Wir sollten uns einfach davon verabschieden, so zusagen, es könnte eine Sicherheit geben. Es gibt keine.
Wir können uns an statistische Werte klammern und überlegen, welche Wahrscheinlichkeit ein GAU hat. Aber auf welcher Grundlage? Wer stellt diese Berechnungen an? Was wird berücksichtigt (Alter der Anlagen/Arbeiter, technischer Zustand, ...)? Wenn wir heute sehen, dass das Unternehmen, dass das ganze beurteilen soll, zu einem großen Teil denen gehört, die die Anlagen betreiben und sehen, wer die Oberaufsicht für Reaktorsicherheit im BUM hat, dann lässt das nichts gutes hoffen.
Klar ist: So oder so wird AKW-Strom immense Folgekosten haben. Die Endlagerung wird min. 100.000 Jahre halten müssen. Keiner von uns kann sagen, was bis dahin passieren wird. Zu empfehlen in diesem Zusammenhang der Dokumentarfilm "Into Eternity". Klar ist auch: Je mehr Müll desto höher die Kosten.
Weiterhin gibt es wohl einen Konsens, dass ein schneller Umstieg auf EE zunächst Strompreissteigerungen zur Folge haben wird. Verschiedene Forschungsinstitute sagen dazu, dies wäre relativ gering. Langfristig ist klar, dass der Strom dadurch von den Herstellungskosten her billiger sein wird, Sonne und Wind kommen einfach und sind kostenlos.
Was wir auch wissen ist, dass das Netz ausgebaut werden muss. Hier gibt es angeblich Proteste von Bürgern, die sich gegen Freilandleitungen richten. In Dänemark hat man das einfach gelöst: Unter die Erde. Sicher: Teurer. Aber wenn man die lange Zeit ansieht, die die Freilandleitungen brauchen, bis sie wegen der vielen Klagen durchkommen, wenn überhaupt, letzendlich doch billiger.
Was wir brauchen ist klar: Es muss festgeschrieben werden, wie das auszusehen hat: Wenn auf so und so viele Meter an einer Siedlung vorbeigebaut wird -> Erdverkabelung. Naturschutzgebiete bis zu einem Mehraufwand von xxx pro Kilometer umgehen, ...
Also eine politische Entscheidung, die das festlegt. Gleichzeitig müsste man die Dauer, in der geklagt werden kann, einschränken, aber auch zu frühzeitiger Information verpflichten.
Speicher: Auch das ist unumgänglich. Auch hier brauchen wir eine politische Entscheidung, eine Beschleunigung und klare Regeln.
Daneben muss energetische Gebäudesanierung gefördert werden, die Industrie in die Pflicht genommen werden (Standby-Stromverbrauch, Effizienzen, ...) und auch der Bürger, der wenig Energie verbraucht, etwa weil sein Auto wenig verbraucht und/oder er wenig fährt (CO2-Besteuerung). Ein Dienstwagen sollte auch zur Umweltfreundlichkeit verpflichtet werden.
Daneben brauchen wir klare Regeln bzgl. Biomasse. Es kann nicht sein, dass wir unser Essen "verheizen". Hier muss festgeschrieben werden - wie in anderen Ländern - dass nur Müll, Stroh oder Reste verwendet werden dürfen. Allein die Einschränkung auf einheimische Erzeugnisse ist Augenwischerei.
Zudem brauchen wir auf absehbare Zeit wohl Gaskraftwerke. Diese sind regelbar und in verschiedensten Leistungklassen erhältlich. Dabei muss man wohl hier an der Steuer was machen, damit das profitabel wird. Kohlekraftwerke sind nicht gut regelbar und daher nicht kompatibel mit EE.
Wenn wir nicht zulassen, dass CO2 unter der Erde gespeichert wird, solange das nicht erforscht ist, führt wohl der Zertifikatehandel dazu, dass die EE auch gegenüber Kohle wettbewerbsfähier werden.
Das ist, was mir auf die Schnelle einfällt.