Umfrage: Türkei als EU-Mitglied. Pro und Contra

Soll die Türkei in die EU


  • Umfrageteilnehmer
    387
1) Die Türkei ist immer noch ein Militärstaat. Solange sich daran nicht wirklich etwas ändert, also nicht nur auf dem Papier, hat es keinen Sinn, eine Aufnahme in die EU zu diskutieren.

2) Die Türkei ist ein wichtiger NATO-Partner und die Beziehungen bestehen in multilateraler Hinsicht. Das reicht erstmal.

3) Die Türkei ist in einer Hinsicht schonmal weiter als Deutschland: keine Kopftücher in Schulen, Unis und öffentlichen Ämtern. Laizismus ist wichtig! (Art. 136 WRV, das GG und gewohnheitsrechtlich anerkannte Grundsätze sind da eigentlich sehr eindeutig). Da sollte auch Deutschland noch an sich arbeiten, siehe Urteil BVerfG v. 24.09.2003 (meines Erachtens ein sehr feiges und nicht ganz richtiges Urteil, aber das jetzt zu erläutern, wäre zu juristisch).

4) Es ist eine Schande, wie Schröder und andere der Türkei vorgaukeln, es würde sich in absehbarer Zeit am Status der Türkei etwas ändern... das wird nicht passieren. Wer das glaubt, lebt im Traumland.

5) Kosten sind auch Thema, wenngleich nicht das wichtigste. Aber zunächst sind wir in der EU mal mit den 10 neuen Beitrittsländern reichlich ausgelastet, was das angeht.

6) in toto ist Objektivität und nicht Sentimentalität und Emotionalismus gefragt. Und Fakt ist, es gibt, trotz riesiger Fortschritte, für die Türkei nich sehr viel zu tun. Die EU ist eine Gemeinschaft, die auf den kleinsten gemeinsamen Nenner setzt... und der ist bei der Türkei eben noch nicht in Sicht. Da spielt die Religion auch eine große, aber nicht die Hauptrolle.


b.
 
Otter schrieb:
Die liegen uns hier in Deutschland schon auf der Tasche nicht auch noch in Europa
Sorry für die späte Antwort, aber das ist ein sachlich nicht haltbares Vorurteil. Jede gesamtwirtschaftliche Erhebung zeigt, daß wir volkswirtschaftlich mehr von den hier lebenden Türken profitieren, als sie uns kosten.

Ich glaube, wir können gar nicht anders, als der Türkei zumindest eine Perspektive für Europa zu bieten. Die Alternative wäre der islamische Fundamentalismus, und der kann überhaupt nicht in unserem Interesse sein.

Hinzu kommt noch, das uns die Türkei 40 Jahre lang gut genug war, für uns die Südflanke im kalten Krieg zu decken.

Ciao, Tiguar
 
Tiguar schrieb:
Sorry für die späte Antwort, aber das ist ein sachlich nicht haltbares Vorurteil. Jede gesamtwirtschaftliche Erhebung zeigt, daß wir volkswirtschaftlich mehr von den hier lebenden Türken profitieren, als sie uns kosten.

Ich glaube, wir können gar nicht anders, als der Türkei zumindest eine Perspektive für Europa zu bieten. Die Alternative wäre der islamische Fundamentalismus, und der kann überhaupt nicht in unserem Interesse sein.

Hinzu kommt noch, das uns die Türkei 40 Jahre lang gut genug war, für uns die Südflanke im kalten Krieg zu decken.

Ciao, Tiguar

Na, das ist ja schon richtig. Aber, die Südflanke haben sie aus Nato-Verpflichtungen sauber gehalten... die Voraussetzungen eines Nato-Beitritts sind ein anderer als die für einen Beitritt in die EU. Ich kann ja verstehen, daß die Türkei in die EU will. Aber solange es noch so viel zu tun gibt...
Freilich, in einigen der jetzt beitretenden EU-Länder ist auch noch länsgt nicht alles Gold, was glänzt. Aber man darf dabei auch nicht vergessen, daß und mit den anderen europäischen Ländern eine engere und gemeinsamere Geschichte verbindet als mit der Türkei. Kommt Zeit kommt Rat. Abwarten und Tee trinken und wieder 6 Euro für's Phrasenschein.
Ich finde es nur unehrlich, daß der Kanzler Versprechungen macht, die nicht gehalten werden können. Aber darin ist er ja Profi.

b.
 
blutrichter schrieb:
Ich finde es nur unehrlich, daß der Kanzler Versprechungen macht, die nicht gehalten werden können. Aber darin ist er ja Profi..
Besser kann man das imho nicht ausdrücken. :daumen:

Ich sage ja auch gar nicht, daß die Türkei sofort in die EU sollte. Wenn sie aber klar definierte Vorgaben erfüllt, darf ihr der Weg in die EU aber nicht kategorisch verschlossen bleiben.

Ciao, Tiguar
 
Tiguar schrieb:
Besser kann man das imho nicht ausdrücken. :daumen:

Ich sage ja auch gar nicht, daß die Türkei sofort in die EU sollte. Wenn sie aber klar definierte Vorgaben erfüllt, darf ihr der Weg in die EU aber nicht kategorisch verschlossen bleiben.

