K
kaigue
Gast
Natürlich habe ich dich verstanden. Aber du hast mich nicht verstanden. Eine einfache Rechnung in der MW zusammengezählt werden reicht nicht aus.
Ich sage ja gar nicht, dass der Strom von heut auf morgen ausfällt. Aber ich sage, dass es zu Probleme führen wird. Die Regelleistung wird steigen und an bestimmten Punkten im Netz wird es zu Engpässen kommen.
Es hat einen Grund, warum die Kraftwerke so verteilt sind wie sie sind. Die Kraftwerke speisen an bestimmten Punkten im Netz ein um es stabil zu halten. Überkapazität sprich Regelleistung ist immer vorhanden und muss es auch, um Schwankungens (sei es durch Ausfälle oder durch geplante Revisionen) aufzufangen. Natürlich kann man zu einem gewissen Grad Leitungen umschalten, wenn Engpässe entstehen (das Netz ist ja vermascht), aber auch das hat Grenzen. So sind nicht alle Leitungen für alle Ströme ausgelegt. Und wenn es mal zu einem Ausfall kommt, kann es im Zuge dessen zu einer Kettenreaktion kommen (siehe Anno 2006).
Stellt euch Deutschland als See vor. Der See (also der "Strom") muss immer voll sein, um die 50Hz stabil zu halten. Wenn jetzt Wasser abgelassen wird (durch Abschalten von Kraftwerke), muss der See aufgefüllt werden. Dies geschieht entweder durch Zukäufe aus dem Ausland (teuer) oder durch Bereitstellen von Regelleistung (Hinzuschalten von Gasturbinen, Pumpspeicherkraftwerke etc). Dabei kommt es aber auch drauf an, WO diese Engpässe entstehen. Die Netzwerktopologie hat einen großen Einflus auf die Stabilität. So bringt es nichts, wenn im Norden der See viel voller ist, als im Süden. Er muss konstant gleich voll bleiben. Denn dann müssten Kraftwerke im Norden abgeschaltet werden und im Süden fehlten diese, was zu Instabilitäten in beiden Teilen führen kann.
Gleichzeitig darf der See aber nicht zu voll sein (Überkapazität) da dadurch die Frequenz im Netz steigt. Dann muss Kraftwerksleistung runtergefahren werden (bis zu einem gewissen Grad an Veränderungen an der Turbine bis zum kompletten Abschalten). Windkraft hat laut EEG immer Vorfahrt. Zu diesen Zeitpunkten steigt dann auch der Preis.
Die 7 Blöcke, die gerade abgeschaltet wurden sind nicht so tragisch. 3 davon waren sowieso planmäßig runtergefahren. Auf jedenfall muss die Leistung ersetzt werden, und dies geschieht durch - wie oben erwähnt - Zukauf oder Regelleistung. Leistung, die also vorhanden ist, aber nicht ständig in Gebrauch ist. Die machen dann den See wieder voll
Übrigens ist das nicht ausnahmlos ein deutscher See, sondern ein europäischer, weshalb man nicht einfach nur die Stromerzeugung und den Verbrauch in Deutschland betrachten darf, sondern die Lastflüsse im europäischen Verbundnetz. Das macht der SPON Artikel überhaupt nicht.
Und dass die Leistung "gerade so" reicht, reicht eben nicht aus.
Nutshell:
Regelleistungsbedarf wird steigen, das wurmt insb. die ÜNB, weil der Aufwand zur Regelung steigt
Strom wird teurer werden da Leistung hinzugekauft werden muss
Gewisse Knotenpunkte im Netz werden stärker belastet werden
Folglich muss das Netz ausgebaut werden
Das hat sogar Herr Trittin im Bundestag jetzt gefordert.
Ich sage ja gar nicht, dass der Strom von heut auf morgen ausfällt. Aber ich sage, dass es zu Probleme führen wird. Die Regelleistung wird steigen und an bestimmten Punkten im Netz wird es zu Engpässen kommen.
Es hat einen Grund, warum die Kraftwerke so verteilt sind wie sie sind. Die Kraftwerke speisen an bestimmten Punkten im Netz ein um es stabil zu halten. Überkapazität sprich Regelleistung ist immer vorhanden und muss es auch, um Schwankungens (sei es durch Ausfälle oder durch geplante Revisionen) aufzufangen. Natürlich kann man zu einem gewissen Grad Leitungen umschalten, wenn Engpässe entstehen (das Netz ist ja vermascht), aber auch das hat Grenzen. So sind nicht alle Leitungen für alle Ströme ausgelegt. Und wenn es mal zu einem Ausfall kommt, kann es im Zuge dessen zu einer Kettenreaktion kommen (siehe Anno 2006).
Stellt euch Deutschland als See vor. Der See (also der "Strom") muss immer voll sein, um die 50Hz stabil zu halten. Wenn jetzt Wasser abgelassen wird (durch Abschalten von Kraftwerke), muss der See aufgefüllt werden. Dies geschieht entweder durch Zukäufe aus dem Ausland (teuer) oder durch Bereitstellen von Regelleistung (Hinzuschalten von Gasturbinen, Pumpspeicherkraftwerke etc). Dabei kommt es aber auch drauf an, WO diese Engpässe entstehen. Die Netzwerktopologie hat einen großen Einflus auf die Stabilität. So bringt es nichts, wenn im Norden der See viel voller ist, als im Süden. Er muss konstant gleich voll bleiben. Denn dann müssten Kraftwerke im Norden abgeschaltet werden und im Süden fehlten diese, was zu Instabilitäten in beiden Teilen führen kann.
Gleichzeitig darf der See aber nicht zu voll sein (Überkapazität) da dadurch die Frequenz im Netz steigt. Dann muss Kraftwerksleistung runtergefahren werden (bis zu einem gewissen Grad an Veränderungen an der Turbine bis zum kompletten Abschalten). Windkraft hat laut EEG immer Vorfahrt. Zu diesen Zeitpunkten steigt dann auch der Preis.
Die 7 Blöcke, die gerade abgeschaltet wurden sind nicht so tragisch. 3 davon waren sowieso planmäßig runtergefahren. Auf jedenfall muss die Leistung ersetzt werden, und dies geschieht durch - wie oben erwähnt - Zukauf oder Regelleistung. Leistung, die also vorhanden ist, aber nicht ständig in Gebrauch ist. Die machen dann den See wieder voll
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Und dass die Leistung "gerade so" reicht, reicht eben nicht aus.
Nutshell:
Regelleistungsbedarf wird steigen, das wurmt insb. die ÜNB, weil der Aufwand zur Regelung steigt
Strom wird teurer werden da Leistung hinzugekauft werden muss
Gewisse Knotenpunkte im Netz werden stärker belastet werden
Folglich muss das Netz ausgebaut werden
Das hat sogar Herr Trittin im Bundestag jetzt gefordert.
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