News Überwachung: Der BND will Zero-Day-Exploits für 4,5 Millionen kaufen

Es hat schon was, dass die News ausgerechnet zum 9. November kam.

Dennoch mutet es schon etwas lächerlich an, dass der BND Exploits von irgendeiner zwielichtigen Firma einkaufen will und dass dieses Vorhaben auch noch öffentlich wird. Das hat schon n bissl was von Zeitungsente, aber mit einem miesen Beigeschmack.

Um das Thema Stasi noch kurz zu tangieren: Ja, die hätten das sicher auch gemacht, aber bei denen hättes keiner mitbekommen.

Bei solchen Aussichten hat man echt Lust, zum Aluhutträger zu werden, aber Paranoia kann auch nich der Sinn der Übung sein. Dennoch denk ich mir jedes ma, wenn einer "Ich habe nichts zu verbergen." sagt: "Ja bist du deppert?!?" Ich habe mir zwar auch nichts vorzuwerfen, aber deswegen will ich noch lang nich jemanden in meiner Privatssphäre rumschnüffeln lassen.
 
Von Anfang an habe ich gesagt, die ganze weltweite Aufregung ist total Nonsens. Geheimdienste und andere staatliche Organe werden, egal wie empört die Öffentlichkeit auch sein mag, immer über den Gesetzens tehen.

Warum also die Aufregung? Daran lässt sich eben so wenig ändern wie am Welthunger.
Und wenn man versteht, dass der Mensch auch nur eine evolutionäre Stufe im Dasein der Erde ist, sind diese Probleme wohl eher eine Portokassendiskussion.
 
wazzup schrieb:
Aber natürlich alles nur um den Staat zu schützen, klar.

Das gleich haben die damals auch gesagt. Wir haben heute das gleiche wie damals, nur das damals nicht jeder pauschal überwacht wurde.

Besonders auffällig ist das unser BP Gauck bei der Stasi sein Maul weit aufreißt aber bei der heutigen flächendeckenden Überwachung von ihn nichts zu hören ist.
 
... sind dementsprechend nicht nur für den Geheimdienst, sondern auch für Internet-Kriminelle äußerst lukrativ

wieso versucht man immer die gleichen Leute in Gruppen zu unterteilen!^^
 
Es gibt Geld für Sicherheitslücken?Dann verkauf ich denen für teuer Geld eine Kopie von Windows 8.1 und,sobald verfügbar,Windows10.
Mal ehrlich,ich hab schon zu der Zeit,an der 10 Meldungen über die NSA rauskam gesagt,das das Thema eigendlich garkeines mehr ist.Das eigendlich weltweit jeder Geheimdienst Zugriff auf alles was die haben wollen hat.Oder hat irgendjemand geglaubt,das der BND ein soziales Netzwerk ist?Die 4,5 Millionen holen die locker wieder raus,indem sie ihrerseits alles verkaufen,was an Daten verfügbar ist.
 
Wenn der BND wie eine typische Behörde arbeitet, dann mache ich mir da garkeine Sorgen.

Selbst wenn die einen Exploit kaufen, brauchen die Wochen bis er eingesetzt wird. Bis dahin sind die Lücken eh gefixt.
 
Wenn der BND Sicherheitslücken in der SSL Verschlüsslung kauft,
nach welchem Standard werden dann die E-Mails auf der Regierungsebene verschlüsselt?

Den Standard dürfte ja dann keiner mehr benutzen, weil die NSA und Co. ebenfalls diese Exploits ausnützen könnte.

Für geschlossenen Betriebsystemen wie Windows und OSX sowie Verschlüsselungstechniken von bekannten Firmen
habe ich kein Vertrauen mehr, dann doch lieber quelloffene Programme die von "Hacker" wie dem Caos Computer Club
besser untersucht werden können und dann die eingebauten Fehler bloßstellen.
 
Wie passend das ganze pünktlich zum 25 jährigen Mauerfall Jubiläum zu verkünden...
Stasi 3.0 - wir sind dabei. Ein Armutszeugnis für unsere Politik und eine Ohrfeige für die Demokratie.
 
Lars_SHG schrieb:
33 Kommentare hat es gedauert bis jemand mal dieses Geschäftsmodell eines
...
Eigentlich schon ein Skandal das es überhaupt einen Namen für so etwas gibt!

Ihr enttäuscht mich echt!
...

