Unsichere Reaktoren in Deutschland

nicoc schrieb:
... TEPCO will die 2 intakten Reaktoren weiter betreiben: mit Robotern? Unglaublich.

Wenn du das jetzt fassbar findest dann schau mal nach Tschernobyl:D Block 1, 2 und 3 gingen auch ans Netz wieder ohne bauliche Veränderung der Reaktoren wegen den Graphit (also was mein Kenntnisstand dazu ist).
 
1+3 liefen wieder sind aber inzwischen vom Netz (1996 und 2000). Ich stell mir aber die Frage wie das in einem Sperrgebiet möglich ist weiter zu arbeiten?
 
Auch keine Ahnung wie sie das dann gemacht haben. Ist schon unverantwortlich. Mal weis wie viele da ihre Gesundheit noch sinnlos lassen mussten.
 
Gute Frage kam mal eine Zahl das über 120K biss jetzt ihr leben dadurch verloren haben, manche klettern ja sogar in den Sarkophag hinein, sogar auch ein deutscher Professor und arbeiten tun ja noch viele noch in dem Kraftwerk, irgendwann soll es sogar abgebaut werden, wenn man bedenkt das es ursprünglich 10 Reaktoren werden sollten.
 
nicoc schrieb:
Ich stell mir aber die Frage wie das in einem Sperrgebiet möglich ist weiter zu arbeiten?
Auf die russisch-pragmatische Art: 2 Wochen Arbeit, 2 Wochen frei. Dazu ein ganz ordentliches Gehalt.

Grüße
 
Ja eben es sind ja jetzt gerade mal nach 25 Jahren die Milliarden zusammen die man braucht für den noch größeren Sarkophag und der muss jetzt gebaut werden danach wird das zeug dort raus geholt und muss auch in Endlagern entsorgt werden. Wie günstig und Umweltfreundlich ja Atomkraft ist^^

Karbe schrieb:
Dazu ein ganz ordentliches Gehalt.

Grüße

Und wer bezahlt das dann wieder???
 
Hi
Karbe schrieb:
Und Brokdorf steht ganz woanders, klar.

ne wieso, hab ich doch nicht geschrieben oder doch?

Das Teil ist aber vermutlich wie die anderen auch in Deutschland auch bald aus.

Das war aber auch nicht mein Hauptanliegen. Mein Anliegen war, das die Unterelbe bereits nachweislich seit mind. 2001 mit Plutonium angereichert wurde, konterminiert und verseucht, lt. Umweltamt.

http://www.tageblatt.de/db/main.cfm?DID=1701756

Was schaut man da nach Japan, wenn es hier schon nicht richtig funktioniert, und das über
Jahre. War natürlich keiner oder besser noch, die Anderen. :cool_alt:

Cu
 
longi schrieb:
Das Teil ist aber vermutlich wie die anderen auch in Deutschland auch bald aus.
Mit Sicherheit (welch Wortspiel^^) nicht. Brokdorf ist eines der zuletzt gebauten dt. Anlagen.

Grüße
 
nicoc schrieb:
1+3 liefen wieder sind aber inzwischen vom Netz (1996 und 2000). Ich stell mir aber die Frage wie das in einem Sperrgebiet möglich ist weiter zu arbeiten?

Tschernobyl ist noch heute eine Dauerbestelle und beschäftigt dort noch immer tausende Mitarbeiter. Um den Sarkophag steht es übrigens sehr schlecht. Ukraine hat nicht das Geld um die hohen Sanierungskosten zu bezahlen und beim Ausland sitzt das Geld alles andere als locker.
Da wurde schon unbequemes Personal, das vor einem drohenden Einsturz warnte, entlassen.
Eine aktuelle Doku findet sich bei der ARD Mediathek Eine Reise nach Tschernobyl.

Ein Rückbau ist da wohl für die nächste Zeit ausgeschlossen.

Japan wird auch nicht drumherum kommen um die beschädigten Reaktorblöcke einen Sarkophag zu errichten, fragt sich nur wie die das anstellen werden.
Die Sowjets konnten es sich in Ihrem Regime noch "leisten" ein Menschenheer zu Tode zu schicken ...
 
Die Atomlobby ist derart tief in der Politik verwurzelt dass es niemals, auch nicht in 200 Jahren zum totalen Ausstieg kommen wird.

Ich träumt doch alle ... Merkel ist schon abgeschrieben. Der nächste Platzhalter wird bald ganz oben positioniert.
Und was wird sich ändern? Vielleicht einmal im Jahr irgendwas mit Harz4. Den Rest entscheidet die EU, welche ja "bekanntlich" relativ bestechlich ist, zumindest die meisten Abgeordneten (ist ja im Endeffekt dasselbe).