Ciao, Tiguar

Klar. Nur, sein wir mal ehrlich. Davon scheint die Türkei ein ganzes Stück weit weg zu sein.

Gruß,
blutrichter
 
blutrichter schrieb:
Davon scheint die Türkei ein ganzes Stück weit weg zu sein.
Das bestreite ich mit keiner Silbe. Wie gesagt, es geht mir um das ehrliche Offenhalten einer entsprechenden Perspektive. Was die Türkei daraus macht, ist dann zunächst ihre Sache.

CU, Tiguar
 
Tiguar schrieb:
Das bestreite ich mit keiner Silbe. Wie gesagt, es geht mir um das ehrliche Offenhalten einer entsprechenden Perspektive. Was die Türkei daraus macht, ist dann zunächst ihre Sache.

CU, Tiguar


Kann ich so unterschreiben. Die Perpektive per se wurde ja auch offengehalten. Übrigens ganz klar auch von Frau Merkel. Und die Reaktionen der Türkei waren auch nicht unbedingt passend. Gelegentlich formuliert die CDU zwar etwas stramm, aber wenigstens ehrlich. Was der Kanzler hier moment macht, ist mal wieder auf dem Niveau eines Baron Münchhausen. Sicherlich muß die Türkei eine Perspektive haben, schon alleine um als islamische Modell-Demokratie für andere Staaten zu gelten. Aber da muß sie schon auch die Hilfe annehmen, die man anbietet und nicht immer nur Forderungen stellen.
Na ja, da läßt sich lange drüber streiten...
Wie gesagt, Du hast Recht :)

b.
 
Bewart die Türken vor der Armut, nur damit die reichen noch reicher werden.

Ich habe mit nein in der Umfrage gestimmt, aus rücksicht auf die arme Bevölkerung in der Türkei, die nicht 1,50€ für ein Glas Tee bezahlen kann, oder will.

Dagegen bin ich aber nur, weil ich schon zwei mal in der Türkei war, und ich die armen Leute davor bewahren will im Aldi "Kastrierte Tomaten", die mit Chemie Deo angesprüht sind, und unter Rotlicht auch noch rot aussehen kaufen zu müssen.


Leider wird das Thema in Deutschland als eine Frage für pro/contra Türken gehandelt.

Die Türken in der Türkei sind total anders als die Türken in Deutschland!, das sind zu größten Teil fromme Muslime, die sehr freundlich und hilfsbereit sind.



Bestes Beispiel:

Italien,
früher das arme Land Europas, wo unsere reichen Eltern gerne Urlaub gemacht haben.
Heute ist es dort teuer als in Deutschland!
Und wenn ihr mal in einen Supermarkt in Italien geht kommt man sich als Deutscher aus einem Entwicklungsland vor.
Wer bleibt auf der Strecke?, die armen, und kleinen Arbeiter (Aber sie haben den Euro!)
Genau wie bei uns!


Beispiel Spanien:

Auch früher mal ein Armutsland, in dem wir gerne Urlaub gemacht haben.
Was ist heute?
Nur noch die ganz reichen können sich dort noch den Urlaub leisten.
Wer bleibt auf der Strecke?, die armen, und kleinen Arbeiter (Aber sie haben den Euro!)
Genau wie bei uns!

:heuldoch:
 
Kann man so weitestgehend stehenlassen.
Auch ich habe schon mal meinen Urlaub in der Türkei verbracht... wenn ich nun meine türkischen Nachbarn in den Wohnungen unter mir und viele andere (nicht alle!) in Deutschland mit denen vergleiche, die ich in der Türkei kennenlernen durfte, tun sich Klüfte auf.
Ich habe aber hier in Deutschland einige türkische Freunde, die jedoch alle Kinder liberaler Türken sind und eher dem Bildungsbürgertum angehören, bzw. angehören wollen. Hier liegt nämlich das nächste Problem. Mit dem Geschwätz und der Tätschelei der Politiker tun diese den Türken hier nämlich keinen Gefallen, im Gegenteil. Würde endlich einmal Wahrheiten ausgesprochen, würde sich einiges ändern. Davor hat man verständlicherweise Angst, weil man sonst als "Rechts-Außen" angeprangert wird.
Eine weiterer Fehler, den die Deutschen gemacht haben, wird auch gerne verschwiegen. In Zeiten des Aufbaus hat man sich Gastarbeiter geholt. Ohne Ihnen zu sagen, daß das nicht auf Ewig sein wird und ohne im Voraus Regelungen zu treffen, daß die Gastarbeiter danach wieder in ihre Heimatländer zurückkehren. Ein sehr schwieriges, weil facettenreiches Thema... Ich hab es hier nur angeschnitten. Es ist schwierig hierüber zu diskutieren, eben weil es mit dieses blöden Phrasen und Platitüden, die man aus Politiker- und Betroffenenmund immer hört nicht getan ist.