Das ist doch nun wirklich auch nichts neues. Spätestens seit dem Anonymous Hack bei der (Un-)Sicherheitsfirma HBGary weiß man doch ganz konkret, was in dieser Branche für dreckige Geschäfte mit Sicherheitslücken und Schadsoftware laufen und das deren Methoden in Kooperation mit Sicherheitsbehörden auch schon mal sowas wie z.B. Erpressung von Journalisten beinhalten.
(Die beteiligten Anonymous-Hacker sind inzwischen hinter Schloss und Riegel. Die Firma arbeitet nach einem Aufkauf, bei dem alle juristischen Verantwortlichkeiten weggefallen sind, unter anderem Namen weiter wie gewohnt.)

Die Empörung in der Bevölkerung über diese Enthüllungen hielt sich in Grenzen und inzwischen ist das alles wieder komplett vergessen.

Ohne Druck aus der Bevölkerung und Wählerstimmen für Parteien, die das Thema ernst nehmen, wird sich nichts ändern. Die etablierten Parteien scheinen sich jedenfalls nicht dafür zu interessieren und gleichzeitig ein unendliches Vertrauen in die persönliche Integrität, die Loyalität und Verfassungstreue jedes einzelnen Geheimdienstler zu haben. Ansonsten müssten sie ja schon aus rein persönlichem, egoistischem Interesse Angst davor haben, dass sie gegenüber den allwissenden Geheimdiensten erpressbar bzw. angreifbar werden, sobald mal ein Interessenskonflikt zwischen parlamentarischer Kontrollfunktion und den Geheimdiensten entsteht.

Die allermeisten Menschen werden mehr oder weniger unappetitlichen Dreck am Stecken haben. Das gilt auch für die Volksvertreter.

Gehört man da wirklich automatisch zu den verrückten Aluhut-Verschwörungsspinnern, wenn man sich über die theoretische Möglichkeit Sorgen macht, dass vielleicht doch nicht ganz zufällig bei einem der wenigen entschiedenen Gegner der Vorratsdatenspeicherung, heimlichen Onlinedurchsuchung usw. aus den Reihen der (damaligen) Regierungsparteien, plötzlich KiPo im Büro gefunden wurde? Oder "zufällig" ebenfalls ein KiPo-Verdacht ausgerechnet beim Leiter des NSA-Untersuchungsausschusses, der in diesem Zusammenhang den fragwürdigen Machenschaften der Geheimdienste genau auf die Finger schaute?

Ich sage ganz bewusst nicht, dass Tauss und Edathy unschuldig sind. Es mag auch durchaus ein Zufall gewesen sein, dass es in beiden Fällen ausgerechnet für die Geheimdienste extrem unbequeme Politiker zu einen genau passenden Zeitpunkt erwischt hat. Man weiß viel zu wenig über die tatsächlichen Hintergründe, als das man mehr als wild spekulieren könnte.
Aber rein theoretisch könnten die Geheimdienste, wenn sie wollten, durchaus auf so eine Weise für sie unliebsame Politiker systematisch abschießen, wenn man sie unkontrolliert mit verdachtsunabhängigen Massenüberwachungsmaßnahmen arbeiten lässt. Irgendwann haben sie ganz automatisch belastende Informationen über so ziemlich jeden Menschen in der Hand. Auch über die, die eigentlich Kontrolle über die Geheimdienste ausüben sollten.

Das einzige, was dann noch (ungestraftem) Missbrauch solcher Informationen im Weg steht, ist die persönliche Integrität der betreffenden Geheimdienstmitarbeiter bzw. auch deren Mut, im Falle eines Falles gegen die eigenen Kollegen und Vorgesetzten anzugehen und brisante Informationen an die Öffentlichkeit zu geben (Whistleblower). Aber können wir nur darauf vertrauen? Zumal bei uns solchen "Nestbeschmutzern" ja auch nicht gerade viel Dankbarkeit entgegen gebracht wird.

Grundsätzlich gehört blindes Vertrauen in irgendwelche staatlichen Institutionen bzw. den dort arbeitenden Menschen jedenfalls nicht in eine Demokratie. Es muss immer systematische Kontrolle und auch Beschränkung von Machtbefugnissen auf das absolute Minimum geben. Schließlich wurde die Demokratie ja überhaupt nur erfunden, damit das Volk Kontrolle über die Personen ausüben kann, denen es notwendigerweise außerordentliche Machtbefugnisse geben muss.
Dass sich die Geheimdienste da mehr und mehr ausklinken, finde ich sehr bedenklich.