Ihr werdet in den nächsten Wochen noch häufiger lesen oder hören dass es Debatten um einen möglichen Ausstieg gibt. Aber ändern wird sich nichts ... jeder der das denkt, der verdient es enttäuscht zu werden.
 
Shader schrieb:
Ein Rückbau ist da wohl für die nächste Zeit ausgeschlossen.
Soweit ich weiß wird dort seit einigen Jahren mit vielen Millionen aus Brüssel ein neuer Sarkophag gebaut, welcher über den alten geschoben werden soll..
Siehe auch:
http://www.iaea.org/newscenter/features/chernobyl-15/shelter-fund.pdf

So soll das ganze dann irgendwann mal ausschauen:
chernobyl3.jpg


Grüße
 
@Shader - nette Doku, grad angekuckt.
Das mit dem Dach wusste ich bereits, auch dass weiterhin permanent Strahlung nach Außen dringt.
Was mich allerdings wundert ist dass die geschmolzenen Brennstäbe so erstarrt sind ...

Normalerweise sollten sie sich regelrecht in den Boden fressen, immerhin bleiben die Elemente noch Wochenlang mehrere Tausend Grad heiß, zudem die zersetzende Wirkung.
In Japan nimmt man an dass sich die geschmolzenen Kerne bereits 15 Meter in den Boden gefressen haben, wodurch dann auch letztlich das Grundwasser verseucht wird.

Die ganze Chernobyl Geschichte ist mir sowieso nicht geheuer, lt. offiziellen Aussagen kam es 7 Sekunden nach dem Unfall zur totalen Kernschmelze. Das ist i.d.R. nur durch einen enormen Energierückstoß möglich.

Die Kerne in Japan schmelzen ja schon wochenlang "teilweise", wie amüsant ich das doch finde ... Bereits am 15. gab es die Meldung "man vermutet eine partielle Kernschmelze" - das ist über 2 Wochen her! Und noch immer spricht man nur von einer teilweisen Kernschmelze.

In Anbetracht des gänzlich fehlenden und verdunsteten Kühlwassers ist dies einfach nicht möglich, dafür brennen die Elemente zu stark und zu lange nach.

Auch wenn man sich irgendwo in der Mitte trifft, Lügen bleiben Lügen.
 
markus1234 schrieb:
... wodurch dann auch letztlich das Grundwasser verseucht wird...

... in dem Fall, wenn der geschmolzenen Kern in Berührung mit einem Grundwassersee käme, gäbe es eine Wasserstoffexplosion. Das würde eventuell die halbe Insel weghauen.
Ergänzung ()

Konti schrieb:
Das, was hier kostet, ist nicht die Atomkraft, sondern der fahrlässige Umgang damit.

... oder anders gesagt: die nicht beherrschbarkeit von KK durch den Menschen. Da würde Unfälle mit KFZ doch mal als vergleich passen. 99,9% (denke das passt in etwa für Deutschland) werden durch menschliche Fehler verursacht.

@markus1234,

eine teilweise Kernschmelze kann man vergleichen mit "deine Hose brennt". Der Unterschied ist, dass man deine Hose löschen kann aber den Kern nicht. Deswegen ist eine "teilweise" Kernschmelze nur der Anfang mit einer garantierten Kernschmelze.
 
Zuletzt bearbeitet:
... in dem Fall, wenn der geschmolzenen Kern in Wasserberührung käme, gebe es eine Wasserstoffexplosion. Das würde eventuell die halbe Insel weghauen.

Ganz sicher nicht ... Grundwasser liegt nicht frei, ist ist kein "Schwimmbad".
Es gäbe starke Verpuffungen, jedoch keine Auswirkungen auf eine Inselstruktur.

Die nakten Kerne wurden bereits mit Meerwasser gekühlt. Deinem Schluss nach müsste es die Überreste der Reaktortürme bereits in einen Großen Krater verwandelt haben.

... oder anders gesagt: die nicht beherrschbarkeit von KK durch den Menschen. Da würde Unfälle mit KFZ doch mal als vergleich passen. 99,9% (denke das passt in etwa für Deutschland) werden durch menschliche Fehler verursacht.
Du vergleichst doch nicht ernsthaft Autounfälle mit einer permanenten Verstrahlung Nord/Ost Japans.
Demnach wäre "jeder" Unfall zurückzuführen auf menschliches Versagen.

Ups, das Haus ist nach dem Erdbeben eingestürzt, selber schuld wenn man es nicht Erdbebenkonform baut?
Aber egal, der Staat hat immerhin so und so viele Billionen Yen in Erdbebensichere Bauten investiert, wodurch es an Nahrung, Kleidung und Bildung fehlt. Sollen sie doch auf der Straße enden.


