Herdware
Fleet Admiral
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Chillaholic schrieb:Nein, die Masse der Kundschaft ist so bescheuert, dass sie immer wieder Grafikkarten mit zu wenig VRam kaufen. Und das wiederholt sich alle 1-2 Jahre mit ner neuen Generation. Dann sind wieder alle geschockt, wie viel VRam aktuelle Spiele so verbraten, es wird über schlechte Konsolenports gemeckert und der Spass fängt von vorne an.
Naja. Das sehe ich eher als eine jüngere Entwicklung der letzten Jahre. Früher war es jedenfalls nicht so, dass der VRAM-Bedarf so rasant gewachsen ist bzw. übergroßes VRAM wirklich nennens-/sehenswerte Vorteile brachte. (Unter anderen auch eben weil die älteren Konsolengenerationen im Vergleich zu gängigen PC-Grafikkarten nur sehr kleines VRAM hatten. Ein schlechter Konsolenport zeichnete sich deshalb dadurch aus, dass er mit seinen matschigen SD-Rexturen nicht mal den normalen VRAM einer PC-Karte ausnutzen konnte. Geschweige denn den von Modellen mit doppelten Ausbau.)
Ich habe mir seinerzeit eine GTX580 mit 3GB VRAM gekauft. Rückblickend wäre ich für die ganze Lebensdauer der Karte auch gut mit den standardmäßigen 1,5GB ausgekommen. Als Spiele herauskamen, die wesentlich mehr als 1GB VRAM benötigten oder auch nur nutzen konnten, war die GPU-Leistung der 580 (trotz OC) auch schon lange nicht mehr ausreichend, für Top-Titel mit höchsten Details und hohen Auflösungen.
Deswegen ist es eben keine historische Tatsache, dass bei VRAM immer "viel hilft viel" gilt. Im Gegenteil. In der Vergangenheit waren VRAM-Riesen in aller Regel eher Blender. (Auf der anderen Seite gab es natürlich auch schon immer einzelne VRAM-Krüppel, die schon von Anfang an unterdimensioniert waren.) Der Aufpreis für doppeltes VRAM lohnte sich eigentlich nie, es sei denn, man hatte spezielle Anforderungen. Z.B. weil man sehr auf inoffizielle Textur-Mods wert legte.
Das hat sich in den letzten Jahren geändert. Spiele können standardmäßig in höchsten Qualitätseinstellungen immer mehr VRAM ausnutzen und insgesamt gehen die Anforderungen für ein gutes Spielerlebnis auch entsprechend nach oben. Wie gesagt, bin ich derzeit auch der Meinung, dass man sich eher für etwas mehr VRAM entscheiden sollte, wenn man sich jetzt ein neues High End-Modell zulegt.
Wobei sicher bald auch wieder ein Punkt erreicht ist, an dem VRAM-Größe wieder in den Hintergrund rückt und für Jahre nur ein langsameres Wachstum stattfindet.
Ich muss mir nur die 32GB RAM anschauen, die ich meinem Gaming-PC 2011 gegönnt hatte, weil ich es für möglich hielt, dass auch die RAM-Anforderungen in den nächsten Jahren weiter nach oben gehen (und weil RAM gerade spottbillig war ). Heute käme ich immer noch locker mit der Hälfte oder sogar einem Viertel davon aus.
Manche Entscheidung in Sachen Zukunftssicherheit stellt sich als unnötiger Overkill heraus. Leider weiß man das immer erst rückblickend.
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