So eine unkontrollierte Macht, auch über die höchsten demokratischen Instanzen, die sie eigentlich beaufsichtigen sollten, in den falschen Händen, kann leicht eine viel größere Gefahr für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung werden, als alle Terroristen der Welt zusammengenommen.

Dass sich kaum jemand darüber Sorgen zu machen scheint, ist für mich das größte Rätsel. Schließlich ist das eine Gefahr, die auch unsere politische Elite ganz persönlich betrifft. Warum gehen die damit so locker und geradezu naiv sorglos um? Warum wird jeder als Spinner abgetan, der diese Gefahr beim Namen nennt?
 
Es ist nicht die Mauer zum Osten gefallen, es ist die Mauer zum Westen gefallen und jetzt haben wir die Stasi am Arsch.
 
Interessant zu erfahren wofür ich Steuern zahle...
 
delta-xtr schrieb:
Meiner Meinung nach sollte die Überschrift lauten:
BND überwacht verschlüsselte Verbindungen


Ich glaube das der BND bereits Zugang zu allen Verbindungen hat und alle Nachrichten bereits lesen kann. Die beste Verschlüsselung ist wohl im tiefsten Dialekt zu schreiben :D

Wenn sie bereits alle Verbindungen entschlüsseln können, wieso sollten sie dann noch exploits kaufen?
Für mich ist das immer noch ein Zeichen, dass Verschlüsselungen sicher sind.
 
Hm, ist das Anstiftung? Mittäterschaft? Wie rechtfertigen die das rechtlich? Nehme mal an da gilt das Motto: wir kaufens ja nicht auf deutchem Boden ein...ergo erlaubt...

Zudem fragt man sich warum das öffentlich gemacht wird? Sollte das nicht geheim sein? Will man etwa den Eindruck erwecken verschlüsseln wäre eh zwecklos damit mans gleich lässt? Hm...
 
Leute, wann merkt ihr dass es einen Unterschied zwischen einer "kritischen" und einer "negativen" Sicht gibt. Kritisch bedeutet alle Aspekte zu beleuchten, nicht nur die negativen.

Zuerst mal ist der BND der Auslandsnachrichtendienst. Alles was Deutsche Bürger im Inland so treiben, interessiert den Laden nicht. Das macht der Verfassungsschutz als Innlandgeheimdienst. Das ist ein Unterschied zur NSA; Die hat die Homeland Security als Innlandgeheimdienst und die CIA als Auslandsgeheimdienst an der Seite. Das amerikanische Pendant zum BND wäre die CIA. Nur mal so um das zu trennen. Und um mich bei den NSA-Mitlesern mal unbeliebt zu machen: Der Funktionsbereich der NSA ist äquivalent zu dem der Stasi....Da kann man sich sicher sein, dass die Paranoia beider Organisationen etwa die gleiche ist, incl. Geheimgerichtsbarkeit etc.
EIGENTLICH haben solche Behören durchaus ihre Darseinsberechtigung, aber wenn man von Regierungsseite diesen keine Schranken setzt, dann passiert es schnell dass diese soviel Macht ansammeln, dass Ross und Reiter tauschen.

Und das ist das, wo der Artikel hier interessant wird. Der BND wird Zero-Day-Exploits kaufen. Okay, vor etlichen Jahren wäre das im Grundrauschen untergegangen. Ja man fördert hier die Schattenwelt mit Unmengen an Kohle, finanziert die Jungs und Mädels und bestärkt damit die "dunkle Seite" darin, ihre Hacks nicht den Herstellern zu melden sondern meistbietend zu verkaufen.
Andererseits muss man ganz klar sagen, dass die Geheimdienstwelt nun mal auf solche Methoden und Allianzen angewiesen ist. Die entsprechenden Personen nicht nur zu beobachten, sondern auch mit ihnen zu interagieren. Es wäre blauäugig sie zu ignorieren.

Problematisch, und zwar richtig Problematisch wird es, wenn diese Mittel eingesetzt werden, und das gegen die eigene Bevölkerung. Die derzeitigen Praktiken, was die Ermittlungen angeht sind mehr als fragwürdig. Egal welcher Dienst dahinter steht. LEIDER muss man sagen, sitzen wir in Deutschland hier nicht nur am Präsentierteller weil unsere Geheimdienste fragwürdige Bündnisse eingehen. Deutschland ist für viele Geheimdienste interessant, weil man hier besonders tolerant mit sämtlichem terroristischen Abschaum umgeht (sorry für die Wortwahl). Wir versammeln hier massenweise Asylbewerber und haben nicht die Kapazitäten alle gründlich zu prüfen, geschweige denn haben wir eine wirksame rechtliche Handhabe gegen Islamisten und sonstige Verfassungsfeinde, egal ob rechts-, links- oder religiösextremistisch. Und so ist Deutschland eine Sammelstätte (um nicht zu sagen Aufmarschgebiet) für alles was sich unter dem Deckmantel von Toleranz versteckt.

