Blaexe schrieb:
Per Kamera wird es möglich sein seinen ganzen Körper und sogar x-beliebige Gegenstände in Echtzeit in VR zu übertragen.
Naja, gerade das - "x-beliebige Gegenstände" - macht mir eben ein wenig Sorgen...
Gleichzeitig muß ich aber gestehen, daß mir da zumindest in meinem Privatbereich auch noch die Phantasie fehlt, wozu ich das überhaupt brauchen sollte:
Wenigstens als PCVR-Gamer tauche ich ja in den Spielen i.d.R. in Parallelwelten ab, die ich Zuhause im realen Leben nicht abbilden kann. Und je nach Spiel macht es ja auch nicht unbedingt Sinn, alles in der VR abzubilden - in nem Fantasy-Rollenspiel wäre mein Fitness Tracker am Handgelenk ein Immersionskiller; für nen 3D-Shooter werde ich kaum die entsprechende Waffe aus dem Ingame-Arsenal körperlich vor mir auf dem Boden liegen haben; und selbst als VR-Fahrer in Racing- oder LKW-Simulationen möchte ich wahrscheinlich lieber das digital programmierte VR-Lenkrad des Fahrzeugherstellers vor mir sehen als mein vergleichsweise zu kleines Thrustmaster-Lenkrad.
Selbst für ne Pfeil- und Bogen-VR-Simulation dürften sich deswegen die wenigsten nen echten Bogen zulegen; ganz zu schweigen davon, daß die Dinger kaputt gehen, wenn man sie leer zieht und losläßt.
Und so weiter...
Was nicht heißen soll, daß es dafür keine Anwendungsfälle geben mag, speziell im beruflichen Bereich oder auch in Museen.
Aber privat... da bin ich bzgl. des Nutzens doch eher skeptisch, jedenfalls was Spiele angeht... und das Bierchen mit Freunden trinke ich persönlich dann doch lieber im RL in der Kneipe als in VR
Blaexe schrieb:
Es ist ja aber so, dass das Tracking lokal auf dem Rechner durchgeführt wird. Ich glaube auch nicht dass sich facebook Petabyte an VR-Streams auf seinen Servern sammelt - viel Aufwand für wenig Nutzen.
Naja, heute vielleicht noch.
Da reicht nur einer mit ner entsprechenden Vision, und kombiniert mit ner intelligenten Bilderkennungssoftware-KI kannst Du aus dem Umfeld des Spielers dann durchaus einiges herauslesen, was sich vermarkten ließe.
=> Ramponierte, uralte Schrankwand => Werbung für neue Möbel platzieren
=> Cola-Dosen auf dem Schreibtisch => Werbung für Getränke
=> Pizza-Schachteln in einer Ecke => Werbung für Lieferdienste, auch Frisch-Lebensmittel wie picnic vor die Haustür
=> Bodenbelag => Werbung für alternative Bodenbeläge zur Abwechslung
=> Herumliegendes Kinderspielzeug => Werbung für Spielzeug, sogar geschlechtsspezifisch
usw.
Und das hab ich jetzt nur mal so auf die Schnelle runtergespult - findige Marketing-Köpfe haben da garantiert noch ganz ganz andere Ideen.
Bräuchte ja letztlich noch nicht mal echte Dauervideos - Momentaufnahmen 1x je Session oder 1x je Woche reichen dafür wahrscheinlich schon.
Naja, und was Hacker damit veranstalten könnten, wenn sie nur 1x je Session ein brauchbares Bild ergattern würden...
Letztlich könnte auch mit meinen Paßwort-Daten, die irgendwo gespeichert sind und gehackt würden, niemand was anfangen - weil ich alles 2-Faktor-abgesichert habe über's Handy. So wie viele andere Menschen auch. Trotzdem scheint der Nutzen da zu sein, Paßwörter zu hacken, sonst würde es niemand tun.
Auch da geht meine kriminelle Phantasie am Ende sicher nicht weit genug - aber wenn sich alle Welt vor'm Privat-PC schon wegen Spectre und Meltdown "in die Hose macht" (überspitzt ausgedrückt), dann machen mir solche Möglichkeiten definitiv mindestens genauso viel Sorgen.
Am Traffic würde wenigstens
ich es übrigens nicht bemerken, weil ich den nicht überwache. Ich würde es erst bemerken, wenn die Leistung der Leitung dramatisch einbricht - und selbst dann würde ich zunächst an ne Störung denken, als daß ich den Traffic checke. Weiterhin wächst diese Leistung von Jahr zu Jahr, kriegste das also dann irgendwann endgültig nur noch über Datentracker, die im Hintergrund mitlaufen und ggfs. Alarm schlagen, mit.
Besagte Einzelbild-Momentaufnahmen würdest du noch nicht mal merken, wenn du den Traffic überwachst. Außer, Du scannst auch noch jede IP, an die die Daten rausgehen.
Mag alles ein klein wenig Richtung Verschwörungstheorie gehen - aber viele von den Skandalen, die sich in den letzten Jahren abgespielt haben, konnte sich vor 20 oder 30 Jahren auch noch niemand vorstellen außer einzelnen "Hiobsboten"
Insgesamt ist das aber sicher alles der Fluch der digitalen, globalen Vernetzung.