Der Casual-Gaming-Markt hat - das hoffe ich zumindest - keine Zukunft, und das Ubisoft-Statement scheint da ein wichtiges Indiz. Ok, in der News ist keine Rede vom PC-Sektor, sondern lediglich von XBox und PS3 - aber letzteres ist immer noch besser als dieses DS- und iphone-Zeugs. XBox und PS3 haben zumindest das Potential, "monumentalen Spielen" als Plattform zu dienen - und immerhin waren Mass Effect und Star Wars Force Unleashed zuerst Konsolenspiele.
Was Ubisoft erlebt (und was sich bei EA auch noch einstellen wird) ist folgendes: die Casual Games haben einen sehr großen ehemaligen Nichtspieler-Markt erschlossen. Das ist in der Tat deren Verdienst. Jemand, der mit dem Thema Computerspiele noch nie etwas am Hut hatte, wird den Erstkontakt wohl eher mal "zwischendurch" mit einer DS suchen, anstatt sich sofort in ein komplexes Spiel am PC einzuarbeiten. Soweit, so gut. Von dieser Masse an "neuen Spielern" jedoch wird nach einer gewissen Zeit ein nicht unbeträchtlicher Teil "Lust auf mehr" bekommen. Das war bei mir und vielen Freunden so: Um 1990 herum waren die ersten Spiele am PC simple "casual games" (würden wir heute sagen), mit denen man mal 1, maximal 2 Stunden verbracht hat. Irgendwann wagte man dann mal einen Blick auf größere Titel, wie Prince of Persia, Indiana Jones 3/4 oder Monkey Island - und damit hatten die casual games zu 90 % ihren Reiz verloren.
Und heute wird es mit vielen ähnlich sein: die beeindruckenden Verkaufszahlen von GTA IV aber auch - wenn auch deutlich weniger - von Dragon Age, die enormen Vorbestellungen bei Assassins Greed II und selbst der Verkaufsrekord von CoD MW 2 zeigen, dass mit großen und umfangreichen Produktionen, die ein intensives Spielerlebnis erzeugen, langfristig mehr Geld zu verdienen sein wird.