Und dennoch gibt es ein Grundrecht auf informelle Selbstbestimmung, über das sich ein BND nicht einfach so hinwegsetzen darf, eben so nicht andere dabei unterstützen oder gar ermutigen!
 
Es ist völlig naiv davon auszugehen, dass Geheimdienste solche Technologien und Möglichkeiten NICHT irgendwann gegen ihre eigene Bevölkerung einsetzen werden. Früher oder später ist die Verlockung dann doch zu groß, bzw. jemand aus der Politik macht Druck. Spätestens wenn im Westen (ein äußerst diffuser Begriff) ein Terroranschlag stattfindet wird man solche Praktiken als "alternativlos" ansehen und durchpeitschen.

Die Geheimdienste (egal in welchem Land) sind Tumore am Körper der Demokratie. Sie zerstören alles um sich herum, lassen sich kaum kontrollieren und führen quasi ein Eigenleben, ohne Rücksicht auf die Bevölkerung und ihre Interessen. Sie dienen nicht unserem Schutz, sie sind ein Kontrollinstrument.
Ziel: Die Selbstzensur. Wer glaubt/weiß, dass er/sie überwacht wird, wird sich auch anders verhalten. Kritische Kommentare werden z.B. weniger kritisch formuliert oder gar nicht verfasst. Es könnte ja später Probleme geben... Und wer sich schützen will (VPN Dienste, überall HTTPS, Proxies, TOR usw.) macht sich sowieso verdächtig.
 
Gauk ist wirklich ein gutes Beispiel für einen Politiker, der erstaunlich entspannt mit den Totalüberwachungsabitionen der Geheimdienste umgeht.

Besonders angesichts seines eigenen Hintergrundes und der Kritik, die er gerade an der Linken übt, weil sie sich seiner Meinung nach nicht klar genug von dem Unrechtsstaat DDR distanzieren, ist es sehr seltsam, dass er (im Gegensatz zu den Linken) keinerlei Bedenken hat, wenn es heutzutage um immer weiter gehende Befugnisse der Geheimdienste und Geheimpolizei (BKA) geht.
Z.B. gehörte er auch zu den befürwortern der verfassungswidrigen Vorratsdatenspeicherung.

Gauk scheint zu den Personen zu gehören, die meinen, dass Demokratie und Rechtsstaatlichkeit irgendwie vollautomatisch garantieren würden, dass sich ein Staat als Ganzes oder seine Behörden im Einzelnen niemals gegen das eigene Volk und dessen Freiheit wenden. Egal wie viel unkontrollierte Macht man ihnen anvertraut.

Das ist aber keineswegs ein Automatismus. Demokratie (also auch Wahlen) und Rechtsstaat müssen aktiv genutzt werden, um sicherzustellen, dass der Staat nur das absolute Minimum an Machtbefugnissen bekommt und es immer eine funktionierende, öffentliche Kontrolle gibt. Da ist ständige Wachsamkeit (Misstrauen) und Widerstand gegen Machtbestrebungen angesagt.
Lässt man das hingegen aus Gleichgültigkeit oder Naivität kritiklos passieren, dann verschwinden Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zusammen mit der Freiheit ganz schnell von selbst. Wenn man dann wieder etwas daran ändern will, geht das nur gegen das System unter Gefahr für Leib und Leben, so wie für die Bürgerrechtler in der DDR.

Von den in den Parlamenten etablierten Parteien scheinen ausgerechnet die Linken diese Gefahr noch am ehesten zu sehen und haben bisher meist gegen erweiterte Befugnisse von Geheimdiensten und Co gestimmt. Leider knicken sie, wie auch die Grünen, doch sehr schnell ein, sobald sie Regierungsverantwortung mit tragen und wirklich etwas hätten verhindern können. Z.B. 2007 gegen die Mehrheit der eigenen Basis bei der Verschärfung des Berliner Polizeigesetzes (das unter anderem die Kameraüberwachung und Handyortung forcierte).

