen. Aber sie sollten alles, was sie tun im Sinne des Volkes tun. Und wenn das Volk TTIP weitestgehend ablehnt, sollten das die Abgeordneten auch berücksichtigen und dementsprechend handeln.

Erstens haben sie im Rahmen von Verhandlungen freilich stets aktualisiert den Informationsvorsprung und zweitens sind sie wahrscheinlich ohnehin auch sonst fähiger als die (sry, aber ist so: überwiegend weniger gebildete/informierte) Masse, "richtige Entscheidungen" zu treffen.
Das hast du natürlich Recht. Ein großer Teil unserer Bevölkerung hat auch keinerlei Interesse in politische Angelegenheiten. Deswegen müssen Presse und Politiker die Informationen an die Bürger weitergeben und auswerten. Natürlich werden viele Menschen sich kein bisschen darum scheren, wenn man ihnen sagt, dass in TTIP internationale Schiedsgerichte vorgesehen sind. Wenn man ihnen aber verdeutlicht, was das heißen kann bzw. was mögliche Folgen davon sind, dann verstehen sie es und werden das natürlich als negativen Aspekt von TTIP wahrnehmen. So muss das laufen in einer Repräsentativen Demokratie. Das Problem einer ungebildeten Masse an Entscheidungsträgern gibt es in der direkten Demokratie viel eher. Hierzulande können uninformierte Menschen die Kreuze auf den Wahlzetteln falsch setzen, mehr können sie gar nicht falsch machen (wobei es z.Z. ja im Trend ist einfach gar nicht wählen zu gehen..).

Was sollte man denn eher als den zu berücksichtigenden Willen einer Masse anerkennen: dasjenige, was sie vordergründig fordert, oder dasjenige, das sie bei verständiger Würdigung fordern würde?
Das, was sie fordert, nachdem sie möglichst flächendeckend und möglichst tiefgründig über die Auswirkungen von TTIP bzw. die Pro und Contras dieses Abkommens informiert wurde.
 
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