Ohne Kompromisse geht es nicht. Selbst "kein Kompromiss" ist ein einer.
 
... unterirdische Grundwasserseen gibt es und dort kannst du theoretisch schwimmen gehen. Du kannst einen Topf heisses Öl von aussen mit Wasser kühlen. Sobald das Öl aber mit Wasser in Berührung kommt will ich nicht dabei sein. Eventuell reicht aber schon eine relevante Menge an Wasser um da ordentlich eine Explosion aus zu lösen.

Nene, ich vergleiche Unfälle mit dem KFZ mit menschlichem versagen nicht mit Naturkatastrophen. Und im Falle Japan liegt das menschliche Versagen darin ein KKW in einer Erdbeben und Tsunamiregion gebaut zu haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
nicoc schrieb:
... oder anders gesagt: die nicht beherrschbarkeit von KK durch den Menschen. Da würde Unfälle mit KFZ doch mal als vergleich passen. 99,9% (denke das passt in etwa für Deutschland) werden durch menschliche Fehler verursacht.
Och hör doch bitte auf .. das Thema hatten wir hier doch schon.
Man kann ein AKW auch so konstruieren, daß es selbst im Worst-Case sehr glimpflich verläuft.

Wenn man natürlich an allen Ecken und Enden spart, ist klar, daß das unsicherer Ramsch wird.
 
... Grundwasserseen gibt es und dort kannst du theoretisch schwimmen gehen. Du kannst einen Topf heisses Öl von aussen mit Wasser kühlen. Sobald das Öl aber mit Wasser in Berührung kommt will ich nicht dabei sein.

Wenn du einen Topf mit 5, 10, von mir aus 100 liter heißem oder brennendem Öl in ein Schwimmbecken wirfst, wird es verpuffen. Sollte dies unterirdisch gesehen, dann lediglich in sehr kleinen, konstanten Schüben.
Unterirdische Seen sind die Ausnahme.

Und selbst "was wäre wenn" = Ohne Sauerstoff kein Boom.

Deine Vorstellungen in allen Ehren, ich find es gut dass du darüber nachdenkst. Aber so wie du dir das vorstellst kann es nicht ablaufen.



Konti schrieb:
Man kann ein AKW auch so konstruieren, daß es selbst im Worst-Case sehr glimpflich verläuft.

Nun dann erzähl mal, jetzt bin ich gespannt.
 
markus1234 schrieb:
... Aber so wie du dir das vorstellst kann es nicht ablaufen...

... so läuft's meist in der Wissenschaft und manchmal umgekehrt. Wobei heisses Öl und ein in kettenreaktion befindlicher Kern beim Eintauchen in Wasser nicht zu vergleichen sind. Aber letztendlich egal: reicht schon wenn das Grundwasser verseucht wird.
Ergänzung ()

Konti schrieb:
... Wenn man natürlich an allen Ecken und Enden spart, ist klar, daß das unsicherer Ramsch wird.

... auf das Problem hatte ich hingewiesen. KK wird nicht sicher gemacht weil ansonsten die Renditen der Unternehmen zu gering wären. Und der Autounfallvergleich kommt ja ursprünglich von den KK Befürwortern. Also, jetzt nicht so tun als wäre der Vergleich lächerlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
@nicoc
Renditen zu gering .. so ein Schwachsinn. Es müsste da einfach Vorgaben der jeweiligen Regierung geben und basta.

Mir ist auch egal, wo dieser Vergleich herkommt ... er ist völlig unzutreffend. Bei einem Autounfall sind die involvierten Personen alleine schuldig.
Bei einer Kernschmelze kann das involvierte Personal schuldig sein, aber die Aufgabe wäre es, die Technik so umzusetzen, daß selbst wenn dieses Personal komplett failt, nicht alles aus dem Ruder läuft.

markus1234 schrieb:
Nun dann erzähl mal, jetzt bin ich gespannt.
Mechanische Sicherungen, die auf dem Ruhestromprinzip basieren, könnte man auch in AKWs umsetzen. Prinzipiell könnte man z.B. dafür sorgen, daß die Brennstäbe im Falle eines Ausfalls sofort voneinander getrennt werden.
Oder man könnte solche Kraftwerke unter der Erde bauen .. wenn dann alles drunter und drüber geht, sind die Folgen weit weniger gravierend.
Es gibt sicher noch viele andere Dinge, die man tun kann ... bei einem AKW, welches aktuell in Bau ist, wird zum Beispiel eine Vorrichtung unter dem Reaktor platziert, die im Falle einer Kernschmelze die "Suppe" auffängt.

Die Behauptung, man könne solche Kraftwerke nicht sicher machen (im Sinne von "gravierende Folgen ausschließen"), ist einfach unfug. Alles denkbare, lässt sich auch umsetzen.
 
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