Ich finde es sehr schade, dass die Menschen so schnell wieder das Interesse an den Piraten verloren haben. Wir waren so kurz davor, eine bedeutende politische Macht in Deutschland zu haben, für die Bürgerrechte und Freiheit nicht zur verzichtbaren Verhandlungsmasse in Koalitionsverhandlungen gehören... :(
 
Ich höre auch sehr oft immer wieder: mir doch egal, ich hab nichts zu verbergen.
Stimmt das denn wirklich so? Wie schnell kann man einen Fallstrick gedreht bekommen? An alle, die meinen, sie hätten nichts zu verbergen, sag ich nur: denkt mal an Porntube letztes Jahr wie schnell Strafandrohungen und Zahlbescheide verschickt worden.
Oder man nutzt das Inet zum Onlinebanking und ein eifriger Mitarbeiter überwacht diese Aktion. Spürt damit vielleicht sogar eine Steuerhinterziehung auf? Ich denke, daß jeder Mensch sein Recht auf Privatsphäre hat und die wird in den letzten Jahren wissentlich von
unseren Politikern mehr als nur verletzt. Aber Mutti lächelt ja so nett, da weiß man, was man wählen soll.
 
LAngel schrieb:
Erinnert mich etwas an den Film "Staatsfeind Nr.1" ^^ Sollen sie mal machen, bin ja auch soooo Gefährlich für den Staat 😂

Problem nicht verstanden würde ich sagen. Es ist unwichtig wie gefährlich Du für den Staat bist, sondern wie gefährlich der Staat für Dich ist. Und er wird immer gefährlicher.
 
B.XP schrieb:
Leute, wann merkt ihr dass es einen Unterschied zwischen einer "kritischen" und einer "negativen" Sicht gibt. Kritisch bedeutet alle Aspekte zu beleuchten, nicht nur die negativen.

Zuerst mal ist der BND der Auslandsnachrichtendienst. Alles was Deutsche Bürger im Inland so treiben, interessiert den Laden nicht. Das macht der Verfassungsschutz als Innlandgeheimdienst. Das ist ein Unterschied zur NSA; Die hat die Homeland Security als Innlandgeheimdienst und die CIA als Auslandsgeheimdienst an der Seite. Das amerikanische Pendant zum BND wäre die CIA. Nur mal so um das zu trennen.

Grundsätzlich stimmt das. Aber dem stehen zwei Argumente entgegen:

1. Jeder Deutsche ist im Rest der Welt ein Ausländer. Der BND mag Deutschland/die Deutschen nicht überwachen, aber die Auslandsgeheimdienste aller anderen Länder tun das und der BND wiederum überacht den Rest der Welt.
Wenn also der BND, genauso wie alle anderen Auslandsgeheimdienste, immer mehr aufrüstet, werden im Endeffekt alle Menschen überall auf der Welt wieder etwas mehr überwacht. Es gibt keine Insel der Glückseligen, wo man dem entgehen könnte.

2. Die Geheimdienste kooperieren untereinander. Das gilt zum Einen für die Auslandsgeheimdienste verschiedenener Länder, aber auch für die verschiedenen deutschen Geheimdienste mit unterschiedlichen Tätigkeits- und Aufgabenbereichen. Der BND tauscht sich also z.B. mit dem CIA aus und auch mit dem deutschen Verfassungsschutz (Innlandsgeheimdienst) oder dem BKA. Alle Informationen landen letztlich in einem großen Topf.
Über die "Terrordatenbank" werden in Deutschland sogar die Informationen zwischen Geheimdiensten und der normalen Polizei vermengt. Was aus vielen Gründen bedenklich ist und gegen das verfassungsmäßige Trennungsgebot zwischen Polizei und Geheimdiensten verstößt. Diese Sicherheitsbehörden arbeiten grundsätzlich mit ganz unterschiedlichen Methoden und haben ganz unterschiedliche Ziele/Aufgaben. Vermischt man das, wird es sehr gefährlich (Stichwort Geheimpolizei).

Und dennoch gibt es ein Grundrecht auf informelle Selbstbestimmung, über das sich ein BND nicht einfach so hinwegsetzen darf, eben so nicht andere dabei unterstützen oder gar ermutigen!

Dürfen, können und tun sind leider drei unterschiedliche Dinge.
Wenn man den Geheimdiensten die Mittel für etwas gibt und sie nicht gründlich/wirksam genug überwacht und auch scharfe Konsequenzen aus Übertretungen zieht, dann werden sie sich immer wieder über alle Zuständigkeiten und Bürgerrechte hinweg setzen. Etwas anderes zu glauben ist naiv und auch immer wieder von der Realität widerlegt.
 
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