Gruß,
blutrichter
 
@Tiguar

Ich weiss ja nicht was du so denkst , aber von den sieben Millionen Ausländer (seien es auch nicht alles Türken) sind 2 Millionen in Arbeit. Und die schaffen ihre Kohle schön in ihr Heimatland auf irgendwelchen komischen wegen. Ich lebe in Berlin und weiss von was ich rede. Nebenbei sind maximal 2 % noch irgenwie angepasst und benehmen sich wie es sich gehört. Mach das mal in der Türkei als deutscher.........

P.S und wenn jezz einer mit rechts kommt dann knallts ;-)
 
sieben Millionen Ausländer (seien es auch nicht alles Türken) sind 2 Millionen in Arbeit

das hört sich ein bisschen so an, als ob es unter den ausländern eine arbeitslosigkeit von >50% geben würde. bei den 7,9 Millionen ausländern zählen aber auch hausfrauen/männer, kinder usw. mit, insofern ist dem nicht so.

naja und dass die ihr geld nur ins ausland schicken, ist auch nicht ganz richtig. guck dir mal die ganzen ausländer an, die sich nen 3er vor die tür stellen. da kannste mir nicht erzählen, dass zumind. BMW nicht von denen profitiert :)
 
Ist es aber. Es ist lustig. Wenn man seinen humor nicht gleich verliert.

Im Übrigen zahlen die Türken, die arbeiten auch ihre Steuern. Und was sie mit ihrem verdienten Geld machen, ist ihre Sache. Wobei man da auch wieder differenzieren kann.

Problematisch sind da eher die ganzen Schwarzarbeiter, zu denen aber auch sehr viele Deutsche gehören.

Am problematischsten sind aber die ganzen Ghettos und Stadtteile, in denen der Ausländeranteil weit über 50% beträgt und Schulen in denen der selbiger Anteil sogar 90% beträgt. Aber das ist jetzt ein anderes Thema...

Man darf sich aber durchaus eine Frage stellen:
Es gibt sehr viele nicht-integrationswillige Ausländer (von denen bekanntermaßen die meisten Türken sind). Wenn es diesen Menschen erkennbarin Deutschland nicht gefällt, frage ich mich, warum sie, wenn sie hier eh keine Wurzeln schlagen wollen, nicht zurück gegen in ihr Heimatland. Oft liegt es daran, daß sie dort auch keine Wurzeln (mehr) haben.
Als ich mit einem Türken in der Türkei gesprochen habe, sagte der mir, sie seien ganz froh, daß die Türken, die wir hier haben, nicht in der Türkei lebt. Denn so wie es aussieht, geht es mit der Türkei schon voran. Und einige von denen, die hier leben, sind eben schon fundamentalistisch.


b.
 
ja ok, es ist natürlich etwas zynisch, das Bild, da ich vermute es zielt auf ein pro und Contra bezogen auf die Deutschen türken.
ein Beitrag in deiner form wäre mir von r15ch13 lieber gewesen.

Aber eigentlich hast du recht.
 
da fällt mir ein: der döner wurde sogar in deutschland erfunden.
also finde ich ist er gar nicht unbedingt so türkisch ;)


mfg
neon
 
@Tiguar

Ich kenne hier 7 Türken, davon haben 5 ihr Standbein in der Türkei, sprich Haus Familie usw. Um Steuerersparnis zu haben schicken sie noch ihren angeblichen Kindern bzw. Geld für Grunstücke usw. Es zwar seit 2 Jahren für sie schwieriger geworden wegen der Nachweise die sie erbringen müßen, aber kein Problem in der Türkei an die Papiere zu kommen um nachweise für Kinder, Eltern ( Unterhalt ) zu bekommen um sich ihre Steuern hier wieder zu holen.
5 von 7 die ich kenn ist zwar nicht representativ aber mir reicht es.

Ich bleib dabei die liegen uns auf der Tasche.
 
Otter:

ich habe solche sachen, wie du da beschreibst auch schon gehört, muss aber sagen, dass ich persönlich nur türken kenne die nun gar nicht so angehaucht sind. Die türken die ich kenne also persönlich, sind alles liebe brave "Europäer" die eigentlich außer ihrer Vergangenheit und ihrer Sprache nichts mehr mit der Türkei am Hut haben.
Dafür sind dann aber die Türken die ich nicht persönlich kenne, eher die die negativ auffalllen.
Wobei ich glaube man muss bei den Türken, die hier in Deutschland leben starke Unterschiede zwischen Kindern/Jugendlichen und Erwachsenen/Alten machen. Weil meinen Erkenntnissen nach sind es meist die jungen Türken die mir negativ auffallen, und die alten oder erwachsenen eben fallen mir hingegen eher als still/schweigsam und/oder angepasster( im bezug auf unser werte-verhalten, generelles verhalten etc ) auf.


wie wäre es wenn, wenn wir alle zusammen in die türkei führen und uns selbst ein Bild machen würden? die flüge sollen dahin sehr billig sein. Mein Vater z.b. hat für 200 euro urlaub in der türkei gemacht. ingesamt hat er für 200 euro: 10 tage Türkei, mit 4 Sterne Hotel, hin und rückflug, und Rundreisen in versch. Städte und zu versch. Sehenswürdigkeiten bekommen. Ich finde das ist ziemlich billig. ;)



mfg
neon
 
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